[28.04.2007] Telefongespräche

AW: [28.04.2007] Telefongespräche

"Vielleicht sollte man Fliegen mal als Disziplin entwickeln", erwiderte Kiera auch lachend, aber gab es sowas nicht, hatte sie sowas mal gehört? "Aber je mehr man kann, desto mehr kommt man in Versuchung es auch zu nutzen und das hat manches Mal schlimme Folgen."

Über das Zusammensein mußte sie einen Augenblick nachdenken.

"Sicher gab es schon mal den einen oder anderen, den man eines Blickes gewürdigt hat, der einem gefallen hat und auch dass man da schon mal fremd ging, aber es darf nicht soweit gehen, dass es dem anderen weh tut, es war immer klar, das ist eine Affäre und das andere ist für immer." Nun es hatte auch lange Gespräche gegeben, was denn nun echt und was nur Blutband war und es blieb immer genug echtes Gefühl übrig. "Es ist einfach bei uns schwerer als bei Menschen." Sie kam sich gerade vor, als würde sie das einem frisch erschaffenen Vampir erklären, aber vermutlich war Miguel einfach viel zu emotional und wie viele Toreador etwas flatterhaft, man mußte halt jeden nehmen, wie er war.
"Irgendwie hattest du da was falsch gemacht, aber was mußt du versuchen für dich zu klären."
 
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„Fliegen als Disziplin, ja, das wäre was. Und natürlich, mit allem kann man Unfug treiben.

Ach, da bist du zu beneiden. Kannst dich auf jeden Fall glücklich schätzen so eine Beziehung zu haben.
Es wäre auf jeden Fall besser gewesen mir eine Frau zu wählen, die das Ganze etwas lockerer sieht, die keine Treue von mir verlangt. Ich habe immer gern geflirtet, und richtige Beziehungen hatte ich als Sterblicher gar nicht, nur flüchtige Bettgeschichten. Meine erste langjährige Beziehung hatte ich mit meiner Erzeugerin.
Jemanden wie sie hätte ich als Ghulin haben sollen! Esperanza war nicht eifersüchtig, sie hat mir jede Freiheit gelassen, und so konnte ich meinen bisherigen Lebensstil, ich meine jetzt auf Frauen bezogen, weiterführen. Ich habe also weiterhin hier und dort genascht, geliebt habe ich aber nur Esperanza. Ach, sie ist eine wunderbare Frau! Wie sehr ich sie liebe!
Und auch auf sie war Lucia natürlich höllisch eifersüchtig. Dabei habe ich die Liebesbeziehung zu Esperanza Lucia zuliebe abgebrochen. Aber geliebt habe ich Esperanza trotzdem noch, und natürlich konnte ich das Flirten mit anderen Frauen nicht lassen. Zunächst hat Lucia es geschluckt.
Und dabei war es doch nie etwas Ernstes, ich hatte Lucia doch wirklich geliebt. Aber mit den Jahren ist das bei mir weniger geworden, wegen ihrer Nörgelei und ihren ständigen Forderungen, und da sie merkte, dass ich weniger für sie empfinde hat sie umso mehr genörgelt und gefordert, ein Teufelskreis. Bis die Liebe irgendwann weg war.
Lucia hatte Feuer, ein wenig zuviel als dass das auf Dauer gut gehen könnte, und sie war längst nicht so tolerant wie Esperanza. Und zudem zu dominant, sie wollte immer alles bestimmen.
Nein, man sollte besser niemanden zu seinem Ghul machen, der rechthaberisch, besitzergreifend, dominierend, äußerst eigensinnig und dann auch noch sehr temperamentvoll ist. Da kann nichts Gutes bei herauskommen! Man hat es ja gesehen bei Lucia.
Die Lust aufs Flirten ist mir jetzt jedenfalls gründlich vergangen. Seidem das mit der Ventrue Primogena passiert ist, in die ich mich verliebt hatte und die ich erobern wollte, und da Lucia das gewittert hat deswegen ist sie ja durchgedreht. Ja, von daher, es ist meine Schuld, dass das passiert ist. Da hab ich die Strafe verdient.“

Dieses Geräusch in der Leitung vorhin, das könnte eine Anklopffunktion des Telefons sein, dämmerte es Miguel. Hatte also jemand versucht ihn anzurufen?
 
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Ferdinand blickte nachdenklich ins Leere.
Natürlich hatte er etliches schon längst gewusst, was sich da abgespielt hatte zwischen Evelina und dem Spanier, denn schließlich hatte er in den Gedanken und Gefühlen seiner Tochter gelesen, aber natürlich würde er ihr das nicht sagen. Sie sollte sich nicht derart durchleuchtet fühlen. Lassen konnte er es dennoch nicht. Aber es war ja nur zu ihrer Sicherheit. Er musste doch wissen was ihn ihr vorging, was sie bewegte, schon bevor oder ohne dass sie es ihm erzählte. Ja, er musste das wissen. Und es war nur zu ihrem Besten. So konnte er ihr das größtmögliche Glück bescheren.

Er stand auf und blickte Henry an, bedeutete ihm mit einer Handbewegung ihm zu folgen. Sie gingen in das Schlafzimmer des Ehepaares, Henry schloss die Tür.

„Wir müssen reden“, sagte Ferdinand.

Nun ja, genauer gesagt hieß das, der Malkavianer redete und Henry hörte zu. Und auch diesmal würde er nicken und Ja sagen, anders durfte es einfach nicht sein. Nicht umsonst hatte Ferdinand ausgerechnet Henry als Schwiegersohn akzeptiert. Einen eigensinnigen, rebellischen Quertreiber hätte der Malkavianer wirklich nicht gebrauchen können.
Es sollte alles möglichst reibungslos verlaufen innerhalb ihrer kleinen Familie. Harmonie war erwünscht. Das ging am besten wenn Henry sich fraglos unterordnete. Und ja, genau das tat er. Er war ein Mitläufer, ein Ja-Sager, er wollte dem Malkavianer gefallen, ihm alles recht machen, er passte sich an, er war froh wenn er alles so machte wie Ferdinand es wollte und dafür gelobt wurde. Einen besseren Schwiegersohn hätte er sich wirklich nicht wünschen können.
Doch nun gab es da ein kleines Problem. Henrys Eifersucht. Doch das ließe sich beheben, ganz sicher.

Henry hörte zu. Was er hörte verwirrte ihn ein wenig, und er war zunächst nicht sehr angetan, aber dann stellte der Malkavianer ihm besondere Zuwendung in Aussicht, und das verbesserte Henrys Stimmung erheblich. Er würde gleich außer der Reihe gefüttert. Das kam eigentlich nicht oft vor, und nun bekam er sogar in Aussicht gestellt, dass es öfter vorkommen könnte. Wenn das so war, da kam ihm der Plan des Malkavianers gar nicht mehr so schlimm vor, im Gegenteil. Das machte ihm sogar diesen Spanier gleich viel sympathischer, denn schließlich käme Henry dank ihm an mehr Blut.

Ferdinand setzte sich auf die Bettkante. Henry setzte sich neben ihn und starrte wie hypnotisiert auf das Handgelenk des Malkavianers. Ein kurzer Biss, und schon strömte Henry dieser verlockende Duft in die Nase, der ihn kurzzeitig alles andere vergessen ließ.
Ferdinand ließ sich auf das Bett zurücksinken, Henrys Augen folgten gierig den zwei roten Punkten, die sich deutlich auf dem Handgelenk abzeichneten. Der Malkavianer lag nun halb auf dem Bett, auf dem Rücken, platzierte seinen Arm einladend neben sich, schloss die Augen, Henry folgte ihm, er lag nun bäuchlings da und sein Mund umschloss die Wunde und sog mehr Blut daraus heraus. Sie gaben sich beide dem Blutrausch hin.
Henry trank möglichst langsam, um es umso länger genießen zu können. Er wusste wann es angemessen war aufzuhören, ließ ab und blieb liegen, noch benommen, genau wie Ferdinand, dieser drehte sich zu Henry, streichelte seinen Kopf, das dunkle, dichte Haar, das sich seidig anfühlte.
Ganz als ob man eine Katze kraulte, und genauso zufrieden fühlte Henry sich, und wäre er in der Lage gewesen zu schnurren, so hätte er es sicher getan.

Evelina versuchte ein zweites Mal Miguel zu erreichen. Doch es war immer noch besetzt. Er schien jemand zu sein, der gerne telefonierte.
 
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Kiera hörte sich den Monolog des Toreadors an und verdrehte ein oder zwei Mal die Augen dabei. Der Mann hatte Probleme, vorallem welche, die er nicht hätte, wenn er nicht jedem Rock hinterher steigen würde, sich Liebe und Anhänglichkeit von seiner Partnerin wünschte und gleichzeitig Freiheit.

Flirten war gut, tat sie auch oft und gerne und meistens mit einem Hintergedanken, es war der beste Weg um an Nahrung zu kommen.

"Also an deiner Stelle würde ich mir einen Mann als Guhl suchen, dann kannst du von Blüte zu Blüte flattern, aber paß auf, daß der Kerl nicht vom anderen Ufer ist und du es auch nicht bist", meinte sie dann. Eine bessere Idee fiel ihr dazu nicht ein. "Sonst wird dir das immer wieder passieren und das ist nicht gesund. Eifersucht mag schön sein, aber es muß in gewissem Rahmen bleiben."

Auch ihr fiel das Anklopfen auf.

"Kann es sein, dass der Sheriff oder die Geissel dich sprechen wollen?"
 
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„Im Moment darf ich sowieso erstmal keine Ghule mehr erschaffen, und bis das Verbot mal aufgehoben wird, das mag dauern. Aber dass ich als neuen Ghul einen Mann nehmen würde, der nicht auf Männer steht, ja, das hatte ich mir sowieso schon vorgenommen. Eine Frau ghulen, in die ich verliebt bin? Den Fehler mache ich nicht noch mal!“

Schon wieder dieses Geräusch.

„Ähm ja, da versucht wohl gerade jemand schon zum zweiten Mal mich zu erreichen, das muss die Anklopffunktion sein. Theoretisch kann man parallel diesen Anruf annehmen, ich weiß nur nicht wie das geht.
Wir sollten wohl mal besser die Leitung frei machen. Sorry, dass ich dich jetzt so abwürgen muss. Ich melde mich dann also, O.K.?“
 
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"Ja, das solltest du tun, lass den anderen Anrufer nicht zu lange warten, bis später", antwortete die Tremere und legte dann auf um wieder nach unten zu gehen und sich ihren weiteren Aufgaben zu widmen.
 
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"Bis später."

Auch Miguel legte auf und schaute sich dann die Nummer auf dem Display an. Eine Handynummer. Er rief da einfach mal zurück, dann würde er erfahren wer ihn angerufen hatte.
 
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Es klopfte an der Tür, Evelina drehte sich um und ihr Vater trat hinein.

„Konntest du Herrn Cortés erreichen?“ fragte er.

„Leider noch nicht. Aber er ist offenbar auf seinem Hotelzimmer und telefoniert, denn es ist ständig besetzt.“

Ferdinand schmunzelte.

„Das ist wohl nicht wirklich verwunderlich bei einem Toreador wie ihm, er redet eben gern. Ich habe mit Henry gesprochen - er ist nicht mehr eifersüchtig.“

Evelina strahlte und umarmte ihren Vater kurz und stürmisch.

„Ach Vater, du bist ein Schatz. Ich hatte mich einfach nicht getraut mit Henry darüber zu reden."

„Würde es dir gefallen, wenn ich Herrn Cortés folgenden Vorschlag mache und er ihn annimmt?“

Evelina hörte zu und stimmte dann begeistert zu: "Ja, das wäre wunderbar! Ach, wie sehr hoffe ich, dass er Ja sagen wird! Gehen wir wieder zusammen zu ihm?“

Ihr Vater nickte. Da klingelte Evelinas Handy.

Er ist es.“

Sie nahm das Gespräch an. Ferdinands Blick ruhte auf ihr.

„Guten Abend, Herr Cortés, hier ist Evelina von Rothschild. Wie schön, dass sie zurückrufen.“

Wie fröhlich sie klang. Und wie schön es war ihre Augen so strahlen zu sehen.
 
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„Guten Abend, Frau von Rothschild. Sie waren es also, die versucht hat mich zu erreichen.
Ich hatte durch die Anklopffunktion gemerkt, dass jemand anrief während ich noch telefonierte. Dies ist jetzt schon mein drittes Telefonat heute. Entschuldigen Sie, dass ich nicht erreichbar war als Sie mich angerufen haben. Ja, ich telefoniere gern, das gebe ich ja zu. Aber umso lieber unterhalte ich mich mit Leuten, die ich vor mir sehe.“
 
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Evelina lachte.

"Ach, das ist doch nicht schlimm. Vielleicht hätten Sie Lust jetzt auch noch mit uns zu reden - in Persona? Mein Vater und ich könnten Sie auf Ihrem Zimmer besuchen. Allzu lange werden wir Sie nicht aufhalten, denn ich nehme an, Sie haben heute auch noch zu arbeiten? Außerdem hat mein Vater um 22 Uhr einen Termin um sich bei der Seneschall vorzustellen."
 
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Diese Stimme - Miguel musste unweigerlich versonnen lächeln. Nur gut, dass Evelina und ihr Vater das jetzt nicht sahen.

„Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie jetzt noch bei mir vorbeischauen. Ja, ich muss noch arbeiten heute, aber ein halbes Stündchen kann das noch warten.“

Und die Geissel? Auch die Geissel konnte noch warten. Wenn er gleich noch anrief war das immer noch früh genug. Und immerhin war dann also jetzt die Leitung frei, falls die Geissel selbst anrief.
 
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„Gut, dann machen wir uns jetzt auf den Weg zu Ihnen. Bis gleich.“

Evelina beendete das Gespräch, und zusammen mit ihrem Vater ging sie zum Aufzug. Wenig später erreichten sie die Zimmertür des Toreador und Evelina klopfte an.
 
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Miguel war voller freudiger Erwartung, aber gleichzeitig auch nervös. Er kämmte sich noch mal das Haar.
Ein paar Minuten verstrichen. Sie konnten jeden Moment da sein.

Da klopfte es an der Tür. Miguel öffnete und ließ die beiden hinein, lächelte herzlich, verbeugte sich graziös vor dem Ancilla.

„Herr und Frau von Rothschild, einen wunderschönen guten Abend! Wie schön Sie zu sehen! Dieses Kleid, und überhaupt Schwarz, steht Ihnen wirklich ausgezeichnet, meine Liebe, und Rot steht Ihnen gewiss auch sehr gut, würde ich meinen?“

Da war er doch tatsächlich wieder fast der Alte, sprühend vor Charme, unverkennbar ein Toreador wie er leibt und lebt.
Nein, von dem Häuflein Elend war jetzt nicht viel zu spüren, das er in den letzten Nächten nur allzu oft gewesen war.

Mit ausladender Geste bat er die beiden Platz zu nehmen.
 
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Sie begrüßten den Spanier freundlich.
Evelina lächelte ein wenig verlegen ob des Kompliments, das er ihr machte.

„Es freut mich, Sie so frohgemut zu sehen, mein lieber Herr Cortés", merkte Ferdinand an.

"Gibt es etwas Neues? Erzählen Sie uns doch von Ihrer Arbeit an dem Fenster.“

Sie machten es sich auf den Sesseln bequem.
 
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„Oh, ich glaube die Details meiner Arbeit würden Sie langweilen. Es ist nicht besonders aufregend. Ich habe Paste aufgetragen und lasse sie trocknen. Und heute entferne ich dann den Schmutz der unteren Hälfte des Fensters und baue ein Gerüst, damit ich auch die obere Hälfte bearbeiten kann.
Das Fenster ist vier Meter hoch und mit einer dicken Schmutzschicht bedeckt, der Raum wiederum ist winzig, nur 4 m² groß. Ich werde heute eine Kamera mitnehmen und ein paar Fotos machen. Morgen werde ich hoffentlich fertig mit der Arbeit.
Man muss in ein dunkles Loch steigen und recht weit gehen um zu dem Fenster zu gelangen. Ein Fenster unter der Erde, das ist schon seltsam. Und man muss auch durch so eine gruseligen Hautgang. Der ist mit echter, lebender Haut bespannt, man spürt förmlich das Blut pulsieren, und dies ist wie eine böse Verlockung, der ich zum Glück widerstehen konnte. Ja, etwas sehr Böses ist da unten, man spürt es, und das Tier versucht die Oberhand gewinnen, rüttelt an seinen Gitterstäben. Ein Werk des Tzismisce Hexers. Er soll dort auch hunderte von Jahren eine Frau gefangengehalten haben.
Und es heißt, der Eingang zur Sakristei könnte sich irgendwann plötzlich schließen. Man weiß aber nicht wann und wie das überhaupt passiert. Aber bitte nicht in den nächsten zwei Nächten! Ich will wirklich nicht dort eingeschlossen sein für den Rest meiner Nächte.“

Und dann erzählte der Toreador, nun umso lebhafter und dramatischer, von dem „Superhelden“ auf dem Dach und was Jenny und die Gangrel sich dort geleistet hatten.
Er konnte seine Zuhörer gut in den Bann ziehen, wenn er wie jetzt so richtig in Fahrt kam.

„Es tut mir wirklich leid, dass ich so schnell wieder verschwunden bin, nachdem ich Ihnen das Gröbste berichtet hatte“, sagte er zu Evelina, "aber da war ich einfach erstmal fix und fertig mit den Nerven, da wollte ich nur noch allein sein.
Und nun bin ich neugierig – was hat sich danach ereignet? Es steht nichts von alledem in der Zeitung, will ich doch hoffen? Die Polizei ist nicht mehr gekommen? Und es würde mich auch interessieren wer sonst noch im Café war. Ich hatte nur Sie beide und Christine gesehen.“
 
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„Dass Sie nach all der Aufregung allein sein wollten, das kann ich nur zu gut verstehen“, erwiderte Evelina.

„Henry war auch dabei. Wir drei waren ins Café gegangen um uns dort mit Frau O´Niell zu treffen. Vater, erzählst du den Rest?“

Der Malkavianer fuhr fort: „Herr Romero hatte mir die Telefonnummer von Frau O´Niell gegeben, ich wollte mich bei ihr nach Herrn Nox, dem Primogen meines Clans, erkundigen, der seit einiger Zeit verschwunden war. Viel hatte ich von ihr zu jenem Zeitpunkt noch nicht über ihn erfahren, mittlerweile hat sie mir mitgeteilt, dass er wieder zurück ist, und ich werde ihn heute nach meiner Vorstellung besuchen.
In Frau O´Niells Begleitung war Peter Crain, der Ravnos, den Sie mal erwähnt hatten.
Mit am Tisch saß auch ein Nosferatu Neugeborener namens Massimo Grossini, der neu in der Stadt ist. Er zeigte uns ein Amulett, auf dem ein Drache abgebildet ist. Er betreibt Nachforschungen über das Amulett im Auftrag des Sheriffs.
Des weiteren war in dem Café war auch jene Gräfin, die Ventrue im Rollstuhl, die Sie vor dem Hotel gesehen hatten. Sie war in Begleitung von Linus Marstein. Ob die beiden Sie gesehen haben weiß ich nicht.
Evelina und Henry blieben im Café während ich mit Ihrer Clansschwester und dem Ravnos nach draußen gegangen bin. Der Nosferatu ist schon vorgegangen bzw. gerannt, er hatte es plötzlich seltsam eilig zum Tatort zu kommen. Er hatte die Maske eines gebrechlichen 80-jährigen, daher wirkte das Laufen einigermaßen unpassend.
Von weitem haben wir noch Frau Färber und die Gangrel gesehen bevor sie dann verschwanden.
Wir gingen zu dritt dem Haus, nur noch der Nosferatu war dort geblieben.
Der Kauz des Nosferatu sah sich auf dem Dach um und brachte in seinem Schnabel etwas Pulver. Herr Grossini hielt es für Mehl.
Dann hat sich Herr Crain mit irgendwelchem Werkzeug, einem Dietrich vielleicht, an dem Schloss der Haustür zu schaffen gemacht. Da kam plötzlich ein Polizeiauto. Man beäugte uns, fuhr aber weiter, die Polizisten hatten wohl keine Lust bei dem Regen auszusteigen.
Herr Crain bekam schließlich die Tür auf und wir sind auf das Dach gelangt, doch wir fanden dort nichts Besonders. Nur noch etwas mehr von dem bunt gefärbten Mehl mit Fußspuren darin. Das Mehl war wohl die vermeintliche Rauchbombe.
In dem Haus hat sich nichts geregt als wir dort waren, schon seltsam. Wie es aussieht, hat kein Sterblicher etwas der Polizei gemeldet und hoffentlich auch nichts gesehen, höchstens gehört und es ignoriert.“
 
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„Helena war auch in dem Café?? Und mit bei dem Haus? Warum hat sie mir denn gar nichts davon gesagt?? Ich hatte doch vorhin mit ihr telefoniert.
Und die Rauchbombe war bloß Mehl?? Das sah aber ganz aus wie Rauch!
Da bin ich ja froh, dass das Ganze noch mal glimpflich verlaufen ist. Und ich hoffe bloß, dieser komische Superheld wird irgendwann doch noch entlarvt.
Unglaublich, was hier alles passiert in dieser Domäne!
Und die Gräfin war also auch im Café – gut möglich, dass sie mich gesehen hat, aber was soll man machen. Bisher haben die Ventrue mir ja nichts getan zum Glück. Hoffentlich bleibt es dabei. Aber wohl ist mir nicht wenn ich an die Ventrue denke.
Jedenfalls – danke für die Informationen. Jetzt muss ich also nicht mehr spekulieren was da wohl noch passiert ist.“
 
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Out of Character
Helena war davon ausgegangen, daß es klar war, daß sie mit am Haus war, wenn sie sagt, sie hätte ihn nicht mehr gesehen ...
 
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„Von dieser Jenny Färber sollten Sie sich besser fernhalten. Sie übt einen schlechten Einfluss auf Sie aus. Sie scheint mir äußerst leichtsinnig und unzurechnungsfähig zu sein.“

Unfraglich, dieser Spanier hatte etwas, was Henry nicht hatte. Charme, Ausstrahlung, Temperament. Ferdinand konnte durchaus nachvollziehen was seine Tochter an dem Toreador faszinierte. Da fragte ihn der Malkavianer unvermittelt:

„Herr Cortés, kann ich Sie ganz offen etwas fragen - was empfinden Sie für meine Tochter?“
 
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Out of Character
@ Kalanni: Das hat der Gute nicht so ganz gerallt. :D ;)


„Jaa, das hab ich jetzt auch gemerkt, dass Jenny reichlich komisch drauf ist. Habe mir sowieso vorgenommen ihr aus dem Weg zu gehen, denn wenn sie spitzgekriegt hat, dass ich sie verpfiffen habe ist sie sicher bestimmt stinksauer auf mich. Und könnte gut sein, dass der Nossi es ihr gesagt hat. Die hat´s doch mit den Nossis. Wenn Lurker ihren Beschützer mimt, vielleicht finden die anderen Nossis sie auch ganz toll. Hoffe bloß, dass Lurker sich jetzt nicht an mir rächen will.
Lurker fürchte ich da mehr als Jenny. Sie würde mich sicher in Stücke reißen, aber dann wär´s wenigstens schnell vorbei. Ihn schätze ich so ein, dass er mich langsam zu Tode quält, und das wäre das weitaus schlimmere Ende. Aber besser nicht an soetwas denken.“

Und dann diese Frage, und das auch noch in Evelinas Anwesenheit. Hatte der Malkavianer also doch was gemerkt?? Miguel fühlte sich ertappt und wäre am liebsten im Boden versunken.

„Ich ähm–"

Miguel wand sich, buchstäblich, er rutschte unruhig auf seinem Sessel hin- und her, aber er wusste, es gab kein Entkommen, da half es wohl nichts, da musste er mit der Wahrheit herausrücken. Wenn er jetzt log, dann merkte der Malkavianer das bestimmt, und das würde alles noch viel schlimmer machen.
Er schaute betreten auf den Boden, fing wieder an zu sprechen, und seine Sprechweise wurde immer hektischer und nervöser.

„Ich ich ähm habe mich in sie verliebt, ich konnte nichts dagegen tun, Ihre Tochter ist einfach so reizend. Ich wollte das nicht, es ist einfach passiert, und ich habe da auch gar nichts im Sinn, ich werde das nicht weiterverfolgen, es käme mir nicht in den Sinn Ihre Tochter zu ähm zu verführen, aber nein, das würde ich ganz bestimmt nicht tun, und ich kann mich jetzt auch völlig von ihr fernhalten, wenn Sie das wünschen.“

Miguel schien immer kleiner zu werden, er sank in sich zusammen und hielt dann inne. Ein wütendes Donnerwetter erwartete er eigentlich nicht, der Malkavianer war sicher nicht der Typ, der laut aufbrauste, aber ein bohrener, stechender, strenger Blick, das konnte viel schlimmer sein an angeschrieen zu werden. Und angetan war Rotschild sicher nicht.
Brachte Miguel diese unselige Verliebheit also erneut Unglück? Vorsichtig hob er seinen Blick und sah Rothschild an.
 
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