[28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

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Gedankenverloren puhlte er in irgendeiner Furche seines Gesichtes. Da er sie im größerem Schutz ihrer gemeinsamen Tarnung wähnte und seine Konzentration sich darauf fokussierte sie verborgen zu halten, war der lebendige Schatten der sein Gesicht in der Kapuze verbarg verschwunden und gab den Blick auf seine geschundenen Züge frei.
Wie immer hatte es seine Tochter eilig und war bereit sofort zu extremen Mitteln zu greifen um die Sache hier in Gang zu bringen. Wahrscheinlich hätte sie auch eine Leuchtrakete abgefeuert, wenn es ihr nur die erhoffte Aufregung brachte.
Aber da war noch etwas anderes in ihrer Körperhaltung. Sie bog sich auffällig um den größtmöglichen Abstand zwischen sich und ihre Umgebung zu halten. Anscheinend fühlte sie sich mehr als nur ein wenig unbehaglich hier draußen. Es entbehrte nicht jeder Komik, daß die junge Caitiff bereit war Köder für ein verfluchtes Werwolf Monster zu spielen, sich aber von der Umgebung ein wenig ins Bockshorn jagen ließ. Allerdings gab es nichts rechtes darüber zu grinsen, denn immerhin würde sie johlend und lachend einem dieser Viecher ihre Faust in das geifernde Antlitz rammen. Ein Gedanke der ihm einen kalten, klebrig roten Schweißfilm auf seine Stirn gezaubert hätte. Dafür war er nicht durch äußere Widrigkeiten wie diesen Wald zu beeindrucken. Stärken und Schwächen, ihre Mischung war es, die eine Gemeinschaft stark machte.
Die Idee eines von diesen Dingern anzulocken war aber im Augenblick noch zu weit weg für Lurker. Allein die Erwähnung ließ seine Inneren vor Angst brodeln.

Wir sind erst die Hälfte des Weges gegangen die ich für diese Richtung geplant hatte. Ich denke wir gehen erst einmal weiter bis wir die nächste Landmarke erreichen. Dann kehren wir hier her zurück und schauen ob noch genug Zeit bleibt um das Gebiet von hier aus noch einmal nach Osten und Westen abzugehen. Wenn wir dann immer noch keine Anzeichen gefunden haben, versuchen wir es mit Lärm schlagen.

Natürlich würde es dann wesentlich ungefährlicher sein Strays Vorschlag zu folgen, da sie ja zu diesem Zeitpunkt schon wissen würden das sich in unmittelbarer Nähe keines dieser Dinger aufhielt, aber sie waren schließlich hier um diese Viecher auszuspionieren. Wenn sie erstmal eines auf sie aufmerksam machen würden, dann wäre die Chance vertan sie völlig unprovoziert und nichtsahnend zu observieren. Es wäre ein wenig als wenn man einen Eimer Blut ins Wasser warf um sich Haie anzuschauen. Natürlich war die Chance so größer einen zu sehen, aber der würde sich nicht mehr so verhalten wie ein unprovozierter Hai.

Davon das du dir vor lauter Angst hier draußen auf so ein Viech zu treffen deine verrotteten Gedärme aus dem Leib scheißen könntest reden wir dann wohl lieber nicht, sind ja alles nur praktische Erwägungen warum du diesen Vorschlag nach hinten schiebst. Nicht das du ein Feigling wärst.

Missmutig verbannte er seinen ekelhaften Teil in eine abgelegene Kammer seines Verstandes, wo er ihm nicht zuhören musste. Wenn seine Tochter nicht noch etwas einwände, dann würden sie wohl weiterziehen.
 
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Planung??

Wie immer klangen die Worte des Vaters vernünftig.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee unnötig für Aufregung zu sorgen, aber Jenny musste sich auch eingestehen, das die nahezu endlose Rennerei durch das Gestrüb so langsam an ihren Nerven zerrte.
Abgesehen davon, das es schien, als hätte die gesamte Natur hier in ihr einen neues hilfloses Spielzeug gefunden, begann sich die Anarche auch noch arg zu langweilen.
Um dies zu verstehen musste man die Anarche eingermaßen kennen! Um sie herum musste immer irgend etwas los sein. Ruhe und Eintönigkeit waren ihr zutiefst zuwider, deshalb hörte sie ja auch stets laut Musik wenn sie alleine war und deshalb ertrug sie es auch nicht für nur fünf Minuten auf jemanden, oder etwas warten zu müssen.
Jenny war ein unzähmbares Energiebündel das all der unbändigen Kraft in ihr stets ein Ventil geben musste. Wie hieß es so schön? Sie stand vierundzwanzig Stunden am Tag unter Strom und wenn ihr Tagesschlaf nicht todesähnlich wäre, würde sogar dieser sie unerträglich anöden.

Aber sie liebte ihren Vater über alles und nickte daher nur zustimmend ohne auch nur ein Wort des Mißmutes zu äußern. Vielleicht würde sich ja doch noch einer dieser riesigen Wölfe zeigen? Hoffentlich, denn wenn dieser Ausflug in den Dreck ohne Erfolg zu Ende ging würde sie vor Verzweifelung schreien.

"Machen wir es so, ok! Irgendwo müssen sich die Pelze ja verkrochen haben. Wäre doch gelacht wenn ausgerechnet die es schaffen würden sich vor uns zu verbergen!"

Sie lächelte über die Anspielung und verdeutlichte Lurker dann durch einen sanften Händedruck das es weiter gehen konnte.

Oh Mann! Ich könnte jetzt wirklich wirklich wirklich gut ne Kippe vertragen!
 
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Roxana konnte im Augenblick nichts anderes zu tun, als dem seltsamen Pärchen zu folgen.

Bemerkt hatten sie diese offenbar noch nicht, hoffentlich bemerkten sie eventuelle Werwesen früher, denn ansonsten könnte es sehr schnell, sehr unangenehm werden. Noch war ihr kein entsprechender Geruch in die Nase gestiegen und noch hatten auch ihre Augen nichts entdeckt, was auf eine Garou-Aktivität hindeutete. Eigentlich wäre es ihr auch lieber, wenn sich etwas täte, denn je länger sie nichts fanden, desto mehr würde die Aufmerksamkeit nachlassen und das galt es zu vermeiden.
 
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Der Wald war beängstigend ruhig. Bisher hatten sich selbst die gewöhnlichen Waldgeräusche zurück gehalten. Doch gerade als die kleine Gruppe aus zwei Personen um die kleine Ruine herumschlich vernahmen sie Geräusche, die definitiv nicht von gewöhnlichen Waldbewohnern stammten.
Die Moosbewachsene Ruine befand sich auf einer kleinen Erhebung und die Nosferatu mussten entweder einen kurzen Abhang hinunter klettern, oder einen kurzen Umweg in Kauf nehmen. Doch die Geräusche hielten sie auf, denn sie kamen von Unterhalb des Vorsprungs.
Einige Bäume standen halb am Rande des Abgrundes, oder hatten sich bereits ihm entgegengesenkt. Vielleicht hatte hier mal ein Erdrutsch stattgefunden, auf jeden Fall war der Abhang steinig, konnte jedoch mit ein wenig Anstrengung, oder einem gewagten Sprung, mühelos überwunden werden.

Unten jedoch saß ein großer Mann mit dem Rücken zum Abhang. Er hatte es sich auf einem größeren Stein gemütlich gemacht. Neben ihm hatte sich ein Wolf auf den Boden gelegt und schien zu schlafen. Lediglich aufmerksame Beobachter -zu denen Lurker und Jenny inzwischen geworden sein sollten- konnten erkennen, dass sich die Ohren unaufhörlich bewegten und der Körper in einer Haltung war, in der nur ein wenig Muskelkraft nötig war, um aufzuspringen.
Direkt an den Abhang gelehnt stand ein weiterer Mann, den die beiden jedoch kaum sehen konnten, da ihnen die Sicht von Gebüsch versperrt war.
Der große Mann, der in der Mitte der Runde saß hatte längeres schwarzes Haar und einen Zylinderhut auf. Er stützte sein Haupt auf einen hammerförmigen Gegenstand, der wiederum auf dem Stein abgestützt war.

Die Geräusche kamen von einer weiteren Person, die etwas abseits stand und sich mit den Armen verschränkt an einen Baum gelehnt hatte. Dies war die einzige Person, die die zwei Vampire von vorne sehen konnten. Sie trug ein rot-braunes Hemd, das an den Ärmeln hochgekrempelt war und darüber eine Fischermannsweste mit jeder Menge Taschen. Eine dunkle Jeans rundete das ganze ab. Definitiv ein Naturbursche. Nur die etwas blass wirkende Haut und der trübe Blick wiesen auf einen leicht kränklichen Status hin.
Der Mann sprach in einer unbekannten Sprache und fast schon als wäre er ein Wesen aus einer anderen Welt. So mochte Parsel klingen, die erfundene Sprache in Harry Potter, mit der es möglich war sich mit Schlangen zu unterhalten.

Anhang anzeigen 15408

Scheinbar unterhielten sich der große Kerl, den die beiden Vampire vielleicht als Hakon Grimes erkennen konnten, sollten sie von ihm gehört haben, mit dem anderen Mann. Da die Sprache jedoch eine unbekannte war, konnten die zwei heimlichen Lauscher lediglich von der Art wie die Worte ausgesprochen wurden interpretieren um was es ging. Scheinbar wurden hier ziemlich aufwühlende Themen besprochen, zumindest mochte man das erahnen. Außerdem schienen die beiden Gesprächspartner einen unterschiedlichen Standpunkt zu haben, sich aber dennoch auf ein Ziel einigen zu wollen.
Was ging hier vor?

Für Roxana musste die Szenerie arg merkwürdig aussehen, als das Pärchen plötzlich stehenblieb. Da sie jedoch zu weit entfehrnt war konnte sie nicht ausmachen, was die Ursache dafür war. Lediglich, dass die beiden Vampire wohl etwas gefunden hatten, was sich hinter der Ruine befand. Wollte sie näher kommen um zu ergründen um was es sich handelte? Doch erfüllte sie dann noch den Zweck der Nachhut, die eventuelle Werwölfe verwirren konnte?
 
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Sofort erstarrte Lurker zu einer Salzsäule. Eine der wenigen Vorteile daran wenn man ein wandelnder Leichnam war lag darin, das man wirklich still halten konnte. Nicht nur 'Mucksmäuschenstill' wie ein Lebewesen, sondern eben still wie ein Toter. Keine Atmung, kein Herzschlag, kein Zittern oder Zucken, nicht einmal ein Blinzeln konnte ihn verraten. Mit bestimmendem Druck seiner Hand wies er seine Ziehtochter an es ihm gleich zu tun. So konnten sie zuerst einmal die Szenerie auf sich wirken lassen.
Den Abhang würden sie nicht unbemerkt herunter kommen. Lose Erde, Geröll und zu unwegsames Gelände waren eine Herausforderung der sich der Nosferatu alleine vielleicht gestellt hätte. Da aber ihre gemeinsame Reise schon Experiment genug war, würde er ihr Glück nicht überstrapazieren indem er unnötige Risiken einging. Auch der Umweg um hinunter zu diesem merkwürdigem Treffen zu gelangen kam nicht in Frage. Immerhin hatten die ein Tier dort unten, dass sie möglicherweise entdecken konnte. Aber es gab eine andere Möglichkeit. Lurker ließ sich langsam hinab und legte sich so flach es möglich war auf den feuchten, moosigen Waldboden. Sein Buckel war nur ein weiterer kleiner Hügel, das fleckige braun seines Mantels war nur ein weiter Farbklecks in diesem buntem Laub Wirrwarr. Vorsichtig, zart wie die Flügel einer Motte tastete sich der Nosferatu an die Wahrnehmung der Gruppe heran, sickerte in ihr denken und suchte geübt jenen unachtsamen Teil ihres Verstandes der dafür zuständig war unwichtige Nebensächlichkeiten auszublenden.
Hier war nur der Wald, der Wald war wie immer. Ihr kennt hier jeden Baum und jedes Blatt, unnötig sich genau um zusehen. Unmerklich und langsam glitt er so tief es ihm möglich war über den Boden dahin. Es war beschwerlich, weil er nur eine Hand frei hatte, aber er musste auch nur wenige Meter bis zum Rand des Abhanges hinter sich bringen. So robbten sie, die Hände fest ineinander verkeilt, in eine Position über das merkwürdige Wald Konglomerat. Ihre erhöhte Position erlaubte nicht nur einen fabelhaften Überblick, sie sorgte auch dafür das man sie nicht so leicht wittern konnte. Obendrein würden die Beobachteten erst den Abhang überwinden müssen, sollten sie die beiden Spione doch entdecken.

Sie mussten die Bestien gefunden haben. Zwar kannten sie weder Grimes, noch irgendeinen der Wesen mit Namen, oder wussten gar wie diese aussahen, aber wer zum Henker sollte sich sonst mitten in der Nacht so tief in den Wäldern treffen, wenn nicht die Werviecher ? Vor allem der Wolf war wohl mehr Beweis als sie brauchten.
Zwar verstand Lurker kein Wort, aber er war ausgezeichnet darin aus Gesten und Mimik seiner Gegenüber wesentlich mehr zu lesen, als mancher mit Worten alleine zu sagen bereit gewesen wäre.

Es schien hektisch zu zugehen und man war offensichtlich nicht nur geteilter Meinung, wie die durchaus heftigen Bewegungen mit denen gestikuliert wurden verrieten, sondern scheinbar auch ansonsten nicht ganz einig.
Das interpretierte Lurker allerdings eher unbewusst, denn er hätte von solchen Rudel Lebewesen eher erwartet das sie einem Kreis saßen, oder zumindest einen Haufen bildeten.
Diese hier standen sich aber eher gegenüber wie das ein paar Menschen getan hätten, die sich nicht näher kannten, oder auch Vampire, die in viele verschiedene Parteien zersplittert waren.
Verschränkte Arme, deutliche Distanz, das alles sprach mehr für Treffen von mehreren Alliierten, als von einer gemeinsamen Truppe.
Erst viel zu spät, als der Neugierige Teil des Nosferatu schon die Überhand genommen und ihn an den Rand des Geschehens gebracht hatte, meldete sich seine ängstliche Vernunft und maulte lautstark das er wohl den Verstand verloren haben musste hier mitten im Wald einem Monsterplausch zu lauschen und auch noch näher heranzugehen. Wie stets, wenn er sich in solche Bredouillen brachte, war es aber bereits zu spät. Er hatte Blut geleckt, diesmal im Metaphorischem Sinne, und wenn er einmal einem Geheimnis auf der Fährte war, dann war der Gedanke irgendetwas NICHT zu erfahren, NICHT zu enträtseln und NICHT zu wissen, tausendfach schrecklicher als jedes Ende in den Klauen eines Werwolfes das er sich ausmalen konnte.
Gierig fieberte sein Geist nach den Informationen, dem Wissen das es zu erlangen gab, denn dies war alles was zählte.
 
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Ohja, auch Roxana wäre gerne näher gegangen, denn das Verhalten der beiden Nosferatu oder was immer Jenny war, hatten offenbar etwas entdeckt. Allerdings hätte sie damit das ganze Unternehmen gefährdet und das war das letzte was, sie tun wollte.

Sie kam zwar noch ein kleines Stück näher, doch dann verschwand sie hinter einem Baum und versuchte mit diesem zu verschmelzen. Während der ganzen Aktion hielt sie jedoch weiterhin Augen und Ohren offen, um so eine sich annähernde Gefahr rechtzeitig zu erkennen. Im Gedanken hatte sie sich einige Pläne zurecht gelegt, wie sie im Ernstfall reagieren und die Wölfe in die Irre leiten könnte.

Ja, es war schon gut, dass man nicht atmen mußte und eigentlich so still und stumm wie ein Möbelstück oder Felsen sein konnte.
 
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Lurker schien von der Situation wie gebannt zu sein, Jenny lief jedoch ein heißer Schauer der Erregung über den Rücken.
Einer nach dem anderen.

Im Gegensatz zu den anderen beiden war die Caitiff noch keine Ewigkeit untot und hatte daher einige liebgewonnene Gewohnheiten noch nicht ganz abgelegt. Nicht das sie hätte atmen wollen, aber sie wurde spürbar hibbelig und war weit davon entfernt ein Stein zu sein.
Bestenfalls ein dünner Ast im Wind.

Anfangs hatte die Caitiff ähnliche Gedanken wie Lurker, dann aber fiel ihr etwas auf.
Sie hatte ihr gesamtes Leben in Gangs und Banden zugebracht, einige sogar selber angeführt und das Bild unten sprach eine ganz eindeutige Sprache.
Körperhaltung, Benehmen, Anspannung...

Der Wolf und der Zylinder hatten etwas mit dem 'Fischer' zu besprechen was ihnen in offensichtlich von der Thematik her nicht behagte. Zudem zeigte ihre übertrieben Vorsicht, das sie etwas taten wobei sie nicht erwischt werden durften.
Die Szene erinnerte Jenny an die Drogendealer am Hamburger Hauptbahnhof die mit einem größeren Kunden den Preis aushandelten, obwohl sie wussten das die Bullen streife gingen.
Scheisse das sah nicht gut aus. Die geladene Spannung konnte sich jede Sekunde Luft machen. Die Anarche hatte das schon des öfteren erlebt. Ein flasches Wort, eine falsche Geste, ein gerissener Geduldsfaden, ja ein Mißverständnis und die drei würden sich in einem heftigen Zusammenprall gegenseitig den Garaus machen. Alles würde nur Sekunden brauchen, denn wer Angst vor einer dritten übermächtigen Macht hatte, hielt sich nicht mit langen Scharmützeln auf. Unter den Menschen würden erst Messer blitzen, dann Blut fließen und dann Körper fallen, alles beinahe lautlos und innerhalb weniger Sekunden.
Hier wäre es ganz sicher nicht anders.
Alternativ, und so kam es glücklicherweise ja am häufigsten vor, würde jetzt jeden Moment der Knoten platzen und der Preis für das Dope festgelegt. Geld und Drogen würden den Besitzer wechseln und sich alle Beteiligten danach in Luft auflösen.
Paul würde gehen!

Aber das hier war kein verschissener Drogendeal, worum also drehten sich die Geschäfte bei den drei Wölfen?
Und warum fürchteten sie sich gegenseitig? Sagte man den Garou nicht einen beinahe homosexuellen Zusammenhalt nach? Wieso waren die dann derart zickig, warum so übervorsichtig?
Das stank doch zum Himmel!!!

Jenny sah zu Lurker hinüber und veruchte soviele Informationen in ihren Gesichtsausdruck zu packen wie irgendmöglich war. Für einen Mann mochte allein die Vorstellung unmöglich erscheinen, für Frauen aber war dies ein leichtes.
Glaubt ihr nicht? Nehmt Frau oder Freundin und schaltet mal inmitten ihrer Lieblingserie (Marienhof, Desperate Housewifes etc.) auf ein anderes Programm und wendet euch wortlos ab zum gehen. Schaut ihr dann zurück, wisst ihr was ich meine. Auch wenn es wahrscheinlich die letzte all euer Erkenntnisse sein dürfte.

Aber zurück zum Thema, hier lief was Dickes und das sprach nicht für einen gut aufgestellten Feind!!
 
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Es war seltsam, man kam sich ein wenig wie in einem gangsterfilm vor, in dem sich ebenbürtige Gegner an einem Tisch zusammen setzten um über die Zukunft der Familie als ganzes zu sprechen.
Diese Parabel mochte die Szene wohl am besten treffen, denn die beiden Vampire waren sich sicher, dass es sich hier um vier Werwölfe handelte. Warum diese jedoch scheinbar nicht im selben Boot waren, schien unergründlich. Gab es innerhalb der Garounation etwa auch verschiedene Gruppierungen, die unterschiedliche Ansichten vertraten?
Es sah fast so aus als würde hier Politik gemacht.

Dann stieß sich der blasse Mann vom Baum ab und griff neben sich, wo ein kleiner Wanderrucksack stand. Jedoch ohne sein Gegenüber aus dem Auge zu verlieren. Er öffnete den Rucksack, griff hinein und ging dann drei Schritte auf die Dreier-Gruppe zu. Als er einen Puntk erreicht hatte, der ungefähr die Mitte darstellte, legte er auf einen alten Baumstumpf einen Gegenstand ab.
Erst beim zweiten Blick konnten sie erkennen, was dort unten lag. Es war ein Kopf. Ein menschlicher Kopf.
Jedoch war er arg deformiert und einige Klammern und Nadeln waren an ihm angebracht. Bei ganz genauer betrachtung fiel auf, dass sogar Linien auf der Haut gezeichnet worden waren und teile der Haare abrasiert worden waren.
Der "Fischer" verlies die Mitte wieder, rückwärtsgehend, und lehnte sich erneut an.
Bisher hatte der große Mann mit dem dunklen Haar und dem Zylinder gesprochen, doch jetzt begann der bleiche Fischer erneut.
Er deutete mit einem knöchernen Finger auf den Kopf und schien den anderen etwas klar machen zu wollen.

Der große Kerl mit Zylinder stand auf, reichte den Hammer an seinen Kollegen auf der linken Seite weiter und ging den kurzen Weg zum Kopf. Er stütze seine Hände auf seinen Oberschenkeln ab und beugte sich zu dem Kopf hinunter. Es sah fast so aus als würde er ihn küssen wollen. Nein, er schien daran zu schnüffeln. Dann richtete er sich erneut auf und zog ein größeres Messer aus einer Scheide am Gürtel. Er berührte mit der Messerspitze den Kopf, was scheinbar Widerworte von dem blassen Mann hervorruf. Unbeeindruckt davon schnitt der große Werwolf in Menschengestalt in das tote Fleisch und betrachtete es interessiert.
Dann spuckte er auf den Boden und sah zornig zu seinem Gegenüber.
Scheinbar hatte der Überzeugungsversuch, oder was auch immer es gewesen war, nicht gewirkt.
Einige laute Worte -die nun auch Roxana hören konnte- wurden gewechselt, und der Blasse schien den anderen zu beruhigen, was wohl auch wirkte. Zumindest nickte der Hühne nach einer Weile langsam und drehte sich um um sich wieder zu seinem Platz zu begeben. Scheinbar hatte er keine Angst davor, dass der andere ihm in den Rücken fallen würde. Oder er war sich seiner Überlegenheit einfach so sicher.

Als er wieder auf dem Felsen saß richtete er das Messer erst auf den Kopf, dann auf seinen Gesprächspartner und sprach sehr langsame Worte. Als diese Worte ausgesprochen waren grinste sein Gegenüber und nickte zustimmend. Der Wolf jedoch hob seinen Kopf und knurrte in Richtung des Zylinderträgers. Auch der andere Mann, der sich bisher am ruhigsten verhalten hatte mischte sich in das Gespräch ein, doch die Widerworte verhallten nach einem kurzen Blick des Hühnen.
Scheinbar war der Preis ausgehandelt worden. Oder zumindest war irgendetwas abgemacht worden, was den blassen Mann zufrieden stellte. Doch wer war hier der Dealer und wer der Junkie?

Jetzt kehrte Stille ein und der blasse Mann ging langsamen Schrittes auf den Kopf zu, um ihn wieder im Rucksack zu verstauen. Dieses Mal ignorierte er die anderen Anwesenden und schien sich nicht mehr darum zu kümmern, ob sie ihm in den Rücken fallen konnten oder nicht.
Als er jedoch den Kopf vom Boden hob, ging sein Blick kurz nach oben und es sah fast so aus als würde er in Lurker und Jennys Richtung blicken.
Er konnte sie doch nicht sehen, oder? Das war nicht möglich, richtig?
Dann schnüffelte er kurz, wozu er die Augen schloss und lies den Kopf in eine aufrechte Position zurück senken.
Er vollendete sein Werk und schnallte sich den Rucksack um, nur um dann wieder Worte an die Gruppe zu richten, deren Sinn den Vampiren verborgen blieb.
Es schien noch nicht alles besprochen zu sein.
 
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Mit einem vorsichtigen Nicken deutete Jenny auf die Vierergruppe.
Dabei weitete sie die Augen und machte ein fast übertrieben ernstes Gesicht.
Die stumme Geste sollte verdeutlichen, dass sie die Vier dort unten als extrem gefährlichen Haufen betrachtete und eine entsprechende Achtsamkeit für dringend angebracht hielt. Anscheinend hatten die Jungs dort unten bereits eine Ahnung das sie nicht so ganz alleine sein könnten.

Aus ihrem Mund war diese vielleicht eine eher erstaunliche Reaktion, aber wenn die Caitiff so wagemutig wäre, sich freiwillig mit so einer schlagfertigen Gruppe Werwölfe anzulegen, dann hätte es sie schon vor Jahren hingerafft.

Todessehnsucht zu haben war halt das eine, grinsend in einen Hecksler zu springen eine ganz andere. Man konnte mit der derzeitigen Existenz unzufrieden sein, ja sich für einen Mörder an der eigenen Familie halten, aber den letzten notwendigen Schritt trotzdem nicht fertig bekommen. Ein fairer Zweikampf bis aufs Blut war vielleicht eine Alternative, die vier dort unten sahen jedoch nicht so aus, als würden sie sich auf derartiges einlassen!

Trotzdem machte Jenny keinerlei Anstalten sich in irgendeiner Weise zurückzuziehen.
Neugierig starrte sie nach ihrem kurzen mimischen Intermezzo wieder den Abhang hinunter und lauschte konzentriert, um vielleicht doch noch den ein oder anderen bekannten Wortfetzen aufzuschnappen.

Looos nun gebt doch wenigstens noch ein klein wenig mehr Brauchbares von euch, ich hab echt keinen Bock nochmal durch diesen verkackten Dschungel zu trampeln!
 
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Lurkers tote Nerven spannten sich weiter und immer weiter. Er konnte spüren wie sich sein Innerstes immer weiter zusammenzog und sich eine Spannung in seiner dürren Brust aufbaute die sich schon bald anfühlen würde wie ein Stahlseil. Strays aufgeregte Mimik Achterbahn quittierte er nur mit einem grimmigen Nicken. Natürlich war das dort unten ein gefährlicher Haufen. Ein mordsgefährlicher sogar, darum waren sie ja überhaupt erst hier.
Als dann der merkwürdige Kopf aufgetischt wurde kam ein winziger Persönlichkeitssplitter des Nosferatu tatsächlich auf die Idee, das diese Dinger, denn das waren sie, auch wenn sie wie Menschen aussahen, gleich damit beginnen würden das Ding zu verspeisen.
Dann wurde aber doch nur daran geschnüffelt und darüber lauthals phrasiert. Eines stand wohl unumstößlich fest. Ihre örtliche Werwolf Bande hatte scheinbar eine große Vorliebe für ausladende Gesten und dramatische Auftritte.
Ob es ihnen gelingen konnte diesen Schädel zu ergattern ? Der Gedanke hatte kaum erste, faserige Gestalt in Lurkers Bewusstsein angenommen, da kam sein Überlebenswille auch schon angerauscht und verstaute diese völlig wahnsinnige Idee ganz schnell, wie ein kleiner, hektischer Hausmeister, in eine staubige Kammer, bevor sie Schaden anrichten konnte. So nah würde er nicht herangehen.
Dann packte der Blasse seine ekelhafte Requisite auch schon wieder weg. Irgendwie gewann der Nosferatu den Eindruck dass sich die Versammlung im Aufbruch befand. Was sollten sie tun ? Schauen wie sich die Bande auflöste und dann der größten Partei folgen ? Oder mit dem was sie gesehen hatten schnell wieder zurück in die Stadt fliehen ? Im Grunde hatten sie rein gar nichts herausgefunden. Ein paar Beschreibungen, ohne Zusammenhang wen sie eigentlich gesehen hatten und ein merkwürdiges Treffen bei dem eines der Viecher möglicherweise nur seinen Lieblingsknochen hergezeigt hatte. Was sollte das der Stadt nützen ?

Oh bitte... gib es doch zu. Du willst nur noch mehr sehen. Du selber willst sehen wohin sie gehen und was sie tun. Und du riskierst nicht nur deinen Kopf dafür.

Er machte eine Bewegung als wische er Spinnweben vor seinem Gesicht fort um die Stimme zu vertreiben die nur er hörte. Wie so oft schon eine quälende Wahrheit, aber dennoch eben eine Wahrheit. Der Stachel der Neugierde hatte sich wiedereinmal tief in sein Fleisch gebohrt und pumpte sein süchtig machendes Gift, Wissbegier und Sensationslust, in ihn hinein.
Blitzschnell aber schrumpfte dieses Brennen in ihm zu einer kleinen Flamme, als der Blick des Werwolfes seinen traf. Er schaute ihn an, nicht nur unbestimmt in seine Richtung, sondern ihm direkt in die Augen. Eigentlich sollte sein Blick glasig wirken und abwesend. Aber dann hatte er sich schon wieder abgewandt. Sicher war es nur Einbildung gewesen. Seine Finger wickelten sich Schlingpflanzen um die Hand seiner Tochter. Hatte sie es auch bemerkt. Seine Augen suchten die ihre und seine hochgezogenen, haarlosen Augenbrauen fragten sie ob ihr das auch seltsam vorkam.
 
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Und wie!
Er konnte sie hier doch unmöglich gesehen haben, selbst wenn sie nicht verdunkelt gewesen wären, hätte man sie in der Dunkelheit kaum ausmachen können. Oben auf einer Erhöhung inmitten der Schatten der Nacht! Welche Sinne standen diesen Männern wohl sonst zur Verfügung? Konnten sie andere Wesen wittern, selbst in Menschengestalt?
Wenn ja hätten sie eventuell ein mächtiges Problem...
Wie aus dem Nichts schoß ihr die Szene aus irgendeinem Film durch den Kopf. Der verborgene Held versucht verzweifelt ein aufkommendes Niesen zu unterdrücken und scheitert im letzten Augenblick. Der Feind entdeckt ihn und es kommt zum Kampf.
Gut das sie und Lurker bereits tot waren, Leichen niesten nicht, auch wenn allein die Vorstellung einer solchen Tat einen beinahe nicht zu unterdrückenden Reiz auf die Anarche ausübte. Wäre sie alleine gewesen hätte sie jetzt und hier dem Impuls nachgegeben und sich mit tötlicher Sicherheit nur Sekunden später für diese Dummheit gescholten.
Heute Nacht aber war sie mit ihrem Vater unterwegs und sein Wohlergehen lag ihr näher am Herzen als alles andere.

Was würden diese Wolfsmenschen als nächstes tun? Das konnte, nein das durfte noch nicht alles gewesen sein, es musste noch etwas kommen, irgendeine Information die den Aufwand und all die Gefahr lohnte.
 
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Ein weiteres Bekanntes Motiv aus vielen Filmen war die unendliche Dummheit der Protagonisten sich zu verstecken und dann plötzlich doch loszulaufen oder in andere Aktivitäten zu verfallen und sich dadurch zu verraten. Alle diese Szenen wären wohl ziemlich langweilig und unspektakulär geblieben, wenn die Personen auf der Leinwand einfach mal heimlich, still und leise in ihrem Versteck verharrt wären, denn wäre wohl genau gar nichts passiert.
Das hier war aber kein Film. Lurker wusste nur zu gut, das es eine diffizile Kunst war verborgen zu bleiben. Es mochte Situationen geben in denen es wirklich Sinn machte sich nicht zu rühren und seine Häscher einfach an sich vorbeilaufen zu lassen, aber durch seine Erfahrung hatte der Nosferatu ihre Lage blitzschnell neu eingeschätzt.
Wenn die Monster einen Verdacht hatten, dann würden sie gleich die verdächtige Stelle genauer unter die Lupe nehmen. Nichts war schädlicher für ein Versteck, als erhöhte Aufmerksamkeit. Wenn die Dinger aber an der Stelle wo sie einen heimlichen Beobachter fürchteten nichts und niemanden fanden, dann würden sie wahrscheinlich abwinken, entschuldigend Grinsen und über ihre eigene Paranoia witzeln.
Das war die Essenz der unsehbaren Gegenwart, alle Beteiligten mussten nur fest daran glauben das niemand da war. So konnte ein erfahrener Nosferatu eine drohende beinahe Entdeckung in eine bombenfest fundierte Verschleierung umwandeln.
Darum mochte es für einen uneingeweihten völlig unlogisch erscheinen was sie nun tun würden, aber es mochte ihnen den Hals retten. Sie würden ihren Standort wechseln und näher ran gehen.
Mit einer ruhigen Bewegung stemmte er sich in die Höhe und zog sich gleichzeitig vom Rand des Abhanges zurück. Behutsam führte er Stray an seiner Hand mit sich, verließ sich aber völlig darauf das seine Tochter seinen Bewegungsrhythmus aufnehmen würde. Dann schlichen sie in einem sachtem Bogen auf der längeren, aber flcher abfallenden Seite um den Abhang herum. Sie würden so den Sichtkontakt zu der Gruppe verlieren, aber wenn die Bande gleich johlend und gröhlend den Hügel stürmten und sich auf den Fleck stürzten wo sie gerade noch gelegen hatten, dann war das Zeichen genug für sie zu flüchten.
Die Tatsache das sie sich dabei in die Richtung bewegten aus der die Angreifer kämen, würde ihnen dann zum Vorteil gereichen, denn man durchsuchte für gewöhnlich wenn man jemanden suchte immer nur den Raum der vor einem lag, niemals den hinter einem.
Gut möglich das es Lurkers eigene krankhafte Vorsicht und sein ewiges Misstrauen waren die sie lenkte. Schlimmstenfalls würden sie so ein wenig näher kommen.
 
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Roxana fluchte unhörbar, als Lurker verschwand und ihrer Meinung nach gerade einen ziemlich grossen Fehler beging, doch sie konnte in dem Moment nichts dran ändern, sie mußte im Hintergrund bleiben. Sie hatte die Werwölfe gehört, aber nicht verstanden, aber es war nicht friedlich, das merkte sie deutlich. Intensiv bereitete sie einige Illusionen vor, damit sie diese im Bedarfsfall sofort wirken und aufbauen konnte.
 
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Es schien als wäre nichts passiert. Weder der erwartete rasende Angriff erfolgte, noch ein gezieltes Nachforschen. Entweder hatte der "Fischer" sie tatsächlich nicht gesehen, oder es war ihm egal. Doch was würde das bedeuten. Wollte man das man sie belauschte?
Kurz nachdem Lurker und Jenny den Sichtkontakt verloren, verstummte auch das Gespräch, welches zwischen den beiden Parteien stattgefunden hatte. Vielleicht hatten die Garou wirklich nur gewartet, bis sich etwas bewegt hatte und nun waren sie bereits dabei den Wald zu durchsuchen.
Doch nichts dergleichen passierte. Und das war etwas, das die Situation beinahe unerträglich machte. Die beiden hatten keinen Einblick und vernahmen auch kein Geräusch mehr von der Gruppe. Es schien als wären die Werwölfe mit dem abgebrochenen Sichtkontakt ganz aus dieser Welt verschwunden. Vielleicht war dem ja so, vielleicht hatte die Gruppe alles besprochen? Das würde bedeuten, dass Lurker und Jenny nicht wirklich viele Informationen gesammelt hatten. Aber immerhin waren sie noch existierende untote Wesen. War das nicht genug?
Wie viel mehr brauchte es um die Gier zu stillen, die in dem Nosferatu steckte?

Vielleicht machten sich solche Gedanken breit, als plötzlich und völlig unerwartet ein Rauschen zu vernehmen war. Innerhalb weniger Millisekunden brach über den beiden Kainskindern ein Sturm aus Muskeln, grauem Fell mit schwarzen Streifen, Laub und kleine Äste und ein Schwung dunkler Erde herein. In den kurzen Sekunden waren die Vampire einem Werwolf näher als sie es jemals sein wollten.
Der Augenblick war zu kurz um mehr Detail als den widerlichen Geruch und ein ungesundes grünes Schimmern festzustellen. Der Rest war eine Mischung aus den vorhergenannten Eindrücken.

Roxana konnte von der Ferne sehen, wie ein grau-schwarzer und ungewöhnlich großer Wolf über die kauernden Vampire sprang. Blitzschnell war er aus dem Gebüsch ,aus Richtung des Abhangs, gesprungen. Die großen Klauen weit gereckt um den Sprung abzufedern.
Er kam auf dem Waldboden auf, schlug einen harten Haken, die Energie des Sprungs weiterführend. Man mochte meinen, dass man die mächtigen Muskeln arbeiten hören konnte. Dieser Wolf war eine krude Mischung aus Eleganz und Abscheu. Den kurzen Blick en Roxana auf das Wesen werfen konnte, bevor es im Wald verschwand, lies sie ekel und angeregtheit fühlen. Etwas so grotesk Schönes und Abscheuliches zugleich schien nicht existieren zu können. Und doch war es existent, für diesen kurzen Augenblick. Vielleicht war es auch die Zeitspanne, die das Erlebnisse so besonders machte.

Die Nosferatubande mochte erschrocken zusammengezuckt oder in Angststarre verfallen sein, doch so kurz der Augenblick auch war und so sehr es sich auch anfühlte als wäre man von einer Eisenbahn überrollt worden - der Augenblick war vorbei und immer noch existierten die beiden. Ja, es war fast so als hätte dieses kurze Erlebnis die Spannung genommen und ihnen eine gewisse Freiheit geschenkt. Was konnte ihnen jetzt noch passieren, nachdem dieses mächtige Wesen ohne sie wahrzunehmen, an ihnen vorbeigesprungen war.
Oder hatte sie der Wolf doch wahrgenommen? Was wurde hier gespielt?
Die schleichende Angst kehrte zurück und das stete vampireske Misstrauen hatte sie wieder im Griff.

Der kurze Moment mochte alle Geräusche, bis auf die des Sprungs, ausgelöscht haben und erst jetzt schien die Welt mit ihren Eindrücken zurückzukehren. Man mochte Parallelen mit einer Nahtoderfahrung ziehen. Oder mit dem Kuss. Auf jedenfall kehrte die Wahrnemung zurück und mehr noch, alles schien schärfer, farbiger, intensiver zu sein. Adrenalin? Definitiv.

Was die Vampire jedoch am deutlichsten hörten, waren Stimmen die sie das erste Mal verstehen konnten und deren aausgesprochene Worte Sinn ergaben. Die Stimmen kamen immer noch von der selben Richtung, es schien als sei die Gruppe Werwölfe noch anwesend.
"Bist du dir sicher, dass du ihm trauen kannst?"
Eine dumpfe knurrende Stimme - aufmerksame Lauscher identifizierten sie als die des Mannes der, am Abhang gelehnt, gestanden hatte.
Eine tiefe aber völlig klare Stimme -fast väterlich- antwortete. Es war die Stimme des Mannes mit Zylinder, das war sicher. Trotzdem klang sie völlig anders. Vielleicht lag es daran, dass er mit einem Familienmitglied sprach?
"Ich bin mir sicher das wir ihm nicht trauen können. Das bedeutet nicht, dass wir ihn nicht benutzen können."
Eine kurze Pause, man konnte Bewegungen der Körper hören. Scheinbar machte sich die Gruppe jetzt auch auf, zurückzukehren wo sie hergekommen waren.

Dann von etwas näher:
"Bekämpfe Feuer mit Feuer. Und wenn wir ihn lenken können, dann stehen uns jede Menge Optionen offen."
Ein kurzes Knurren war zu hören. Es schien als wären die Begleiter nicht einverstanden.
Dann noch ein Stück näher - die Gruppe schien in Richtung der Kainskinder zu gehen:
"Du redest wie ein Glaswandler. Das einer seines Packs tot ist beweißt gar nichts, wer weiß was die tun und zu was sie..."
Der Sprechende wurde unterbrochen. Gewöhnlichen Waldgeräusche waren das einzig vernehmbare.
Sekunden zogen sich hin wie Stunden. Was war geschehen? Warum der plötzliche Halt? Immer noch war die Sicht verborgen durch das dichte Gebüsch am Rande des Hügels.
Dann die Stimme des Zylinderträgers.
"Ich kann Wyrm riechen..."
Ein lautes Knacken ertönte.
Was zur Hölle würde jetzt passieren?
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Der Wald hielt den Atem an. Vielleicht stellvertretend für die beiden Gestalten die sich am Rande der Wahrnehmung in ihm verlaufen hatten. Sie waren zwar nicht orientierungslos, aber sie waren ganz sicher so fehl am Platze und gehörten so wenig hier, dass man guten Gewissens von einem Verlaufen sprechen konnte. Wenn auch im wörtlichem Sinne. Als das Graue Wischen über Lurker hinwegraste und die Baumkronen mitsamt dem Sternenhimmel über ihm völlig ersetzte, machte die Zeit einen kleinen Schritt zur Seite. Der Nosferatu konnte jedes einzelne Haar über sich sehen und er hatte nicht nur das Gefühl das er nur die Hand auszustrecken brauchte um es zu berühren, er hatte auch das merkwürdige Bedürfnis danach. Kristallklar zeichneten sich unter dem drahtigem Haar, das an einigen Stellen sehr licht war, die dunkle, pustelige Haut ab. Der Schatten von öligen Schwären huschte an seinem Auge vorbei und erinnerte ihn an die eitrigen Krater seiner eigenen Haut. Es würde seltsam vertraut sein, seine Finger in das Fell des Dings zu graben, soviel wusste er, obwohl er nicht den blassesten Schimmer hatte woher dieses Wissen kam. Vielleicht ein Erbe seines Fluchs, wie so vieles.
Gebannt folgte er mit seinen Blicken dem verdorbenem Derwisch und er spürte ein merkwürdiges Zucken in sich. Etwas in ihm reagierte auf den fauligen Glanz dieses Dings. Etwas das aus den Abgründen von Dimitris Familie mit ihm zurückgekehrt war. Endlich zersprang der Augenblick und entließ ihn wieder zurück in die Welt. Mit weit aufgerissenen,fiebrigen Augen starrte er in die Richtung in die es verschwunden war. Ein leichter Stich von Traurigkeit erfasste ihn. Das passte eigentlich wunderbar in das Karussell von Absurditäten das sich in ihm auf einer leiernden Achse drehte. Er hatte den Griff um Strays Hand schmerzhaft verstärkt und ihre Knochen mussten unter seinem Druck hart vibrieren, kurz an der Grenze zu brechen. Doch mehr als einen Funken des Entsetzens konnten sie nicht austauschen. Die Stimmen am Grund des Abhanges forderten ihre Aufmerksamkeit und als er den schicksalhaften Satz vernahm, war es bereits zu spät.
Er hatte ihre Tarnung fallen gelassen. Ob es an seinem Schrecken gelegen hatte, als der Engel der Fäulnis über sie hinraste, oder seine Verzückung über dessen Anblick, war bestenfalls eine akademische Frage. Es hatte ihn so weit aus dem Konzept gerissen, dass er sie nicht mehr zu verbergen vermochte und dieser Fehler würde sie nun um ihre Existenz bringen. Seine Augen zogen leicht rötliche Schlieren in ihren Höhlen, als er seine Tochter nun ansah.

Es tut mir leid.
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Sie hatten sich weit vorgewagt, weiter als sie es hätten tun sollen, weiter als es sonst jemand je gewagt hätte und es war ihr richtig vorgekommen. Alles bisher hatte wie am Schnürchen geklappt und mit jeder weiteren Minute wuchs Jennys Vetrauen in ihren Ziehvater um ein weiteres Bisschen an.
Sie beide als Team waren unbesiegbar, so einfach war das.
Yeah, zwei gegen den Rest der Welt...
Jiiha!

Dann plötzlich aber war alles ganz anders und Jenny fiel es schwer den Punkt zu deuten der für den Niedergang der Situation verantwortlich war. Verwirrung übernahm die Kontrolle. Alles hatte doch perfekt geklappt, was lief denn jetzt schief? Shit, gehts noch?
Als der riesige Körper dieses pervertierten, anscheinend einem Alptraum entsprungenen, Ungeheuers über das 'Dreamteam' hinwegsprang, blieb der Caitiff nur fassungloses Staunen. Hatte er sie etwa gesehen, sie trotz der Verdunkelung entdeckt? Wie? Waren sie etwa aufgeflogen? Warum? Ging das überhaupt? Ein Hinterhalt? Gosh!!
Lurker war doch ein absoluter Meister seines Fachs, wenn sie hier entdeckt werden konnten, war dies wahrscheinlich der Untergang der Vampirgesellschaft, was hätten die Kainiten einem Gegener entgegenzusetzen der auch die mystischen Kräfte zu brechen vermochte, der Stärker war als alles was die Anarche je gesehen hatte und der zudem selbst am Tage zu einer echten Bedrohung avancieren konnte.

Die anderen Wolfsmenschen tauchten wieder aus ihren Löchern auf und Jenny beruhigte sich zusehends, also war alles reiner Zufall gewesen. Der gute alte Reiner!!! Das Vieh hatte einfach nur ihren Weg gekreuzt, war über sie hinweg gehüpft und schien jemand zu sein auf den die anderen gewartet hatten. Nun redeten sie auch endlich in einer verständlichen Sprache, sie schienen sich also sogar einigermaßen sicher zu fühlen.
Alles war gut, Glück gehabt! Verdammt, das war eng gewesen!!!
Die Caitiff entspannte sich zusehends und rang sich sogar ein kurzes Grinsen ab, als einer der Typen plötzlich behauptete sie würde stinken...

Hat der grade gesagt das ich stinke?? Wichser!!

...

...

???

Woher zur Hölle wusste er das? Wie kam der darauf? Waren sie doch entdeckt? Was war los? Verdammt, ich bin hier doch nicht in der Achterbahn. Wieder packte das Grauen mit eisiger Hand in ihren Nacken und hielt sie mit eisernem Griff. Wie immer wenn sie sich unsicher fühlte suchte sie den Blickkontakt mit Lurker, seine aus den Schatten heraus funkelnden Augen würden sich beruhigen und ihr die Gewissheit geben das immer noch alles gut war.
Sie sah ihn an...

...

...

...und er tat es nicht. Im Gegenteil, die Anarche wusste das sie verloren hatten, ehe seine Worte ihre Ohren erreichten. Einen dieser verschissenen Teppiche hätte sie mit Sicherheit killen können, einen weiteren mit sehr viel Glück vielleicht ebenfalls, aber das hier waren vier, oder sogar mehr.
Keine Chance!
Lurker entschuldigte sich, doch Jenny nahm die Worte kaum war, sie hatte eine Entscheidung getroffen, mit einem entschlossenen Grinsen das keine Alternative zuließ umschlang sie den Bauch des Nosferatu mit ihrem rechten Arm, hob ihn als wäre er aus Pappe und stürmte los.
Obwohl es eigentlich nicht nötig war pumpte sie Blut in die Beinmuskeln um zu ihrer mystischen Stärke weitere Kraft für den anliegenden Spurt aufzubringen. Mit einem Schmerzenslaut der fast vermuten lies das sie von einem der Garou getroffen worden wäre brachen zeitgleich ihre monströsen Krallen aus den Fingern empor und statteten sie so mit ihrer Lieblingswaffe aus. Dann warf sie sich mit erschreckender Leichtigkeit Lurker über die Schulter und rannte, als wäre der Leibhaftige hinter ihr her aus dem Wald hinaus.
 
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Roxana war in Deckung geblieben, sie hatte keine Lust darauf, zu früh entdeckt zu werden, das könnte schnell mehr als nur gefährlich werden. Auch sie wurde von dem Anblick des verdorbenen Werwolfs eingefangen und starrte ihn einfach nur an, bis er dann verschwand und aus ihrem Blickfeld entschwand. Hätte sie noch atmen müssen, hätte sie in dem Moment bestimmt die Luft angehalten. Dann hörte sie die anderen Wölfe reden, das war nicht gut, offenbar hatten sie gewittert, dass da etwas im Busch war, was da nicht hätte sein sollen und so wie sie nun Jenny sehen konnte, war das keine Verdunkelung mehr.
Möglichst unauffällig machte sie sich auch auf in Richtung Rückzug, jedoch nicht, ohne die Illusion für die Wölfe soweit vorzubereiten, dass sie sie nur noch entfesseln mußte, wenn sich diese an die Verfolgung machten und natürlich sollten Lurker und Jenny etwas Abstand bekommen, denn die würden auch davon betroffen werden.

Dann wartete sie etwas ab, wie was die Garou machen würden.
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Und der Vorhang oeffnete sich:

Das Publikum schien den Saal vor dem eigentlichen Auftreten der Hauptcharaktere verlassen zu wollen. Die Ravnos Roxana hatte sich zusammengekauert und wartete auf den richtigen Augenblick, Illusionen ueber die Monster einprasseln zu lassen, waehrend die Caitiff Jenny ihren Adoptivvater gepackt und geschultert hatte und sich Hals ueber Kopf davon machte. Lurker schien als einziger seinem Schicksal ins Auge blicken zu wollen. Doch welche Wahl hatte er, von dem kraeftigen Griff der Caitiff gepackt?

~

Durch das Gebuesch, vor dem sich gerade noch die beiden untoten Spione befunden hatten, brach ein Monster hindurch, dass verdammt gross und verdammt haarig war. Noch schien die Werkreatur nicht seine vollendeten Zuege angenommen zu haben, aber der letzte menschliche Rest wirkte mehr wie eine Maske auf einem Wolfsgesicht. Der grosse Wandler der durch das Gebuesch brach blickte sich mit erhobener Nase um, doch er brauchte die Kainskinder nicht mehr gross zu wittern, da er sie bereits erblicken konnte.
Bild

Sofort brachen die woelfischen Zuege in dem Gesicht und an dem Koerper durch und hinter den Kainskindern stand ein ausgewachsener Werwolf, der sich sogleich sprungbereit machte. Hinter ihm kam ein weiterer Wolf zum Vorschein und der Mann, den sie bereits am Abhang stehen sehen hatten. Der Wolf schien den Boden zu beschnueffeln und reagierte fast so schnell wie Grimes, der schwarze Wolf, der bereits zum Sprung angesetzt hatte. Lediglich der Mann schien sich noch nicht im Klaren ueber die Situation zu sein. Doch wie schnell wuerde sich das aendern und das Spiel wuerde eine gleiche Anzahl an Spielern haben?
3 gegen 3, konnten die Vampire das ueberleben?

Aus dem geoeffneten Maul der Bestie, die einmal Hakon Grimes war, brach ein dumpfes bestialisches Roehren hervor und die gespannten Muskeln der Hinterlaeufe, immer noch als Beine erkennbar, entspannten sich blitschnell. Wieder flog ein Berg aus Muskeln durch die Luft.
Das Fell glaenzte in dem kurzen Moment, in dem es das Licht traf und dann war das Wesen wieder ein einziger fliegender Schatten.
Wenn man gedacht hatte, der vorherige Wolf sei schnell gesprungen, dann war der Anblick des Sprungs dieses Werwolfs ein wahres Wunder. Es schien als wuerde die Distanz, die Jenny in so kurzer Zeit zurueckgelegt hatte, mit einem einzigen Sprung zunichte gemacht. Eine grosse Pranke schloss sich um die Luft, in der Jenny sich mit ihrem Nosferatugepaeck gerade noch aufgehalten hatte. Die scharfen Klauen zerschnitten die Luft und ein helles Zischen war hoerbar.

Wenige Sekunden waren vergangen, in denen der Werwolf sich beinahe von einem Ort zum anderen teleportiert hatte. Roxana konnte aus der Distanz wenig erkennen, wollte sie ihre Deckung nicht aufgeben. Doch was sie sah, war, dass der Mann sich scheinbar hingesetzt hatte und der Wolf ebenfalls mit mehreren kleinen Spruengen die Distanz verkleinerte. Doch Jenny und Lurker standen direkt einem gewalltigen Fellberg gegenueber.

Lurker konnte spuehren, wie die Luft hinter seinem Koerper durchschnitten wurde und er war sich sicher, dass der naechste Schlag seinen Koerper treffen wuerde.
Jenny mochte zu sehr mit rennen beschaeftigt sein, als dass sie mitbekommen hatte, das sie nur knapp dem Tode entkommen wahren, doch auch sie hatte den Aufprall des gewaltigen Koerpers hinter sich gehoerte und musste die richtigen Schluesse ziehen.
Einen Augenblick konnten die beiden das tiefe Einatmen des Monsters hoeren, dass die Jagd auf die untoten Monster begonnen hatte.

Eine Hand im Boden Vergraben, beide Hinterlaeufe eingeknickt um den Sprung abzufedern, und eine Prank in der Luft, starrte Grimes auf dieses Buendel Knochen, Fleisch und Blut.
Tot, nicht wuerdig auf dieser Erde zu wandeln.
Wenn Blicke toeten koennten, waeren Jenny und Lurker bereits tot.
Diese Metapher mag einem platt erscheinen, doch wer in diese Augen blickte, konnte vielleicht nachvollziehen, dass sie durchaus zutraf.
Das dunkel des Augeninneren schien voller Vernichtung zu sein und nichts als den endgueltigen Tod zu fordern. Die leicht zuckende Iris machte klar, worauf sich die Augen fokussierten und dass es kein Entrinnen gab.
Das Gesicht des Wolfes war das einer reissenden Bestie und das grosse Maul mit den spitzen Zaehnen schien bereit zu sein, die Spione mit einem kurzen Haps zu zerstueckeln.

War es wirklich klug gewesen, Lurker auf die Schulter zu nehmen? Mit einem einzigen Schlag konnte die Werkreatur beide ins unendliche Nichts schicken. Doch wenigstens waren die beiden zu zweit und konnten das Leid teilen.
Oder war lag die einzige Moeglichkeit das eigene Leben zu erhalten darin, denn anderen zurueckzulassen?
Wuerde Jenny den Klotz am Bein entfehrnen, bevor es zu spaeht war? Dann konnte sie ihre ganze Kraft darauf fokusieren den todbringeden Klauen zu entrinnen.
Wuerde Lurker versuchen Jenny als Koeder benutzen und sich selbst im Dunkeln zusammen kauern und hoffen, dass man ihn nicht fand? Vielleicht war er in der Lage das Hirn der Werwoelfe auszutricksen.
War es wirklich so klug von der Ravnos sich in die Sache der Stadt einspannen zu lassen? Noch konnte sie die Beine in die Hand nehmen, eine Illusion erschaffen, die die Kainskinder verwirrte und den Woelfen etwas zum zereissen liefern und verschwinden.

Weiterleben oder gemeinsam sterben? Was war wichtiger? Das Zeichen der Zusammengehoerigkeit und Loyalitaet, oder das Erhalten des eigenen Lebens?
Was war das eigene Leben wert? Wie nahe musste der Tod kommen um die Bande der Loyalitaet zu zerschmettern?
Welchen Weg hatten die Kainskinder bisher beschritten und wie planten sie ihn zu ende zu gehen?
Dies hier war eine Weggabelung und es galt sich zu entscheiden.
Schnell!
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Roxana beschloß nun ihre ganze Kunst aufzuwenden, um die Werwölfe zu beeinflussen, so dass es ihr und den beiden andern gelingen würde sich aus dem Staub zu machen und sie Gegner eine Weile zu beschäftigen. Sie war eine Meisterin der Illusion und es war nicht das erste Mal, dass sie etwas in der Art tat.
Ihre Konzentration wurde stärker, tiefer und die Kräfte, die ihr innewohnten begannen sich zu entwickeln.

Zuerst waren da nur einige Geräusche, das Knacken von Zweigen, ein Lichtschein, der sich zwischen den Bäumen zu bewegen schien und dann näher zu kommen schien. War da eine der Parteien nicht alleine gekommen, hatte einer Verstärkung angefordert? Die empfindlichen Nasen der Garou hatten den Eindruck, Feuer zu riechen, das Feuer von Fakeln, als der typische Geruch, etwas weniger deutlich, roch es eindeutig nach Mensch und sogar ein wenig nach Wyrm und es schien aus zwei Richtungen gleichzeitig zu kommen, einmal aus der in der die Ravnos sich befand und einmal aus der, in die Jenny mit Lurker lief. Vielleicht würden auch die Untoten den Geruch des Feuers schon wahrnehmen können. Würden sie die richtigen Schlüsse ziehen? Roxanna konnte es nur hoffen.

Schnell kamen die Geräusche und die Fakeln näher und nun war auch das Bellen von 2 oder 3 Hunden zu hören. Auch schienen die Leute keinen Wert darauf zu legen, sich leise vorwärts zu bewegen. Gab es hier eine nächtliche Treibjagd oder hatte man es hier speziell auf eine der beiden Parteien oder vielleicht gar auf beide abgesehen?
Man konnte nun förmlich das Flackern der Fackeln erkennen und ein Hund brach als erster aus dem Unterholz und lief kläffend und knurrend auf den ersten der Garou zu.

Was würden die Anderen jetzt tun?

Out of Character
(Schimären 4)
 
AW: [28.04.2008] Geheimes Suizidkommando

Was für eine unwürdige Position. Eigentlich war es absurd, sich in ihrer Situation Gedanken darüber zu machen, aber auf seinen extrem gespannten Nervensträngen rasten die Gedanken in unglaublicher Geschwindigkeit dahin. Dumm nur, dass kein einziger, wirklich klarer und nützlicher Gedanke dabei war, der sie aus dieser Explosion von Chaos herausholen mochte. Bevor er irgendetwas tun konnte, hatte seine Tochter ihn wie einen Mehlsack über die Schulter geworfen und war losgehetzt, als wären alle Dinge aus allen Höllen der Menschheit hinter ihnen her. Nur einen Lidschlag später, sah der Nosferatu, dass dies auch den Tatsachen entsprach. Er hatte schon einmal so ein Monster gesehen. Allerdings war das eher ein kleines Mädchen gewesen und es war nicht tobsüchtig und nach seinem Tod brüllend hinter ihm hergerast. Wäre er noch in der Lage gewesen sich zu erleichtern, dann hätten in diesem Augenblick ganz sicher alle Arten von Körperflüssigkeiten seinen Körper schlagartig verlassen. Der Umstand das er bereits tot war und über nichts dergleichen verfügte, bewahrte ihn und Stray davor die Situation noch peinlicher und vor allem noch erbärmlicher zu machen, als sie ohnehin schon war.
Allerdings konnte er auch nicht wegsehen. Nicht einmal als der alptraumhafte Berserker mit einem Satz hinter ihnen war, nicht als seine Kiefer knirschend aufeinander prallten und auch nicht als die furchtbare Klaue nur eine Mottenflügelbreite hinter seinem Kopf pfeifend die Nachtluft durchschnitt. Die Augen des Monsters liefen über vor urtümlicher Wut und sein Hass strahlte daraus hervor, wie sengende Hitze aus einem Vulkan. Wäre Lurker alleine gewesen, hätte er sich bestimmt zusammengerollt und angefangen seine Sünden zu bereuen, alleine durch den Anblick dieses Wolfmonsters. Aber er war nicht alleine und es ging nicht um ihn. Kurz blickte er zu Stray, von der er nur den Hinterkopf sehen konnte. Dem vorbeirasendem Wald schenkte er keine Beachtung. Sie brauchten einen Plan. Zum ersten mal, seit alles schief ging, war er in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen und nicht nur zu Quieken wie eine Sau die von Metzger beruhigend getätschelt wurde, während dieser einen Schleifstein aus seinem Sortiment suchte.
Er konnte den Griff seiner Tochter nicht sprengen, dazu war keine Zeit und außerdem war er auch bei weitem zu stark. Er würde also nicht von ihr loskommen. Hätte ihm diese Möglichkeit offen gestanden, dann wäre er ganz sicher wild um die Werbestien herumgerannt und hätte versucht sie von Stray weg zu locken.
Die Frage wie hoch der Preis seiner Loyalität sein mochte, war mehr als akademisch. Nichts konnte sie erschüttern. Eher würde er diesen Viechern in die Arme springen, als seine Tochter im Stich zu lassen. Stray, die stellvertretend für alle die stand, die der Nosferatu verloren hatte.
Aber er musste etwas tun. Direktes handeln war ihm verwehrt und Zeit sich abzusprechen, hatten sie auch nicht. Dann sah er plötzlich Lichter durch den Wald tanzen. Der Geruch von schwelendem Holz und dampfendem Pech kitzelte ihn in der Nase. Schon meinte er einen Mob aus Menschen zu hören, die riefen und in Jagdhörner stießen. Der Sheriff hatte also doch auf seinen Rat gehört und die Seneschall war soweit bei Verstand gewesen, seinen Vorschlag anzunehmen.

...grundsätzlich ist die beste Waffe die unsereins zwischen sich und so einem Ding haben sollte ein Haufen bewaffneter Menschen mit dem Willen jemanden aufzuknüpfen.

Seine eigenen Gedanken kamen ihm wieder ins Gedächtnis. Die Kavallerie war im Anmarsch. Irgendein gnädiger Gott hatte seine Worte also erhört.
Das war genau die Ablenkung die er brauchen würde. Das einzige das er nun tun konnte um sie zu retten, war sich zusammen zu reißen und seine Konzentration wieder herzustellen. Seine Augen, die die Farbe von Staub hatten, bohrten sich in die dunklen Abgründe der Augen des Wolflinges hinter ihnen. Wäre dieser auch nur ein klein wenig bei Verstand, hätte es ihn bestimmt ebenfalls gegruselt, oder einen kleinen Schauer den Rücken hinunter gejagt, denn die Augen des Toten hatten den gefühlslosen Glanz von schmutzigem Glas. So sicher wie der Blick des Werwolfes vor Hass und Zorn brannte, so kalt und bar von Leben schaute der Tote zurück und zeigte nichts als verdorrende, zeitlose Leere.
Lurkers Gedanken stachen zu wie ein Degen.

Du siehst uns nicht Tier. Wir sind Schemen und Zweifel. Ein Rauschen der Blätter, eine Ahnung im Augenwinkel.Nur der Schatten von Rauch.

Unter Aufbietung aller Disziplin die in ihm steckte, zwang er sie zurück an den Rand des Bewusstseins. Es musste funktionieren, er musste sie direkt, vor den Augen des Monsters, in Luft auflösen. Er spürte wie die flackernde Panik in seiner Brust langsamer wurde, immer träger, als sein Geist sich mit jener Aufgabe beschäftigte für die er in diese Welt geboren worden war. Ein kurzer Augenblick der Ruhe, dann war es soweit.

Du siehst uns nicht.
 
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