[23.04.06]Am Ende der langen Straße

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Irgendwann kam es dann dazu, dass der rote CLS des Neuankömmlings wieder am Parkplatz vor dem Hotel ankam. Er nahm die Unterlagen die er erhalten hatte und ging damit auf den Eingang zu, aber irgendwie schien es ihn in diesem Moment ein wenig überwindung zu kosten gleich ins Hotel zu gehen. Stattdessen blieb er noch ein weing vom Eingang entfernt und betrachtete die Architektur. Wer konnte ausserdem auch sagen was der Zufall ihm hier nicht noch bringen wollte?
 
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Da hielt vor dem Hotel ein Taxi.

Ein Südländer nahe 50 stieg aus. Das Besondere an ihm war, dass seine Kleidung sehr verdreckt war. Er ging auf den Eingang des Hotels zu und zögerte dann.

Miguel sah jemanden draußen herumstehen. Vielleicht ein Hotelgast, jemand, den er bitten konnte ihm etwas Geld zu leihen? Miguel zögerte und überlegte ob er ihn fragen sollte.
 
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Es waren eindeutig die Säulen die Alexander am meisten ansprachen an diesem Hotel. Doch dann sprang etwas neues in sein Sichtfeld. Das Taxi selbst war nicht das besondere, aber die Art des aussteigenden Fahrgastes sich zu bewegen. Wenn so jemand so durch den Dreck gezogen wirkte war es kein guter Anblick. Er beschloss sich mit ihm ein wenig zu unterhalten, vielleicht fand er ja noch ein paar aufmunternde Worte.

"Heute scheint kein guter Tag zu sein, um als Besucher die Stadt zu erkunden."

Man sah es Picher nicht an seiner äusseren Optik an, seine Mimik war aber das Gegenstück zur dreckigen Kleidung. Die Formulare zur Anmeldung hielt er in der linken Hand, die beschriebenen Seiten einander zugewandt dass nicht allzuviel vom Text zu erkennen war.
 
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Die Bewegungen des Spaniers waren auffallend geschmeidig, er mochte ein Tänzer sein.
Er wirkte erschöpft und angeschlagen, doch sein Gesicht hellte sich ein wenig auf als er angesprochen wurde.

„Für mich ist heute kein guter Tag, nein. Meine Geldbörse, mein Handy, meine EC-Karte, mein Führerschein, wurde mir alles abgenommen, jetzt kann ich nicht einmal das Taxi bezahlen. Vielleicht leiht mir an der Rezeption jemand was. Oder vielleicht wären Sie so nett? Ich bräuchte 30 Euro, Sie bekommen das Geld ganz bestimmt wieder zurück.“

Er wirkte von seiner ganzen Art her absolut nicht wie ein Gauner oder wie jemand, der gewohnheitsmäßig Geld schnorrte, sondern es schien ihm peinlich zu sein, dass er jemanden um Geld bitten musste.
Seine Kleidung war zwar schmutzig, aber offensichtlich von guter Qualität. Keine Jacke zu tragen, dafür war das Wetter aber eigentlich zu frisch.
 
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Da war etwas an der Wortwahl die Alexander komisch vorkam. Das Geld sollte kein Problem sein, er hatte ja noch genug, allerdings hatte er nicht den Drang alles auf seinen eigenen Schultern zu tragen. Er holte einen Zehner heraus.

"Zumindest einen Teil könnte ich dazu beitragen. Schade nur, dass ich nicht weiß ob ich mit dem Rest morgen noch etwas anfangen kann. Aber was meinen sie mit abgenommen? Das klingt für mich anders als ein Überfall, aber danach sehen sie eher aus."
 
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Miguel nahm das Geld entgegen.

„Vielen Dank, das ist sehr freundlich von Ihnen. Ich heiße übrigens Miguel Cortés, ich bin Spanier und erst seit ein paar Tagen in der Stadt. Im Hotel werde ich wohl noch eine Weile bleiben.“

Er lächelte herzlich und hielt seinem Gegenüber die Hand hin.
Bevor er aber weitersprach wollte er sich erstmal die Gefühlslage des Mannes anschauen.


Auspex 2

Wahrnehmung + Empathie

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Out of Character
Eine Antwort auf die gestellte Frage kommt dann gleich noch.
 
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Der Mann war also ein Kainskind, dann verzichtete Miguel natürlich besser auf die Anwendung von Präsenz.
Und der Mann war offenbar in depressiver Gefühlslage. Dann kam er ja Miguels eigener Grundstimmung sehr nah.

„Sie sind auch Gast im Hotel? Ich werde noch eine Weile hier wohnen.
Ich werde Ihnen gern gleich Näheres erzählen, was mir heute passiert ist. Wie wär es mit einem kleinen Spaziergang?
Aber ich möchte den Taxifahrer nicht allzu lange warten lassen, daher werde ich mich jetzt am besten erstmal an jemanden an der Rezeption wenden um das restliche Fahrgeld zu bekommen.“
 
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Alexander nickte dem Mann nur zu. Würde er an der Rezeption kein Geld kriegen, würde er ihm den Rest wohl auch noch geben, besser h eute noch was damit machen als am nächsten Abend damit weiterziehen zu müssen. Da es Miguel noch eilig hatte wegen dem Geld, wollte er ihn gerade nicht unterbrechen und noch einen Moment warten bis er selbst weitersprach.
 
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„Sie entschuldigen mich kurz? Ich bin gleich wieder da.“

Miguel eilte zum Eingang des Hotels, trat in die Hotelhalle, ging zur Rezeption und schaute ob dort jemand anwesend war.
 
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An der Rezeption stand der Nachtportier und sah Miguel etwas irritiert entgegen.
 
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„Guten Abend“, sagte Miguel.

„Mein Name ist Miguel Cortés. Es wurde hier für mich ein Zimmer reserviert. Könnten Sie mir schon mal meinen Zimmerschlüssel geben?
Ich wurde soeben überfallen und ausgeraubt, ich habe also im Moment leider kein Geld um das Taxi zu bezahlen, das mich gerade hergefahren hat. Vielleicht könnten Sie mir 20 Euro leihen und das auf meine Rechnung setzen lassen?“

Am besten half er auch jetzt etwas nach.

Präsenz 3

Erscheinungsbild + Empathie

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Der Mann sah im Computer nach.
"Guten Abend, Herr Cortez Sie hatten doch gerade erst ausgecheckt, aber natürlich können sie das Zimmer wieder haben, wieder 2 Personen?" fragte der Portier dann. "Ihre Personalien und Daten liegen hier immerhin noch vor."

Dann öffnete er die Kasse und reichte Miguel einen 20 Euro-Schein und den Zimmerschlüssel.

"Hier, ich setze es auf ihre Rechnung."
 
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„Ja, ich hätte gern wieder dasselbe Zimmer. Allerdings diesmal nur für eine Person. Meine Freundin ist schon abgereist, ohne mich, und ich bleibe etwas länger als erwartet in der Stadt.“

Miguel nahm den Schlüssel und das Geld entgegen.

„Ich danke Ihnen.“

Dann ging er zurück nach draußen zu dem wartenden Taxi und überreichte dem Fahrer 30 Euro.

„Vielen Dank für die angenehme Fahrt und noch eine schöne Nacht“, sagte Miguel.
 
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Nachdem die Geldfrage geklärt war, ging Alexander auf Miguel zu.

"Dann wäre das ja erledigt. Entschuldigung, ich hatte mich noch nicht vorgestellt, Alexander Picher. Im Moment bin ich ebenfalls noch Gast, wie lange noch kann ich aber selbst noch nicht sagen. Entweder werde ich mir eine Wohnung suchen oder weiterziehen, dass steht noch nicht fest."

Viel mehr interessierte ihn nun aber die Geschichte voin Miguel, was dieser heute schon ertragen musste.
 
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„Schön Sie kennenzulernen, Herr Picher.“

Miguel lächelte.

Dann jedoch schaute er sich nervös um.

„Ein gewisser Herr, dem ich nicht begegnen möchte wohnt leider auch in diesem Hotel, und er könnte gleich hier ankommen. Wenn er mich sieht wie ich mit jemandem rede, das könnte für mich sehr unangenehme Konsequenzen haben. Von daher wäre es gut, wenn wir uns außer Sichtweite bewegen würden.“

Miguel ging ein paar Schritte und hoffte, dass Picher ihm folgen würde.

„Das hört sich für Sie sicher sehr seltsam an“, sagte Miguel.

„Wenn ich einfach nur überfallen und ausgeraubt worden wäre, ach wäre mir das doch passiert! Denn das wäre ja noch harmlos. Dann könnte ich zur Polizei gehen. Aber so wie die Dinge jetzt für mich liegen, kann ich nirgendwohin gehen ohne Erlaubnis. Ich soll eigentlich jetzt sofort auf mein Hotelzimmer und dort bleiben und auf meine Bestrafung warten. Ich stecke in einem Gefängnis ohne Gitter. Würde ich versuchen zu fliehen würden sie mich ohnehin kriegen.“

Sie entfernten sich immer mehr vom Hotel. Wieder schaute der Spanier sich nervös um.

„Nein, ich leide nicht unter Paranoia, das alles ist nur allzu real. Ach wissen Sie, es gibt mehr als nur eine Gesellschaft. Es gibt dann noch gewisse Sekten. Sie kennen sicher Scientology. Nein, zu dieser Sekte gehöre ich nicht, aber sagen wir, nun ja, etwas in dieser Richtung. Den Namen kann ich Ihnen nicht sagen, das wäre zu riskant.
Wenn ein gewisser Jemand erfährt was ich Ihnen jetzt gesagt habe, was eigentlich noch nicht viel ist, schon das wäre aber schlimm genug, das würde mir sicher zusätzliche Folter bescheren. Gefoltert werde ich sowieso noch.
So eine Sekte hat eben ihre eigenen Gesetze und ihre eigene Gerichtsbarkeit – davor kann einen keine Polizei der Welt bewahren. Und da kann man nicht einfach so aussteigen aus so einer Sekte wenn man einmal drin ist.
Ich war bis heute noch ein geachtetes Mitglied dieser Sekte, aber jetzt, da ist es vorbei damit. Jetzt bin ich ganz unten. Jetzt bin ich für immer gebranntmarkt. Egal in welche Stadt ich komme, mein Verbrechen wird dort den jeweiligen Sektenmitgliedern bekannt werden und man wird mich mit Misstrauen beäugen. Falls ich die Bestrafung überhaubt überlebe und diese Stadt heile verlassen werde.
Ganz bestimmt wollte ich niemandem was zuleide tun. Ich bin doch sehr gutmütig, und, welche Ironie des Schicksals, genau das wurde mir zum Verhängnis.“

Miguel hielt inne, und schon wieder schaute er sich um. Er wirkte wie ein von 1000 Höllenhunden gehetzter.

"Aber wahrscheinlich können Sie das nicht wirklich nachempfinden, vielleicht hört sich das alles einfach nur völlig abstrus an für Sie. Ich sollte Sie damit nicht belästigen. Ach, ich rede zuviel, aber all das in mich reinschweigen zu müssen ist eigentlich noch schlimmer als die drohende Strafe falls rauskommt, dass ich Ihnen das erzählt habe. Und es tut gut sich ein wenig den Schrecken von der Seele reden zu können. Aber falls es Ihnen zuviel wird höre ich besser auf."

Der Toreador dachte sich, es war sicher besser nicht zu erkennen zu geben, dass Miguel wusste, dass Picher zu genau derselben Sekte gehörte. Wenn er nur kein Ventrue war!
 
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Die Zahnräder im Kopf von Alexander arbeiteten auf hochtouren. Es bestanden hier zwei Möglichkeiten für ihn. Zum einen konnte er einen absoluten Spinner vor sich haben, einen der irgendwas nicht ganz vertragen hatte. Oder er stand jemandem gegenüber der ähnliche, eher noch größere Probleme hatte als e selbst. Wenn alles zusammenkommen würde, begegneten sich hier ein zum Tode verurteilter und einer der bald aus der Stadt geworfen werden sollte. Tolle Aussichten, dabei war das Leben vor einer Woche doch noch so schön gewesen.

"Ein paar dieser Dinge kommen mir durchaus bekannt vor, allerdings ist alles noch recht vage gehalten. In manchen Sekten trägt man Masken , es wäre hilfreich wenn sie mir sagen würden ob sie auch eine tragen. Ansonsten bin ich mir gerade nicht sicher, ob ich gerade bereit wäre ihnen für ihr Problem ein offenes Ohr zu leihen.Verstehen sie mich bitte nicht falsch, es interessiert mich durchaus was ihnen passiert ist, allerdings habe ich zur Zeit auch eigene Sorgen und muss Prioritäten setzen. "

Komm schon, du kannst nicht auch einer von uns sein, so viele Zufälle an einem Abend gibts doch nicht.
 
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Miguel dachte sich, dass es nun vielleicht doch angebracht war deutlicher zu werden.

„Masken, nun ja, gewisse Mitglieder meiner Sekte tragen sozusagen Masken weil sie so hässlich sind.
Wissen Sie, ich bin Künstler, nun ja, ursprünglich war ich Flamencotänzer, und ich kam in diese Stadt weil die hiesige Kunstakademie einen so guten Ruf hat und weil ich einem anderen Glaskünstler etwas beibringen wollte. Vielleicht waren Sie auch schon an der Kunstakademie, und vielleicht haben Sie dort gar mit einem Herrn Namens Romero Bekanntschaft gemacht? Dies wäre ein allzu großer Zufall, aber nicht unmöglich."
 
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Damit stand es wohl fest, zwei Kainskinder die die Arschlochkarte gezogen hatten.

"Zufälle scheinen heute etwas normales für mich zu sein, von herrn Toni Romero komme ich gerade, von habe ich die hier."

Er hob dabei die Papiere ein wenig hervor.

"Ich denke, wir haben mehr gemeinsam als sie sie gerade noch denken. Ein Flamencotänzer und Glaskünstler der auf seine Bestrafung wartet auf der einen Seite, ein ehemaliger Hotelbesitzer und Musiker der aus einer Stadt geworfen wurde auf der anderen. Vielleicht sollten wir einen sicheren Ort suchen an dem wir ein wenig freier reden können, ohne darauf zu achten dass niemand in hörweite ist."
 
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„Es ist so, dass in genau diesem Hotel viele unserer Art zunächst wohnen wenn sie neu in die Stadt kommen, Herr Romero gibt wohl so ziemlich jedem Neuankömmling die Adresse dieses Hotels und die vom Café du Trois. Von daher kann es gut passieren, dass man im Hotel aufeinander trifft."

Dann erhellte sich Miguels Gesicht merklich. Sein Charisma kam wieder mehr zum Vorschein, seine Stimme wurde ausdrucksvoller.

„Sie sind Musiker? Dann haben wir also noch etwas gemeinsam. Was für ein Instrument spielen Sie, oder sogar mehrere? Ich spiele die Flamencoguitarre.
Auch Sie sind also vom Schicksal gebeutelt. Dann sollten wir uns doch zusammentun, denn dann sind wir nicht mehr ganz allein. Und dann ist es bestimmt auch einfacher positiver in die Zukunft zu blicken. Sie getroffen zu haben ist für mich ein Licht im Dunkeln."

Miguel lächelte und wirkte nur noch halb so bedrückt.

"Hm, aber wo könnten wir hin um uns zu unterhalten? Ich kenne mich hier noch nicht sonderlich gut aus. In diesem Stadtteil kenne ich nur das Hotel. Aber Hauptsache wir sind erstmal außer Sicht- und Hörweite des Hotels.“
 
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