[7.5.2008] Mit Anarchen flüstern?

Regine

Tremere
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Als Max und Anna das Café verließen, schwieg sie, bis sie bei seinem Auto waren und in der trügerischen Sicherheit des Blechs.

"Ich möchte gern versuchen Jenny zu treffen, bevor sie in das Café kommt. Wenn sie wirklich ähnlich reizbar ist, wie dein Clan, gefällt mir noch viel weniger, was Lilly da abzieht. Ich verstehe nur nicht, warum sie es auf einen Eklat anlegt." Da merkte Anna schon, was für ein Wort sie benutzt hatte und erklärte für den Zweifelsfall auch gleich: "Skandal, Zuspitzung der Situation meine ich.

Ich hab' ne Idee, wo wir sie finden könnten, aber hast du ne Nummer oder so von ihr? Das würde es leichter machen."
 
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Wie praktsich doch manchmal die Dinge ineinander übergingen, zumindest vom Sinn her ging es dem Brujah so durch den Kopf auf dem Weg zu seinem Wagen, während der Regen die Tropfen im Dutzenpack auf seine Mütze und seine Jacke niederwarf. Zumindest war es im WAgen trocken.

"Bei ihr kommts mir ein wenig ander vor. Sie hat ne grope Klappe und gibt nen Rattenarsch auf Etikette, Umgangston und den ganzen Mist. Wenn du ihr mit Lametta auf der Brust und nem Schild mit deinem Status kommst rammst sie dir beides sonstworein."

Dann zeigte er seine geballte Faust.

"Wenn du aber zeigst das du Eier in der Hose hast und dagegenhältst, dann hast du ne Chance. Hab schon 'n paar mal solche erlebt, Leben nach den eigenen Regeln, nur mit'm Gesetz des Stärkeren. Zeig das du mithalten kannst und zeig deine Stärke oder verzieh dich. So tickt sie in meinen Augen."

Und ihm hatte sie gezeigt wer der Stärkere ist, seinen Respekt hatte sie. Auch wenn er es nicht gut finden musste und sich auf die nächste Runde freute.

"Wir ham gekämpft, hat ordentlich was drauf die kleine. Bin damals selbst nicht in die vollen gegang und sie wahrscheinlich auch nicht."

Danach kramte er kurz in seiner Tasche und holte sein Handy raus.

"Die Nummer hab ich, hab ihr vorhin mal ne kurze SMS geschickt, kam noch nichts zurück."

Warum vertraute er eigentlich im Moment dieser Tremere? Nur weil sie ihm bereits enorm geholfen hatte? Vielleicht. Aber er musste es auch nicht immer vestehen, solange sie ihm hiflreich war störte es ja auch nicht. Er drückte ein wenig auf den Tasten herum und öffnete das Telefonbuch mit dem Eintrag von Jenny.

"Hier ist die Nummer."
 
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In dem Moment klingelte das Handy von Max.
Lilly saß noch im Auto von Tobias, aber allein, Marius war gegangen.

Bestimmt war immer noch sein Tremere Schatten direkt neben Max. Aber ob er vielleicht auch mal 5 Minuten pro Nacht allein anzutreffen war? Oder schlief er händchenhaltend mit Anna ein?
Na so weit ging´s vielleicht nicht, aber eine stinknormale "Geschäftsbeziehung" war das doch bestimmt nicht.
 
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Die Zeit hatte sicher gereicht für Anna um sich die Nummer zu notieren, also nahm er das Handy an sein Ohr und drückte die grüne Taste.

"Ja."

Kurz und bündig, eindeutig von niemandem der ein großer Redner war.
 
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Lilly verschwendete keine Zeit für eine Begrüßung oder um ihren Namen zu sagen. Max würde ihre Stimme doch sicher erkennen, und selbst wenn nicht, dann würde er sicher aufgrund des Inhalts wissen wer da sprach.

„Ist es wohl irgendwann mal möglich dich unter vier Augen zu sprechen, oder klebt die Tremere jetzt von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang an dir dran? Hat mir ja schon nicht gepasst, dass die vorhin mitbekommen hat was ich erzählt hab. Wer weiß was die mit der Info macht, wie kann ich mich darauf verlassen, dass die das nicht irgendwie gegen mich benutzt. Und am allerwenigsten soll Jenny erfahren was ich euch gesagt habe. Die Frau werd ich mir schon noch vorknüpfen irgendwann. Ich hab das ja nur gesagt für den Fall, dass ich spurlos verschwinde. Wenn das nicht passiert ist ja gut.“

Hing die Klette ihm jetzt wohl am Ohr und hörte zu?
Und wenn schon, sollte sie ruhig wissen, dass Lilly ihr misstraute.
 
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Abgesehen von Barbie scheinen wir auch nen Weg gefunden zu haben, wo ich mit dir reden kann, ohne dich gleich immer auf die Palme zu bringen. Obwohl ich wohl so was wie Verkörperung von Etikette oder so bin. Wenn ich Glück habe, komme ich bei Jenny um das Einstandstänzchen herum, weil wir zusammen auf dem Friedhof waren. Körperlich ständen für mich bei euch beiden wohl meine Chancen denkbar schlecht. Da das Telefon bereits klingelte, blieb es in Annas Gedanken, aber Max sah unter Umständen etwas, was ihn überraschen konnte. Ihr Mund zog sich leicht zusammen und der linke Mundwinkel hob sich leicht, während sich gleichzeitig ihre Stirn krauste. Besonders gelungen war das Lächeln bestimmt nicht nicht, aber so mißlungen es sich in ihrem Gesicht dar stellte, weil sie es einfach nicht mehr gewohnt war, so klar funkelte dieses Mal das verschmitzte Lächeln in ihren Augen auf. Und das, trotz all der Sorgen und Gedanken, die sie sich machte.

Die Nummer hatte sie sich nicht aufgeschrieben. Das brauchte sie auch gar nicht. Der Blick hatte ihr gereicht. Aber natürlich wählte sie nicht sogleich die Nummer von Jenny. So etwas war unhöflich und nervig, Stimmengemurmel aus dem Hintergrund, wenn man telefonierte.

Die Tremere hörte sogar direkt den genervten, zickigen Tonfall der Brujah und es war ihr so herrlich egal, was die Frau wollte. Dabei hing Anna dem Brujah alles andere als am Hörer, sondern hatte durchaus einen gewissen Abstand zu ihm. Freiwilliges Kuscheln gehörte nicht unbedingt zu ihrer normalen Freizeitbeschäftigung, wenn man von der Jagd absah.

Wenn Lillian nicht wollte, das Jenny etwas erfuhr, dann sollte sie wohl weniger mit Gott und der Welt reden und sich so lächerlich machen. Anna war noch sehr neu in der Stadt und konnte sich noch lange nicht zu den 'Alteingesessenen' zählen, aber glaubte diese Brujah wirklich, jeder würde 'Juhuuuu' und 'Du hast ja so recht!' schreien, nur weil sie so unglaublich toll aussah? Wenn überhaupt funktionierte so etwas oft nur bei Männern und selbst da schienen einige kainitischen Exemplare durchaus eine gewisse Resistenz entwickelt zu haben.

Wie immer war Annas Mimik undurchdringlich. Ob sie etwas hörte oder nicht, war nicht zu erkennen. Natürlich begann sie jetzt erst recht kein eigenes Telefonat mit Jenny, so lange Max jemand anderen am Apparat hatte. Vor allem nicht diese Person. Es stand ausser Frage, das Anna Lillian kein Wort glaubte. Wenn Jenny nachher in das Café kam und nicht vollkommen unsensibel war, dann würde sie merken, dass etwas nicht stimmte. Unvorbereitet würde sie wahrscheinlich offen in die Falle der Brujah tappen.

Genau so wenig, wie sie Max in den Fängen der Gräfin sehen wollte, wollte sie Jenny in den Fängen von Lillian sehen. Mit Annas Loyalitäten verhielt es sich seltsam und hätte noch vor zehn Tagen jemand in Hamburg mit ihr darüber gesprochen, sie hätte nie und nimmer eine derartige Entwicklung voraus gesehen. Finstertal war wirklich verdammt seltsam und ihr momentaner Umgang war eine der Merkwürdigkeiten, die diese Stadt an die Oberfläche brachte. Wenn man sie gefragt hätte, sie hätte vermutet am meisten Kontakt mit Toreador und Ventrue ausserhalb des Clans zu haben, eventuell noch Nosferatu. Aber ausgerechnet Brujah? Und nun unter Umständen eine Caitiff?

Sie begriff ja selbst noch nicht so richtig, was hier mit ihr geschah. War es die Stadt, die ungewöhnliche Regentin? Seltsame Zufälle? Gab es so etwas wie Zufall überhaupt? Es war wirklich seltsam. Die Stadt und ihre Bewohner stellten sie auf die Probe und das Pendel konnte noch in die eine oder andere Richtung ausschwingen. Und für beide gab es Kräfte, die am Werk waren. Und für Anna war es eine schiere Zerreißprobe.
 
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Max warf einen kurzen Blick zur Seite, zu Anna. Was versuchte sie da gerade?

Wenn du so zauberst wie du lächelst hängst du im falschen Clan.

Zum Glück hörte er auch schon sofort die Stimme von Lilly die ihn forderte.

Heul doch

Ging es dem Brujah durch den Kopf.

"Kannst dich bei Enio bedanken, der Boss sagt mir was ich tun soll und ich halt mich dran so gut es geht."

Was hatte er da nur für eine Brujahzicke am Telefon? So langsam wollte er sich nicht mehr direkt zurückhalten. Dazu hatte er etwas dagegen wenn jemand Anna als nicht vertrauenswürdig betrachtete, er selbst vertraute ihr mehr als ausreichend.

"Komm damit klar oder geh ne Runde heulen."

Die Tremere neben ihm beachtete er dabei im Moment garnicht.

"Wenn du nich willst das es jemand mitkriegt dann komm damit nich an so nem Platz, schätze mal selbst die an der Theke ham dich noch gehört. Willste gleich jetzt? Könnt dir grad noch ne Minute geben."
 
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Und du tust ja natürlich alles was der Oberboss dir sagt, braves Hundchen.

Der steckte doch bei Enio im Arsch drin, so tief dass Max ihm schon fast aus den Nasenlöchern rauskam.

Das wird mir nicht passieren.

„Aber im Café ist es doch sicher immer noch ziemlich voll. Und dass du ohne Anna rauskommst, das geht doch anscheinend nicht?“

Wie also könnte er Lilly da „eine Minute geben“?

Sollte sie ihn mal ein wenig provozieren? Aber am Telefon, was brachte das, da konnte er das Gespräch doch leicht abwürgen. Und außerdem wollte sie nicht, dass jemand etwas davon mitbekam.
Aber was war das bloß für ein Brujah, der sich von einer Ventrue einspannen ließ. Ja, das sollte sie ihn wirklich noch fragen, ob er denn ein Ventrue-Omi-Arschkriecher war.
Der ließ sich doch von jedem manipulieren, von der Ventrue, und jetzt hatte ihn die Tremere am Wickel.

Wer weiß was die ihm alles einflüstert, Gelegenheit genug dazu hat sie ja jetzt.

Dass Enio ihn überhaupt zu was Gemeinsamem mit der Tremere einspannte, dem Sheriff hätte sie nun wirklich etwas mehr Voraussicht zugetraut. Egal welchem Zweck dieses Aufeinanderhängen diente, sah Enio denn nicht was daraus resultieren könnte? Eine immer größere Vertrauensseligkeit eines Brujah einer Tremere gegenüber. Und dass es da bereits ein gewisses Vertrauensverhältnis gab, das sah doch ein Blinder mit dem Krückstock.
Unmerklich, langsam aber sicher, bog die sich den Koloss zurecht, die Schlange, und er raffte nicht was da mit ihm geschah.

Bei dem standen doch die Manipulierer Schlange, weil sie in ihm ein leichtes Opfer sahen, und war´s jetzt Lillys Aufgabe ihn vor den Hirnverdrehern zu beschützen? Warum bemühte sie sich da überhaupt?

Sie hatte bei ihm so eine gewisse Karrieregeilheit gesehen, und schon allein das konnte sie nicht leiden. Und jetzt bildete er sich wohl mächtig was darauf ein, dass er Ancilla war.
Max war doch anscheinend der Typ, der sich für vieles verdingen würde wenn nur der Preis stimmte. Sowas wie Idealismus kannte er wahrscheinlich nicht.
Nein, sie waren wirklich nicht auf derselben Wellenlänge. Freunde würden sie wohl nie werden.

Vergiss es, das wird nichts mit dem.

Einen Anlauf würde sie wohl noch machen, ein Gespräch unter vier Augen, und mal sehen ob sie ihn dann aus der Reserve locken konnte. Aber sie machte sich nicht allzu viele Hoffnungen.
Wahrscheinlich hatte die Tremere ihm einfach schon zu sehr den wenigen Verstand vernebelt.
 
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Wie gerne hätte Max das jetzt auf die einfache Art geklärt, einfach nur mit ein paar Fäusten. Lilly hatte keine Ahnung was los war und in welcher Art Max tatsächlich Karrieregeil war. Wer ihm das falsche einflüsterte musste damit rechnen irgendwann die Rechnung zu kriegen, falls er es merkt. Und bei der Ventrue hatte er es nunmal bemerkt. Also, wo sollte man sich treffen?

"Das Cafe ist sicheres Gebiet, dort kann sie problemlos warten während wir uns unterhalten."

Ja, vielleicht war Max gerade ein bisschen zu sehr an Geld und Status gehangen, aber er hatte vor das alles durch eine geplättete Ancilla der Ventrue wieder auszugleichen, auch wenn er selbst dabei draufgehen würde.

Den Spaß wärs aber wert.

Und Lilly hatte offenbar auch noch nicht mitgekriegt das Max und Anna nicht mehr im Cafe waren.

"Wo bist du?"
 
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Auf Max Antwort schüttelte Anna kurz und knapp mit dem Kopf. Café ging ja mal gar nicht. Mit 'sie' war ja recht offensichtlich sie gemeint. Deshalb mischte sie sich auch ein.

"Wenn du mit jemanden in Ruhe sprechen willst, ist es wohl am besten, wenn ich einsteige und du trotzdem noch in der Nähe bleibst. Ich kann ja Kopfhörer aufsetzen und mich in der Zeit noch ein wenig mit den Sprachen beschäftigen. Café allein wäre keine gute Idee. Die Sicherheit ist leider relativ und du weisst, das Pareto insbesondere auch dort einen Angriff befürchtet."

Nada. Das ging ja jetzt mal gar nicht. Wenn sie jetzt allein im Café auftauchte, gefährdete das ihren Job auf's äußerste. Und das würde sie nicht für diese Frau auf's Spiel setzen. Mehr Privatssphäre würde es für Lilly nicht geben.
 
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Enio befürchtete einen Angriff? Auf Anna? Max war also ihr Leibwächter?

„Bin in der Nähe vom Café, und ihr seid noch drin?“

Hm, und dann würde also Anna im Auto von Max sitzen während die Brujah draußen im Regen standen?

„Ich kann aber erst in einer halben Stunde, hab erst noch ein anderes Gespräch.
Na jedenfalls, ich sollte mich da eigentlich nicht einmischen, aber ich mach mir halt Gedanken was da zwischen dir und der Ventrue Alten läuft. Wenn die da was Gutes im Sinn hat fress ich nen Besen.“

Würde er die Alte jetzt schon wieder verteidigen? Da war Lilly doch einfach zu neugierig und wollte das mal antesten.
 
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Hätte Max gewusst was Anna dachte, er hätte in sich hineingelächelt, sie glaubte die Story wie sie es sollte.

"Mal sehen wie's bei mir ist in ner halben Stunde, versuchen kannst du es ja. Und mach dir wegen der Gräfin keine Sorgen, das läuft wie es soll. Sonst noch was?"
 
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War Lilly da gerade kurz abgefertigt worden?

Das läuft wie es soll?
Und ich soll nix davon wissen, oder wie? Aber ich wette seine Busenfreundin weiß jedes kleinste Bisschen.


„Der Alten sollte mal ein Denkzettel verpasst werden. Da würde ich mitmachen.“

Aber wenn schon dann machte er das wohl lieber mit Anna.
Wenn Lilly geahnt hätte, dass Max längst was plante und dass er Jenny dabei haben wollte!

"Ach, und kann ich noch kurz mit Anna sprechen?"
 
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Max antwortete und hielt ihr dan irgend wann auch das Telefon hin. Der fragende Blick von Anna fehlte. Aber das war auch nicht weiter verwunderlich, da ihr Gesicht einfach nur ausdruckslos blieb. Sie streckte jedoch erst ihre Hand nach dem Telefon aus, als er es ihr entgegenstreckte.

"Ja bitte?", erklang ihre neutrale Stimme.

Auch Anna hätte es duchaus amüsiert, wenn sie die Gedanken Lillians erraten hätte. Immerhin kannte sie Max ganze 2 Tage länger als das blonde Gift. Damit konnta man natürlich einen Besitzanspruch vollkommen rechtfertigen. Max war schliesslich Annas 'persönlicher Brujah' und kein anderer durfte etwas von ihm wollen. Ob diese Absurdität die steife Anna sogar tatsächlich zum schallenden Lachen gebracht hätte? Wohl eher nicht. Sie mochte den großen und wollte nicht, dass ihm ein Schaden widerfuhr und zusätzlich schien sein Schutz durchaus in die hiesige Politik des Clans zu passen, wenn Anna an die Verbindung der Regentin zu dem Sheriff dachte, die sie selbst ja wenigstens schon rudimentär mit bekommen hatte.

Anna war sogar gespannt, was die Brujah ihr nun zu sagen hatte.
 
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Kleine, such dir mal Wege das man dich hier mehr beachtet

Ging es dem Brujah durch den Kopf. Er wollte sie doch noch ein wenig im unklaren darüber lassen was wirklich los war.

"Den Umschlag hab ich eigentlich von ihr gekriegt das gerade sowas nich vorkommt, ich vergess mal was du gesagt hast. Moment."

Danach nahm er das Handy von seinem Ohr weg und hielt es Anna hin, eine Geste die keine Worte mehr benötigte.
 
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„Gut, dann sei halt der brave Bube“, entgegnete Lilly.

Also langsam kann der mich mal kreuzweise.

Dann also war Anna am Apparat. Die Brujah schaffte es sogar nicht unfreundlich zu klingen.

„Ich möchte nochmal darum bitten diese Chose über Jenny nicht weiterzusagen.
Denn was glaubst du warum ich das überhaupt erzählt habe? Bestimmt nicht, damit bald die halbe Domäne es weiß und es auch bis zu Jenny durchsickert. Wenn sie erfährt, dass ich das erzählt habe, dann könnte das doch die Situation verschlimmern. Denke ich zumindest.
Und dass es hier einen Kleinkrieg gibt, das muss doch nicht sein, oder?
Wenn Jenny mir nicht irgendwo auflauert und ich nicht verschwinde, dann ist ja gut.
Ich hatte es also nur für den Fall erwähnt, dass mir was passiert und ich nichts mehr tun kann."

Und dann sagte Lilly sehr eindringlich:

"Solange ich aber noch gesund und munter bin, ist das Ganze allein meine Sache!"

War es nötig das zu betonen? Aber besser es einmal zu oft sagen als einmal zu wenig.

"Natürlich kann einem in dieser Domäne viel passieren, hier kann man aus vielen Gründen spurlos verschwinden, aber dann hätte man also zumindest einen Anhaltspunkt wo man anfangen könnte zu suchen.
Dennoch, ich hätte wohl besser schweigen sollen, denn irgendwie hab ich jetzt ein ungutes Gefühl bei der Sache. Was für eine saublöde Idee, es allen Brujah sagen zu wollen. Hätte doch gereicht wenn ich´s Enio sage. Tja, aber Fehler passieren eben.
Und wenn wenn du mir nicht glaubst, kannst du es mir ruhig sagen.“

Falls du dich traust.
Aber am Telefon kann ich dir immerhin nicht den Kopf abreißen.


Ja, es war ein Fehler gewesen überhaupt irgendjemandem von diesen Leuten was davon zu sagen. So kam Lilly sich jetzt so vor als müsste sie sich rechtfertigen.

„Und übrigens – ihr kennt nicht die Details, ihr könnt euch also kein Urteil darüber erlauben was da zwischen mir und Jenny gelaufen ist!
Aber kann ich mich also darauf verlassen, dass du die Chose für dich behältst?
Und um es nochmal zu wiederholen: Solange mir nichts passiert geht euch das Ganze nichts an! Solange ist es nur zum Abspeichern im Hinterkopf gedacht, klar?
Nimm´s mir nicht übel wenn ich Probleme hab dir zu vertrauen, aber schließlich kenn ich dich nicht, und du gehörst nicht zu meinem Clan. Welchen Grund also hätte ich dir zu vertrauen?
Du hast wahrscheinlich ebenso wenig Grund mir zu vertrauen.
Aber meine Referenzen werden schon noch ergeben, dass ich kein Sabbatspion oder sonstwas bin.“

Wer bin ich eigentlich, dass ich mich darum reiße mit dem Koloss unter vier Augen sprechen zu können? Wenn er kein Interesse hat mit mir zu reden, warum soll ich ihm da denn überhaupt hinterherlaufen?

Und warum sollte sie sich dazu berufen fühlen ihn aus den Klauen dieser rothaarigen Hexe zu befreien? Weil er ein Brujah war?
Sie würde Enio noch ein paar warnende Wörtchen dazu sagen und damit fertig, und wenn er sich darauf verlassen wollte, dass es eine gute Sache war wenn Max dem Einfluss einer Hexe ausgesetzt war, dann sollte er halt dabei zusehen wie ein Brujah langsam von den Tremere vereinnahmt wurde.
 
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Anna hörte der Brujah schweigend zu, während sie redete. Es gehörte sich nicht, zu unterbrechen.

Während dessen rekapitulierte sie noch einmal ihr Verhalten. Hatte sie irgend etwas getan, um diese Reaktion der Brujah zu provozieren? Nein, ihre Körpersprache war absolut nichtssagend und steif gewesen abgesehen von der Zuwendung zu Max, in die allerdings wohl auch kaum eine persönliche Sympathie interpretiert werden konnte abgesehen von dem reinen Fakt, dass sie Zeit mit ihm verbrachte. Nein, ihre eiserne Schule war in dieser Hinsicht perfekt gewesen. Sie wollte zwar derzeit versuchen, ihre Körpersprache in passenden Situationen bedarfsgerecht anzupassen, aber so weit war sie noch lange nicht.

Als sie Lillian dann antwortete, geschah es in ihrem üblichen ruhigen, präzisem Tonfall, dem keine Emotion zu entnehmen war. Aber sie begann höflich, wie es sich gehörte, mit der Begrüßung.

"Hallo Lilly,

ich bitte um Entschuldigung für meine Unerfahrenheit. Ich kann mir meine Fehleinschätzung nur damit erklären, dass ich so viele Jahre fast nur in Gesellschaft von Büchern verbracht habe. Ich habe irrtümlicher Weise angenommen, meine Familie hätte nicht den Ruf der Rosen oder der berufsmäßigen Moralwächter, gleich alles zu erzählen, was sie irgend wo aufschnappen.

Verzeih, ich dachte, dir wäre bekannt, dass ich verpflichtet bin, alles an meine Vorgesetzten weiter zu leiten, was von Belang sein könnte. Du selbst schätzt die Angelegenheit ja aber schon als nichtig an und ich bezweifel, dass Frau McKinney die Muße oder das Interesse hätte, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

Was die Sache mit der Gegenseite angeht, dürfte meine Person über jeden Zweifel erhaben sein. Wenn meiner Familie auch vieles nachgesagt wird, so ist ihre Linientreue doch unumstritten. In Bezug auf dich ist es weder meine Aufgabe noch steht es mir zu darüber zu urteilen, wie es um dich bestellt. Dafür gibt es zuständige Stellen.

Ich hatte bisher nicht gedacht, dass man mit mir so leicht das Wort 'redseelig' in Verbindung bringen würde. Ich danke dir für den Hinweis und werde weiter an der Seriosität meines Auftretens arbeiten. Das gehört sich wirklich nicht für jemanden aus meiner Familie.

Was Frau Färber selbst betrifft: Ich habe mit dir mehr Worte gewechselt als mit ihr. Ich sah sie nur zu einer Gelegenheit und die einzigen Worte, die wir direkt miteinander wechselten war die Begrüßung, wenn ich mich nicht irre. Ich bin ja selbst nur wenige Tage länger als du in der Stadt."
 
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Schmiert sie mir jetzt Honig ums Maul?

Sagte Anna das alles jetzt bloß, weil es ja gegen die Etikette wäre als Neugeborene einer Ancilla zu sagen, dass sie ein Arsch ist?
Hm, und sie war also verpflichtet alles an Vorgesetzte weiterzuleiten? Dann also wohl auch dieses Gespräch. Verdammt. Also sollte Lilly gut aufpassen was sie sagte.

„Was innerhalb des Clans Tremere Usus ist, keine Ahnung.
Äh nein, dein Clan hat nicht den Ruf aus Tratschtanten zu bestehen.
Aber viele von uns sind ganz allgemein misstrauisch und paranoid anderen Blutsaugern gegenüber, vor allem wenn man sich noch nicht lange kennt. Eigentlich wäre es sogar Leichtsinn und unklug jemandem zu schnell zu vertrauen. Und alles was man sagt kann ja gegen einen verwendet werden.“

Und einigen Leuten vertraute man eben leichter als anderen.
Würde Lilly jemals einer Tremere wirklich vertrauen können? Na das wäre ein Wunder.

„Wenn du findest, dass irgendwas was ich getan habe total Scheiße ist, dann kannst du mir das ruhig direkt sagen. Dann lässt sich die Sache hoffentlich klären."

Wäre fairer als wenn du zur Regentin oder zu Enio rennst damit die mir dann einen drübergeben.

"Und wenn mir jemand direkt ins Gesicht sagt er findet, dass ich ein Arsch bin, dann weiß ich wenigstens woran ich bin, und das ist mir wesentlich lieber als wenn man mich lächelnd anlügt und dann von hinten rum gegen mich vorgeht.“

Was rede ich hier eigentlich?
Wenn sie mich blöd findet, dann findet sie mich so oder so blöd, nur wird sie mir das nicht sagen.
Die wird sich doch eher in den Arsch beißen als dass sie mir sagt, dass ich ein Arsch bin.
Und wenn sie mir schaden will wird sie es so oder so tun.


„Kann gut sein, dass Jenny dann auch zu der Krisensitzung kommt, ich werde sie dann am besten ignorieren, ich denke das wäre das Vernünftigste. Sodass sie sich nicht irgendwie provoziert fühlt durch mich. Auf einen Streit im Elysium bin ich wirklich nicht scharf, genauso wenig auf eine Dauer-Feindschaft.“

Nein, denn eigentlich wäre es nicht so wirklich optimal, wenn Jenny dort dann loslegte mit Beleidigungen und jeder darauf aufmerksam wurde, dass es zwischen ihr und Lilly Streit gegeben hatte.

„Meine erste Begegnung mit ihr ist eben etwas ungünstig verlaufen, irgendwann kann ich das Ganze vielleicht noch mit Jenny klären, unter vier Augen, das wäre sicher das Beste.
Aber Jenny kenne ich eben auch nicht, und daher kann ich nicht einschätzen was in ihr vorgeht und ob sie was gegen mich im Schilde führt.
Wenn mich jemand körperlich angreift wehre ich mich natürlich. Aber solange Jenny mir nichts tut habe ich auch keinen Grund mich zu wehren, logisch. Ich bin jedenfalls nicht jemand, der sich einen Spaß daraus macht auf Clanlosen herumzutrampeln.
Und diese Domäne hat sowieso schon genug Probleme und Feinde als dass man sich noch gegenseitig zerfleischen müsste.“

Bekomme ich jetzt den großen Preis für Diplomatie?

Aber allemal war Lilly also wesentlich redegewandter als Max, soviel war klar.
 
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Tatsächlich hatte Lillian sogar einen Tonfall gefunden, der die Tremere ihr geringfügig gewogener machte. Eventuell war die Brujah wirklich einfach nur fürchterlich ungeschickt statt unendlich durchtrieben. Zur Zeit sah Anna keine anderen Möglichkeiten. Jedenfalls hatte sie wahrscheinlich tierisch Glück, dass es Anna nicht darum ging, die Brujah in die Pfanne zu hauen sondern nur darum, eine andere vor einer eben solchen Pfanne zu bewahren.

An der entsprechenden Stelle kam nur ein Gedanke statt eines Kommentars. Oh, ich lächle also? Hmmmh. Hab' ich bisher noch nicht so besonders häufig bemerkt. Fakt war, sie war der Ancilla gegenüber ausgesucht höflich gewesen. Das tat ihr auch nicht weh, sondern lag ihr quasi im Blut. Es gab nicht das geringste an ihren Worten, was ihr irgend jemand ankreiden könnte, wenn darauf hin die Brujah ausrasten würde. Anna war sehr gespannt, ob Max gecheckt hatte, was sie Lilly gesagt hatte und wie er auf ihre Worte reagierte. Mochte sie Daisy?

Du fragst mich also nach meiner Meinung und bittest mich, mich frei zu äußern. Meiner Ansicht nach hast du Glück, dass ich weder zu den Rosen noch den Moralwächtern gehöre und kein Interesse an Klatsch habe. Allein die Munition dieses Abends würde reichen um dich gesellschaftlich mit den richtigen Zügen zu vernichten. Deine Worte gegen Frau Färber - und hier kann ich nur vermuten - gingen zwar gegen eine rechtlose Caitiff, die sich jedoch anscheinend schon etwas länger in dieser Stadt aufhält und die meiner Kenntnis nach bereits auch einige Dinge für die Stadt erledigt hat. Bei Alteingesessenen könntest du damit Mißfallen erregen. Wäre ich an deiner Stelle wäre meine größere Sorge jedoch das Benehmen des Ghuls - gefundenes Fressen für jeden Moralwächter. Wahrscheinlich werden weder die anderen Brujah noch Steven sich an sie wenden und auch ich habe dazu keinen Anlaß. Aber ich sollte sehr schlechten Unterricht erhalten haben, wenn meine Vermutung, dass die Harpyie wenigstens über Teile der Geschehnisse entweder bereits informiert wurde oder in den nächsten Stunden wird, irren sollte.

Nein. Während sie für Max und in weit geringerem Maße für Jenny so etwas wie Sympathie verspürte, war da bei Lillian wenig. Ihrer Einschätzung nach war die Frau wie bereits vermutet, entweder verflucht intrigant oder sie dachte einfach nicht nach. Und Anna wusste dabei nicht, was sie schlimmer finden sollte. Allerdings war sie auch noch weit davon entfernt, die Brujah in irgend etwas aktiv rein reiten zu wollen und die Brujah hatte es mit ihren letzten Ausführungen sogar geschafft, Annas Einstellung zu ihr wieder etwas neutraler werden zu lassen. So bekam die Brujah nicht die ausführlichen Gedanken der Tremere zu hören aber dennoch eine Antwort, die kein tremerisches Äquivalent für 'Fuck you' mehr war.

"Lillian, ich gehöre meiner Familie. Ich weiss, bei euch anderen wird es oft anders gehandhabt. Selbst die Angehörigen des Königsclans verfügen oft mehr über sich und ihre Zeit als wir. Ich habe weder Lust, noch Zeit noch Interesse etwas gegen dich zu unternehmen. Wie du bereits so treffend bemerkt hast, gibt es hier genügend Dinge, um die wir uns kümmern müssen. Zeit ist in diesen Nächten eines meiner kostbarsten Güter. Warum sollte ich sie für deinen Streit verschwenden?

A pro pro Zeit. Ich muss noch etwas erledigen und so leid es mir tut, dieses Gespräch so rüde zu beenden, meine Aufträge, über die ich höheren Stellen gegenüber Rechenschaft ablegen muss, begrenzen meine Zeit für Small Talk. Ich muss dich also leider bitten, unser Gespräch zu beenden. Wir sehen uns später bei der Sitzung."

Natürlich ließ die Tremere der Brujah noch Zeit für eine Verabschiedung, aber dann legte sie auf. Sie gab Max sein Handy zurück

Sofort darauf wählte sie mit ihrem eigenen die Nummer von Jenny, die sie offensichtlich bereits auswendig kannte. Hoffentlich meldete es sich am anderen Ende der imaginären Leutung auch und war nicht ausgestellt. In der Rufnummernanzeige erschien jedenfalls nur das kleine Wörtchen 'anonym'.
 
AW: [7.5.2008] Mit Anarchen flüstern?

Ich gehöre meiner Familie?

Was für eine Horrorvorstellung, in so einem Clan drinzustecken, wo man derart reglementiert wurde. Aber Anna empfand das offenbar nicht wirklich als schlimm bzw. war es auch gar nicht anders gewohnt.

Lilly hätte zwar nicht behaupten können Anna super-sympathisch zu finden und jetzt dickste Freundinnen werden zu wollen, aber Lillys Einstellung änderte sich dann doch in eine positivere Richtung, durch das was Anna sagte. Von der boshaften Sorte schien die Tremere ja nicht zu sein, und Lilly glaubte ihr dann sogar, dass Anna nichts gegen sie unternehmen wollte.

"O.K., ich glaub dir, und das würde ich nicht sagen wenn´s nicht so wäre. Sorry, dass ich gezweifelt hab.
Hm ja, und wenn ich länger überlegen würde bevor ich handele würden mir wohl so einige Schnitzer erspart bleiben. Aber spontan sein ist eigentlich meistens was Schönes."

Und immerhin war es ein Stück Lebendigkeit. Sie war noch nicht eingerostet und festgefahren, und das war doch gut.

"Dann also bis später, mach´s gut.“

Und ob Anna denn wohl Max manipulieren wollte? Vielleicht nicht unbedingt in böser Absicht, vielleicht war sie da eine Schachfigur ihres eigenen Clans ohne das selbst zu checken.

Die Brujah hätte gelacht wenn sie gewusst hätte, dass Anna da erst eine boshafte Intrige vermutet hatte hinter dem Verhalten der Brujah, denn das hätte für Lilly so abstrus geklungen und war so weit von der Wahrheit entfernt. Sie dachte so manches Boshafte wenn sie sich aufregte, und nachdem sie sich wieder abgeregt hatte war es vergessen.
Sie ließ sich zwar oft von der Vernunft leiten, aber meistens war Lilly recht impulsiv und handelte spontan, und das was sie dann spontan machte war nicht unbedingt das Klügste.

Bei dem Zusammentreffen mit Jenny hatte schließlich die Vernunft gesiegt, und das war gut so. Denn sonst wäre es bestimmt zu einem noch schlimmeren Maskeradebruch gekommen. Und selbst wenn sie das überlebt hätte, dann wäre sie vielleicht hingerichtet worden, konnte man es wissen. Und dann wäre das Schöne zwischen ihr und Steven schon vorbei gewesen.
Eigentlich wäre sie am liebsten lieber gestorben anstatt nachzugeben in jenem Kampf, aber dann war ihr doch das Weiterleben wichtiger gewesen.
Ansonsten hätte Steven sie doch schon so schnell verloren. Das hatte sie ihm doch nicht antun können.
Dann ertrug sie jetzt lieber die innere und äußere Schmach und Schande, und dass man sie für feige hielt, weil sie den Kampf abgebrochen hatte.

Im Moment war ihr Jenny herzlich egal, ja unwichtig. Sollten die doch alle denken was sie wollten.
Wirklich wichtig war Steven und dass sie eine gemeinsame Zukunft hatten.
 
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