AW: [26.4.2008] Morgengrauen
Eigentlich wirkt Meyyes Stimme gar nicht verängstigt. Zumindest nicht, wenn sie vom bevorstehenden Ende der Kainitenschaft Finstertals inklusive ihr spricht. Und von Julian wird sie jetzt bestimmt nichts sagen, was ein Thema wäre, wo ihre Panik vielleicht wirklich durch das Telefon hörbar wäre. Nein, sie zählt nur auf, was sie für die Fakten hält. Die neuen Garou sind erst kürzlich angekommen und haben in der Septe aufgeräumt. Die Pakete bedeuten, dass sie genau über die Verbindungen zu den Kainiten bescheidwissen... und sobald sie alles ausgewertet haben, was Black Mind hinterlassen hat, sobald ihre Rudel in Stellung sind und die Zufluchten der bekannten Vampire (die sie mittels des Ritus des Suchsteins gefunden haben) ausspioniert haben, ob in der Geisterwelt oder durch hilfreiche Geister selbst... an diesem nicht allzu fernen Tag werden sie zuschlagen. Und ja, Tag = Sonnenlicht. Meyye würde sogar wetten, dass die Rudel, die auf Prinz und Primogene angesetzt sind, jeder mindestens einen Feuergeist mitnehmen, nur zur Sicherheit, falls die übernatürlichen Klauen und Zähne nicht reichen. Sie ist nicht verängstigt; sie ist nur realistisch.
Aber von all dem erzählt sie nichts, das werden die Kainiten noch früh genug merken. Oder wenn sie Glück haben, merken sie gar nichts. "Enio is Sheriff?" echot sie dann ungläubig. "Passt zu ihm. Aber was is mit Cat?" Sie scheint ja so einiges verpasst zu haben, aber das wäre auch kein Wunder. Sie hat nun wirklich Wichtigeres zu tun, eigentlich... das erinnert sie an was und sie wirft wieder einen Blick auf ihre Liste.
Außerdem merkt auch eine dumpfschädelige, durch eigene Probleme abgelenkte Gangrel mal, dass sie ausgehorcht wird. Ob das nun seit Beginn Jennys Absicht war oder nicht, sie könnte sich auf die Zunge beissen weil sie schon zuviel gesagt hat. Mag die Septe derzeit aus Mördern bestehen, ein Caern ist ein heiliger Ort der Erdmutter, ob sie nun Gaia, Yemaja oder sonstwie heisst. Schlimmer als die Bestien, die ihre Freunde getötet haben, wäre wenn die Kainiten ihn erobern oder zerstören würden. "War mal 'n bekannter Treffpunkt für die Bonzen von uns und von denen." bleibt sie daher bei der Wahrheit, aber eben nicht der ganzen. "Nich so wichtig. Wenn die zuschlagen wollen, sollen sie's tun, das hilft ihnen auch nix. Ich muss jetz mal wirklich."