AW: [27.04.2008]Erstes Standgericht
Als dann endlich in der Nacht das Telefon klingelte, war es eine kleine Befreiung für den Ravnos. Nun würde über sein Schicksal entschieden werden. Ohne murren fuhr er mit Helena mit.
Im Besprechungsraum:
Kurz war die Begrüßung und schnell kamen die Leute zur Sache. Peter war das nur recht, denn er wollte nicht länger auf die Folter gespannt werden.
„Gut.“ Der Ravnos schaute Lady Noir an. „Erst einmal möchte ich sagen, dass ich es sehr schade finde, dass wir unser erstes offizielles Treffen unter solchen Bedingungen stattfindet. Ich wünschte es wären andere Umstände." der Ravnos schien wirklich betroffen zu sein.
"Am 26. , also Gestern, hat mich Miss O'Niel mich dazu eingeladen, nach Justify Nox zu schauen und heraus zu finden, was mit ihm geschehen ist. Zu diesem Zweck begleitete uns noch Mister Picher.
Wir verschafften und Einlass in die Bibliothek, wobei wir schon merkten, dass etwas nicht stimmte. Als wir sie dann durchsuchten und nichts fanden, gingen wir in den Keller. Ab da an wurde es wirklich merkwürdig.
Wir sind in einer Art andere Dimension geraten und befanden uns urplötzlich in der Irrenanstalt. Ein sengender Schmerz und ein grelles Licht begrüßten uns. Überall um uns herum waren schreie von gequälten Seelen, die nach Hilfe schrien. Auch begegneten wir einem blutenden Mädchen namens Child, doch leider kann ich nicht viel über es sagen, da ich zu diesem Zeitpunkt blind war.
So irrten wir dann weiter durch die Gänge und kamen zu einem Schwesternzimmer, wo eine Akte von Nox herum lag. Wir schauten sie uns etwas an, als plötzlich Todesschreie durch die Luft drangen." Peter legte eine kleine dramaturgische Pause ein, um seinen nächsten Worten mehr Gewicht zu verleihen. Während der Schilderung der Vorkommnisse merkte Lady Noir, dass Peter ein sehr Charismatischer Typ war, der eigentlich gar nicht so schlecht schien, wie sein Ruf war. Auch Enio und Helena merkten, dass Peter sich etwas verändert hatte, scheinbar hatten die Erlebnisse Spuren hinterlassen.
"Es fing an überall zu brennen und es dauerte nicht lange, bis wir vor Qualm nichts mehr sahen und nur noch das nahe Feuer hörten. An diesem Punkt habe ich die anderen verloren und irrte alleine Durch die Gänge, bis ich in eine Sackgasse kam. Doch schlossen mich die Flammen ein." wieder gab es eine kleine Pause und diesmal war sie von Peter nicht geplant, der nun kurz das Bild der brennenden Child und seinen eigenen Tod vor Augen hatte, nun schaute er betroffen auf den Tisch.
"Dann tauchte wieder dieses Mädchen auf und brabbelte etwas von Erlösung finden und Flammentod. Mit all meiner Kraft versuchte ich mich dagegen zu wehren und verbrannte so Unmengen von Vitae, doch es half nichts und ich starb." Nun schaute er wieder zu Noir hoch und schaute ihr ohne Furcht in die Augen.
„Als ich wieder zu mir kam, wurde ich sofort von meinem Tier überwältigt. Danach ging alles sehr schnell. Ich kämpfte mit Mister Picher, der scheinbar ebenfalls unter dem Einfluss des Tieres stand. Die größten Gefühle, an die ich mich noch erinnere ist, dass ich Hunger hatte und ich kämpfte als würde es um mein Leben gehen. Da Mister Picher auch in Raserei war, war das auch genau der Fall. Ich habe den Kampf gewonnen und ihn getötet.
So denke ich jedenfalls, denn als ich wieder zu klarem Verstand kam, lag er leblos vor mir. Wahrscheinlich ist sein Körper immer noch in den Kellerräumen der Bibliothek.
Ich bedauere zwar seinen Tod, doch ich würde es wieder tun, denn eine Niederlage hätte meinen Tod bedeutet.“ Auch wenn dieser letzte Satz nicht gerade die beste Entschuldigung war, so kam er doch ohne viel Nachdenken über Peters Lippen.
Nun schaute er schweigend die Seneschall an und fragte sich, was diese junge Kainiten wohl zu dieser Sache sagen würde.