23.04.06 - Treffen am Wasserwerk

Desaparecidos

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Out of Character
Ich kotze!!!!!!!
Weshalb passiert es hier immer wieder dass die Beiträge verschwinden und man alles neu schreiben muss? seufzt
Ich schreib das nun nicht mehr so ausführlich, sorry.. Heute Abend kann ichs editieren.



Es war ca 22:30 Uhr als Melody das Wasserwerk erreichte. Unruhig hatte sie die Hände in die Taschen gesteckt und holte sie dauernd wieder raus. Nur einen Augenblick lang flammten ihre Augen rot auf, und sie sah sich um, sah in den dunklen Ecken nach ob sich dort irgendwer befand. So ging sie einmal auf dem Gelände herum um dann vor jener kleinen Tür wieder zum stehen zu kommen, die Lurker erwähnt hatte. Vorsichtig öffnete sie die Tür und hielt einen Moment inne um nach drinnen zu lauschen.
Sie würde einfach vor der Tür warten bis sie drinnen etwas hören würde.
 
Lurker erreichte das Wasserwerk gegen kurz nach elf. Er war aufgewühlt wegen Dimitris Fortgang und Angst wechselte sich mit Unsicherheit ab.
Er hatte so ein Gefühl das hier gleich die nächste Hiobsbotschaft auf ihn wartete. War Sarah hier um sich dem `Sabbat´anzuschließen ? Hatte Wolf ihr deshalb den Kontakt zu ihm gegeben ? Was sollte er ihr in diesem Fall sagen ?
Wieder nagte diese elende Ungewissheit an ihm. Wenn er sich doch bloß von diesen schrecklichen Zweifeln befreien konnte.
Er würde diese Quälerei nicht viele Nächte durchstehen, er zuckte ja jetzt schon wegen jedem Schatten zusammen.
Er schlüpfte aus der Kanalisation und betrat das Gelände über das alte Überlauf Becken, das schon lange nicht mehr genutzt wurde.
Dann folgte er den alten rostigen Rohren über eine Leiter und stieg schließlich durch eine Dachluke in das Gebäude hinein. unter ihm erstreckten sich die Knäule von Rohren und Stegen weit bis in die Dunkelheit, aber er wußte wo lang er mußte. Schnellen Schrittes folgte er den Laufgängen die an Metallstreben von der Decke hingen und erreichte schließlich den Eingangsbereich mit dem Betonboden und dem großem Rolltor.
Niemand war zu sehen. Kein Wunder, er war schließlich zu früh hier.
Also ließ er sich oberhalb des Treffpunktes auf dem Metalllaufgang im Schneidersitz nieder und spielte mit seinen Fingern. Er würde sich wohl oder übel noch gedulden müssen.
 
Da sie noch um einiges früher am Wasserwerk war musste sie wohl eine Weile warten, die sie nicht ruhiger werden ließ. Aber was hätte sie mit der Zeit auch sonst machen sollen ausser sie totzuschlagen und hier am besten zu warten. Immer mal wieder warf sie einen Blick in das Gebäude und wartete dann doch draussen weiter.
Erst als sie gegen 23 Uhr drinnen etwas hörte hielt sie Momente lang inne und bewegte sich nicht. Vielleicht war es die Aufregung, welche ihren Sinnen einen Streich spielte. Lurker wollte gegen Mitternacht erst da sein.

Vorsichtig öffnete sie die Tür wieder und sah nach drinnen. zwei rötlich glimmende Punkte sahen sich in der Dunkelheit um, suchten nach einer Veränderung in dem mittlerweile bekannten Raum. Ihre Finger lagen noch einen Moment an der Tür

"Hallo?" Ihre Stimme war nur leise, aber dennoch zu hören.
Langsam machte sie zwei Schritte in das Gebäude rein, sah zurück zur Tür und wieder nach vorne.
 
Als sich die Türe unten öffnete zuckte Lurker deutlich zusammen. Er sah den Umriss eines Kopfes und zwei glühende Punkte darin wo die Augen sein sollten. Beinahe dachte er das es may wäre, die von dort unten hinein spähte, doch dann hörte er eine Stimme die zwar einem jungem Mädchen gehören mochte, aber eindeutig nicht zu May gehörte.
Er zögerte nur kurz, wischte dann aber alle bedenken verärgert bei Seite.

Über dir Sarah... nimm die Treppe zu deiner linken, sie führt auf diesen Steg hier.

Dann würde er also mal einen Blick auf Wolfs Kleine werfen. Mutig war sie, soviel wußte er ja bereits.

Du hast doch keinen Stuhl dabei, oder ?

Die Frage kam mit einem lauerndem, staubtrockenem Tonfall. Es half ihm dabei seine momentanen Zweifel, die ihn langsam aber sicher auffrassen dessen war er sich sicher, zu beruhigen.
 
Nachdem seine Stimme erklungen war, wandten die beiden Punkte sich ihm zu, ehe sie verschwanden und Melody die Treppe hochging. Sie hatte nur diese eine, nicht sehr erfreuliche Erinnerung an ihn und so hielt sie am oberen Treppenabsatz inne und starrte wieder in seine Richtung. Ihre Kleidung war allgemein um einiges zu groß, was sie aber mit Knoten und einem Gürtel irgendwie trotzdem hinbekommen hatte. der Hauch eines unangenehmen Geruchs ging von ihr aus. Lurker dürfte er bekannt vorkommen, Kanalisation.
Stuhl? was meint er damit?
Es dauerte einen Moment bis ihr dämmerte was er meinte.
Sie strahlte keine Ruhe aus, die Haltung wirkte angespannt und ihr Blick ging von ihm immer mal wieder seitlich weg um nach unten zu sehen

Stuhl? Nein, hab nur meine Kleider an.. Sie hob kurz beide Hände und zeigte ihm ihre geöffneten Handflächen, so als müsste sie ihn damit beruhigen. Ein leichtes Grinsen zeigte sich trotz der Situation auf ihren Lippen.
Ich bin Sarah
Erst jetzt machte sie die paar Schritte auf ihm zu um ihm eine der zierlichen Hände entgegenzustrecken, eindeutig zögernd am Anfang. Sie starrte ihn wieder einige Momente an und trat dann wieder drei Schritte zurück nachdem er ihre Hand genommen hatte -oder eben auch nicht.

Tja und nun? Am besten anfangen ohne lange drumherumzureden

Also.. hmm.

kein wirklich ausführlicher Anfang, aber sie unterbrach sich schon wieder und runzelte die Stirn. Würde er sie anfallen wenn sie ihm sagte wer sie hierher geschickt hatte? Er hatte sie schon wegen viel weniger fast angefallen. Und so trat sie erneut etwas zurück und spannte sich unwillkürlich etwas mehr an. Ihr Blick wurde lauernd, was nur daran zu erkennen war dass sie ihre Augen etwas verengte.

Ich komm nicht von Wolf. Keine Ahnung wo der ist. Gestern haben zwei Ventrue auf mich gewartet und der eine hat mir gesagt ich soll dir sagen dass er dich sprechen will. Kurairgendwas heißt er.

Erst jetzt machte sie wieder eine Pause. War es wirklich so klug gewesen ihn zu treffen? Sie wartete seine Reaktion ab und beobachtete ihn ggenau dabei.
 
Er bemerkte ihre Vorsicht, ihre Körperspannung die sie die ganze Zeit vibrieren ließ. Ein wirkliches Raubtier.
Er beschloß das er sie nicht erschrecken oder noch nervöser machen sollte. Am Ende reizte sie das vielleicht zum Angriff. Er war sich zwar sicher mit ihr fertig zu werden, sollte es zum Kampf kommen, doch ein Zufallstreffer der kleinen Sarah mochte ihn durchaus ernsthaft verletzen. Außerdem waren sie nicht verfeindet, eher im Gegenteil.
Er wartete geduldig ab bis sie sich nahe genug heran getraut hatte, dann erhob er sich ganz langsam und nahm er den Handschlag entgegen, nur mit den Spitzen seiner langgliedrigen Finger.

Freut mich Sarah, ich bin Lurker. Aber das weißt du ja bereits.

Als sie dann jedoch in abgehakten Sätzen zu erklären begann was sie wollte, war es an ihm auf Alarmbereitschaft zu schalten.
Das erklärte natürlich ihre über die Maßen vorsichtige Haltung, sie kam von den Camarilla Bonzen.

So schnell ? Haben sie wirklich so schnell Wind davon bekommen ?

Von Kuragin ? Was hast du mit dem zu tun ? Schicken SIE dich hierher zu mir ? Ich dachte du kämst aus freien Stücken ?

Warum schickten sie ihm ausgerechnet diese Kleine ? Gehörte sie vielleicht zu ihnen ? War sie aus dem Lager ihres Vaters vor der Sekte geflohen und direkt in die wartenden Arme der Ränkeschmiede gelaufen und deshalb auserkoren worden um ihn aufzusuchen ? Möglicherweise zog sich in diesem Augenblick die Schlinge um ihn zusammen.
Nun hatte auch er begonnen sich umzusehen. Aus dem Schatten seiner Kapuze glänzten die milchigen, trüben Augen als sein Blick versuchte die Schatten um ihn herum zu druchdringen.
Er war hervorragend bewaffnet, Reissers Waffengeschirr war fest um seinen Leib geschnürrt und unter seinem Mantel verborgen.
Unbewußt hatte er sich so hingestellt das er im Gleichgewicht war und sofort reagieren konnte. Wenn die Kleine irgendwas faules vorhatte, dann würde er reagieren.

Am besten du erzählst mir was du mit Kuragin zu schaffen hast...
 
Melody beobachtete die Veränderung, welche mit ihm vorging.. angefangen mit seinem Umherblicken und endend mit seiner Körperhaltung.
Arschloch.. glaubst du ich mach das gerne?
Er schien ihre Absichten gleich falsch verstehen, aber konnte sie ihm das verübeln? Natürlich konnte sie!
Sie presste die Lippen einen Moment aufeinander und starrte ihn feindselig an. Dann fing sie jedoch an zu erklären.

Ich wusste bis gestern nichtmal dass der existiert. Der hat mir irgendwas von herrufen erzählt, zusammen mit dem Kerl, den Wolf im Keller gepflockt hatte. Ich hab die Wahl der Camarilla und den Ventrue beizutreten oder mich von ihm jagen zu lassen. Bis Sonnenaufgang muss ich ihm bescheid sagen.
Wenn du nicht zu ihm gehst, wird er dich auch zu sich rufen.


Was auch immer damit genau gemeint war, sie wusste es noch immer nicht. Ihre Stimme hatte nichts mehr von der Freundlichkeit wie am Vorabend.

Ohne das wäre ich vermutlich trotzdem zu dir gekommen

Setzte sie dann noch hinterher, auch wenn ihre Stimme keine merkliche Veränderung mit sich gebracht hatte. Nun konnte er Fragen stellen oder verschwinden.. sie angreifen oder lachen. Sie blieb stehen wo sie war, zog mit beiden Händen den Knoten in ihrem Hemd fester, so als müsse sie sich für irgendetwas bereit machen.
 
Als sie zu ihrer Erklärung ansetzte entspannte sich Lurker langsam. Sie hatte sich also nur unglücklich ausgedrückt, sie gehörte nicht zu diesen Bastarden, sie wurde nur von ihnen benutzt.
Lurkers Wut fand einen Weg durch seine innere Zerissenheit und spülte langsam seine Zweifel fort, wie warmer Regen den letzten Schnee.
Kaum war Dimitri fort, schon kamen die Aasgeier und pickten in der frischen Erde herum. Lurkers Kiefer verkrampfte sich als er die Zähne fest aufeinander preßte. Er hatte seine Abwehrhaltung langsam aufgegeben und schließlich mit leicht zur Seite geneigtem Kopf gelauscht was Sarah zu sagen hatte. Als sie schließlich mit einem Satz endete der wie ein Freundschaftsangebot klang, nickte er sachte.

Ich verstehe... also hat er dich bedroht. Und nun denkt er er könnte mich auch bedrohen ? Ich glaube dieser ganze Camarilla Schwachsinn hat ihn langsam aber sicher weichgekocht. Schade eigentlich, so wie ich ihn kennengelernt habe, hätte man ihn glatt respektieren können.

Er umschlang seinen dürren Körper unter dem Mantel und den restlichen Kleidungsschichten mit seinen Armen und ging langsam hin und her, während er nachdachte.

Weißt du, normalerweise würde ich ihn jetzt anrufen und ihm ausrichten, wenn er etwas von mir will, soll er verdammt noch mal zu mir kommen und es mir sagen... aber unglücklicherweise... hat er genau den richtigen Zeitpunkt ausgesucht für sein Säbelrasseln. Es ist keiner mehr übrig von uns... hier in der Stadt. Dimitri ist fort... und ich bin nun alleine mit lauter Schutzbefohlenen...

So wie er das letzte Wort aussprach, schloß das Sarah mit ein, als fühle er sich auch für sie verantwortlich, jetzt wo sie wieder in der Stadt war.
Wäre sie nur mit Wolf zurückgekehrt, einem neuem Anführer für ihren Haufen. Aber das Gewinsel nützt ihm auch nichts. Die Gegenseite hatte ihren Zug gemacht und nun war Lurker an der Reihe. Aber er hatte nicht vor diese Würdelosen Spielchen zu unterstützen. Flucht ja, aber Flucht nach vorne. Er nickte entschlossen als er eine Entscheidung gefällt hatte.

Komm... wir werden zu Nickolai gehen und uns anhören was er zu sagen hat. Keine Sorge, du wirst dich ganz sicher niemandem anschließen. Wenn er kämpfen will, dann soll er seinen Kampf bekommen.

Er war wütend. Wütend weil alles so schnell aus dem Ruder zu laufen schien. Wütend weil er anscheinend ohne Dimitri nicht mal in der Lage war das Rudel auch nur eine Nacht lang zusammenzuhalten. Wütend weil er alleine gelassen worden war und Nickolai hatte sich selber als Ziel für alle diese wütenden Lurkers gemacht.
 
Melody fragte sich einmal mehr, weshalb sie eigentlich nach Finstertal zurückgekommen war. So ganz war es noch nicht durchgesickert, dass ein großer Teil dessen kein freier Wille gewesen war.
Als Lurker anfing sich zu bewegen, spannte sie sich im ersten Moment an, bis sie seinen Tonfalls hörte. Zweifelnd sah sie ihn an, noch immer mißtrauisch.
Sie verzog das Gesicht etwas

Naja, er glaubt wohl dass er mir die Wahl gegeben hätte. Und er sagt von meinem Clan gibt es hier niemand.. Und Wolf ist einfach nicht da! Sie biss sich leicht auf die Lippe und strich sich einige der stinkenden Haarsträhnen aus dem Gesicht. Als er anfing seinen Körper so selbst zu umarmen, hatte sie schon die Befürchtung dass er gleich zu jammern anfangen würde.

Schutzbefohlene, Dimitri.. sie verstand nicht wirklich viel, oder konnte zumindest keinen genaues Zusammenhang zu ihrem Problem jetzt sehen. Natürlich hatte Wolf auch Dimitri erwähnt, aber kennengelernt hatte sie den nicht. Wenn man einmal von der Aktion mit der falschen Polizei absah. Und daran erinnerte sie sich nicht gerne -Zumal sie den Kerl damit ja nicht in Verbindung brachte.

Der labernt ne Menge scheiße, mehr nicht. Du kennst den Kerl? sie hat ihre abwehrende Haltung mittlerweile etwas aufgegeben und eine der Hände in die Hosentasche. Kämpfen? Der will mit denen Kämpfen, und wenn das dünne Ding da vor dir den Tag bloß auf einem Supermannheftchen geschlafen hat, dann bringen sie dich auch um. Sie verzog das Gesicht

Was willst du den denn sagen? Wie alt war sie? Genau, viel zu jung. Zu jung und unerfahren
 
Sie stand immer noch vorsichtig an Ort und Stelle, wenn sie auch nicht mehr so wirkte als wollte sie im nächsten Moment entweder kopflos flüchten oder fauchend angreifen.

Kennen ist ein wenig zu viel gesagt.. aber ich hatte erst kürzlich eine Unterhaltung mit dem Seneschall, auch wenn ich nicht wußte wer er war. Eigentlich hat er da einen ganz passablen Eindruck gemacht.

Er lehnte sich an das Geländer des Laufsteges und tippte mit einem seiner langen schwarzen Fingernägel vor seine verlängerten Schneidezähne. Sie konnte seine Zähne zwar nicht sehen, aber sie hörte das Klacken.

Aber ich kann dich beruhigen, es gibt Angehörige deines Clans hier in der Stadt. Allerdings werden sie nicht gut auf dich zu sprechen sein. Ich weiß nicht wieviel Wolf dir über die Sekten Politik erzählt und wie er es selber damit gehalten hat, aber die meisten von denen nehmen diese Sache sehr ernst. Für sie sind wir ihre Feinde und nur die wenigsten wollen überhaupt mehr wissen. Wir können vielleicht für ein Treffen mit der Erstgeborenen deines Blutes hier in der Stadt sprechen. Ihr Name ist CAT, ich habe sie schon sehr lange nicht mehr gesprochen, aber wir haben einmal miteinander gearbeitet und sie ist ein Profi.

Er zögerte kurz bevor er weitersprach, es war ein wenig schwer für ihn das folgende zu sagen, aber es mußte sein, um die Sicherheit jender willen für die er verantwortlich war.

Es gibt da noch eine junge aus dem Clan des Tieres, ihr Name ist Meyye, vor der mußt du dich in Acht nehmen. Sie wirkt sehr ehrlich, aber sie schreckt vor nichts zurück um ihre Ziele zu verfolgen, nicht vor sklaverei und wenn es sein muß sicher auch nicht davor zu töten.

Seltsam, so war May doch eigentlich gar nicht.

Nein ? Ist sie nicht ? Oh richtig, es war ja die reinste Gnade das sie dich versklavt hat.

Er knirschte mit den Zähnen, aber es war leider so wie er gesagt hatte. Meyye hatte bewiesen zu was sie fähig war und darum mußte er jene um sich warnen vor ihr. Er hatte es sich nicht ausgesucht, das war ihre eigene Wahl gewesen.

Was ich ihm sage ? Das er und in Ruhe lassen soll und das wir dafür ihn und seinesgleichen in Ruhe lassen werden. Ich habe nicht das Interesse den Kreuzzug des Sabbat hier fortzuführen, das war niemals mein Anliegen, aber wenn er versucht dich oder andere Schutzbefohlene an sich zu reißen und in seine Knechtschaft zu ziehen, dann soll er wissen das er dazu erst an mir vorbei muß.

Es fühlte sich sehr gut an eine Entscheidung getroffen zu haben, so entschlossen und richtig, beinahe so als hätte ihm jemand gesagt was er zu tun hatte. Jetzt hatte er eine konkrete Aufgabe und stand nicht mehr vor dem Bodenlosen Verlust von Dimitris Weggang.
 
Melody sah ihn nicht gerade so an als wäre sie von seinen Fähigkeiten so überzeugt wie er scheinbar. Aber immerhin sagte sie nichts in dieser Richtung.
Also gab es doch welche ihres Clanes, aber seine Worte unterdrückten das aufkommende Hochgefühl gleich wieder. In diesem Punkt hatte Kuragin also nicht gelogen.

Sklaverei? Das hört sich fast nach den grausamen und barbarischen Methoden an, die er dem Sabbat zugeschrieben hat
Sie runzelte die Stirn.

Ich glaube nicht dass du viel Erfolg haben wirst wenn du mit ihm redest. Jetzt lehnt auch sie sich an das Geländer, allerdings behält sie den Blick lauernd auf ihn gerichtet.

Er hat gesagt dass er keine Gefahr für die Camarilla in Kauf nehmen wird. Ich glaub auch dass er das ernst meint. Die haben mich zwar gehen lassen, aber die scheinen zu wissen dass sie mich so oder so kriegen. Und Dich scheinbar auch

Von den Zweifeln eines Kampfes sprach sie erst gar nicht. Sie sehnte sich nach Wolf, danach dass er sie einfach abholen kam und sie wieder mit sich nahm, wie schon einmal zuvor. Der Vermummte vor ihr hatte ihr gerade gesagt dass vom Sabbat in dieser Stadt nichts mehr übrig war. Gut sie fand dies nicht ganz so schlimm wie Wolf es vielleicht gefunden hätte. Einen Moment lang senkt sie den Blick auf den Boden und würde man ihre Augen noch sehen können, so würde es wirken als huschte ein kurzer Schatten darüber. Dann nickte sie leicht

Also gut, ich komm mit.
 
Ihr Mienenspiel zeigte Skepsis und er hätte beinahe gelacht. Sie ging von dem aus was sie sah, deswegen würde sie in Falle eines Kampfes wohl eher gegen ihn wetten. Aber das ging wohl allen so und es war eine seiner besten Waffen, wie er wiederum sehr gut wußte.
Als sie sich dann ebenfalls an das Geländer lehnte und endlich den Eindruck machte das sie zwar vorsichtig war, aber nicht mehr jeden Moment explodieren wollte, nickte er zufrieden.

Keine Sorge, ich weiß vielleicht mehr über Kuragin als du denkst... Außerdem sind wir ihm mehr Wert als du denkst, denn sonst würde er sich gar nicht erst diese Mühe machen. Irgendetwas will er von uns und wenn wir herrausbekommen was das ist, dann können wir mitspielen. Das ist der ewige Tanz der Camarilla. Ich verabscheue es, aber es geht um unseren Hals. Also werden wir ihm die Zähne zeigen.

Damit machte er eine auffordernde Geste und ging vorran in Richtung des Ausganges.

Du solltest übrigens genauso bleiben wie du gerade bist. Wenn sie dich so sehen, werden sie sich überlegen ob sie dich in ihrem èhremwertem Clan´haben wollen.

Seine Stimme klang beinahe fröhlich als er sich endlich auf dem Weg wähnte.
 
Weshalb er nun so vergnügt war, wusste sie nicht. Und sie verstand es auch nicht.. nun, jedenfalls wirkte er vergnügt.

"Du meinst so stinkend? Ich glaube kaum dass überhaupt irgendwer das mag"

Nichtmal einem Nosferatu würde sie glauben das er diese Siffe wirklich mochte. Immerhin waren die doch vorher auch mal.. naja was sie alle mal waren. Und auch wenn es vorher irgendwelche Penner unter einer Brücke waren, so musste einem das doch einfach 'stinken' auf die eine oder andere Weise.
Als er sich daran macht das Wasserwerk wieder zu verlassen, wartet sie einige Schritte von ihm ab, ehe sie ihm folgt. Mit etwas Abstand natürlich.

"Wolf hat mir nicht viel über die Camarilla erzählt" versucht sie dann ihr Zögern oder ihre Zweifel rechtzufertigen. Ihr Blick mustert die seltsame Gestalt und ihre Bewegungen vor sich.
Vielleicht war Dimitri ja zusammen mit Wolf irgendwo. Vielleicht planten die beiden etwas, von dem alle anderen nichts wussten.
Sie verzog das Gesicht und steckte ihre Hände in die Taschen während sie dem Nosferatu weiter folgte.

Aber wenn diese andere meines Clans Sklaven hält Das hört sich so lächerlich an Dann sollte sie doch eigentlich nicht bei der Camarilla sein.
Sie redet, um die erneut aufkommende Nervosität zu überspielen
 
Er hielt ihre die Türe auf die nach draußen führte. Frische Nachtluft drängt in das Gebäude und wirbelte die muffige, feuchte, mit dem Gerruch von abgestandenem Wasser geschwängerte Luft durcheinander.
Sollte er nun etwa dafür verantwortlich sein dieser Kleinen mitzuteilen wie die Welt aussah ? Verdammt was war das für eine Unsitte die eigenen `Kinder´derart unvorbereitet in die Nacht zu entlassen. Er wußte das dies gängige Praxis innerhalb der Sekte war, aber es widerstrebte ihm zutiefst.
Aber er hatte nicht vor ihr eine Predigt zu halten, er würde für sie sorgen, er würde sie auch unterrichten wenn sie das wollte, aber er wollte ihr keine Sekten Litanei herunterbeten.

Die Camarilla hält viele Sklaven, allerdings nur Menschen. Die von der ich sprach, hat einen von uns versklavt. Du wirst, wenn du die Geschehnisse objektiv beobachtest, sicher bald feststellen das die Idee der unterschiedlichen Sekten in vielen Punkten reine Augenwischerei ist. Die Regeln des Lebens verlieren ihre Gültigkeit nicht, nur weil wir nicht mehr am Leben sind. Es gibt nicht `die Bösen´oder `die Guten´. Ich habe mit beiden Seiten zu tun und es gibt auf beiden Seiten Perverse und Edle. Im Endeffekt ist es aber egal in welchem Bau das Monster hockt. Natürlich versuchen aber beide Seiten stets mit ausgiebiger Propaganda Andere von ihrer Seite zu überzeugen.

Er blieb kurz stehen und sie sah seine milchig schimmernden Augen in den undeutlichen Konturen unter der Kapuze.

Ich weiß nicht ob Wolf ein sehr begeisterter Anhänger war, aber ich persönlich schere mich offengestanden wenig für die `Sektenfrage´, wie ich sie nenne. Mein Clan nimmt es damit nicht so genau, wenn du verstehst was ich meine. Bilde dir deine eigene Meinung. Du siehst ja wie es ist. Die Camarilla hat dich als Menschen versklavt, der Sabbat hat dich mit Gewalt an sich gerissen und nun will dich die Camarilla mit Erpressung wieder in ihre Reihen drücken. Wenn du dem nachgibst, wird der Sabbat dich wiederum als Verräter ansehen und mit auf die Abschussliste setzen, zusammen mit den anderen `Halbvampiren´wie man sie dort nennt. Ganz so als wärst du niemals Mitlgied in der Sekte gewesen. Es schenkt sich alles nichts... traue nur deinem eigenem Urteil, damit fährst du am besten.

Seine Stimme hatte einen sehr ironischen Ton, als fände er das alles zutiefst belustigend. In der Tat kam es ihm auch vor wie Puppentheater, das sollte sie ruhig wissen.
 
Schweigend hörte sie sich seine Ausführungen an, immer wieder zu ihm blickend. Es machte keinen Sinn. So alles nicht.
Aber war es bei den Menschen nicht ähnlich sinnlos? Wer Geld hat, regiert die Welt. So war es immer und vermutlich würde es so bleiben bis niemand mehr übrig wäre.

Die Hännde hatte sie wieder aus den Taschen geholt, hatte den Knoten ihres Hemdes etwas fester gezogen und sich die Haare mit einem Haarband zusammengebunden.

Also wenn man zu keinem von beiden gehören will, wollen sie einem auch beide ans Bein pissen?
rosige Aussichten Sie dachte an die Zeit bei Regeane, als sie im Keller eingesperrt wurde weil man sie aus dem Haus ihrer Eltern mitgenommen hatte und sie später dann im Krankenhaus wieder aufgewacht war. Zu einem gewissen Teil hätte sie Regeane vielleicht sogar verstanden. Weshalb leckt sich der Hund am Sack? Weil er es kann. Und weshalb machte es ihr selbst Spaß, herauszufinden was in ihr steckte und dies letztlich auch einzusetzen? Weil sie es konnte. Sie war sicher nicht abgebrüht genug, um jemanden ohne mit der Wimper zu zucken einfach umzubringen, aber sie konnte sich gegen Gedanken in diese Richtung auch nicht gänzlich verschließen.

Ist es dann nicht sinnvoller einfach auf der Seite zu stehen, die in dem Moment am zahlreichsten ist? Wo finden wir den Kerl überhaupt?
 
Lurker führte sie durch kleine Seitengassen und über schmuddelige Hinterhöfe. Abseits der Hauptstrassen und Alleen erstreckten sich die verußten Rückseiten der Häuser im Industriegebiet und der schmalen kleinen Wege. Sie schlüpften durch Zaunlöcher und passierten verwilderte Grundstücke.

Im Augenblick wird uns die Entscheidung auf welcher Seite wir denn nun stehen möchten unerfreulich leicht gemacht. Wie ich dir bereits sagte ist unser `Anführer´nicht mehr in der Stadt und er war das einzige wirkliche Sabbat Mitglied. Es gibt die Sekte damit eigentlich nicht mehr in der Stadt. Alles was uns damit übrig bleibt ist den Herschern dieser Stadt unsere Aufwartung zu machen und zu sehen was sich ergibt.

Er zuckte mit den Schultern und setzte über eine kleine Mauer hinweg. Er wartete nur kurz bis Sarah ihm hinterhergekommen war, dann zeigte er in die Richtung in die sie die ganze Zeit bereits unterwegs waren.

Dort finden wir ihn, hinter dem nächstem Gebäude Block dort außerhalb des Industrie Viertels liegt die Kunstakademie. Dort ist sozusagen der Regierungssitz von unserem Freund Kuragin. Er ist der Seneschall der Stadt, das ist so etwas wie eine Mischung aus Privatsekretär, rechter Hand und Stellvertreter des eigentilchen Herschers einer Stadt. Den nennt man wiederum Prinz, aber er trägt kein lustiges Kostüm, obwohl das Treiben dieser Personen manchmal wirkt wie Karneval oder Narrentheater.

Er ließ ein aufmunterndes Lächeln aus dem Schatten seiner Kapuze aufblitzen. Wenn man über seine rissigen Lippen und die schartigen gelben Zähne hinwegsah, dann konnte man sich durchaus etwas gut gemeintes in dieses Grinsen hineindenken.
 
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