[24.04.06] Anruf bei Viktor Thorson

Viktor nickte.

"Ah ja, ich verstehe...der Justikar...hm, der sollte durch seine Archonten doch auch darüber Bescheid wissen!
Egal!
Wie ich schon mal andeutete, bin ich in eher animistischer, schamanischer Richtung orientiert!
Alle Dinge um uns herum, die Bäume, die Gebäude, sogar dieses Auto und der Wind, besitzen einen Geist, eine Art Seele der Dinge!
Mit ihnen beschäftige ich mich!"

Er lächelte, und hielt sich zurück, Ashton nicht mit seinem Lieblingsthema zuzuschwallen.

Als dieser das Thema mit der Präsenz ansprach, wurde der Gesichtsausdruck des Tremere etwas merkwürdig.

"Nun, ich weiß nicht so genau!
An mir?
Das würde ich für keine so gute Idee halten..ich finde dich nämlich eigentlich auch so recht sympatisch, und ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn man sowas in unnatürlicher Weise anregt!"

Er machte eine wegwischende Bewegung mit der Hand und grinste.
 
"Ich hätte dich nicht für mich begeistern wollen, etwas ganz anderes wäre das gewesen. Aber vielleicht machen wir das später mal. - Tut auch nicht weh." Ashton grinste dazu. Dann wandte Ashton seinen Blick nachdenklich zur Seite.

"Was habe ich für einen Geist?"
 
"Du?"

Viktor sah Ashton ernst an und legte seine große Hand auf die Brust des Ventrue.
Dorthin, wo sein Herz war.
Seine Stimme klang tatsächlich ein wenig tiefer, bedeutender.

"Du hast deine Seele!"

Viele Vampire gleubten nicht mehr daran, das sie noch eine Seele hatten...
Viktor aber war sich sicher, es besser zu wissen!
 
Ashton wurde etwas mulmig, als dieser ihm die Hand auflegte. Er hoffte nur, dass er Viktor vertrauen konnte.

"Wie meine Seele? Was kannst du sehen?"

Ashton war unwillkürlich ein paar Zentimeter zurückgewichen, drückte sich jetzt aber Doch wieder Viktor Hand entgegen. "Kannst du mehr sehen?"
 
Der bärtige Tremere nahm die Hand wieder weg, schüttelte den Kopf.

"Wir sind keine Geister!
Wir haben eine Seele, und damit einen freien Willen!
Wie deine Seele aussieht, kann ich dir nicht sagen, da ich gerade nicht in die Geisterwelt sehe....ich schätze mal, das du selber weißt, wie und was du bist!
Dafür brauchst du nicht mich zu fragen...die Antwort findest du in dir!
Ich könnte nachsehen, wie du im spirituellen Sinne auf deine Umwelt wirkst, aber ich weiß nicht, ob du das wirklich möchtest... hat ja schon ein bißchen was vom rumschnüffeln im privaten Bereich!"

Er zwinkerte ein wenig, um die Spannung aus der Situation zu nehmen.

"Wenn du dem Tier in dir zuviel Freiraum lässt, würde ich das vermutlich sehen können, denn Böses ruft nach Bösem!
Aber es kostet mich Blut und Mühe...und da ist halt die Sache mit der Intimsphäre!
Und sicher ist so etwas natürlich auch nie....da ist wohl jemand, der die Gabe des Sehens meisterlich beherrscht, wohl geeigneter als ich!"
 
Jetzt wirds philosophisch. Ashton fröstelte ein wenig. Er sprach selten über seine Gefühle. "Wie und was ich bin..." wiederholte Ashton leise. "ich weiss nichtmals ob ich das selber weiss." Ashton wurde ein wenig unangenehm. Wusste er zu wenig über sich selbst, sollte er mehr auf sein Inneres hören?

"Ich bin vorsichtig dem Tier in mir gegenüber." bestärkte Ashton fast entschuldigend. "Ansonsten höre ich aber mehr auf meine Logik als auf meine Gefühle. Vielleicht..."

Ashton brach ab. "Viktor, ich glaube du bist ein guter Mensch." 'Mensch', das klang so fremd einem Vampir gegenüber. Aber bei Viktor schien es für Ashton die einzig richtige Bezeichnung zu sein.

Ashton sass still da und die Gedanken flitzten durch seinen Kopf. Er war nicht ohne Hintergedanken gekommen. Gedanken zu seinem Vorteil. Doch er glaubte er könne ohne dieser Gedanken wieder gehen.
Es war als liesse ein ständiger Kopfschmerz nach.

Gedankenverloren starrte Ashton in die Gegend, ohne etwas zu fokussieren. Dann sog er fast gierig die Luft ein. "Ich muss noch weiter, Viktor, danke dass du Zeit hattest."

Nur kurz streiften seine Gedanken nochmals die Asche, die er ihm gegeben hatte, dann entfloh der Gedanke. Ashton griff zum Türgriff.
 
Viktor beobachtete Ashton, seine Reaktion.
Schamanen waren in ihren Kulturen mehr als nur 'Zauberer, die mit Geistern sprachen'!
Sie hatten die Position als Priester!
Berater!

Manchmal nahm er das selbst zu ernst, und übertreib es mit seiner Begeisterung für diese andere Welt aber er fand den Gedanken furchtbar, das sich die Leute selbst zugrunde richteten!
Und auch, wenn er keine Vorschrifften machen wollet.... Denkanstöße konnten nie schaden.

Die Logik war ein guter Weg, dem urtümlichen Tier zu widerstehen, aber man sollte nie zu kalt werden.
Aber das war Ashton bestimmt selber klar, also behielt er es für sich.

Als der Ventrue dann gehen wollte, berührte ihn Viktor noch an der Schulter.

"Kein Problem!Aber warte kurz, ich hätte auch noch ein kleine, persönliche Frage!
Mir wäre da deine Meinung sehr wichtig!
Deine....Berufserfahrung!"

Er hoffte, das er Ashton damit jetzt nicht verärgerte.
Irgendwas in ihm mochte diesen Ventrue...und wenn es nur daran leigen mochte, das er Schwächen, und nicht nur Perfektion zeigte.

Schwächen waren menschlich!


Out of Character
Und irgendwann muss ich Viktor für seine hochgestochenen, beinahe anmassend arroganten Gedanken würgen!!!! :D Aber naja, Schamanen ahben immer einen ander Waffel! ;) Danke fürs auf den Charakter eingehen!!! Das tut gut!! :)
 
Ashton hielt inne und war seltsam berührt von Viktors Frage. Was würde jetzt wohl kommen? "Sicher, frag nur. Es bleibt unter uns."
 
Der Tremere mit dem dichten Bart verdrehte ein wenig die Augen, fast so, als wäre ihm die Frage unangenehm.

"Naja, es ist eigentlich nichts schlimmes!"

Er grinste ein wenig entschuldigend.

"Es ist nur.... ich hatte überlegt, mein Kind, Ernest frei zu sprechen!
Und da du ja als Harpyie die in Statusfragen ja ein wenig auskennst, wollte ich deine Meinung dazu hören!
Sicher, er ist noch recht jung, aber meiner Meinung nach sehr fähig, er besitzt Stil, ist engagiert und wäre meiner Meinung nach eine echte Bereicherung für unsere Domäne!
Allerdings bin ich selber ja noch nicht der Älteste, und natürlich ist meine Meinung recht subjektiv!
Also, was ist deine Meinung?
Ist er schon reif dafür?
Und sei bitte ehrlich!"

Fragend blickte er Ashton an.
 
"Ich kenne Ernest nicht sehr gut." Eigentlich gar nicht. "Wenn du mein Fürsprache benötigst, würde ich vorher einmal mit Ernest sprechen wollen, um zu sehen, ob er bereit ist, die Verantwortung für sein Handeln alleine zu tragen.

Hat er denn selber um Lossprechung gebeten?"

Ashton lehnte sich wieder zurück. Ganz so eilig schien er es doch nicht zu haben.
 
Viktor schüttelte den Kopf.

"Nein nein, es geht mir gerade nicht um deine Fürsprache..ich wollte wirklich nur deine Meinung wissen!
Wie schon gesagt, ich schätze mal, das du das besser einschätzen kannst!
Nein, er hat mich nicht selbst gefragt, es war wirklich meine Idee!
In einigen Dingen ist er wirklich gut!
KLennst du seine Auto Firma, oder hast du den Wagen gesehen, mit dem Meyye, Nikita und ich zum Ball gekommen sind?
Und die vampirische Etikette hat er sogar meist besser drauf als ich selbst, dabei aber seinen eigenen Kopf!
Ich meine, er verbringt gerade viel Zeit mit dem Sheriff...die beiden scheinen sich sehr gut zu verstehen.
Es fällt mir einfach schwer, ihn weiterhin als Kind zu betrachten!
Vielleicht ergibt sich ja mal demnächst die Möglichkeit, das ihr miteinander zu tun habt und du mit ihm sprechen kannst, und dann könntest du mir ja mal deine Einschätzung sagen!"

Er zuckte ein wenig mit den Schultern und zog den leicht geöffneten Mund rechts nach oben.
 
"Ja, das liesse sich bestimmt machen. Ich werd mal ein Auge auf ihn werfen und dir dann Bescheid geben."

Ashton reicht Viktor die Hand "Ich würde sagen wir sehen uns." und lächelte schief zurück.
 
Viktor griff Ashtons Hand fest und schüttelte sie herzhaft.
Die Hand des Tremere war warm und fühlte sich nahezu lebendig an

"Ja, Danke!
Natürlich sehen wir uns!
Bis dann!
Und pass auf dich auf!"

Mit diesen Worten entließ Viktor den Ventrue in die Nacht.
 
Wieder war die Hand des Tremere so warm, es war Ashton schon auf dem Ball aufgefallen. Es passte zu ihm als Mensch, aber nicht zu ihm als Vampir. Seltsam...

Ashton hatte etwas zum Nachdenken für den Weg.
 
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