[20.05.2008] Im Fuchsbau

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Vicente betrachtete seine Erscheinung im Spiegel. Die gewöhnlich streng frisierten Haare waren struppig wild drappiert. ein gutes Stück kürzer als es der Italiener gewohnt war. Seine Hand griff Richtung pony, war geneigt es richtig zu legen, hob sie kurz an sah dann jedoch davon ab. Sie sind gefärbt?
Von den gewohnten leicht grau melierten Ansatz war nichts zu sehen. Er richtete sich auf, sah dem Spiegelbild in die Augen. Sie wirkten eine Idee weniger eingefallen. Wohl eine Folge des dezent aufgetragenen Eyeliner, der Untermalung durch das Makeup.
Allgemein wirkte nicht nur die Gesichtshaut frischer, gesünder. Die Abdeckung kombiniert mit der passenden Farbwahl, alles routiniert aufgrund der Erfahrung mit Leichen kaschierte den allzu blassen, ungesunden Hautton des Nekromanten.
Seine Hand fuhr sanft zur Kinnpartie auf der sich deutlich ein Bart abzeichnete, zu den Wangen als Dreitagebart weiter hoch frisiert. Die Berührung erfolgte sanft, prüfte den Sitz des ganzen, wie weit er damit würde arbeiten können. Ob bereits ein einfacherer Griff alles entlarven mochte. Der Bart hielt.

Langsam glitt sein Blick an der Kleidung ab. Ein einfaches schwarzes T-Shirt, darüber ein kräftiges, mit einem Karomuster versehendes T-Shirt. Eine Jacke aus dicken Cordstoff lag bereit und anstelle einer vernünftigen Stoffhose trug er eine etwas dunklere Blue Jeans. Kombiniert mit ein paar Schuhen die man wohl gemeinhin als Sneaker bezeichnen mochte. Halbnackt wie jemand vom Bau.

Er verzog leicht die Lippen, richtete sich zur gewohnt straffen Haltung auf. Das überliegende Hemd wurde mit einem Ruck gerade gezogen. Zuknöpfen, Kragen hochstellen, ein halber Liter Stärke. Ist es zerknittert?
Vicente kam nicht weit, die Hand seiner Frau legte sich auf seine Schulter, fuhr dem Italiener zwischen den Griff zu den Knöpfen.

"Na aber nicht doch." sie lächelte, zog das Hemd zurück in die legere Position und schob sich vor Gatte und Spiegel. "Es gehört so offen." Ein leichter Stupser in die Magen Gegend. "Keine so verspannte Haltung und Lächeln." Sie zögerte einen Moment vor der Aufforderung zur Gefühlsregung. Der Blick glitt am Hals entlang, zu den Händen. Sicherstellend das sie keine offene Stelle vergessen hatte. "Deutsche Mode eben." versuchte sie es aufmunternd "Ich habe versucht mich beim Styling an einem Entertainer zu orientieren".

Vicente brauchte einen Augenblick. Die Hand Sofias prallte zunächst ohne Wirkung ab. Dann leistete er der Aufforderung folge. Die Schultern sackten etwas herab. Der Stock im Rücken schien zu schwinden und ein Lächeln zeigte sich. "Ist Michael bereit?" Sie nickte. "Draussen,.."

Der Italiener griff nach der Mappe, konzentrierte sich auf den neuen Gang, die Gestik und begab sich schließlich raus. Michael aufsuchen bevor beide zu den Fotofüchsen aufbrechen würden.
 
Vicente sah zum Lachen aus, wenn ihm mit sonst vergleichen würden und wenn man wusste auf was für Kleidung er sonst steht. Er fühlt sich sicherlich wie ein begossener Pudel.

Michael trug einen Kleidungsstil so Mitte - Ende der Neunziger, was man damals wohl als eine Art Popper bezeichnet hätte, nur waren die Klamotten in die Jahre gekommen, wie z.B., ein weinrot zweireihiges Sakkos und ein verwaschene Lewis 501 Jeans.

Seine Schuhe - normale schwarze Lederschuhe - sahen ziemlich zerlarscht aus, spricht hinten waren die Absätze völlig abgelaufen.

Sprich Marke reicher Sohn aus gutem Hause, wo der Vater, da der Sohn nach dessen Ansicht nichts auf die Reihe bekommt, den Geldhahn zugedreht hat. Dies wurde noch durch Kleinigkeiten wie eine alte und unmoderne Rolex aus der Zeit und auch die Kamera eine Nikon FE 2, welche zu ihrer Zeit eine sehr gute Kamera - Mitte der 80-ziger Jahre war-, insbesondere war diese zuletzt hergestellte Kamera mit Metallgehäuse. Für einen Hobbyisten damals eine verdammt gute Wahl. Nur der Rucksack wirkte dagegen modern, allerdings einfach blau Marke Aldi.

Für Vicente, wenn er Michael genau betrachtete, würde ihm auffallen, dass Michael seine Augenfarbe verändert hatte. Gerade die Augen kann man sehr schlecht bis gar nicht ändern, aber dank der modernen Technik gab es ja heute Linsen dafür.

Auch seine Haarfarbe war oder hätte auf komplett Schwarz geändert sein sollen. Es war offensichtlich, dass man es wie im einem Selbstversuch hatte versucht sein wahres Alter zu verschleiern, nur hier war es Absicht.

Insgesamt wirkte Michael wie ein Student, welcher verzweifelt versuchte immer noch so Mitte 20 zu blieben oder zu wirken.

Er kloppte an die Tür von Vicente.
 
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Michael konnte durch die Tür die Überreste eines Gesprächs mithören, den Stimmen nach zu urteilen definitiv Vicente und Sofia.
Sein Klopfen unterbrach die Diskussion die sich bereits der Tür nährte und die sich offenbar um Jacken drehte. Kurze Zeit später öffnete Vicente die Tür. Die Cord-Jacke welche er zuvor noch getragen wurde von Sofia über den Arm gelegt mitgeführt, nachdem man übereingekommen war das bereits das Hemd - nach wievor offen - als Oberbekleidung genügte. Eine Jacke darstellte, wenn auch nach Meinung des Italieners mehr die Korrektur eines solche.

Es dauerte nicht lange bis Vicente Michael erkannte und ein breites Lächeln, bei dem die Zähne hervorblitzten zeigte sich auf seinen Lippen.
Die Haltung wurde leicht zu "deutlich weniger Stock" korrigiert und er lud mit einer Geste Sofia ein vorzutreten. "Guten Abend, Michael." kam es ungewohnt melodisch von den Lippen. Er schritt raus. In der Rechten eine Tasche. Die Tür wurde geschlossen. "Bereit?" Er arbeitete deutlich an der Mimik, wirkte allgemein etwas belebter. Vom äußerlichen mochte Michael auf die Idee kommen das sein Clansbruder - zumindest dessen Frau - sich bei Von der Lippe inspirieren hatte lassen. Höher gewachsen, nicht ganz so wohlgenährt, dennoch deutlich angelehnt.

"Wir haben einen Wagen gemietet." Er schritt auf den Balkon zu. Korrigierte leicht die Gangart, versuchte sie etwas geschmeidiger zu gestalten. "Holzklasse, aber es sollte genügen."
Sein Blick glitt runter auf einen Corsa älteren Jahrgangs der dank seiner Herkunft als Mietwagen dennoch ordentlich aufgemacht, geputzt war.
"Fährst du mit? Bis in die Nähe, vielleicht,... oder hast du einen eigenen Wagen?"
Für einen Moment fror das Gesicht des Italieners ein, dann erinnerte er sich wieder an das Schauspiel, lächelte erneut. Reden. Grinsen. Locker sein. Der Abend wird die Hölle.
 
„ Guten Abend Vicente,“ Michael wirkte wiederum leicht irriert, warum Grüßte Sophie ihm nochmals. „ Guten Abend Sophie.“

Holzklasse was war die dies? Ah, Michael dann schon den Corsa, grinst er war auf einen ähnlich Idee gekommen, Vazili lehnte sich lässig an einen Ferrari-roten Kadett E Sprint. Der Wagen passte genau zu restlichen Outfit von Michael, also Ende 80- ziger bis 90-ziger Jahre Stil. Der Kadett war einer der ersten seiner Art, welche wie es heute üblich ist in Wagenfarbe auch die Stoßstangen eingefärbt hatte. Mit einen Sportfahrwerk und ein paar kleinen Modifikationen hängte man damals jeden Serienmäßigen GSI und GTI ab. Für einen Studenten ein schönes Auto.

Selbst Michael staunte nicht schlecht, woher hatte Vazili den diese Kiste aufgetrieben. Als Autonarr kannte Vazili wahrscheinlich eine Unmenge Bastler mit den er das Auto gegen sein Dodge wohl für ein, zwei Tage getauscht hatte.

Der Kadett war allerdings nicht mehr wirklich serienmäßig. Alleine die breiteren Reifen zeugten von wahrscheinlich weit mehr PS als die serienmäßig 90. Schaute man genauer hin würde man z.B. gut versteckte vergrößerte Bremsen und intrigierte Luftschlitze finden.


Vazili
„Guten Abend“, grüßte Vazili gewöhnt murrig in die Runde. Musste Michael immer mit dem Spagetti-Fresser zusammen hängen, der war gefährlich.

Michael
„Hast Du alle Sachsen zusammen bekommen?“ fragte Michael neugierig. Er hoffte nicht, dass Vazili nicht einmal quer durch halb Deutschland gefahren war.

Vazili
„Klar ist alles im Kofferraum. Nur die alte Kamera liegt allerdings noch in Hamburg, wo sie hingehört. Sonst noch was zu erledigen?“ Ein paar Sachen besorgen war doch viel einfacher, als einen Morde zu planen.

Michael
Michael richtete die Frage an Vicente, „ich vermute Ihr möchtet als erste zu den Füchsen rein, oder?“
 
Wir einen Moment zeigte sich wiederum Sofia irritiert. Auf die erneute Begrüßung Michael gab es die gewöhnten Gruß-Küsse.
Damit konzentrierte sie sich auch wieder darauf ihre Aufgaben, die neue Rolle. Entgegen des energischen, manchmal forschen Auftreten trug sie nun ein lockeres Kleid und zeigte sich von einer weiblich unschuldigeren Seite.

Vicente hingegen widmete seine Konzentration seinem Gang, der Haltung, der Mimik. Die Maskerade musste sitzen, glaubwürdig sein.
"Guten Abend." brachte der Italiener auf deutsch, melodisch auf die knurrige Anmache des Russen hervor. Ein Lächeln umspielte die Lippen Vicentes während der Verstand sich selbst dafür lobte es einem Reflex gleich wiedergegeben zu haben.

Er wandte sich wieder Michael zu, der Blick ging kurz zum Kadett. "Ah, gut." Der Arm holte aus, die Hand legte sich ihm freundschaftlich auf die Schulter "Wir haben es doch besprochen."
Für den Bruchteil einer Sekunde zu lange verhaarte Vicente. Der Druck auf der Schulter deutete leicht Richtung Vazili. Was haben wir wegen ihm gesagt?
Ein Moment der eben so schnell verfolg wie er gekommen war. Ein knappes klopfen, erneut freundschaftlich. Dann stieg er in den 0815-Leihwagen. "Wir sehen uns."
Kurz korrigierte er die Handhaltung, Widerstand dem Drang das Hemd zu schließen. Ein angedeuteter Salut und sofern Michael nichts einwenden würde, würde Sofia den Motor starten.

Der Wagen selbst würde in der Nähe des Cafe abgestellt. Vicente stellte sein Handy auf Summen, steckte es ein, nahm seine Sachen und bot Sofia den Arm an.
Dergestalt würde er sich in Richtung der Fotofüchse geben. Letzte Kleinigkeiten im leise gesprochenen Deutsch mit ihr bereden. Deutlich im Versuch wie ein normales Pärchen zu wirken.
Natürlich bekam auch das Cafe einige Blicke ab, wurde eingebunden. Es wäre wohl unnormal gewesen es unbeobachtet zu lassen.
 
Michael erwiderte daraufhin die Gruß Küsschen.

Heh, der hält Dich für selten dämlich,“ kommentierte das Tier sofort, „der Arsch hat überhaupt nicht verdient, dass Du ihm hilfst.“

„Vicente, ich brauchte halt noch einige Sachen aus Hamburg. Bis gleich.“ Mehr brauchte Vicente wohl erst mal nicht interessieren.

Michael stieg auf der Fahrerseite des Kadetts ein und Vazili auf der Beifahrerseite. Wenn Vicente in den Rückspiegel schauen würde, sähe er, dass Vazili etwas früher ausstieg und zu Fuß weiter unterwegs war.

Michael stellte seinen Wagen auch in der Nähe ab und schaute sich um, sah er Personen in am Cafe, in welchem gestern die Schießerei gewesen war? Dann wartete bis Vazili auf der anderen Straßenseite beim Cafe auftauchte. Wenn dieser ihm ein Zeichen geben würde, könnte Michael ein paar Fotos vom Cafe machen.


Out of Char
Sind Personen dort unterwegs?
 
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Nachdem Michael freie Bahn hatte und kein ungebetener Gast der Mafia anwesend war, baute er in einer Ecke ein Stativ auf und machte er mit Teleobjektiven Aufnahmen des Tatortes. Nach drei, vier Fotos packte er seine Sachen wieder zusammen und wartete ein wenig, damit Vicente etwas Zeitvorsprung erhielt.
 
Vicente und Ehegespinst standen vor dem erleucteten kleinen Clubraum der Photofüchse. Es war erleuchtet und zwischen 8-10 Personen im clubraum anwesend. Ein Projektor warf Bilder von Finstertal auf eine Leinwand. Auf einem Tisch standen Teller mit Schnittchen und Tupperware mit Kartoffelsalat. Ansonsten gab es eine große Warmhaltekanne mit Kaffee, sowie Wasser und Cola in Getränkekisten unter dem Tisch.
Eine dicke, rothaarige Frau in gebatiktem Shirt, Jeans und buntem Schal um den Hals bemerkte Vicente und kam sofort auf den zu. "Hallo, ich bin Vesna, kommt doch..." dann wirkte Vicentes Aura und das Lächeln erfror ihr auf den Lippen. "Kann ich ihnen helfen?" fragte sie reserviert und starte den Italiener verhalten ängstlich an.
Weitere Clubmitglieder betrachteten den Italiener mit Blicken die Abscheu, Furcht und Feindseligkeit austrahlten.
 
"Hallo, Massimo mein Name." er erwiderte das Lächeln breit, offen und durchaus ehrlich. Die Hände hielt er locker zur Seite, öffnete sie und sein Gesichtsausdruck nahm eine leicht entschuldigenden Ausdruck an.
"Ich mag nicht viele Umstände bereiten. Aber wir haben von ihrem kleinem Club hier gehört." Er ließ die Schultern hängen, machte sich eher kleiner und achtete darauf eine normale, lebendige Tonfarbe in seine Stimme zu legen. "Das heißt ich und meine Frau Mirijam.."

Sophia nutzte die Chance und schob sich dazwischen. "Mia, wenn es nichts ausmacht. Ist angenehmer. Ich habe von ihrem Club aus dem Internet erfahren. Hätte ich etwas mitbringen sollen? Entschuldigen sie ich bin noch neu hier, habe mich auch erst seit kurzem mit dem Hobby angefangen. Wir sind doch nicht etwa zu spät?" Der Blick ging zur Leinwand.

Vicente hielt sich hinter ihr. Immerhin hatte die Kleidung soweit gewirkt als das der Empfang herzlich war. Bis sich der Eindruck verbreitete. Ein Umstand den er in der Heftigkeit nicht unbedingt berücksichtigt hatte, bewegte er sich doch selten in derart 'normalen' Gefilden, andererseits durchaus eine Lektion. Sein Blick schweifte in Richtung des Saals. Dabei tat er sein äußertes den Anschein des etwas biederen, durchaus lockeren wenn auch wohl doch stark unheimlichen Kerl mit langweiligen Beruf und spießigen Leben zu erhalten.
"Es ist in Ordnung wenn ich sie begleite?" ein unsicheres Vibrato legte sich in seine Stimme. "Nachdem was ich in der Zeitung gelesen habe. Nun und ich kenne mich hier nicht auf. Ich mag's mir nur mal anschauen. Werde mich natürlich im Hintergrund halten." Er nickte leicht während er selbst eher eingeschüchtert seitlich hinter seiner Frau stand. Ob es eine bessere Idee gewesen wäre Sophia allein zu schicken? Vielleicht in Begleitung von Sebastiano? Nun jetzt stand er hier. Innerlich schickte er ein kurzes Dankesgebet gegen den Himmel das er Michael den Bodyguard und den Goth ausgeredet hatte.
 
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"Bitte treten Sie ein, es ist nur ein kleines Treffen heute. Wir planen kommenden Monat eine Wanderung im Naturschutzgebiet um dort zu photographieren und das soll heute organisert werden. Es geht dabei darum wo wir einkehren wollen, was jeder mitbringt und den ganzen organisatorischen Kram. Außerdem wird eines unserer neuen Mitglieder seine Erfahrung mit seinem neuen Modell eines Objektivs mit uns teilen." Vesna hatte sich bei Mia untergehakt und sie weiter in den Raum zu führen...auf "Massimos Gesellschaft schien sie wenig Wert zu legen...der hatte Zeit zu beobachten wobei jedes Gespräch unmittelbar erstarb wenn er sich einer Gruppe näherte. Allerdings schien es sich immer um Photozeugs zu drehen. Niemand sprach von Bildern die ein blutsaugendes Monster zeigten.
 
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Michael vertrieb sich die Zeit ein wenig. Er wollte Vicente und Sophie etwas Vorsprung lassen. Er nahm sein Handy und gab dann Vazili noch letzte Anweisungen, er solle sich für Notfälle in der Nähe aufhalten.

Nach eien Viertelstunde würde Michael dann auch den Fuchsbau betreten, aber dies hatte noch etwas Zeit.
 
"Interessant, wo findet die Wanderung statt? Vielleicht ließe es sich einrichten mitzugehen. Wenn es nicht zu kurzfristig ist." Sie schenkte Vesna ein Lächeln und folgte ihr eingehakt. "Ein neues Modell, hm.. ich bin mal gespannt was es leistet. Ist es ein analoges? Im Geschäft hat man mir ja zu einem dieser digitalen Kameras geraten, allein wegen des Gewichts meinte der Verkäufer." Sofia würde die Frau begleiten ohne weiter auf ihren Mann zu erwarten. Immerhin ging sie davon aus das dieser allein zurecht kam.

'Massimo' hingegen nutzte die Zeit um zumindest etwas die Lage zu beobachten, einzuschätzen. Seine Frau zog recht zügig mit Vesna von dannen, die scheinbar die Chance nutzte sich von ihn entfernen zu gehen. Der erste Versuch auf eine Gruppe zugehen welche sich gerade Brennschärfe und Belichtungszeit - den Wortfetzen nach - unterhielt scheiterte. Das die Lage allgemein ruhig war, war nicht das schlechteste Indiz. Aufregung und der Austausch darüber ein blutsaugendes Monster erwischt zu haben oder Zeuge eines Mord geworden zu sein, wären wohl die denkbar schlechteste Situation.
Ihm war weiterhin nicht daran gelegen aufzufallen, daher ging der erste Weg nach der Gruppenerfahrung auf den Tisch zu. Der Nekromant achtete darauf das der Gang weiterhin locker blieb, die Haltung eher leicht gebeugt. Es war schon eine Umstellung den Stock zu vergessen. Er beugte sich über das Büffet und fischte nach einem der Schnittchen. Er wandte sich wieder zum Clubrauminneren und betrachtete, mit scheinbar vergnügter Mimik ob des Essens, die unterschiedlichen Gruppen. Nachdem ein Biss getan und das Brot langsam vertilgt wurde, den Hobbyisten Zeit zur Entspannung gegeben, war der Plan gefasst.
Er versuchte ein Grüppchen ins Auge zu fassen die vielleicht noch am ehesten gewillt waren über das Unwohlsein hinweg zu kommen. Einen Moment lang hatte er überlegt eine kleine Platte mitzunehmen, verwarf dann jedoch den Gedanken wieder. Es wäre wohl zu anbiedernd. Vicente griff sich eine weitere Schnitte und hielt dann auf die Gruppe zu die er auserkoren hatte.

Wie erwartet er starb Gespräch. "Hey, vielleicht könnt ihr mir weiter helfen. Würde meiner Mia gerne eine Freude machen und ihr ne etwas besseres Ausrüstung kaufen. Allerdings bin ich echt nicht mehr auf dem laufenden. Ist Ewigkeiten her das ich mich mal selber dran versucht hab." Der Ton war locker, die Haltung eher defensiv. Kurz biss er ein kleines Stück der mitgebrachten Schnitte ab. "Ihr kennt euch doch damit aus?" Es war etwas schneller gesprochen als er mit kauen fertig war, aber auch nicht so fix das es spuckte.

Während Vicente versuchte in das Gespräch zu kommen um mehr über den möglichen Photographen zu erfahren achtete er darauf ob vielleicht ab und an jemand nach hinten verschwand. Noch während er sprach erhielt Fiora die Anweisung sich nach Hinterzimmern umzusehen und so sie denn ein solches fand dort zu lauschen.
 
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Da die Wanderung über Tage stattfand war sie für Vicente oder Michael persönlich uninteressant. Es würde der übernächste Samstag sein an dem man sich als Verein treffen wollte.
Allerdings brach gerade in der Nähe des Buffets eine laute Diskussion aus. Ein unscheinbarer kleiner Mann mitte 30 fuchtelte mit seinem Laptop vor der Nase eines dicken, bärtigen Kerls mit Bierbauch herum der einen Norwegerpulli trug. Der Bärtige blaffte gerade:
"Willi, hör auf zu nerven, da erkenn ich garnichts drauf, ist viel zu dunkel. Ich sag Dir schon ewig das deine Beleuchtung genausowenig taugt wie du als Photograph und jetzt geht auch noch deine Phantasie mit dir durch...Vampire in Finstertal...hör auf dir auf die Twiligt-Filme daheim einen runterzuholen und such dir ne Frau...achja, das ist wohl das echte Problem...weisste was, geh am Besten ins Rotlichtviertel und such dir da eine, die Bordsteinschwalben können nicht wählerisch sein egal welches Würstchen da ankommt und befriedigt werden will."
 
Die Wanderung war mehr ein Anlaß in den Smalltalk zu gelangen als das Vicente, oder wie er befand auch seine Frau, ein Interesse daran besaß sich sportlich zu betätigen. Selbst bei einer Nachtwanderung. Nicht nur das er die Natur mit Wölfen in Verbindung brachte, es war auch fernab seines Interessengebiet. Wer wollte schon Langeweile in Grün wenn man den Tod studieren konnte.

Die lautstarke Diskussion brachte den Italienern etwas vom Konzept ab, der Annährung an die Gruppe heranzutreten und das Placebo-Gespräch weiter zu verfolgen. Er wandte sich dem Päärchen zu und beobachtete das kleine Gespräch. Bereits der Umstand das er seine Mimik kontrollierte, menschlich hielt, sorgfältig falsche Emotionen hineinlegte verhinderte das ihm das Gesicht entgleiste.
Fiora! Geh hin zu Willi, zeig mir was auf dem Laptop zu sehen ist! Der Blick des Vampirs glitt über seine Blutsdienerin hinweg und ging zur Tür.
So langsam konnte Michael eintreffen. Sollte er eintreffen. Vielleicht hätte Vicente doch Nicolo mitnehmen sollen.

Das kurze erschrecken wich der Kalkulation. Es war gut das der bierbäuchige sich skeptisch zeigte. Eine solche Skepsis sollte man unterstützen. Das vor kurzem vertilgte Brötchen bot einen willkommenen Anlass Nachschub zu holen und sich zu nähren.
"Ich hatte ja gehofft das Mia hier eher etwas Abstand von dem Kiddy Hype bekommt." warf er im Rücken des Biertrinkers ein während er nach einer Käse-Gurke Schnitte griff.

Mia nährte sich ebenfalls, schürzte kurz die Lippen in Richtung ihres Manns. Als würde sie ganz und gar nicht seine Meinung teilen. Damit glitt ihre Aufmerksamkeit von dem bierbäuchigen hin zu Willie. Versuchte seinen Blick aufzufangen und würde ihm wohl ein extra charmantes und breites Lächeln zu werfen. Sie würde kurz warten bis sie seine Aufmerksamkeit hatte.
"Ist das sowas wie Interview mit einem Vampir? Hm,... wie Angel & Spike bei Buffy?" Weder ihr noch Vicente war 'Twilight' ein Begriff. Es war wohl für die Strategie das Willie offenbar bei der charmanten Italienerin einen Nerv getroffen hatte nicht wichtig.
 
Michael schaute auf seine Uhr. Schön 15 min sind fast um, ganz zu spät sollte man auch nicht erscheinen. Also betrat er frohen Mutes den Fuchsbau.

Mal sehen wie die Vögel oder Füchsen drauf sind.
 
Willi sah sich dem Spott ausgesetzt wie wahrscheinlich schon öfter in seinem Leben. Sein Gesicht hatte etwas rattenartiges, seine Haare waren dünn und fettig und ein Überbiss machten das Desaster eines Gesichts komplett. Zu allem Übel kombinierte er ein schwarz gepunktetes Hemd das schon seinem Vater gehört haben und in den 70er Jahren bestimmt der letzte Schrei gewesen könnte war mit einem gemusterten Pullunder in grün und blau sowie einer orangenen Trainingsjacke. Sein Blick nahm einen gehetzten Ausdruck an als er nun auch noch von den merkwürdigen Neuen aufs Korn genommen wurde. Furchtsam zog er den Kopf zwischen die Schultern und schlurfte zum Ausgang während er den Laptop schnell zuklappte, er rieb sich dabei die Augen um die Tränen wegen der Demütigung fortzuwischen...und entschwand durch die Tür in die Nacht - wo ihm Michael gerade entgegen kam.
Vesna wandte sich drin verärgert dem Dicken zu. "Toll Reiner, immer auf die Kleinen Du Dreckskerl. Du weisst genau das er sich nicht wehrt und sonst keinen ausser uns hat."
 
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"Hallo, bin hier richtig bei den Fotofüchsen?" sprach freundlich Michael die Person an , die gerade aus der Tür auf ihm kam zu. Hey jemand, der einen noch schlechtern Stil hatte las er. Aber gerade diese Person brauchen einen Freund zu reden. "Stummkat, Andreas, sag einfach Andreas zu mir. Bin neu in der Stadt und habe von Euch was im Internet gelesen. Wollte mal sehen, wer sich auch so ein bisschen damit beschäftigt. Ich mache gerade ein Fotovergleich alt und neu und wollte mich hier gerne mal etwas austauschen. Kannst Du mir helfen?" Duzen kam hier besser als sein übliches Sie.

Michael schaute Willi mit einem freundlichen Lächeln an.
 
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"Massimo, wie kannst du nur!" Setzte Sofia alias Mia nach. "Schau was du angerichtet hast!"
Die Hände flogen demonstrativ hoch. "Stronzo" nach der nicht ganz so ernsten dafür emotionalen Zurechtweisung ihres Mannes wandte Mia sich auf dem Absatz um. Der Blick fiel auf die Tür aus der Willie verschwunden war. "Scusi' für das Verhalten. Werd' schauen ob ich noch was richten kann." kam es in Richtung Vesna und sie setzte sich zielstrebig daran ihn zu folgen.

Vicente sah seiner Frau nach. "Na, scheint aber schon eine ganze Ecke weit hergeholt."
Mit einem happen ging ein kleiner Bissen der Schnitte runter. Als würde diese Schützen.
 
Willi sah Michael durch einen Tränenschleier an, dann rannte er fort und rempelte dabei diesen leicht mit der schulter an, Mia bekam der bestürzte und verwirrte junge Mann garnicht mehr mit während er die Straße hinunterlief ohne sich umzusehen.
 
Recht kurz nachdem Willie durch die Tür gekommen war folgte Mia. Einen weiteren Zustammenstoss mit dem angerempelten Andreas vermied sie mit einem sportlichen Schwung der sie behände auf die Strasse brachte.
"Welche Richtung!?" Der Blick fuhr die beiden möglichen entlang und sie würde dem gemähten Willie, vermutlich William sofern die Eltern nicht grausam waren nachsetzen. Für längere Erklärungen war keine Zeit. Entweder erkannte Michael wieso Sofia, eine sehr sportliche, charmante italienische Frau, einem eher rattenförmigen, verheulten Studenten nachjagte als wäre dieser Eros Ramazotti, oder nicht.

Im Gegensatz zu Vicente war sie nicht nur um einiges sozialer, sondern auch rücksichtsvoller. Willie würde verfolgt, zur Not unter zu Hilfenahme des Blutes, allerdings würde sie nicht nochmals so unsensibel sein und ihn mit einer direkten, energischen Ansprache überfordern. Zumal er wirklich sehr fertig würde. Stattdessen sah ihr Plan vor ihn ein gutes Stück laufen zu lassen, bis er sich ausgepowert hatte und langsamer wurde, einhalten musste.
Sie würde aus ihrer Tasche ein Taschentuch ziehen, die letzten Schritte aufholen "Hey Willie" und es ihm reichen "Tut mir echt leid. Massimo war ein Arsch und der Andere da war nicht besser.".
Dazu ein aufrichtiges Lächeln, freundliche Gestik und kein Anzeichen der Abscheu, Verachtung die er bei anderen vielleicht erlebt hatte.
 
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