[28.04.06] - Kein Plan

Wie ein Stromstoß durchdringt es Meyye, als sie zu erkennen glaubt dass Tatjana noch da drin ist, und der Plage Schwierigkeiten macht... oder war es einfach die Angst vor dem Silber? "Nicht aufgeben, Tati... kämpfe!" Uh... aber nicht gegen mich... Zum Glück kann sie auch diesem Angriff entgehen.

Und dann muß sie sich endlich wehren. Scheiße... jetzt hab ichs getan! Verzeih mir, Tati... das tut mir mehr weh als dir... Ihr Gesichtsausdruck spricht eine andere Sprache als ihre Gedanken. Sie fletscht die Zähne und hält drohend den Dolch vor, stoßbereit. "Gib sie frei oder ich töte dich!" schreit sie der Plage im Körper der Freundin entgegen.
 
Das Mistvieh (die Plage, nicht Tati..) scheint von ihrer Drohung nicht allzu beeindruckt zu sein. Wer weiß schon, vielleicht kann es den Körper auch einfach wieder verlassen, wenn die Garou tot ist... aber daran will Meyye lieber gar nicht denken. Sie will Tati nicht töten, auf keinen Fall. Eher wird es wohl ihr an den Kragen gehen, sobald ihr mal das Blut knapp wird... ein Glück, dass sie immer nahe an 'Vollgetankt' ist.

Mit Leichtigkeit weicht sie dem nächsten Angriff aus und stößt selbst zu... wieder ein Treffer und ein Schmerzensschrei, mit Tatis Stimme... sie ist nicht froh über ihre Treffer, läßt es sich aber nicht ansehen... sie sieht mehr wütend aus, zu allem entschlossen. Und sie zweifelt auch nicht daran, dass wenn es so weitergeht Tatis Ende besiegelt ist, sollte sie in Raserei geraten. Bitte nicht... Der bisherige Kampf war sehr schnell... und es ist zwar auf gewisse Weise beruhigend, dass sie wohl siegen wird, aber der eigentliche Zweck wurde bisher nicht erfüllt: Nikita Zeit geben, um Sylvia zu Hilfe zu rufen. "Letzte Warnung." knurrt sie hervor. Mehr nicht, sonst bahnt sich noch ihre Verzweiflung einen Weg in ihre Mimik.
 
Wieder ein Treffer und der Schmerzensschrei ist gepaart mit einem erneuten Zischen. Tatjana bricht in die Knie und stützt sich mit dem unverletzten Arm ab. Die Stimme, die folgt ist eindeutig Tatjanas ... brüchig und leise. Meyye muss genau zuhören, damit sie die Garou versteht. "Geh mir bitte aus dem Weg. Ich muss ... Sylvia ... geh ... "
 
"Tati...!" haucht sie so fassungslos wie erleichtert, als sie die Stimme ihrer Freundin hört. Und es ist ihre Freundin, dessen ist sie sicher. Eigentlich würde sie glatt den Dolch fallen lassen, aber eine innere Stimme warnt sie zur Vorsicht vor der Heimtücke einer Plage. Deswegen kommt sie auch nicht näher und deswegen überlegt sie erst, bevor sie Tatjana antwortet: "Bleib hier Tati, du bist verletzt... Gott, es tut mir so leid... bleib einfach hier, Nikita ruft Sylvia schon an, sie kommt bestimmt gleich hierher..." Hoffentlich tut Nikita das wirklich.
 
Interessiert hört Nikita Meyyes Ausführungen über Fomorer zu und nickt zum Zeichen dass sie es gehört und verstanden hat. Und als sie das mit dem Hund in Zusammenhang bringt meint sie: "Das ist natürlich möglich...." und setzt einen nachdenklichen Blick auf.
Als Meyye dann ihre Absichten in den Tierpark zu gehen verkündet ist Nikita etwas unschlüssig und sagt erst einmal nichts.

Doch dann stand Tatjana schon auf stellte ihr Geschirr weg und wollte offensichtlich etwas hinzufügen. Neugierig auf die folgenden Worte blickte sie sie an.

Was war auf einmal mit ihr los? Die junge Gangrel stand erst einmal erschrocken da. Seit wann wandte sich Tatjana gegen Meyye? Oder ist sie etwa ein Fumorer? Oder doch die Besetzung von der Meyye geredet hatte?

Noch befor sie Meyyes Anweisung hört Silvia zu alamieren kommt ihr der Gedanke: Was tun? Hilfe holen. Wer? SYLVIA. Sie hatte nur noch diesen Gedanken und fing an zu rennen. Aus der Küche raus. Aus der Wohnung raus. In Richtung des Pubs. Bei aller Panik achtete sie jedoch darauf das Gebiet der Garou nicht zu betreten. Vorher stoppte sie. Noch im laufen holte sie ihr Handy hervor und wählte über das Telefonbuch Sylvias Nummer an.
 
Tatjana wird von erneuten Krämpfen gebeutelt und wieder erbricht sie irgend etwas. Der Körper der Garou war schwach. Sie kippte zur Seite. Die Augen bleiben geschlossen und der Atem ging flach. Nach ein paar Augenblicken schlug Tatjana wieder ihre Augen auf. Sie leuchteten erneut grün. Ein bösartiges Lachen erklang. Dann bohrten sich diese Augen direkt in Meyyes.

"Tapfer. Wirklich, deine Freundin wehrt sich gut, aber sie hat keine Chance. Verbünde dich mit mir und du wirst ihr Leben und ihren Körper retten. Weitere Angriffe von dir wird sie nicht überleben. Mich kannst du damit nicht zerstören oder vernichten, aber ich kann dir sagen, dass du dann deine Freundin getötet hast. Ich werde mir das nächste Opfer suchen und ich werde Spaß daran haben auch dieses Leben zu zerstören. Es wird immer so weiter gehen, ich sehe es gerne, wenn andere leiden. Glaube mir, Tatjana leidet im Augenblick sehr und ich werde immer stärker. Von Minute zu Minute!" Wieder ertönt dieses furchtbare Lachen.
 
Nikita rennt und ist dabei wahnsinnig schnell. Vielleicht wäre das Fahrrad noch etwas schneller gewesen, aber in der Aufregung war es ihr nicht zu verübeln, dass sie daran nicht gedacht hatte. Die Nummer vom Kings Pub war schnell gefunden und es läutete. Nach dem zweiten mal ging eine männliche Stimme ans Telefon. Nikita erkannte, dass es Richard sein musste. "King´s Pub, Guten Abend!"
 
Im laufen noch spricht sie: "Richard, ist Sylvia da?" Nikia atmete sie eine lebende. Es war noch nicht lange genug her, dass sie aufgegeben hatte zu atmen. Erst recht nicht in einer solchen Stresssituation. So konnte Richard gut erkennen dass sie sich in raschem Tempo fortbewegte.
 
Erst war es etwas still am anderen Ende der Leitung ... dann: "Ähm ... ja, sie ist da. Kann ich helfen? Nikita, bist du das?" Im Hintergrund hörte die Gangrel, wie Richard nach Sylvia rief.

Nach ein paar Augenblicken war sie dann am Telefon. "Ja, Hallo? Sylvia hier."
 
"Ja ich bins, Nikita." Sagte sie noch zu Richard.
Dann zu Sylvia: "Tatjana greifft Meyye an. In unserer Wohnung. Ich bin auf dem Weg zum Pub. Sie war so komisch, hat ganz komisch gesprochen und hatte vorher Bauchkrämpfe oder so." Dann wartete sie. Wenn Sylvia Fragen hatte würde sie diese schon stellen, ausserdem wusste Nikita in diesem Moment nicht mehr zu sagen. Vieleicht war das auch ganz gut so, denn auf diese Weise würde sie Sylvia nicht die Ohren zuschwallen und diese konnte gezielt fragen.
 
Nikita hörte ein Fluchen am anderen Ende der Leitung. "Verdammt! Ich komme sofort ... am besten wäre es, wenn du uns noch etwas entgegenkommst. Richard kommt mit. Vielleicht brauchen wir seine Hilfe. Wir kommen dir entgegen und du bringst uns auf schnellstem Wege zur Wohnung." Sie legte auf.
 
Sylvia hatte eine zuverlässige Blutsgeschwister im Pub eingestellt und aus diesem Grund konnten die beiden Garou nun auch den Pub ein paar Stunden alleine lassen. Die beiden beeilten sich auf die Straße zu kommen und Nikita entgegen zu eilen. Nach ein paar Minuten sahen sie auch schon die junge Gangrel auf die beiden zurennen.

Sie winken ihr zu und zu dritt rennen sie in Richtung WG.

Out of Character
Jetzt müssen wir was warten. Vielleicht macht ja Meyye noch was.
 
Meyye will am liebsten hingehen und ihr helfen, aber als die Plage erkennbar wieder hervorkommt, bleibt sie stehen. Sie kann nichts tun. Shit. Sie bleibt angespannt stehen, den blutigen Silberdolch in der Hand und starrt den Feind an, der in Tatjanas Körper steckt. Und der dann auch noch mit ihr redet. Du bluffst, du Mißgeburt! Und was, wenn doch nicht?

"Keine Chancen, wie? Das sah aber gerade anders aus." sagt sie zuerst relativ lässig, naja, so lässig sie jetzt halt noch sein kann. Zumindest das ist kein Bluff, dass Tatjana leidet, und so knurrt Meyye, faßt den Dolch fester. "Ich glaube du lügst. Wenn ich sie töte, stirbst du mit ihr. Und sie wäre lieber tot als von etwas wie dir das Werkzeug." Sie hebt beschwichtigend die unbewaffnete Hand. "Aber ich will sie nicht töten. Also gut, schließen wir eine Abmachung. Was willst du dafür, dass du sie freiläßt? Ich höre."

Zeit gewinnen... einfach nur hinhalten, bis Sylvia kommt... macht mal schneller! Ich hätte Nikita doch Geschwindigkeit beibringen sollen...
 
Wieder das fiese Lachen "Ich lüge nicht und das weißt du auch! Ich kann ihr ... gestatten, dass sie Zeit mit dir verbringen darf und du wirst im Gegenzug das tun, was ich von dir verlange. Ich will, dass du die Garou ausspionierst. Ich will wissen, wo ihre Heiligtum ist ... und ich will, dass du mich dorthin führst. Für all das, wird deine Freundin leben und ich werde es so einrichten, dass sie keine Qualen erleidet, wenn ich ihren Körper benutze. Das ist im Augenblick nicht der Fall. Eine Kostprobe gefällig?" Ein fieses Grinsen erschien in Tatjanas Gesicht. Es passte nicht zu ihr und es war mit Sicherheit nicht Tatjana.

Die grünen Augen wichen und Tatjana krümmte sich erneut vor lauter Schmerzen zusammen. Sie zitterte. Sie brachte kaum einen Ton heraus. "Nein ... ich höre alles ... ich kann mich ... kaum noch wehren ... muss zusehen ... Bitte ..." In ihrem Blick stand, dass sie tatsächlich lieber sterben würde, als dass sie ihren Caern verraten würde ... es schien so, als wenn dieses Etwas in Tati nicht an alle ihre Gedanken herankommen würde.
 
Auch wenn ihr 'Verhandlungspartner' keine fiese Plage aus einer anderen Dimension wäre, würde ihr Blick jetzt sehr ungläubig ausfallen. Das meint der ernst, oder? Und ich soll das noch als großzügig hinnehmen, wie? denkt sie sich auf das Angebot. Sie könnte wohl spionieren und sie hat eine begründete Vermutung, wo sich der Caern (naja, oder zumindest ein wichtiger Ort für die Garou) befinden könnte, aber für so ein mickriges Entgegenkommen? "Nein." sagt sie nur, schnell und eindrücklich, als der Unhold eine Kostprobe anbietet. Aber natürlich hält ihn das nicht ab.

"Hör auf!" schreit sie und sieht Tatjana - die jetzt wieder sie selbst ist - hilflos an. "Tati, ich hol das Vieh da raus, ich versprechs dir..." sagt sie und hofft nur, sie kann das auch irgendwie einhalten. Dann ruft sie wieder mit wütendem Unterton: "Hör zu, Plage oder was auch immer du bist! So läuft das nicht! Ich tu was du verlangst und du darfst weiterhin machen was du willst? Du mußt mir schon was bieten! Was du bisher angeboten hast, ist ne Farce! Darauf fall ich nicht rein, eher töte ich sie, und dich mit!" Sie fletscht die Zähne und spricht leiser: "Und wenn du wirklich nicht gelogen hast und nach ihrem Tod weiterexistierst... dann glaub mir, ich werd dich jagen und finden, es gibt auch für deinesgleichen Methoden und Waffen... ich werd mich mit anderen Plagen verbünden... ich werd dich zerfetzen und deine Einzelteile an andere deiner Art verfüttern... ich lüge auch nicht..."
 
Tatjana hörte auf zu schreien, das grüne Leuchten setzte ein und die Garou stand etwas schwankend wieder auf. "Mein Angebot ist ein sehr gutes Angebot. Sie wird schlummern und schlafen, keine Qualen erleiden. Was ist dabei eine Farce. Ich werde sie auch frei geben. Aber nicht die ganze Zeit. Wir können in einer Art ... Symbiose miteinander existieren. Entweder das, oder sie wird sterben. Ob mit oder ohne deiner Hilfe ist mir egal. Ich kann selber zu einem Messer greifen und sie töten. Mir ist das egal. Ich werde mir dann jemand anderes suchen. Vielleicht sogar dich. Wenn du am Tag schläfst bist du für so etwas sehr empfänglich. Anscheinend liegt dir nichts an deiner Freundin. Wenn du sie sogar selber töten willst. Du hast keine Mittel, um mich zu jagen oder sonst etwas von dem, was du hier lauthals von dir gibst."

Dann hörte Meyye schwere Schritte auf dem Flur.
 
"Wie ich schon sagte... eine Farce... du kannst mir viel versprechen, ich kann nichts überprüfen, du brauchst nichts davon zu halten... also muß ich annehmen, du erzählst mir nur Scheiße und quälst sie andauernd. Woher soll ich wissen ob's stimmt? Da ist es besser, sie stirbt jetzt... und das sag ich, weil mir was an ihr liegt..." Sie übersieht mal großzügig, dass Tatjana in ihrer 'Freizeit' mit ihr reden und ihr dann mitteilen kann, was Sache ist. Sie redet sowieso nur, um Zeit zu schinden. Mal ganz abgesehen davon, dass er bisher noch nichts darüber gesagt hat, wie oft sie frei sein wird... einmal ne Viertelstunde pro Monat oder so? Ein hinterhältiger Geschäftspartner, aber auch plump.

Der Tagschlaf ist tatsächlich ein wunder Punkt... und ihre Drohungen nimmt er also nicht ernst, ja? "Na schööön..." sagt sie gedehnt, mit verengten Augen. "Was für eine Garantie bekomme ich, dass..." In dem Moment hört sie die Schritte und bricht ab. Sie läßt Tatjana nicht aus den Augen und geht rückwärts aus der Küche auf den Flur. "Hierher, schnell!" ruft sie.
 
Tatjana runzelte die Stirn, als Meyye zurückging, etwas stimmte hier nicht. Ein paar Augenblicke später, stürmten Sylvia und Richard in die Küche. Schnell wird es hier drin furchtbar eng. Tatjana verwandelt sich mit einem lauten Brüllen in Crinos und schon gingen die nächsten Schränke in der Küche kaputt. Sie platzte regelrecht aus allen nähten. Richard stürzte sich in Glabro auf Tatjana und drückte seine Hand auf diese grünen furchtbaren Augen. Sylvia hatte ein hell glänzendes Metall in der Hand und drückte dieses auf Tatjanas Brust.

Ein heller und schmerzerfüllter gellender Schrei kam von Tatjana. Dort, wo das Metall das Fell der Garou berührte stieg Rauch auf und es roch nach verbrannten Haaren. In der einen Sekunde hatte sie sich noch gewährt und nun wurden ihre Glieder schlaff und sie glitt zu Boden. "Binde die Augen zu." Sagte Sylvia zu Richard und dieser zog ein schwarzes Tuch aus seiner Tasche, um dem gleich nachzukommen. Ein anderes Amulett wurde um Tatjanas Hals gelegt. Etwas ... Leder ... oder ... nein, Menschenhaut war ein einem kleinen Rahmen aus Fingerknochen eingespannt.

Vor Meyyes und Nikitas Augen verwandelte sich Tatjana in einen Menschen zurück. "Es wird nicht lange anhalten. Wir müssen uns beeilen." Richard nickte und lud sich Tatjana über die Schulter. "Meyye ... es tut mir leid, was passiert ist. Wirklich sehr leid! Wir werden uns um sie kümmern. Du wirst vorerst nichts für sie tun können. Diesen Kampf muss sie alleine bestehen. Wir müssen gehen. Ich melde mich bei dir, sobald es geht." Dann sah sie zu Richard. Dieser nickte Sylvia zu und beide verschwanden mit Tati im Umbra.
 
Meyye kann sich einen hämischen Blick gen der Plage nicht verkneifen, als auch schon die Garou um die Ecke stürmen und sich der Sache annehmen - zu Lasten der Küche, aber das ist ihr erstmal egal. Sie schaut nur beunruhigt, was die beiden machen und was passiert, aber schließlich liegt Tatjana still in ihrer Menschenform. "Ist sie...?" beginnt sie zu fragen und kommt einen Schritt näher. Die Angst um ihre Freundin ist ihr anzusehen.

Da spricht Sylvia auch schon, und die Gangrel kann nur noch stumm nicken, bevor sie die Garou alle verschwinden sieht. Sie verharrt einen Augenblick, dann betritt sie die Küche, begutachtet die Schäden an den Möbeln, geht in die Hocke und fängt an aufzuräumen. Du schaffst es, Tatjana... du wirst die Plage wieder los. denkt sie dabei, und: Jetzt ist es was Persönliches, du Scheißwyrm! Ich finde deine Fomorerschoßtierchen, und ich mach sie alle! Vorerst aber mal versucht sie sich nur in Aufräumarbeiten.
 
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