Gildenhaus [17.5.2008] Auf auf, du bist eine liebe Schlange. Wir wollen dir gar nichts.

"Wo wir schon bei Geschichte und allgemeinen Strukturen sind. Unsere Art existiert bereits seid sehr langer Zeit. Lediglich unser Clan ist mit seiner Entstehung im Mittelalter verwurzelt. Ich finde es faszinierend, wie stark auch in anderen Clans die patriachalen Struktueren ausgeprägt sind, müsste man doch davon ausgehen, dass die wirklich alten auch noch andere Zeiten erlebt haben. Wobei unser eigener Clan da mit Sicherheit noch hervor sticht. Was diese Dinge angeht, bin ich über das etwas veränderte Weldbild, dass sich uns heute bietet, doch dankbar. Nichts würde mir weniger gefallen, als mir einen Ghul zu halten, der sich als mein Ehemann oder Verandter aus gibt, nur damit ich mich frei bewegen kann."
 
"Es wäre lästig, und wenn alles über den Ghul laufen muß, ist er ein leichtes und offensichtliches Ziel. Unpraktisch, jedenfalls für einen selbst. Zum Glück hat sich da einiges getan, das stimmt."

Es war doch ganz nett, Perspektiven haben zu können, die ihren Neigungen entgegenkamen. Das war in ihrer Jugend schon deutlich weniger gewesen, und davor... Wäre reich heiraten noch die beste Möglichkeit gewesen, also auch nicht wirklich ihr Fall. Nein, da hatte Anna schon recht, das hätte deutlich schlimmer kommen können, da war Dankbarkeit schon angebracht.

"Naja, die wirklich alten werden ja als überragende Beispiele ihrer Art gesehen, was bedeutet, daß jede, die dem wahrgenommenen normativen Verhältnis nicht entspricht als Ausnahme angesehen wird. Wahlweise kann man auch diskutieren, inwiefern die Inquisition in der frühen Neuzeit eine Tendenz hatte, bei Hexereiverdacht eher auf Frauen zu setzen, und dadurch die nächsten 200 Jahre aus Sicherheitsgründen wenig bis keine Frauen in die Clans geholt wurden, was bei Ahnen aus dieser Zeit zu dem Eindruck führen konnte, es sei ja 'schon immer so gewesen'. Nicht, daß man das mit besonderer Eignung nicht noch beeinflussen könnte, aber die Meßlatte dürfte sehr hoch gelegt worden sein. Nicht unmöglich, aber schwer zu knacken."
 
"Das ist eine interessante Theorie." Die beiden kamen irgend wann während ihrer neckischen Plauderei über Gott und die Welt doch tatsächlich auch mal im Keller an. Während sie weiter mit gemütlichen Plausch beschäftigt waren, der nur all zu bald rüde von einem missmutigen Mann gestört werden würde, begann Anna damit, einige Materialien zu recht zu legen und die Arbeitsplätze einzurichten. Farbe, Tinte und Papaier wollten plaziert werden. Mit einem interessierten Blick erhaschte sie auch einen Blick auf die Übungsstücke der vergangenen Nacht, die zum Teil auf Fliesen aufgebracht waren un von der anderen Adeptin stammten. Es war schon ein anderes Gefühl mit einem Ritzel zu arbeiten als mit einer feder... da hatte die andere schon recht getan mit ihrem Übungsmaterial. Ihre bisherigen Riten hatten so etwas nicht nötig. Der Ritus der Vorstellung machte dan noch wegen des Regenwassers die meisten Probleme, wie sie hier in Finstertal hatte fest stellen dürfen und die anderen Sachen... nun, sie konnte ihnen Fluff verpassen, aber für sich selbst verzichtete sie gern darauf.

"Mit welchen Materialien haben sie an den Fliesen gearbeitet?" Kam sie dann doch tatsächlich auf das inhaltliche Thema zu sprechen, mit dem sie sich wohl beschäftigen sollten.
 
"Graphit, verschiedenen Spezialstift für Keramik, Filzstift, Magic Marker. Was man so hat und was funktioniert ohne daß man es einbrennen muß. Im Moment tendiere ich zu den Magic Markern, allerdings sind mir die noch zu anfällig für Lösungsmittel, ich schätze ich werde was das angeht noch ein bißchen modifizieren müssen, damit die Zeichnungen dauerhafter sind. Graphit ginge wohl im Notfall auf einigen materialien auch, ist aber eben leicht zu entfernen. Ist ein bißchen abhängig von dem, was man haben will und wie die Rahmenbedingungen sind."

Sie fing an ihre Utensilien zusammenzuräumen und einigermaßen präsentabel so sortieren und zu verteilen. Mußte ja nicht aussehen wie eine Vernissage, aber wie bei Hempels wäre auch nicht zu toll. Ein bißchen repräsentativ sollte das ja wohl schon sein.
 
"Haben sie auch versucht die Runen ein zu ritzen?", fragte Anna interessiert. Eine weitere Möglichkeit wäre es wohl, die Elemente in die frische, ungebrannte Fliese ein zu arbeiten, sei es als vertieftes muster order auch einfach nur mit der Lasur. Dies würde jedoch Kenntnisse bei der Schaffung eines Objektes oder die Verwendung im Rahmen einer größeren Renovierung bedingen, müssten sie doch noch nach der Bearbeitung eingepasst werden. Nichts, was unter Zeitdruck eine gangbare Lösung oder oder jemanden mit hinreichend handwerklicher Begabung, wollte man keine Menschen für die Arbeiten des Verlegens nutzen.

Dennoch... ein Fliesenspiegel vielleicht noch unter einem weiteren Bodenbelag versteckt bot interessante Möglichkeiten, um es schlicht aus zu drücken. Wenn sie an die kleine Wohnung dachte, die sie anmieten wollte, konnten solche Dinge sicherlich auch nicht schaden. Hmmmh, ja, sie war sehr neugierig auf das anbringen der Schutzkreise. Endlich konnte sie etwas vernünftiges Lernen und wurde nicht mehr nur einfach behindert.

Out of Character
Willste hier noch was bescnacken oder trudelt Grimm so langsam ein und unterbricht?
 
"Ja, das habe ich. Ist ziemlich schwer zu zerstören oder entfernen, dauert aber auch länger. Im Moment suche ich eher nach einer Möglichkeit für mich, sie schnell und unkompliziert anzubringen, falls mal wieder etwas unvorhergesehenes auftaucht, dem schnell begegnet werden muß. Einritzen ist insofern eher das, was ich machen würde, wenn ich etwas sichern will und lange Vorbereitungszeit habe, Neubau oder Renovierung eines Gildenhauses zum Beispiel. In einer Zuflucht oder unterwegs hat man ja in der Regel nicht soviel Zeit. Da muß man dann eben auch in Kauf nehmen, daß die Zeichen leichter zu entfernen sind."
 
"Gerade für eine Zuflucht würde ich so etwas in Kauf nehmen, wobei man ja leider auch noch beachten muss, ob es sich um Eigentum oder ein Mietobjekt handelt. Interessant wäre zu experimentieren, ob man den Schutz auch portabel installieren kann. Ich denke da an Formen der Schmuckherstellung. Komplizierter dürfte es sein, das Geflecht aus Draht zu formen. Dafür benötigt es wahrscheinlich sehr fundierte Kenntnisse in der Schmuckherstellung um ausreichend präzise sein zu können. Ich denke da eher an schlichteres. Emaillierung oder gar so etwas profanes wie Fimo. Obwohl man letzteres wohl kaum jemand anderen sehen lassen dürfte. Es würde unseren Ruf als Hexer unter Umständen doch etwas beschädigen."
 
"Es spricht ja nichts dagegen, erstmal einen groben Schutz schnell anzubringen, bevor man sich etwas dauerhafteres aufbaut. Damit sowas wie der Malkavianer nicht passieren kann, hängt aber denke ich auch davon ab, ob man diese Schutzkreise kaskadieren kann. Portabel... Ich habe noch nichts gefunden, was dem widerspricht, aber wenn jedes Zeichen seine Position in Beziehung zu den anderen halten muß, wird das entweder sehr eng oder sehr sperrig. Natürlich, besser als nichts, aber das wäre dann etwas womit man ein paar Testreihen aufstellen kann wenn mal wieder weniger los ist. Fimo ist ein interessanter Gedanke."
 
Die Adeptin erntete einen undeutbaren Blick. Innerlich jubelte anna auf. endlich einmal jemand, der die Angelengeheit der Magie der Tremere auch eher wissenschaftlich sa und nicht nur vom magischen, schnörkeligen Standpunkt aus. Sie selbst hatte keine andere Wahl gehabt als zu experimentieren, was wichtig war und was unnützer, belastender Beikram, auf den ihr Erzeuger immer besonders viel wert legte. Die Kaskadierung war eine Möglickeit, an die anna noch nicht einmal gedacht hatte. Aber selbstverständlich mussten Schutzmaßnahmen wie hier im Gildenhaus und auch im Café so aufgebaut sein, damit das entsprechende Territorium auch gesichert werden konnte. Es war ein logischer Schluss. "Die Frage wäre, ob sie permanent in der Anordnung bleiben müssen, oder ob sie ihre Kraft auch behalten, wenn sie verschoben transportiert werden und später wieder in die vorbestimmte Position gebracht um ihre Wirkung zu entfalten. Ich würde mich freuen, gemeinsam mit ihnen an den Theorien und Tests zu arbeiten. Sie scheinen meine pragmatische Einstellung zur Thaumaturgie zu teilen. Das ist erfrischend."

Ob ihnen ein paar Monate oder gar Jahre gemeinsamer Forschung vergönnt waren? Anna begann mit diesem Gedanken zu liebäugeln.
 
"Ich schätze schon, immerhin ist das Unterbrechen der Kreise oder Linien zu vermeiden, um eine Schwächung oder den Ausfall des Schutzes zu verhindern. Natürlich kann man versuchen, die arkanen Symbole vorher anzubringen und damit dann nach Aufbau das Ritual zu vollziehen, aber selbst wenn man da was durch die Vorbereitung spart geht das vermutlich durch die Aufbauzeit wieder drauf. Daher die halbpermanente Applizierung um die Ritualteilnehmer lange genug zu schützen um die permanente Bannmauer aufzubauen. Feentore ins Gildenhaus braucht man ja wirklich nicht."

Vielleicht war das eine Möglichkeit wie der Malkavianer ins Gildenhaus gekommen war ? Wenn sie die Zeit fand, würde sie mal schauen, ob sich das prüfen ließ. Annas Reaktion klang ganz so als ob es hier beizeiten deutlich... unwissenschaftlicher zugegangen war als Katharina das kannte. Hrm, sowas mußte es ja immerhin auch geben.

"Ich behandle Thaumaturgie als Wissenschaft. Das macht Forschung und Entwicklung in meinen Augen einfacher als mehr... esoterische Zugänge. Sollte sich die Zeit finden, sind tests und Theorien auf jeden Fall nicht verkehrt, ich wäre gerne dabei."
 
Nach dem die beiden Frauen mehr oder weniger erfolgreich ihre 'Schwierigkeiten' mit den Ritualen mit dem Meister des Fachs erörtert hatten und eben jener sie verlassen hatte, blickte Anna die andere Adeptin an.

„Benötigen Sie noch Zeit zur Vertiefung?“ Als die andere verneinte, sprach sie weiter, während sie sich wieder auf den Weg nach oben machte. „Wir sollten wegen dem Boot mit einer Internetrecherche beginnen. Eventuell sind die örtlichen Wassersportvereine erfolgversprechender als die kommerziellen Anbieter. Ich würde nicht nur nach einem Boot zum Kauf suchen wollen. Eine schlichte Anmietung könnte für diese Nacht und bei ausreichendem finanziellen Anreiz leichter zu verwirklichen sein. Der Finstertaler Bootsmarkt dürfte auf Grund des Unfalls wahrscheinlich mehr Nachfrage als Angebot haben. Für ein zweites Boot, wenn das in Burgh flußtauglich ist, sollten wir den überregionalen Markt bemühen. Eine Spedition sollte ohne weitere Mühe ein Boot über Tag transportieren können, so dass wir in ein bis vier Nächten mit ihm rechnen könnten.“

So bald die beiden oben waren, machten sie sich an die besagte Suche und begannen zu telefonieren. Jedes Mal entschuldigten sie sich für die späte Störung. Ihre Chefs würden noch heute Nacht nach einer Besprechung ungewisser Dauer noch unbedingt nach Burgh wollen und sie versuchten jemanden zu finden, der ihnen behilflich wäre. Fünfhundert Euro war das Angebot, dass die beiden Adeptinnen unterbreiteten. Die kommerziellen Anbieter wollten einfach nur ihre Ruhe haben, aber der stellvertretende Vorsitzende des örtlichen Wassersportvereines konnte ihnen die Rufnummer eines Mitgliedes nennen, dass sich bereit zeigte, den Transport zu übernehmen. Er hatte ein Boot, in dem er bis zu 6 Passagiere mit nehmen konnte. Allerdings wollte er wenigstens jemanden kennen lernen, wenn er sich schon in Bereitschaft halten sollte.

Zimmermann rief ihren Ghul an und beorderte ihn zu dem Treffen mit dem Mann um die Formalitäten zu regeln statt nach dem Boot in Burgh zu sehen, da die beiden Adepten auch noch auf der Suche nach einem zweiten, dauerhaftem Boot waren.

Auch dafür begannen sie das Netz zu durchforsten und e-mails zu verschicken. Anna wählte dafür ein Mailkonto, dessen Passwort sie ohne größere Probleme auch an Maria weiter geben konnte. Es wäre gut, wenn bei Eingängen zeitnah reagiert werden konnte, um Verkauf und Transport so schnell wie möglich zu arrangieren. Sie schaffte es gerade mal eine Mail für die Nachfrage eines konkreten Angebotes ab zu schicken. Es war ein weiss blaues Kabinenboot für 7900 € nicht das beste, nicht das neueste... aber wenn die Regentin wollte, dass Anna nach einem Boot für ein paar hunderttausend fragte, dann musste sie das schon anweisen. anna war sich einfach nicht sicher, was die Regentin wollte. Deshalb wollte sie zusätzlich zu der teuren Alternative der nächtlichen Miete noch etwas anderes im Angebot haben. anna konzentrierte sich dabei vorwiegend auf Händler, weil sie sich einbildete, es dort mit einer möglichen Überführung einfacher zu haben.

'Sehr geehrter Damen und Herren,

über das Internetportal boat24.com habe ich das Angebot ihres Kabinenbootes für 7.900€ gesehen. Mein Arbeitgeber ist an dem kurzfristigen Erwerb eines solchen Bootes interessiert. Könnten Sie, falls wir uns einig werden, auch kurzfristig eine Überführung nach Finstertal arrangieren?

Mit freundlichen Grüßen

Lisa Reeben'

Kurz nach dem Senden dieser Mail traf Alexander im Gildenhaus ein und anna musste vorläufig das versenden weiterer Mails einstellen.
 
Die Antwort lies bis zur kommenden Nacht auf sich warten, der Trasport war machbar und der Verkäufer verlangte 10% des Kaufpreiseses im voraus wenn er gegen eine gebühr von 500,- € das Boot anliefern solle. Der angestrebte Zeitrahmen von vier Tagen lies sich in Zeiten des Onlinebankings problemlos einhalten.
 
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