[5.05.2008] Unverhoft kommt oft

Roxana Dragomir

Geschichtenerzählerin
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18. Januar 2008
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Es war nicht mehr viel Zeit von der Nacht übrig, als Roxana bei der Kunstakademie vor der Tür stand und die Kameras betrachtete. Wie immer hielt sie ein wenig Abstand, denn es bestand zu jeder Zeit die Gefahr, dass solche Dinger bei ihr auf einmal verrückt spielten und einfach ausgingen.

Unter dem Arm hatte sie einen länglichen Karton, ansonsten gab es nichts besonderes an ihr zu erkennen.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Der Zugang öffnete sich beinahe umgehend. Roxanas Gesicht hatte einen guten Stand in der Akademie. Selbst heute noch und das wollte in diesen Nächten schon etwas heißen.

Im Inneren der Akademie hatte Laura ihr geschäftiges Treiben bereits unterbrochen und sich wieder hinter ihren Schreibtisch begeben. Anscheinend hatte sie den Kampf gegen die Akten zu einer neuen Stufe gebracht. Mittlerweile waren die Stapel arg geschrumpft, sich dafür aber ein wenig vermehrt. Wie es schien, befand sich die Ghul sozusagen auf den letzten Metern ihrer Arbeit zu einer neuen Grundordnung. Was blieb und hier ersichtlich war, war sozusagen die letzte Feinabstimmung.

Erfreut begrüßte Laura ihren Gast. Ob diese Freude jedoch auf Roxana selbst, oder eher der willkommen Pause gerichtet war, ließ sich nicht erkennen.

"Willkommen an der Akademie, Frau Dragomir. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?"
 
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Damit so begrüßt zu werden, hätte Roxana nun doch nicht gerechnet, aber nun gut, immerhin war sie ein Kainskind, das nicht vernichtet war.

"Freut mich auch, sie kennen zu lernen", erwiderte sie. "Allerdings haben sie vergessen zu sagen, wer sie sind."

Gut sie konnte es sich denken, aber sie wollte es doch lieber von Laura hören.

"Ich wollte vorallem anmelden, dass es mich noch gibt und von meiner Reise ein kleines Geschenk für die Seneschall abzugeben."

Sie deutete auf den Karton unter ihrem Arm. Eigentlich waren zwar Waffen verboten, aber wie sollte sie sie sonst der Seneschall bringen? Dazu mußte sie sie mit in die Akademie bringen.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Mein Name ist Laura Raabe, Frau Dragomir. In der Regel interessieren sich Kainiten nicht so sehr für meine Person. Aber ich hätte mich trotzdem vorstellen sollen, verzeihen Sie bitte."

Laura wirkte etwas betreten.
Wieder ein Fehler der vermeidbar gewesen wäre.

"Die Lady Seneshall hat momentan keinen Besucher. Bitte gehen Sie doch direkt durch, ich melde Sie inzwischen an."
 
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"Schön, Frau Raabe, dann gehe ich gleich durch, danke", sagte Roxana und dachte kurz daran, dass Laura wirklich irgendwie wie ein Rabe aussah.

Es war schon etwas hier, als sie das letzte Mal hier war, aber den Weg hatte sie nicht vergessen, als sie bei der Tür war, klopfte sie an und wartete auf das Herein von drinnen.
 
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Es folgte auf dem Fuße.

"Herein bitte!"

Klang aus dem Inneren die Stimme der Seneshall. Wie gewohnt freundlich und mit einem Charme dem man sich nur schwer entziehen konnte. Als Roxana wenig später eingetreten war, verhinderte Noir mit einer Handbwegegung die üblichen Etikettespielchen und forderte die Ravnos direkt auf sich zu setzen.

"Sie glauben gar nicht wie froh ich bin, dass es Ihnen gut geht. Als wir Sie eine Zeit lang nicht erreichen konnten, hatten wir schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Wie geht es Ihnen?"
 
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Nun, Roxana bestand nicht auf die Etikette und setzte sich dann auch, nachdem sie den Karton auf dem Tisch abgestellt hatte.

"Guten Abend! Ich bedauere es außerordentlich, dass ihr Mann vermisst wurde und hoffe für sie, dass er nur verschleppt wurde. Mir geht es gut, ich bin am 2. weggefahren um bei einigen meiner Kontakte Waffen für den Kampf gegen Garou zu erwerben, so dass ich erst heute wieder gekommen bin", erklärte sie. "Herr Pareto hat mich über das notwendige informiert.

Da er der Sheriff ist, habe ich ihm auch die Verteilung der Silberwaffen überlassen, allerdings nicht, ohne für sie ein besonders schönes Schwert und einen besonders schönen Dolch zurück zu halten. Ich hoffe, sie verzeihen mir von daher, dass ich Waffen mit in diese Räume gebracht habe."

Sie unterbrach sich.

"Es ist eine Katastrophe, was hier geschehen ist."
 
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„Möglich, dass ich Sie falsch verstanden habe, aber mein Mann wurde nicht vermisst, sein Schicksal ist nach wie vor absolut unklar. Natürlich hoffe ich das Beste aber von einer positiven Entwicklung in dieser Richtung, kann keine Rede sein. Im Gegenteil, wir hatten Verluste die erschütternder nicht sein könnten.“

Der traurige Ausdruck auf dem Gesicht der Seneshall wirkte absolut echt. Aber sie war Toreador und daher musste das nichts heißen. Und doch, wozu sich die Mühe machen? So richtig leiden konnte sie ja doch kaum noch jemand. Aber das war wohl der Preis den man zahlte.



"Vielen Dank für die Waffen, Frau Dragomir. Leider verstehe ich mich nicht auf den Nahkampf. Ich habe damals in Spanien auf Seiten der Regierungstreuen gegen Franko gekämpft, verstehe also ein wenig von Strategien, Taktik und dem Gabrauch von Schußwaffen. Aber ich weiß die Geste sehr zu schätzen. Die Waffen werden einen besonderen Ort finden, an dem ich sie ausstellen werde. Ausgezeichnet gearbeitet, Sie haben gut gewählt!"
 
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"Ich habe noch nicht den ganzen Überblick, aber es stimmt, es sieht nicht gut aus", sagte Roxana. "Und die Aktion in der wir Ziege einfangen wollten war auch ein Misserfolg, da sich Zacharii breit gemacht hat und einigen Leuten wohl ein nicht ganz hasenreines Angebot über Macht und Diablerie gemacht hat."

Wie würde die Seneschall reagieren? Würde sie weiter nachfragen?

"Was die Waffen angeht. Sagen sie das nicht, man weiß meistens, wenn man in Gefahr ist, dass man mehr kann als man denkt und wenn man eines dieser Biester mit einer Silberwaffe schwächen kann, dann kann man ihn vielleicht sogar besiegen.
Aber natürlich würde ich mich auch sehr freuen, wenn sie sie ausstellen würden, noch besser wäre es natürlich, wenn sie vorher einem Wölfling geschadet hätten."

Noir mochte Ahn sein und dieses Amt inne haben, aber die Erfahrung als Guhl machte nicht einige Jahrhunderte als Kainskind wett und so kam Roxana vielleicht in einer Art rüber, wie man sie unter Umständen von einer Beraterin kennen würde. Jedenfalls konnte man an ihrem Verhalten keine Respektlosigkeit erkennen.
 
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"Ich verstehe was Sie sagen wollen Frau Dragomir. Ich werde den Dolch vielleicht doch in den nächsten Tagen nah am Körper tragen? Man kann nie wissen, wozu er noch von nutzen ist. Danke für den Tipp, ich..."

Dann stockte die Seneshall.
Es schien, als hätte sie erst in eben dieser Sekunde begriffen, was die Ravnos eigentlich gerade gesagt hatte.

"Moment! Heißt das, Sie haben mit Zacharii geredet? persönlich? Haben Sie ihn gesehen? Ist er nun doch zurück ins Leben getreten? Wie...?"

Nacktes Entsetzen gesellte sich entschlossen zur der absoluten Verblüffung im Gesicht einer fassungslosen Toreador. Wenn dieser Schock gespielt war, dann war die Seneshall eine wesentlich bessere Schauspielerin als jeder Oscargewinner der letzten zehn Jahre.

"Mein Gott! Ja so reden Sie doch...!"
 
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"Nein, ich nicht persönlich, bei mir wollte er wie bei allen anderen allerdings Gedanken lesen, anscheinend war ich nicht wirklich interessant", sagte Roxana und grinste schulterzuckend. "Allerdings haben wohl einige andere mit ihm gesprochen, nicht persönlich, aber mental, er hat ihnen angeboten, ihnen zu verraten, wo ein alter Kainit liegt, der ungeahnte Disziplinen und 6. oder oder 7. Generation bringen würde."

Sie schien kurz zu überlegen.

"Er wollte dafür irgend ein Fläschen haben, aber wo das sein soll, weiß ich nicht. Jedenfalls muß ihm das sehr wichtig sein. Lilly, diese neue Brujah hat es uns erzählt, sie hat wohl nicht gewollt und er hat sie dann ausgeknockt, das Gleiche muß wohl auch der Gräfin passiert sein und vermutlich auch diesem Schwarzen, der hat sich daraufhin aus dem Staub gemacht.
Außerdem hat Zacharii Rothenburg ..." Sie hielt kurz inne, weil sie sich nicht sicher war, ob der Name stimmte. "Naja, der Malkavianer mit den altmodischen Anzügen, erblinden lassen als er etwas mit geistigen Kräften untersuchen wollte.
Irgendwas muß wohl auch mit der Gräfin geschehen sein, sie erzählte es hätte sie einer angegriffen und der wäre geflüchtet, als wir ihr zu Hilfe kamen - klingt etwas merkwürdig, wenn sie mich fragen, war bestimmt kein Garou oder gar Zacharii selber."

Ein weiterer Blick.

"Ich will ihnen ja nichts vorschreiben, aber passen sie auf bei allen Leuten, die neu in der Stadt sind oder einen übermässigen Machthunger haben, die könnten ein leichtes Opfer für den Koldunen werden."
 
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"Die Gier nach Macht ist nicht nur den Neuen zu eigen, da können Sie sicher sein. Erst gestern habe ich lernen müssen, das auch einige unserer Primogene schneller nach jeder Möglichkeit greifen, als Ihnen vielleicht zusteht. Aber ich verstehe was Sie sagen wollen. Die Vielzahl an Neuankömmlingen ist auch in meinen Augen recht ungewöhnlich. Ganz besonders in Zeiten wie diesen, wo man eher türmen als gaffen sollte."

Eine der für Noir so berühmten kurzen Denkpausen folgte.
Schweigend klopfte sie sich mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand gegen die Unterlippe.

"Aber zurück zu Zacharii! Vielen Dank für diese Neuigkeiten. Ich werde mich dazu mal bei den Betroffenen umhören und zusehen, ob ich nicht ein paar Hintergrundinformationen zu diesem Thema herausfinden kann. Olivers Privatbücherei enthält eine Vielzahl interessanter Werke zur Vergangenheit dieser Stadt."
 
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"Ja, leider liegt es den meisten Clans im Blut", erwiderte Roxana. Irgendwie war es bei ihrem Clan da ein klein wenig anders, es würde wohl kaum einen Ravnos geben, der es über Jahrzehnte oder Jahrhunderte in einer Stadt aushalten würde, so dass der Wunsch und das Bestreben Prinz zu werden, doch eher begrenzt war.

Auch sie selber zog es zwischendurch für Wochen oder Monate in die Ferne, aber sie sah den Vorteil für ihre Leute, wenn die Kinder hier zur Schule gehen konnten und auch sonst etwas an der modernen Welt teilnehmen konnten, die ihr auf ewig verschlossen war.

"Gut, wenn es da Aufzeichnungen gibt, nur wenn dem so wäre, hätte sich dann nicht schon längst einer diese Kainskinder unter den Nagel gerissen?"

Irgendwie konnte sie sich kaum vorstellen, dass es viele Leute gab, die sich so eine Gelegenheit entgehen ließen, immerhin war auch das etwas, was jedem im Blut lag und wenn sie so einen wehrlosen Alten gefunden hätte, hätte sie es vermutlich auch gemacht. Gut - nicht bei jedem Clan, aber doch bei vielen.
 
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"Wir reden hier nicht von einer öffentlichen Bücherei, sondern von den Privatunterlagen meines Mannes. Die wichtigsten und kostbarsten Bücher verwahrt er in seiner kleinen Bibliothek in der Villa. Man kann nicht Prinz einer Stadt sein, ohne bestens über die Vergangenheit informiert zu sein. Der Einzige, der sich also seit Jahrzehnten solche Informationen unter den Nagel reißt, war mein Gatte. Wer will sich gegen den Prinzen selbst erwehren?"

Der Mund zeigte ein gekonnt freundliches Lächeln, in den Augen glomm aber für einen Augenblick eine Traurigkeit auf, die man der Seneshall wohl nicht zu getraut hatte. Ganz offensichtlich vermisste sie Buchet mehr, als sie zu sagen in der Lage war. Zumindest wirkten ihre Emotionen absolut echt und durch und durch glaubhaft.
 
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Nun, irgendwie war Noir immer noch ein Küken und immer noch in gewisser Weise an ihren Erzeuger gebunden, da war es klar, dass es ihr vielleicht nicht ganz leicht fiel.

"Nun, ich ging eben auch davon aus, dass er eventuell nicht alles zu erst fand und von daher auch nicht jeder bereit war, ihm seine Funde abzutreten", entgegnete Roxana. So kannte sie das aus ihrer langen zeit als Kainskind. "Aber wenn sich dort etwas finden würde, wäre das auf jeden Fall schon ein Schritt und man könnte der Sache zuvor kommen, bevor es in falsche Hände fällt."

Nun, was sie unter falschen Händen verstand, ließ die Ravnos offen, aber sie sah zumindest diesen Schwarzen als den Falschen an und einige waren vermutlich auch einfach zu unterfahren um mit so einer Macht umzugehen.
 
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"Natürlich ist das möglich! Aber eben auch unwahrscheinlich! Oliver war beinahe zwei Jahrhunderte Prinz der Stadt. Er war stets sehr engagiert und äußerst gerissen. Nur die wenigsten hätte etwas vor ihm verstecken können, da sein Sie gewiss..."

Noir stockte und kräuselte die Augenbrauen.
Vergaß man ihre Stellung und die damit zusammenhängende Macht, mochte sie fast niedlich wirken.

"Warum diskutieren wir das? Sie wollen mit Ihren Verdächtigungen doch auf irgendetwas hinaus? Gibt es jemanden, der Informationen über die jüngere Geschichte Inne hat, diese aber verborgen hält? Wissen Sie Dinge die uns im Kampf gegen unsere Feinde von Nutzen sein könnten? Sein wir doch ehrlich, Sie reiten doch nicht nur auf diesem Thema herum um mich in die Ecke zu treiben, oder doch?"
 
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Roxana sah kurz nach oben, dann setzte sie an.

"Ich rede zwar gerne in Gleichnissen, aber ich denke, so etwas wäre hier im Moment fehl am Platz", sagte sie. "Ich will mal offen reden, sie mögen hier Seneschall sein, den Titel Ahn führen und sind vermutlich sogar von allen mehr oder weniger anerkannt, doch das gilt eben nur hier, allen anderen außerhalb von Finstertal dürfte dieses egal sein, da zählt dann nur, dass sie erst seid einigen Wochen oder Monaten ein Kainskind sind.

Ich habe gestern die Sache beobachtet und auch beobachtet, wer von Zacharii angesprochen wurde, 2 Personen, die neu waren, sich auch gleich in der Vorbesprechung groß getan haben, Trapper hat geradezu mit seiner Sabbaterfahrung geprallt und hat sich aus dem Staub gemacht, als die beiden Anderen ohnmächtig wurden. Außerdem die Gräfin von den Vantrue. Ich gebe zu ich habe sie nur aus der Schußlinie gebracht und alleine gelassen, aber ich bin nicht ihr Kindermädchen ..." Wäre ja NOCH schöner, wenn sie das Kindermädchen von einer Ventrue sein sollte. "... angeblich wurde sie angegriffen und der Angreifer sei abgehauen, als wir kamen. Zudem wurde der Malkavianer genau dann geblendet als er auf Spurensuche ging. Das klingt doch alles mehr als oberfaul. Wenn ich darüber nachdenke, warum sollte ein Garou oder Zacharii sich zurückziehen nur weil wir kommen, er konnte hätte andere Möglichkeiten gehabt uns auszuschalten."

Sie machte eine Pause.

"Ich denke nicht, dass wirklich einer von den Alteingesessenen gegen sie wendet, aber was, wenn einer dieser Leute es tut? 2 sind ganz neu hier, wenige Stunden und tun so, als gehörten sie dazu. Die Gräfin kam wie gerufen kurz nach der Vernichtung ihrer Vorgängerin.

Alle Drei sind für mich Kanidaten, die bestimmt bereit wären, die bestehende Ordnung zu ihren Gunsten zu ändern. Ich bin viel herumgekommen und das wäre nicht das erste Mal, dass genau dies geschieht. Es würde doch reichen, wenn einer von denen bei der Camarillaspitze anruft? Auch das, was dann geschieht, habe ich bereits erlebt ..."

Sie sah Noir fest an.

"Ich sage ihnen das auch nicht ganz selbstlos, ich bin mit meinen Leuten schon fast 2 Jahre hier und gerade die jungen Roma brauchen eine Möglichkeit eine Bildung zu erhalten, denn das Leben, wie ich es kenne, kann ich ihnen nicht länger zumuten. Ihr Mann hat uns großzügig ein Bleiberecht eingeräumt und das ich würde mir wünschen, das dies so bleibt, ich hoffe auch, dass sie dieses verlängern werden, alleine schon deswegen kann ich nicht daran interessiert sein, dass einer von diesen Leuten hier an die Macht kommt."

Nun, das war zwar vielleicht nicht gerade eine Lektion in Diplomatie, doch von einer Person ihres Clans würde man die vermutlich auch nicht verlangen. Sie hatte ihre Meinung geäußert und stand zu jeder ihrer Aussagen.
 
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"Wie erfreulich, dass Ihnen inzwischen bewußt geworden ist, mit welchen Problemen ich mich derzeit herumschlagen muss! Und wie sieht Ihrer Meinung nach die Lösung dieses Problemes aus? Wir haben durch die Attacken der Garou innerhalb von nur zwei Tagen fast zwanzig tote Kaniten zu beklagen. Zacharii ist derart mächtig geworden, dass er beinahe ungestört schalten und walten kann, wie er will. Morgen steht eine äußerst brisante und entscheidende Schlacht an, bei der eine Menge weiterer Kainiten sein Leben lassen wird. Dazu eine Flut von Neuankömmlingen die unsere Stadt überschwemmen. Nur Kain weiß was die im Schilde führen. Was soll ich tun? Die Klamotten hinwerfen damit zu allem Überfluss noch Anarchie dazu kommt? Die Geschäfte an Enio Pareto abgeben? Ein Kämpfer ohne jede politische Erfahrung? Meinen Sie er macht es besser als ich? Was ist wenn nicht? Wechseln wir dann einfach noch einmal? Ist das Ihre Vorstellung von Stabilität? Und selbst wenn er sich bewährt, wer würde dann morgen die Unsrigen in die Schlacht führen? Wer würde das Amt des Sheriffs übernehmen? Wer kann es denn besser? Oder überhaupt?"

Noir lachte trocken auf.

"Sie machen es sich einfach! Sich neben nen Unfall stellen und sich über die mangelnden Künste des Fahrers beschweren, kann jeder. Was wir brauchen sind Taten und kein Geschwätz! Wenn Sie Ihrem Klüngel und der Stadt helfen wollen, dann werfen Sie sich morgen mit den anderen in die Schlacht und kämpfen für unsere Zukunft Frau Dragomir. Aber bitte, und das meine ich so ernst, dass ich es kaum sagen kann, ersparen Sie mir derartige Bemerkungen. Das es schlecht läuft weiß hier jeder und das ich nicht die Beste Besetzung bin auch. Aber das ist derzeit der Stand der Dinge und wir, sowohl Sie als auch ich, werden wohl erst einmal damit leben müssen!"
 
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Roxana runzelte die Stirn. Hatte sie so etwas in der Art gesagt? Beim besten Willen nicht.

"Ich habe weder gesagt, dass sie ihren Posten abgeben sollen, noch dass ich vorhabe mich aus dem Staub zu machen", sagte sie. "Vorallem habe ich nie gesagt, dass Herr Pareto hier Prinz oder Seneschall werden soll, ich denke, es gäbe da ganz andere, die ihnen ans Leder wollten. Wie kommen die denn auf die Idee, er hat mich bestimmt nicht vorgeschickt.

Ich wollte nur ausdrücken, dass sie sich vor gewissen Leuten in Acht nehmen sollten und wer mir da im Moment besonders gefährlich erscheint. Sie werden doch bestimmt andere Möglichkeiten oder Ideen haben, wie sie eventuellen Machenschaften Herr werden können oder diesen schon im Vorfeld den Wind aus den Segeln nehmen können.

Aber sie haben natürlich Recht, wer will schon was mit einer alten Ravnos zu tun haben, die außerhalb der Camarilla steht. Wenn sie also der Meinung sind, dass ich ihr Feind bin, dann sollten sie mich vielleicht am besten der Stadt verweisen."

Sie schüttelte den Kopf.

"Ich weiß nicht ob sie eine schlechtere Wahl sind als andere. Und bevor sie jetzt auf die Idee kommen, ich würde nur so mit ihnen reden, weil sie neu in dem Geschäft sind, dann haben sie sich geschnitten, dies Warnung hätte ich jedem andern auch zukommen lassen."

Würde die Seneschall sie nun rauswerfen oder ihre Chance erkennen, die sich aus einer Person wie Roxana ergab?
 
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Ein Schritt zurück, einen nach vorne. Es schien fast als wäre die Ravnos tatsächlich nur darauf aus Noir zu provozieren. Sie tänzelte durch das Gespräch, wie ein Flamenkotänzer. Die Seneshall ärgerte sich bereits darüber, dass sie so losgepoltert hatte. Das war unnötig und hatte viel merh von ihren eigenen Sorgen und Nöten verraten als notwendig gewesen wäre.
Langsam aber stand es ihr bis zum Hemdkragen, dass jeder meinte, er könne sie mit seinen ach so wichtigen Ratschlägen bombadieren. Kainten waren durchweg Opportunisten, das war nichts Neues, warum schafften sie es nicht sich darauf zu beschränken?

"Mich stört nicht Ihre unverschämte Art meine Liebe, ich hatte nichts anderes erwartet. Wer ain Wohnwagen nach Kultur sucht, ist selber schuld Mich stört, dass Sie anscheinend denken, ich säße hier mit verschlossenen Augen und Ohren hinter meinem Schreibtisch. Sie sagen, dass es Kainiten gibt, die mir übeles wollen? Tz! Ich sage, dass mich dieses hinterlistige Volk nicht imindesten kümmert. Sollen sie kommen und tun was sie für richtig halten. Die Stadt hat ganz andere Probleme, als irgendeinen karriereversessenen Untoten. Meine einzigen Anliegen sind der Kampf gegen die Garou und gegen Zacharii. Nichts weiter! Ob ich dies am Ende mit Erfolg durchstehen werde oder ich durch die Hand eines der unsrigen Fallen muss, wird die Zeit zeigen."

Eine Pause folgte in der allein Noirs Augen sprachen.
Sie funkelten zornig.

"Und nun danke ich Ihnen für diesen außerordentlich hilfreichen Ratschlag. Ich denke, wir haben ihn ausreichend besprochen. Kommen wir zu meinen Fragen. Werden sie morgen Nacht ebenfalls auf dem Schlachtfeld gegen die Garou kämpfen oder beschränkt sich Ihr Einsatz auf die Verteilung von Waffen und kluger Ratschläge?"
 
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