[20.04. 2008] In der Glasschmelze

Leo

Johnny Steinberg
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7. März 2008
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Miguel und Arthur hatten soeben das Café de Trois verlassen und wollten zurück zur Kunstakademie.

„Ich verstehe im Moment nicht so ganz, wer da wen siezt oder duzt", äußerte Arthur.

"Das war am Schluss ein wenig verwirrend.“
 
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Da fing Miguel an zu wettern:

„Aber dass wir beide uns siezen ist völlig albern, das mache ich nicht mehr mit! Ich hätte mich gar nicht darauf einlassen sollen!
Entweder wir duzen uns beim nächsten Mal oder wir gehen nirgendwo mehr zusammen hin!“

Sie hatten Miguels Auto fast erreicht.
 
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Arthur wirkte leicht erschreckt.

"Schon gut...können wir machen. Ich dachte eben...aber so gut kenne ich mich nicht damit aus wie das hier läuft..."
 
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War Miguel zu heftig gewesen?

„Ach, ich habe vergessen, du bist den Umgang mit jemand so Temperamentvolles wie mir nicht gewohnt. Aber wem bin ich schon lange böse!
Dann ist das also jetzt geklärt, vergessen wir das Siezen.“

Da fiel ihm ein, dass er noch seine Erzeugerin anrufen wollte. Das machte er besser jetzt sofort, wenn Lucia nicht dabei war. Sonst wäre sie nur wieder eifersüchtig.
Auf all die anderen flüchtigen Flirts eifersüchtig zu sein lohnte sich eigentlich gar nicht, denn diese Frauen bedeuteten ihm nichts. Seine Erzeugerin aber bedeutete ihm viel. Besser also, dass Lucia den Anruf nicht mitbekam.

„Du kannst ruhig schon einsteigen, ich will nur noch schnell meine Erzeugerin anrufen bevor wir losfahren“, sagte Miguel zu Arthur.

Miguel blieb vor seinem Auto stehen.
Zum Glück ging Esperanza an ihr Handy - aber wenn er anrief ging sie eigentlich immer dran, wenn sie nicht gerade in einem wichtigen Gespräch steckte oder sowas.
Miguel sprach mit ihr natürlich auf Spanisch.

„Wie geht es dir, meine liebe Esperanza? – Oh, mir geht es gut! Ich bin jetzt in Finstertal, nicht mehr in Regensburg. – Wahrscheinlich werde ich hier länger bleiben. Denn ich werde hier Arthur, einem Tremere, etwas beibringen. Daher brauche ich jetzt also dringend mein Werkzeug und die Arbeitsmaterialien. Und einige fertige Werke! Denn eine Toreador, die Galeristin ist, wird diese Werke vielleicht demnächst in ihrer neuen Galerie ausstellen, aber nur falls sie ihr gefallen.
Ich würde ihr gern diese Werke gern so schnell wie möglich präsentieren! Kannst Du was arrangieren für den Transport? Eine Spedition vielleicht? – Danke, das ist lieb von dir!

Und dann ist es so, dass ich einen Gitarristen bräuchte. Aber keinen normalen Sterblichen, wenn schon dann einen Ghul. Also jemand, der Bescheid weiß. Denn Lucia und ich werden auf einer Hochzeit auftreten. Der Prinz heiratet eine andere Toreador, und sie möchte mit mir einen Flanmencotanz aufführen. Und anschließend tanze ich also noch mit Lucia. Daher also brauchen wir einen Gittaristen! Vielleicht kannst du bis dahin jemanden auftreiben, der das machen könnte? Die Hochzeit ist am 1. Mai, es ist also noch ein wenig Zeit. - Wunderbar, ich wusste doch, du lässt mich nicht im Stich. Übrigens werden Lucia und ich auch in einem Club auftreten. - Ja, Flamenco natürlich!
Und Arthur zeigt mir gleich seine Glasschmelze. Er wartet auf mich, ich muss also jetzt Schluß machen. – Ich vermisse dich auch! Ich melde mich bald wieder. Bis dann, adios, meine Liebe!“

Miguel stieg ins Auto und fuhr los.
 
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"Hattest du wegen der Lieferung deiner Werke, Werkzeuge und Material angerufen?" fragte Arthur.

"Ich hoffe, du bekommst recht bald alles Nötige geliefert."
 
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"Meine Erzeugerin ist so nett sich um die Lieferung meiner Sachen zu kümmern. Ach, jetzt habe ich ihr gar nicht die Adresse genannt! Na gut, dann muss Lucia morgen noch Esperanzas Ghulin anrufen und die Adresse durchgeben, kein Problem.
Und Esperanza will sich auch darum kümmern nach einem geeigneten Gitarristen Ausschau zu halten. Ich bin mir sicher sie wird jemanden finden!"

Dann dachte Miguel an die im Café verbrachte Zeit.

"Die Leute im Café waren doch sehr nett, nicht? Finde ich jedenfalls. Na ja, bloß der Russe, dieser Schauspieler, also der...
Erst stellt er sich uns nicht vor, und dann ist er fast am Einschlafen als über Flamenco und Glaskunst geredet wurde. Er ist zwar aus meinem Clan, aber dass ich mit dem jemals dick befreundet sein werde, das will ich doch bezweifeln. Ich würde mal eher sagen da herrscht gegenseitiges Desinteresse. Aber als ob ich jeden Toreador wahnsinnig toll finden müsste.
Und für Mittwoch, da müssten wir dich noch neu einkleiden. Im Anzug kannst du da nicht hin in diesen Club. Man muss da wirklich nicht unnötig auffallen. Aber ich habe da schon eine Idee. Hast du morgen Zeit für einen kleinen Einkaufsbummel?"

Schon bald waren sie zurück bei der Kunstakademie.

"Und jetzt? Du sagtest, die Glasschmelze ist in einem der Nebengebäude?"
 
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„Gittarist? Für die Hochzeit, die du erwähnt hattest? Was ist das denn überhaupt für eine Hochzeit?
Der Schauspieler…dass er bei unseren Themen nicht sonderlich aufmerksam zugehört hat, das ist mir auch aufgefallen.
Ja, insgesamt hat es auch mir recht gut gefallen in dem Café. Wenn auch die Getränke etwas teuer sind für meinen Geschmack - und vor allem für meine doch recht schmale Geldbörse.
Morgen…hm…müsste machbar sein. Aber das dauert hoffentlich nicht zu lange?“

Es gab wirklich Besseres zu tun als Kleidung einzukaufen...

Bei der Kunstakademie angekommen lotste Arthur Miguel zu dem betreffenden ehemaligen Wirtschaftsgebäude.

„So, da wären wir.“

Die beiden stiegen aus und gingen auf das Gebäude zu. Sie kamen in einen Flur, dann betraten sie den großen Hauptraum, in dem sich der Ofen befand. Erkki und Lucia waren schon anwesend.

Arthur sagte zu Miguel: „Hier ist genug Platz für drei oder vier Leute, würde ich doch sagen? Und wenn du dir jetzt mal meine Werke ansehen möchtest…“

Rechts war eine lange Fensterfront, auf deren Fensterscheibe zahlreiche Vasen, Pokale und Kelche standen, in den verschiedensten Farben und Formen, natürlich alle aus Glas.
Erkki hatte soeben selbst einen Kelch angefertigt.

„Lucia hat mir assistiert, sie lernt schnell.“
 
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„Immerhin hat der Schauspieler Jenny zugeprostet. Das spricht für ihn.“

Dann grinste er, als er sagte: „Die Getränkepreise – na ja, was ein exklusives Café sein will muss auch gesalzene Preise haben, oder?“

Etwas ernster fügte er hinzu: „Aber ein wenig steif war es da, etwas lockerer mag ich es lieber! So ein Club, das ist eher was für mich.
Eine schwarze Jeans hast du vielleicht schon? Arbeitskleidung für die Glasbläserei habt ihr wahrscheinlich, aber die ist bestimmt nicht für einen Club geeignet.
Aber vielleicht passt dir eins von meinen Hemden, in Schwarz, die haben weite Ärmel und sehen so ähnlich aus wie Piratenhemden, die in solchen schwarzen Clubs sehr üblich sind. Dann könnten wir uns das Einkaufen sparen, das wäre dir anscheinend sehr recht? Nun ja, falls du eine schwarze Jeans hast!"

Das kleine Problem mit Lucia musste er jetzt wohl oder übel auch mal ansprechen.

„Am Mittwoch in dem Club würde ich sehr gern jagen, aber das ist so gut wie unmöglich, wenn Lucia mit dabei ist. Sie ist so schrecklich eifersüchtig, weißt du. Und dabei flirte ich doch so gerne! Wenn Erkki aber mitkommt will Lucia bestimmt auch mit.
Vielleicht könnte Erkki am Mittwoch Lucia ablenken, sodass ich freie Bahn habe? Aber ob das klappt...
Oder wenn Erkki währenddessen mit Lucia woanders ist? Gibt es in der Glasschmelze nicht genügend zu tun? Wir vergnügen uns und die beiden müssen rabotten, da wäre meine Lucia natürlich auch nicht gerade begeistert.
Bitte hilf mir in dieser Sache! Es wäre nicht so gut, wenn Lucia in dem Club zur Furie wird, aber ich habe auch wenig Lust mich den ganzen Abend nur um sie zu kümmern.“

Miguel hoffte, dass Arthur Verständnis hatte und ihm helfen würde.

Er war sehr neugierig auf die Glasschmelze und folgte Arthur gespannt in das Gebäude.

„Geräumig genug ist es hier allemal, ja.“

Er besah sich die von Arthur geschaffenen Werke.

„Ah, hat man sowas schon erlebt!“ hob Miguel dann an.

„Auch du könntest deine Werke Frau de Groote präsentieren, und dann würde sie die vielleicht in ihrer neuen Galerie ausstellen. Aber diese Chance lässt du dir entgehen und sagst, deine Werke sind sowieso nicht gut genug. Was für ein Unfug! Wie kann man nur sein Licht derart unter den Scheffel stellen?!“

„Das hätte ich von Lucia auch gar nicht anders erwartet“, entgegnete Miguel als Erkki anmerkte sie habe schnell gelernt.
 
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Arthur hatte versprochen sich wegen Lucia, Erkki und dem Club was zu überlegen.
Wie gut, dass es so ein Eifersuchtsproblem bei ihm und Erkki nicht gab. Oft "teilten" sie sich sogar die Frauen...

„Na jaa…aber soo gut sind meine Werke wirklich nicht…du solltest mal die Werke professioneller Glasbläser sehen…ich habe das immer nur so nebenbei gemacht.
Ich brauche da noch etwas Übung. Lieber meine Werke erst dann einer Galerie anbieten, wenn sie noch besser sind!“

Erkki und Lucia trugen Arbeitskleidung und Schürzen. Parallel zu der Fensterbank befanden sich ein paar Arbeitstische, die Werkzeuge lagen darunter in Kisten. An der kürzeren Wand, gegenüber dem Ofen, waren ein paar Schränke und Regale. Die Wand gegenüber der Fensterfront wiederum war frei, dagegen gelehnt stand die Gussform mit der erkaltenden Glastür darin.

„Dann können wir uns ja jetzt wieder umziehen“, sagte Erkki.
 
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"Ich habe schon etliches an Glasprodukten gesehen in den letzten Jahren, und deine Werke sind doch gut! Ich weiß wirklich nicht, was du hast."

Aber er sah schon, es hatte keinen Zweck weiter auf Arthur einzureden.

"Nichts da mit Umziehen! Jetzt will ich den Meister bei der Arbeit sehen!"

Erwartungsvoll schaute Miguel erst Arthur und dann Erkki an.

"Arthur wird sich also jetzt umziehen."

Und Miguel schaute sich nach Arbeitskleidung um.
 
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„Wenn du meinst…
Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, was das für eine Hochzeit ist wo Ihr auftreten werdet.“

Und er wollte doch Miguel noch das Manuskript zu lesen geben.

„Erkki, wo ist denn das Manuskript?“

„Wir haben es in zweifacher Ausfertigung, ein Exemplar ist hier, das andere ist im Gildehaus. Einen Moment…“

Erkki holte einen Schnellhefter aus einer Schublade und überreichte ihn Arthur, der den Hefter an Miguel weitergab.

„Kannst du dir vielleicht dieses Manuskript mal durchlesen, ist doch dein Fachgebiet. Und falls dir irgendwas auffällt was nicht so ganz stimmt...“

Dann öffnete Arthur eine Schranktür und nahm sich Arbeitskleidung heraus.

„Die Arbeitskleidung ist hier in diesem Schrank."
 
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„Die Hochzeit? Der Prinz heiratet Lady Noir, die Seneschall, am 1. Mai“ sagte Miguel mit einem Seitenblick auf Lucia.

Lucia lächelte.

„Das wäre doch eine gute Gelegenheit, dass wir für mich ein besonders schönes Kleid anschaffen, nicht wahr?“

Und sie kam zu ihm, schmiegte sich an ihn und sah ihn mit großen Augen an.

„Aber natürlich“, lächelte Miguel und strich ihr liebevoll übers Haar.

Das war alles zum Thema Hochzeit? Mehr kam von ihr nicht? Aber vielleicht später, wer weiß. Vielleicht war das nur die Ruhe vor dem Sturm.

Lesen? Er sollte ein Manuskript lesen? Hätte sich jemand eine grausamere Strafe für Miguel ausdenken können? Aber Arthur konnte ja nicht wissen…
Und gegenüber diesen beiden so gebildeten Intelligenzlern wollte er wirklich nicht zugeben, dass er Schwierigkeiten mit dem Lesen hatte.
Also nahm er die Mappe entgegen. War die dick! Er blätterte darin. Mit Erleichterung sah er, dass viele Seiten durch Bilder ausgefüllt wurden.

„In Ordnung, ich werde mir das Manuskript anschauen“, sagte Miguel und legte es auf einen der Arbeitstische.
 
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„Heiraten…hm…ungewöhnlich unter Kainskindern…“ sinnierte Arthur, „aber wohl noch am ehesten bei den Toreador denkbar. Bei den Tremere? Unmöglich. Lady Noir…seltsam, dass ich heute zum ersten Mal von ihrer Existenz erfahre…“

Insgeheim freute es Arthur, dass der Prinz offenbar auch einen Sinn für Romantik hatte (selbst wenn die Hochzeit sicher auch Vernunftgründe haben dürfte), und dass es für ihn also eine Person gab, die er über alles liebte.
Eine solche Person gab es auch für Arthur. Erkki. Auch wenn es niemals möglich wäre, dies durch so etwas wie eine Hochzeit öffentlich zu machen.
Und wenn der Prinz in seinem hohen Alter immer noch jemanden lieben konnte - Arthur hoffte auch er selbst könnte dies noch in diesem Alter...nun ja, falls er überhaupt so alt wurde...

„Aus diesem Manuskript wird ein Buch entstehen. Viersprachig. In Finnisch, Schwedisch, Deutsch und Englisch. Du brauchst natürlich nur den deutschen Teil zu lesen. Oder den englischen, falls dir Englisch besser liegt. Am besten möglichst bald, denn wir hoffen morgen die ersten Druckfahnen zu bekommen. Da können wir dann noch Verbesserungen vornehmen. Das Buch soll möglichst bald in Druck gehen.
Erkki hat zum Glück Beziehungen zu einem Verlag in Helsinki. Dort wird das Buch zum Vorzugspreis gedruckt. Den Großteil der Druckkosten übernehmen wir. Das Buch wird in Finnland erscheinen und auf jeden Fall auch in Schweden. Der Verlag will sich aber auch bemühen, für das Buch in England und im deutschsprachingen Raum Abnehmer zu finden.
Ein Bestseller wird das Buch nicht werden, aber das ist auch nicht zu erwarten bei einem Fachbuch, in dem es um ein ganz spezielles Thema der Kunstgeschichte geht.
Der Titel ist: ´Die Kunst der Buntglas- und Bleiglasfensterverarbeitung´. Der Schwerpunkt liegt auf dem Mittelalter, aber es geht auch um modernere Werke. Auch heute wird diese Kunst noch ausgeübt, nicht wahr…unter anderem von euch.“

Noch wussten Miguel und Lucia nicht warum Arthur gerade jetzt so ein Buch veröffentlichte und warum er gerade diese Form der Glaskunst erlernen wollte. Er käme sicher nicht umhin es irgendwann zu sagen, aber für den Moment war er froh es nicht aussprechen zu müssen.
Irgendwann jedoch würden sie das Buch in den Händen halten, und dann würden sie die Widmung sehen, und welches Kainskind der Domäne wüsste dann nicht wer gemeint war mit der Widmung „Für O.B.“
Wegen der Maskerade hatte er diese Abkürzung gewählt.
Arthur hatte weder Kosten noch Mühe gescheut um aus der vom Prinzen gewünschten Abhandlung eine ganz besondere zu machen – denn nicht einen profanen Schnellhefter wollte der Tremere abliefern, sondern das Edelste was machbar war: Ein stattliches Buch mit ansprechender Bebilderung.
Aber Arthur machte ohnehin nicht gern halbe Sachen.
Auf gewisse Art war es ihm peinlich, dass er sich soviel Mühe für den Prinzen gemacht hatte und versuchte zu kaschieren, dass dieses Buch ansonsten gar nicht entstanden wäre. Er wollte nicht, dass irgendjemand etwas merkte...von dem, was er eigentlich selbst nicht fühlen wollte, es am liebsten abtöten würde, doch das hatte bisher nicht geklappt...

„Das Buch erscheint unter meinem derzeitigen Decknamen Arturi Virtanen. Die Übersetzungen hat übrigens alle Erkki gemacht.“

Dann fiel ihm der Mittwoch ein.

„Erkki, hast du denn Lust am Mittwoch in einen Club mitzukommen? Das ist ein Gothic Club, falls dir das was sagt. Ein Club für Sterbliche. Es kommen aber am Mittwoch ein paar Kainskinder dorthin, und auch Ghule sind explizit willkommen.“

Ups, jetzt hatte er gar nicht daran gedacht, dass es wegen Mittwoch und Lucias Eifersucht ein kleines Problem gab…hoffentlich hatte er jetzt nichts Übles losgetreten...
Er blickte entschuldigend zu Miguel.
 
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Bevor Erkki überhaupt Gelegenheit hatte etwas zu sagen tönte Lucia schon: „Ein Gothic Club? Da komme ich mit! Und Erkki natürlich auch!“

Dann sagte sie jedoch mit einem zweifelnden Blick auf Arthur und Erkki: „Aber habt ihr denn überhaupt die passende Kleidung dafür? Hm, wir haben aber auch nichts wirklich Umwerfendes dabei.“

Miguel warf ein: „Na ja, ich dachte ich könnte Arthur eins von meinen schwarzen Baumwollhemden leihen, die sehen doch fast aus wie ein Piratenhemd, und ich selbst könnte auch so eins nehmen.“

„Du willst doch wohl nicht im Ernst so in diesen Club gehen?! Bist du Toreador oder bist du Bauarbeiter?? Und was soll ich anziehen, einen Sack vielleicht??“

„Ich war mal Maurer, und das ist ein ehrlicher Beruf!“

Lucia ließ sich jedoch wenig beeindrucken durch den verärgerten Blick, den Miguel ihr zuwarf.

„Schon gut! Was ich damit sagen wollte – du willst doch wohl als Toreador nicht der am schlechtesten angezogene Besucher dieses Clubs sein?! Im Bereich Gothic gibt es doch sehr edle Klamotten, besonders für Frauen, und ich hätte gern etwas besonders Schickes und möchte dann ganz bestimmt nicht einen Mann mit Baumwollhemd an meiner Seite haben – Satin muss es schon sein!“

Lucia schien also wie selbstverständlich davon auszugehen, dass Miguel sie mitnahm. Da jetzt dagegen zu reden, das würde einen furiosen Sturm auslösen.

„Also ist für uns morgen doch Shoppen angesagt, Arthur!“ rief Miguel aus.

„Oder willst du etwa der am schlechtesten angezogene Clubbesucher sein - wo du doch sonst immer so schnieke herumläufst?“ grinste Lucia.
 
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Out of Character
Ich hätte gerne Bilder, wie ihr da so aufzutauchen gedenkt ...
 
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Out of Character
O.K., die werden wir liefern – dann müssen die Herren und die Dame aber erst mal shoppen gehen (siehe Anfrage wegen eines Shops bei „In den Zimmern des Prinzen“.
 
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Arthur wurde ein wenig verlegen. Und er wollte jetzt wirklich nicht als totaler Geizhals dastehen.

„Ja, ich denke, da wird es wohl notwendig sein uns entsprechende Kleidungsstücke anzuschaffen. So ein Laden wird aber sicher nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr geöffnet sein."

Erkki schlug vor: "Ich und Lucia könnten tagsüber dort hingehen und den Einkauf erledigen. Du hast dieselbe Kleidergröße wie ich, was mir passt wird auch dir passen. Und Miguel ist nur wenig größer als ich."
 
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Lucia protestierte.

„Das muss Miguel selbst anprobieren! Ich werde doch nicht blind etwas für ihn kaufen! Wenn du für Arthur was kaufen willst, von mir aus. Aber lass ihn doch lieber selbst auswählen!
Aber wir beide können uns natürlich schon was aussuchen, warum denn nicht. Und wenn wir einen Mann als Verkäufer antreffen, dann werde ich den Herrn sicher überreden können, dass er Abends noch mal kommt und extra für uns das Geschäft öffnet.“

Lucia lächelte frivol.

„Und wenn es eine Verkäuferin ist, musst du eben deinen Charme spielen lassen, Erkki.“

Sie zwinkerte ihm zu.

„Ihr werdet das sicher hinbekommen, dass jemand für uns eine Ausnahme macht“, sagte Miguel.
 
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„Ich werde im Internet nach Läden schauen, die Gothic Kleidung verkaufen“, sagte Erkki.

„Ich weiß zwar immer noch nicht genau, was Gothic eigentlich ist…“ äußerte Arthur da, und Erkki entgegnete:

„Eine Subkultur, die in den 1980er Jahren entstand. Sie ging aus dem Punk und New Wave-Umfeld hervor, setzt sich aus mehreren Splitterkulturen zusammen. Bis zu den 1990er Jahren existiere sie im Rahmen der Dark Wave Bewegung.
Die Gothic Kultur entwickelte sich aus dem Zusammenwirken von Gothic Rock und Faszination an Themen wie Tod und Vergänglichkeit. Entsprechende Filme und Literatur - Gothic Fiction - haben diese sogenannte schwarze Szene geprägt.“

„Da weißt du mehr als ich…“, und wieder einmal sprach Stolz auf Erkki aus Arthurs Worten.
Punker, das waren doch so ausgeflippte Leute mit Irokesenfrisur? Aber New und Dark Wave, das sagte dem Tremere rein gar nichts.

„Die Selbstinzenierung ist oft ziemlich morbide, man schminkt sich gern totenbleich und gibt sich als Vampir. Vampire sind nämlich auch ein großes Thema in dieser Subkultur...man idealisiert und verherrlicht sie geradezu, es soll sogar Leute geben, die sich Särge anfertigen lassen und darin schlafen“, ergänzte Erkki.
 
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Lucia zu Erkki: „Du bist ja ein wanderndes Lexikon!“

„Warum schlafen wir nicht in Särgen?“ amüsierte sich Miguel.

„Was ist denn eigentlich das da hinten?“ fragte er dann mit einem Blick auf die Gussform.
 
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