[7.6.07] Nachtfalter am Nachtschalter

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Meyye hat die Hände in den Jackentaschen, und durch die Kapuze ist ihr Gesicht nur halb sichtbar, als sie es wieder Tanja zuwendet. Diese Sache wieder. "Gleichgültig." echot sie. "Kam das so bei dir rüber? Ich hab mal was Kluges gehört... hab Mitgefühl, aber nicht Mitleid. Wenn du mitleidest, machst du nur dich selber kaputt und hilfst irgendwann niemandem. Ich hab schon zuviel gesehn um mir das noch leisten zu können."

Sie macht eine vage Handbewegung. "Ich bin schon durch diese Strasse gegangen, es hat geregnet wie jetzt, nur doppelt so stark, und überall lagen Leichen. Überall tote Menschen, denen keiner helfen konnte... ich nicht und die anderen auch nicht. Es waren zuviele. Wir mussten wegschauen, mussten uns darauf konzentrieren, den Fluch Zachariis zu brechen, der an allem schuld war. Und das haben wir auch." Sie schaut wieder Tanja an. "Mitleid hätt mich nich weitergebracht... dann hätten wir's nicht geschafft und alle wären gestorben. Klingt hart, ich weiß, aber... warum soll ich um die trauern, denen ich eh nich helfen kann? Is das echt so falsch?"
 
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"Ich glaube, ohne Mitleid vergisst man irgendwann selbst wie es ist, so schmerzlich zu fühlen... Und daher ist es einem dann egal was anderen passiert, die man, in Anführungsstrichen, nicht mal kennt..."

Sie schaut sie an. "Ja das ist falsch. Wenn... Wenn du jemand liegenlassen musst, damit du MEHR Menschen das Leben retten kannst, dann ist das furchtbar - Aber in gewisser Weise noch okay... Wenn du aber jemand liegen lässt, weil es für dich persönlich zu mühseelig oder zu gefährlich wäre, dann ist das schlicht egoistisch...

Es ist nicht so, als könnte man einfach sagen : "Hey, Menschen sterben eben. Was solls ? Was gehts mich an ? Kannte ich die ? Das ist schlicht und einfach kalt... Und ich glaube, es ist nicht mehr weit von dem entfernt, was diese Monster vom Sabbat denken müssen... Für was Meyye... Für was sind wir eigentlich gut, wenn wir niemand mehr helfen können, keinem Menschen ? Willst du eine mächtige, reiche Frau sein, im Elfenbeinturm und nur für die Macht unlebt ? Von einem Tag auf den nächsten leben ohne wirkliches Ziel ewig dahinvegetieren ? Oder willst du der Schrecken der Nacht sein, das Grauen in der Dunkelheit ? Wenn man gleichgültig anderen gegenüber wird, verliert man bald auch seine Gefühle für die, die einem wichtig sind... Willst du deine Liebe wirklich verlieren ? Oder deine Freundschaft ? Dein Gewissen ?"

Traurig und verständnislos schüttelte Tanja den Kopf.

"Was ist nur mit dir passiert, Meyye ?"
 
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Tanja mißversteht ihren Ausspruch völlig, und in Meyye wächst der Unwillen, sich darüber überhaupt zu unterhalten. Da kommt dieses Küken und will ihr etwas von der Welt erzählen und wie es richtig läuft und hat doch gar keine Ahnung. Oder zumindest nur eine kleine... die Pestopfer in Florenz waren alle schon tot und die Menschen bei der Nervenheilanstalt hat sie sich hoffentlich nicht allzu genau angeschaut. Auch denen konnte Meyye nicht helfen, hoffentlich kann Viktor es.

Oder ist sie es, die das falsch versteht? Es ist nicht so, als könnte man einfach sagen: "Hey, Menschen sterben eben. Was solls? Was gehts mich an? Aber was zum Teufel soll sie denn dagegen machen? Warum soll sie sich damit beschäftigen wenn sie nichts tun kann? Sie hat alles versucht... sie hat es gemacht wie immer, nur soviel Blut genommen wie es harmlos ist, aber er ist ihr einfach unter den Händen weggestorben...

"Du übertreibst echt maßlos." sagt sie ärgerlich, auch wenn sie jetzt erstmals darüber nachdenkt, ob das nicht doch schon ein erster Schritt in diese Richtung ist, an deren Ende jemand wie Buchet steht. Erst verschwendet sie keinen Gedanken mehr an die Verlorenen, dann sind ihr alle anderen gleichgültig, und irgendwann erkalten die restlichen Gefühle... ist es das, wie es den Ahnen erging? Sie will nicht so werden wie die. Und sie will Julian nicht verlieren. "Ich hab mein Gewissen noch und tu das was wichtig is, sonst wär ich gestern nich draussen gewesen. Was soll ich deiner Meinung nach tun?"
 
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"Schau dich um. Schau wie du mit anderen umgehst, ob du sie kennst oder nicht... Und denk darüber nach, ob du das früher genauso gemacht hättest."

Tanja hebt die Schultern.

"Ich bin kaum drei Wochen ein Vampir, Meyye... Vieleicht gehört es einfach dazu, dass man in manchen Richtungen etwas abstumpft und ich will es nur nicht wahrhaben... Aber das muss ich für mich finden. Ich hoffe, du wirst auch für dich den richtigen Weg finden... Und nicht irgendwann denken, dass ein zu unrecht gezeugtes Küken eben sterben muss. Denn was gehts dich an ?"

Damit schweigt sie und geht weiter...
 
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Out of Character
Ich krieg als Buchet mal glatt die Krise! ^^ Wenn ihr erstmal Generationen von Freunden und Menschen kommen und sterben sehen habt dann würdet ihr euch nicht mehr mit solchen Nebensächlichkeiten abgeben. Leichen am Wegesrand pah! Seht mal ein frisch geborenes Kind als Greis versterben. Was machen da schon ein paar Jahre mehr oder weniger. Wie unsinnig darüber zu sinnieren!
*...elendig langen Vortrag halt...* *zeter*
 
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Out of Character
*g* Wundert mich gar nicht, dass das Teufelchen auf meiner linken Schulter aussieht wie Buchet. :D
Hey, wir sind halt noch jung und wissen es nicht besser. ;)


'So'n Quatsch!' will Meyye schon rufen, aber eingedenk der vorherigen Überlegungen bringt sie es nicht über die Lippen. Was, wenn sie irgendwann tatsächlich so denkt? Also sieht sie Tanja nur an und zuckt die Schultern, um für den Rest des Weges zum Stadtpark zu schweigen.

Dort angekommen kommt sie zur Erkenntnis, dass es wohl schwierig werden wird, hier im Regen heute nacht Menschen zu finden... vielleicht sollte sie sich tatsächlich auf Tiere beschränken. Oder halt woanders hingehen zum Jagen. Sie blickt Tanja an. "Also dann, versuch mal dein Glück."
 
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Out of Character
Ach, ich finde es einfach nurn interessant das Menschlichkeitsgefälle hie rzu betrachten^^


"Ja... Ich tu mein bestes..."

Da Klein-Tanja noch keine Tierchen rufen kann, hält sie schlicht mal Ausschau nach einem solchen, wobei ihr die Art relativ egal ist, solange es groß genug scheint, damit eine Gangrel reinbeissen kann...

"Sofern du nicht von mir trinken willst." Ein Zwinkern folgt. Bisschen die Stimmung auflockern wär wohl nicht schlecht.

Out of Character
Ich werf erst mal Wahrnehmung+Aufmerksamkeit um ein Tier zu finden.. .Je nach Wurf und Erfolgen mach ich dann weiter...


[dice0]

Out of Character
O.O Wo sind die Elefanten ?
 
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In einiger Entfernung hatte Tanja wirklich gleich zwei große Wildschweine entdeckt, die dort friedlich ässten und noch nichts von den beiden Kainitinnen ahnten.

Out of Character
Los fang sie dir, Tanja.8)
 
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Wildschweine ? HIER ? Die mussten sich durch das ganze Chaos gestern hierher verirrt haben... Nun, deren Pech, Tanjas, bzw. Meyyes Glück...

Die Caitiff näherte sich den Schweinen und... Grunzte. Sie sollten beide stehenbleiben und stillhalten, bis Meyye sich wieder zurückzog.

Out of Character
Tierhaftigkeit 1 - Ich denk mal "Stehenbleiben" ist kein allzugroßer Gefallen... - Falls überhaupt ein Wurf nötog ist.


[dice0]
 
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Die wildschweine grunzten zurück und blieben dann auch stehen, wie Tanja es von ihnen wünschte.
 
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"Sie gehören dir." Tanja blinzelte ihrer Mentorin zu... Schon etwas stolz, weil sie umgesetzt hatte, was jene ihr zeigte... Dennoch wendet sie sich ab... Meyye wird die Schweinchen sicher nicht am Leben lassen und das wollte sie nur ungern mit ansehen, wenn sie es schon wissentlich zulies.
 
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Auch Meyye hebt die Brauen. Wildschweine im Stadtpark. Sieh an. Ganz schön frech. Eine Gangrel muss natürlich nicht erst den Fernseher einschalten um zu wissen, dass sich die Rüsseltiere in die Randgebiete menschlicher Städte wagen um die Mülltonnen zu durchsuchen... aber so mitten in die Stadt hinein? Respekt.

"Gut gemacht." sagt sie, durchaus auch anerkennend, dann geht sie auf die Tiere zu. Zur Not kann sie sie auch selbst noch zum Stillhalten bewegen, sollte das nötig sein... dann lässt sie ihre Intuition entscheiden und beisst das eine der Schweine dorthin wo die Schwarte am dünnsten und die Arterie am nächsten ist. Tanja kennt sie schon richtig... dieses Tier verliert sein gesamtes Blut. Das zweite allerdings nicht... sie nimmt nur noch soviel wie sie braucht und lässt von ihm ab. "Na los, lauf, hier ist es gefährlich." sagt sie ihm. Dann macht sie sich daran, die Halswunde des toten Schweins zu vergrößern... es soll so aussehen, als sei das Blut im Gras versickert und vom Regen weggewaschen worden.

Nach getaner Arbeit kommt sie zu Tanja zurück. "Wir können gehen." sagt sie ihr und geht voran zum Südausgang des Parks. Die Kunstakademie ist ja nicht mehr weit.
 
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"Na dann los..."

Tanja betrachtete kurz ihre Fussspitzen.

"Möchtest du eigentlich, dass ich dir weiter das... Ich glaub, diese Lena nannte es "verdunkeln" beibringe ? Ich würde das ja selber gern noch etwas besser lernen... Die Nosferatu scheinen alle so tun zu können als sähen sie anders aus... Und schaffen es wies scheint auch, vor aller ander Augen zu verschwinden."

Out of Character
Wenn du willst können wir aber durchaus schon in den andren Thread, ich will nur noch gern etwas palavern^^
 
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"Echt, das können die auch?" fragt Meyye nach als sie hört dass die Nossis sich nicht mehr verstecken müssen um sich zu verdunkeln. Wobei ihr einfällt, dass die seltsamen Nosferatu in Florenz das gezeigt haben. Na, ob das ein erlernbarer Trick ist oder ob person dafür alt und mächtig sein muss, sei noch dahingestellt. "Hmm... mach du ruhig, ich hab das Gefühl dass ich auch selber weiterkommen kann."

Erstaunlich schnell hatte Meyye am Ende ihrer kleinen Trainingsnacht das Prinzip begriffen und sich bereits verdunkeln können... allerdings darf sie sich dafür nicht bewegen. Daran muss sie noch arbeiten. "Is vielleicht besser als wenn du von mir groß 's Raufen lernst... du kannst dich verdunkeln und du kannst schießen." merkt sie noch an. Außerdem ist der Name 'Verdunkelung' damit offiziell der Ersatz für 'Unsichtbarkeitstrick'.
 
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"Hey, ich übe noch ein bisschen mehr und wenn du bis dahin noch nicht weiter bist, kann ich ja wieder kommen und dir weiterhelfen..."

Sie zögert.

"Und... Wenn ich ehrlich bin... Ich möchte mich lieber verteidigen können - und andere - als nur abhauen... Ausserdem, was mach ich mit ner Schusswaffe, wenn jemand nah ran ist... Und du sagtest ja, Kugeln würden uns nciht sonderlich stören. Zudem, muss mein Verdunkeln nur einer durchschauen, so wie Delilah, dann seh ich alt aus."
 
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"Okay." sagt sie, auch wenn sie denkt, dass es ja wohl nicht so schwer sein kann... sie muss sich nur noch daran gewöhnen, tatsächlich nicht mehr gesehen zu werden. Sie muss daran glauben. Dann klappt es auch. Stillhalten ist da einfach (selbst-)überzeugender als rumlaufen und den Leuten vor der Nase rumtanzen. So sieht sie das.

"Schiess in den Kopf, das stört eigentlich schon." antwortet sie erstmal trocken. "Und Spezialmunition gibt's auch.. müssen wir mal Ziege fragen. Aber schon gut, ich weiß was du meinst. Aber mach dich auf was gefasst... üben heisst auf die Schnauze fallen." Sie grinst kurz, Tanja wird schon noch sehen was sie davon hat... Meyye selbst hat es auch nicht anders gelernt. Viel viel Praxis, auch mal unerwartet.
 
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"Ach weisst du, nachdem ich jetzt zweimal erlebt habe wie ein Tzimisce Leute kalt macht, das erste Mal aus erster Hand und die Gewalt mich dauerhaft verfolgt, flieg ich lieber im Training mit dir auf die Schnauze als im Ernstfall, wo mal keiner da ist um mich zu beschützen... Oder ich für irgendwelche Sterbliche das einzige bin, was vieleicht ihr Leben rettet."
 
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"Tja... dann legen wir mal ein paar Trainingsstunden ein." sagt Meyye, wieder ernster. "Aber ich sag's dir gleich... ich kann am besten mit Händen und Füssen kämpfen, wenn du Messer, Schwerter oder Schusswaffen brauchst, musste dir wen anders suchen. Mit Pflock muss ich selber auch noch üben." Währenddessen nähern sie sich auch schon der Kunstakademie.
 
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Tanja zögert... Dann nickt sie aber.

"Ok, dann das... Beim Sport hat mein Trainer immer was von natürlicher Eleganz und Gewandheit gemeint, aber ich schätze ich habe noch nie wirklich versucht mich mit jemand zu prügeln... Darf ich fragen warum du es so gelernt hast ? Rein vom Nutzen her würde ich doch sagen, eine Klinge zwischen den Rippen tut mehr weh als ein Kinnhaken."
 
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Meyye schmunzelt ein wenig. "Naja... als ich damit angefangen hab, hab ich noch gelebt... bin mit Typen und Tussen rumgezogen die einfach manchmal Stress hatten. Und mein Erzeuger hat dann da weitergemacht wo die aufgehört haben. Unsere Krallen sin' auch für Vampire bösere Waffen als jede Machete, also passt das schon. Gewandtheit is schonmal gut, darauf kommt's an. Kraft wär auch nich schlecht, aber..." sie sieht Tanja nochmal abschätzend an, "darum können wir uns später mal kümmern."
 
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