[17.05.2008] Gerechtigkeit...

Ein Nicken wäre im Augenblick vermutlich unter gegangen, da der Nosferatu, um unbemerkt den Zettel lesen zu können, sich soweit aus der Wahrnehmung gelehnt hatte, dass die Personen um ihn herum sich seiner Anwesenheit eigentlich nur noch bewusst waren, weil sie sich daran erinnerten wo er gestanden hatte. Eben diesen Bann brach er dann, als er den Zettel wieder verschwinden ließ und dann eine Hand hob um Enio zurück zu grüßen.

Es gab also nun eine Bestätigung durch die Hexenmeister, dass die Lady Noir nicht mehr unter der Knute des Prinzen stand. Für den Verborgenen hatte es eigentlich als Beweis ausgereicht, dass die ehemalige Seneschall ihren Mann aus dem Weg geräumt hatte, aber offensichtlich hatte Caitlin Mittel und Wege um sich Gewissheit für sie selber zu verschaffen.
Tatsächlich änderte diese Information aber immer noch herzlich wenig für den paranoiden Nosferatu, denn wenn all dies wirklich ein Plan von Buchett selber sein sollte, dann hätte er natürlich dafür gesorgt, dass Lena kein nachweisbares Blutsband mehr aufwies. Andererseits war das fehlende Band auch nur ein möglicher Hinweis darauf, dass die Thronanwärterin in Wahrheit die 'schwarze Witwe' sein sollte. Genauso gut konnte sie aber auch wirklich Lena Buchett sein, die es geschafft hatte die Fesseln abzuschütteln. So hatte man auch ihn seinerzeit auch in die Blutsklaverei gezwungen und er hatte sich wieder befreien können.
Immerhin bekräftigte es aber seine Meinung, dass die Spanierin auf eigene Faust und aus freiem Willen handelte.

Sheriff, vielleicht gibt es gleich einen Hintereingang für mich durch den sie mich einlassen möchten, oder sie vermerken meine Anwesenheit und ich begebe mich im Anschluss mit Frau O'Niell gemeinsam hinein. Ich möchte mich ungern den Menschen zeigen. Sie Entschuldigen uns kurz?

Hoplla. Hatte der Verborgene in den letzten Nächten ein paar Nachhilfe Stunden in Eloquenz bekommen? Oder gelang ihm der elegante Schlenker gerade nur so gut, weil er darauf brannte zu erfahren was die Hüterin ihm zu sagen hatte? Tatsächlich war es in der Vergangenheit aber eigentlich immer eher so gewesen, dass die Anwesenheit einer echten Dame den Impuls bei Lurker weckte diese auch so zu behandeln. Dennoch überwog natürlich sein Blut und der stetige Wunsch nach Heimlichkeit, wie man seiner Absicht sich nicht zu zeigen entnehmen konnte.
Eine Gestalt wie der Nosferatu war hier ganz sicher zu auffällig. Eigentlich sah schon Pareto in seiner Kluft sehr seltsam aus, zumindest für ein Treffen an der Kunstakademie, daher wollte Lurker ganz sicher nicht die Phantasie des Wachpersonals noch weiter beflügeln.
Dann begab er sich mit einer einladenden Geste ein wenig Abseits und führte Helena in Richtung eines fein gestutzten Baumes.

Brauchst du noch etwas bevor es los geht?
 
Helena ging mit Lurker zur Seite.

"Was ich am dringendsten bräuchte, das kann mir hier keiner geben oder kannst du einen brauchbareren Gegenkanidaten als Lena aus dem Hut zaubern", sagte sie.

"Aber es geht um Jenny und daß sie einfach davon aus geht, daß wenn sie was nicht bekommt, es jeder böse mit ihr meint." Sie zuckte ein bisschen die Schultern. "Also ich habe ihr gestern nicht so gerne gesagt, wie sie an den Duke kommt, aber dann steht sie vor einem, erzählt einem, wie schlimm doch alle sind und mit viel Hundeaugen möchte, daß man ihr hilft.
Ich hielt es nicht für eine gute Idee, aber sie liess sich einfach nicht davon abhalten."

Sie ließ ihm Zeit zum Antworten.

"Ansonsten ... die Bitte ist was heikel, aber kannst du einen Knochen von Ziege besorgen?"

Da Kiera vor der Verhandlung keine Zeit mehr hatte, es selber zu fragen, mußte sie es eben tun.
 
"Der Sinn ist das Sie mit der Karte jederzeit rein und wieder raus können und sich niemand einschleichen kann der nicht hineingehört oder wenn doch wir das sofort feststellen können. Einen Hintereingang gibt es nicht, aber wenn Sie sich bei David die Magnetkarte holen ist das kein Problem."
 
Out of Character
Ist jetzt zeitlich vor dem Gespräch mit Lurker - könnt ihr euch bestimmt vorstellen.


"Ich bin jetzt nicht die Kräftigste und wenn mich dann einer zusammenschlägt und sie mir abnimmt, geht es auch nicht", sagte Helena vollkommen ernst. "Denn ich mache jetzt da ein Tröpfchen Blut drauf und der Scanner vergleicht dann Blut von mir und Karte?"

Das hatte sie in ihrem letzten Roman so beschrieben und die Idee war in sich klasse.
 
"Nun, letzteres wollen wir nicht hoffen und gegen jede vampirische Macht lässt sich die Versammlung kaum abschirmen Miss O´Niell, wie die Vorfälle auf Prinz Galantes Party deutlich machen. Eine Biolesefunktion hat der Scanner nicht und ich kann eine Abgabe von Blut zu Zwecken der Verifikation der Identität nicht anordnen und will das auch nicht. Mir geht es in erster Linie darum Personen mit der Fähigkeit Verdunklung auszusieben, damit kein ungeladener Lauscher in der Ecke steht. Wenn also eine zweite Helena O´Niell ohne Karte auftaucht wissen wir das sich jemand eingeschlichen hat oder die eine Betrügerin ist und können drinnen Bescheid geben. Wenn jemand mit Karte drinnen ist können wir das anhand der Codierung der Karte zuordnen. Ansonsten können wir Sie gerne wenn Sie den Saal verlassen draussen durch Herrn Braun und Herrn Buchtweg abgeschirmt werden wenn Sie das möchten. Es ist sicher nicht perfekt, aber ich hoffe es verhindert bestmöglich unerwünschten Besuch."
 
Der Maibach fuhr vor der Akademie vor und Grimm stieg aus. Es war eine dieser Nächte die das Unleben interessant und aufregedn gestalteten wie sie nur einmal in Jahrzehnten vorkamen. Der Ahn hatte in seiner langen Existenz gelernt zu warten und nun spürte der Tremere doch die Anspannung. Er wusste das Buchet mit Wien verhandelt hatte und er wusste auch was von ihm erwartet wurde - der alte Pakt mit Johardo hatte noch Bestand und die Tremere wollten Buchet wieder an der Macht sehen um alles in die richtigen Bahnen zu lenken. Heute Nacht zählte nicht die Macht des Blutes der Anwesenden sondern nur die Intelligenz, Skrupellosigkeit und Auffassungsgabe um seine Ziele durchzusetzen.
Grimm warf einen Seitenblick auf Caitlin die neben ihm sass. Alles war besprochen und doch nagte der Zweifel an dem Alten ob er der Regentin trauen konnte. Josef hatte ihm gesagt sie habe nicht im Gildehaus übernachtet und ein sechster Sinn schien Verrat zu schreien. Sonderlich gesprächig war sie bisher auch nicht gewesen, eine Eigenschaft die der Alte eigentlich schätzte, aber sie schien ebenso wie er über die Dinge zu brüten, die die Nacht bringen würde.
So stieg Grimm am Ziel angekommen wortlos aus und eilte seinem Ziel entgegen, Caitlin würde schon folgen.
 
"Gut, dann hoffen wir das Beste", erwiderte Helena. "Ich muss noch was mit Lurker besprechen, aber wir kommen dann gleich und irgendwas stimmt mit ihrer Jackentasche nicht. Nicht daß die Operation Valkyre noch ins Leere läuft."

Wenn er nichts mehr äußerte, würde sie zu Lurker gehen.
 
„Hey Enio, … Cool. Back in Town?“

Mit diesen Worten und einem mächtigen Grinsen im Gesicht begrüßte der Riese seinen Primo, nicht ohne selbigen freundschaftlich auf die Schulter zu hauen. Der Duke war wirklich erfreut.

„Dresscode? Nenn es Stresscode, trifft es besser und das alles nur wegen einer Toilettentrennwand, wasn Aufstand.“

Letzteres sagte er etwas gedämpfter und blickte verstohlen in Richtung Nossi, ob der das auch gehört hatte.

„Erzähl ich dir später. Nix großes. Hab mich bei Hel schon entschuldigt. … Aber sach ma´ seit wann biste den wieder da? Muss ich da beleidigt sein, dass du dich nicht gemeldet hast? Hast wohl angenommen ich wär nich´ mehr? Hä? Nönö du, ein paar Wauzis, Dämonen, Geister bringen doch keinen Duke zur Strecke, nie nicht, sach´ ich dir.“

Da war er wieder der alte Duke in voller Größe und Sprache.

„Fuck, … eines sei gewiss, wenn die Sitzung vorbei ist gehen wir auf ein Bier. Das schuldest du mir!“

Warum? Keine Ahnung! Egal, …
 
Moishe hatte noch nicht bemerkt das er etwas in der Tasche hatte und reagierte auf den Hinweis der Hüterin wie von Helena erwartet damit seine Garderobe zu richten, den Zettel zu finden und im Weggehen zu lesen. Dabei lies er nur noch vermerken: "Dann überlasse ich Sie Ihrem Gespräch. Wenden Sie sich bitte an David wegen der Einlasskarte.
Operation Valkyre? Seh ich aus wie ein Wehrmachtsoberst der nicht in der Lage ist ein Bombenattentat wie geplant durchzuführen? Naja, wenn das damals geklappt hätte würde diese opportunistische Bande von Kriegsverbrechern die Geschicke Deutschlands nach dem Krieg bestimmt haben, wer weiss wo das dann hingeführt hätte?
Das Madamme Buchet frei von ihrem Gatten war war eine Beruhigung für den Juden und er war Helena für den Hinweis dankbar. Aber wie vertrauenswürdig war Caitlin McKinney als Quelle dieser Information?
 
Das war das schlimme, wenn die Leute sich mehr mit Helenas Büchern verstehen würden, dann würden sie auch ihre Hinweise besser verstehen, aber was sollte es, er wußte, was er wissen sollte und zog ... natürlich die falschen Schlüsse.
 
Der Nosferatu verschränkte die Arme hinter dem Rücken und wippte ein wenig vor und zurück, während er der Pseudo Toreador zu hörte. Auf ihre einleitende Frage hin hatte er nur ein verneinendes Schnauben übrig, aber die Frage war natürlich auch ohnehin rhetorisch gemeint, denn natürlich wusste Helena, dass die ins Rollen gebrachte Lösung sich vor allem deswegen überhaupt auf den Weg gemacht hatte weil es wenig schmackhafte Alternativen gab. Zumindest wenige die Lurker einen Vorteil brachten.

Kurz betrachtete er die Andere und war dann ein wenig überrascht, dass sie von Jenny anfing, anstatt von Oliver Buchett. Möglich das dieses Thema aber später noch kommen würde.
Grundsätzlich war es aber dem feinem Gespür der Hüterin zu verdanken, dass sie sich in dieser Sache an den Nosferatu wandte und er rechnete es ihr durchaus positiv an.

Das war, wie so oft, eine etwas impulsive Idee und ich habe mein Missfallen dazu bereits geäußert. Vor allem habe ich es diesem Duke gegenüber sehr dezidiert geäußert und ich werde mir jetzt in der nächsten Zeit ansehen ob er verstanden hat was ich ihm sagen wollte.

Kurz hob er den Blick und schickte diesen auf die Reise, bis er bei dem Riesen Brujah angekommen war, der trotz der Entfernung eindeutig zu identifizieren war. Es sah zumindest so aus als wäre der eine oder andere Groschen gefallen. Gut für den Krawallbruder.

Und Danke für deine Sorge, ich hoffe das aus dieser Sache etwas lehrreiches für Jenny wird. Sie hat es jetzt angestoßen, also soll sie auch zusehen was passiert. Mir ist es lieber sie wendet sich an dich und an die Harpyie, als das sie direkt am Wespennest rüttelt wie sonst.

Natürlich würde der Nosferatu seine Tochter vor Schaden bewahren, aber Antonia de Groot hatte er nicht so kennen gelernt, dass sie junge Vampire absichtlich vor die Pumpe laufen ließ, nur um ihren Spaß oder Vorteil daraus zu ziehen. Er traute der Toreador durchaus zu ein Gesamtkonzept zu haben, in dem Jenny eine wertvolle Rolle für die Stadt würde spielen können.
Wenn seine Tochter sich dabei jetzt ein wenig zu weit auf das Eis hinaus gewagt hatte, würde er mit Freude dabei zu sehen wie sie es um sich herum Knacken und Bersten hörte und baute darauf, dass sie klug genug war aus dieser Sache auch etwas zu lernen ohne einzubrechen.

Auf ihre Bitte in Bezug auf Zieglowski hin zog er die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, was natürlich wenig bis gar nichts ausmachte, da man seine Augen nicht sehen konnte.
Grundsätzlich hatte Kiera die Caitiff Primogena gestern als potentielle Verbündete angesehen, aber bislang hatte er mit der Hüterin über das Thema um den Wiedergänger noch nicht gesprochen und als gemeinsames Team in dem Versuch den Tzimiscen Diener zu vernichten waren sie bislang auch noch zusammen gekommen, aber er konnte immer noch später mit der Mambo Rücksprache halten ob diese bei dieser Idee einverstanden war.
Der Nosferatu wusste schließlich nicht, dass diese Sache von Kiera ausging und Helena hier nur die Überbringerin war. Für ihn war es ebenso möglich, dass die Buchett Anhängerin hier einen faulen Trick versuchen mochte. Selbst wenn es sich als solches herausstellen würde, wäre es aber zuerst wichtig mal mitzuspielen.

Das sollte kein Problem darstellen. Tut es auch einen Zahn? Das wäre leichter.

Ein Zahn war leichter zu entfernen, weil man diesen einfach mit einem Ruck herausreißen konnte. Einen Finger abzuscheiden sollte aber ebenfalls kein großes Problem sein, allerdings würde man dafür einen Teil der Verschnürung lösen müssen und auch wenn der Verborgene die Verpackung des Blutsklaven regelmäßig prüfte, nachzurrte und erneuerte, wäre es doch ein Mehraufwand an einen Finger zu kommen.

Ein Zeh wäre auch noch einigermaßen einfach, ohne groß an der Hülle arbeiten zu müssen.

Dann legte der Nosferatu den Kopf ein wenig schräg und wandte die Kapuze so zu der Caitiff, dass diese der Geste entnehmen konnte, dass ihn der Verwendungszweck durchaus interessierte, wenn er auch nicht direkt danach fragte. Er wollte sie aber nicht in die Verlegenheit bringen auf eine Frage nicht zu antworten. Möglich das sie so nahe an der Akademie nicht mehr zu dem Thema sagen wollte.
 
Bevor Helena weitersprach zog sie ihre eigenen Schatten um sich und vielleicht würden sie sich sogar in die des Nosferatu eingliedern und keiner der Anderen würde sie weiter wahrnehmen.

"Nein, ich denke auch nicht, daß Antonia Jenny reinlegen wird, die hat da andere Kanidaten auf der Liste", sagte sie. "Aber zuerst zu dem Knochen. Das kam von Noir, sie hatte irgendwie wohl arrangiert, daß Oliver Buchet das Haus psychisch verließ und hat Caitlin und mir dann erzählt, daß sie einen Knochen hätte und daß ihr Mann Ziege dazu gezwungen hätte ruhig zu bleiben, in dem er ihm Knochen entnommen hat und ihm gedroht habe, das Bild zu vernichten, wenn er sich nicht fügt. Sie hätte damals einen geklaut und wüßte auch wie das mit der Zerstörung geht. Also weiss ich nicht ob ein Zahn reicht. Kiera will heute noch versuchen über Trick Voodoo an die Info zu kommen.
Außerdem sollte das Bild sofort wenn sie Prinz ist zu Johardo nach Wahrschau, sie würde es aber stattdessen zerstören. Ich hätte sehr gerne gesagt, sag mir wie es funktioniert, aber irgendwie hat dann Caitlin nur noch Blut verlangt und bekommen, um es auf Blutbänder zu untersuchen, die wohl auch nicht mehr da sind."

Sie machte eine kurze Pause.

"Das jüngste ist gerade mal was mehr als 2 Wochen alt, die haben bei der Hochzeit Blut getauscht und die Zeugung ist auch noch nicht so lange her, als daß das ohne Nachhilfe vergangen sein könnte. Jetzt frag mich mal, warum ich dem Braten nicht traue, außerdem sehe ich Beherrschung und sowas als wesentlich gefährlicher an als ein Blutband."

Sie machte eine kleine Pause.

"Ich habe auch den Verdacht, daß Johardo nicht warten wird, bis nach dem Prozess, um sich das Bild unter den Nagel zu reissen. Ich versuche oder besser lasse zwar versuchen, das zu verhindern, aber leider sind die Leute auch alle nicht so meine erste Wahl und Jenny, der ich da 100 pro trauen würde, hat sich nicht gemeldet."
 
Enio lies den Redefluss des Duke über sich ergehen. Der Riese plapperte drauf los und in Enio erledigten die langjährig antrainierte Quasselfilter ihre Arbeit. Ein Nicken bestätigte... Alles und Nichts.
Toilettenwand? Aufstand? Hel entschuldigt? Zusammenhang wo? Enio beschloss, daß es kaum wichtig sein konnte und wenn doch, dann würde er es auf kurz oder lang sicherlich ausführlicher erfahren.

"Bin erst seit gestern Nacht wieder hier. War nur ne kurze Reise."

Der Brujah- Ahn wandte sich schon wieder halb ab um in das Gebäude zu gelangen, blieb aber noch kurz stehen um ein letztes Wort an den Duke zu richten. "Ja... wir sollten und nachher unterhalten." Enio war meistens etwas eingenbrödlerisch aber er hattte mitlerweile erkannt wie wichtig es war nach den Seinen zu schauen und sich zu erkundigen was die anderen bewegte und wie es ihnen ging. Das war irgendwie merkwürdig und... neu.

Enio ging in Richtung Akademie und verschwand in dem Gebäude.
 
Caitlin sah Enio noch kurz hinterher. Sie war noch ein paar Minuten im Auto geblieben, um sich zu sammeln. Irgendwie fühlte sie sich wie das Lamm beim Schlachter. Dabei war es gar nicht sie, die heute verurteilt werden sollte. Sie seuftste leise und mache sich auf den Weg zur Akademie. Die Regentin ging langsam und würdevoll, noch war Zeit. Sie trug einen dunkelbraunen Anzug mit beigem Seidenschal um den Hals. Ihre braunen Haare waren zu einem kunstvollen Knoten hochgesteckt und in den Ohren glitzerten auffällige Diamanten. Wahrscheinlich würde Helena in diesem Moment einen innerlichen Erleichterungsschrei von sich geben, hatte sie sich doch mit ihrer Vermutung zuvor - die erst in diesem Moment bestätigt wurde - weit aus dem Fenster gelehnt. Es wäre peinlich geworden, wenn Caitlin die Haare offen getragen hätte...

Von dem ganzen Zettelkram aber absolut unwissend, ging Caitlin auf die Gruppe zu. Zum Glück unwissend, sonst hätte sie Helena womöglich zerrissen, ihre Beteiligung so offen zu legen und damit ihr Leben derart zu gefärden. "Guten Abend zusammen. " lies sie vernehmen. Das ganze Sicherheitspersonal ignorierte sie. Waffen hatte sie nur in Form ihrer Haarnadeln und ihres ebenso scharfen Verstandes dabei. Und wer würde das unterschätzen?!?
 
Helena hatte doch die Aktion erst gestartet, als ihr Kiera gesagt hatte, was Caitlin gefunden hatte, von daher hätte sie sich gewundert, aber an der Tatsache hätte es nichts geändert, daß sie nichts gefunden hatte.

Vielleicht hätte sie eher gehofft, daß ihr klar geworden wäre, daß es noch andere Kräfte gab als Oliver Buchet. Aber vermutlich wollte das keiner in Erwägung ziehen und sie war sich noch nicht bewußt, ob sie das drinnen überhaupt erwähnen sollte. Das würde sie sehen, erstmal sehen, was denn so die Archonten von sich gaben und dann entsprechend reagieren.

Vom Lurker und Helena würden wohl auch Caitlin und Grimm nichts bemerken, die Realität hatte sie einfach ausgeblendet.
 
Der Duke hatte sich vielleicht eine ebenso persönliche Begrüßung erwartet, war aber nicht wirklich enttäuscht. Ahnen eben. Immerhin gab es ein Treffen, nachher ... später, ... irgendwann.

"Cool!"

Damit drehte er sich um und verließ die Gesellschaft um den Obersecurity.

Eine ihm unbekannte Person betrat den Platz, ...
 
Grimm wusste das jetzt das kam was er nicht wirklich leiden konnte, aber zu den von ihm schon immer spärlich frequentierten Elysiumsbesuch zu gehören schien wie der Gestank zu den Nosferatu: Der Smalltalk. Also steuerte er in Caitlins Schlepptau wie eine große schwarze Wolke der Unleidlichkeit auf die anwesenden Ahnen zu. Den umherstreifenden Sheriff tat er mit einem gerade nicht völlig unhöflichem Kopfnicken ab. Der Jude der Könige und Lakai des Terriers kann mir gestohlen bleiben.
"Ich wünsche einen guten Abend meine Damen und Herren" machte sich Grimm in seiner ewig unangenehmen und schnarrenden Stimme bemerkbar und trat damit direkt mit Lurker in den Wettstreit um die unangenehmste Tonlage ein.
Was haben wir denn hier für einen kleinen Kreis von Verschwörern und warum ist der ehemalige Kriegsherr schon wieder da? Noch ein Rabauke mehr der versuchen wird unsere Pläne zu stören.

Der Ahn betrat den Vorsaal und sah sich aufmerksam um. Sein Blick blieb an dem Kartenlesegerät hängen und seine Abneigung gegen dergleichen Mumpitz lies seine Lippen sich zu einem herablassenden Lächeln verziehen. Trotzdem lies er die Erklärung des aufdringlichen Blutsklaven des Sheriffs über sich ergehen und nahm seine Karte dann kommentarlos entgegen.
 
Antonia fuhr auf den Parkplatz und stellte ihren Wagen ab. Es war fast schon sowas wie ihr Stammparkplatz. Ihrem Gesicht war nicht anzusehen, was sie dachte und auch das beige Kleid mit der passenden Jacke, sowie passenden Schuhen, zeigten ihren Clan überdeutlich.

Da war dann ja schon fast die ganze illustere Gesellschaft und natürlich waren auch die Abgesandten von Wien schon da, die dafür sorgen sollten, dass ihr Clan bekam, was ihnen nicht gehörte. Es gab eine Zeit da hatte sieh nichts gegen die Hexer gehabt, aber seid sie wusste, was diese gerade wollten und sie ihren obersten Sympathieträger in die Stadt geschickt hatten, waren sie auf ihrer Unbeliebtheitsskala fast gleich auf mit den Ventrue.

Vielleicht würde Oliver Buchet genug Rückrat beweisen und das blöde Bild vor aller Augen vernichten. Würde vermutlich nicht geschehen, aber man würde doch noch träumen dürfen.
 
Der Verborgene bemerkte selber gar nicht, wie sich seine eigene Dunkelheit derjenigen der Hüterin entgegenstreckte. Er trat nur einen kleinen Schritt näher an sie heran, was Helena in eine Dunstglocke die nach alter, mit fauligem Holz durchsetzter Erde roch tauchte und konzentrierte sich auf das Gesagte.
Das allerdings forderte auch seine komplette Aufmerksamkeit, denn plötzlich ging es zu wie in einem Bienenstock. Offensichtlich hatte die Obercaitiff gestern Abend eine ähnlich geschäftige Nacht gehabt wie der Nosferatu, aber sie hatte sie nicht damit zugebracht ihrem Lieblings Oliver den Thron zu retten, sondern schien am selben Strick zu ziehen wie Lurker.

Johardo wird auch noch dran kommen. Er kann sich nicht für immer verkriechen. Irgendwann...

Der Nosferatu sagte das mit der ruhigen Gewissheit eines kleinen Bachlaufes, der in aller Seelenruhe eine Schlucht durch ein Gebirge gefräst hatte. Seit er gestern mit Kiera gesprochen hatte sah er sich in seinem Gefühl bestätigt, dass es gewisse Verbindungen hab, eine Art Gewebe in dem Finstertal eine zentrale Rolle spielte und die alte Dame würde sich daran erinnern das der arrogante Oberhexer dachte er stünde über dieser Stadt.

Ich werde dir einen Knochen bringen und du kannst ihn dann der Noir bringen.

Außerdem würde er dabei gnädig sein und den Zeh erst entfernen wenn Zieglowski für die Nacht den Tod bereits wieder gefunden hatte. Vermutlich wäre die Versuchung für die meisten die mit dem Wiedergänger zu tun gehabt hatten sehr groß gewesen das Glied lebendig abzureißen, aber seit gestern hatte Lurker beschlossen, dass der Blutsklave ihn nicht zu Fall bringen würde. Er hatte Buchett überlistet, er hatte Johardo geblendet, aber ihn würde er nicht bekommen. Der Nosferatu hatte beschlossen das er und die Seinen erst sicher sein würden, wenn der Mistkerl endgültig vernichtet war und jeder Zoll breit den man dem Tzimiscen Diener zugestand würde von diesem korrumpiert werden. Es war wie ein Pakt mit dem Teufel, egal wie gut man spielte, selbst wenn man bekam was man sich wünschte, am Ende würde man verlieren. Nur wenn man nicht spielte, gab es eine Chance. Darum hatte der Verborgene auch seinem Wunsch nicht nachgegeben das Gespräch mit dem Luden zu suchen, so wie er es ursprünglich vor gehabt hatte.
So groß sein Wunsch auch sein mochte sich in dieses Geheimnis hinein zu wühlen, der Schutz seiner Familie musste vor gehen. Kein Preis der Welt konnte dies wert sein.

Ich gehe davon aus das Dr. Thürmer und Harold Black sich schon bei dir eingefunden haben um zu helfen?

Ihre knappe Bestätigung würde ihm reichen. Alles andere hätte ihn auch enttäuscht. Diese beiden waren offensichtlich aus dem Holz geschnitzt das es brauchte um in dieser Stadt bestehen zu können.

Jenny hat sich eine andere Sache ausgesucht für heute die auch wichtig ist. Wenn es hart auf hart kommt, wird sie dabei sein.

Kurz hob er den Kopf und beobachtete die Prozession der Vampire die Einzug hielt. Leider reichte ihnen die Zeit nicht und der Nosferatu wusste nicht genau wie weit er Helena einbeziehen konnte. Alles sah so aus, als hätte Kiera recht gehabt sie auf ihre Seite zu zählen, aber musste auf der Hut bleiben. Dennoch wollte er sich für das revanchieren was sie hier tat.

Es gibt einen Plan, für den Notfall. Die Zeit reicht jetzt nicht, aber wenn du glaubst das der miese Oberhexer seine Finger erfolgreich nach dem Bild ausstreckt und die Sache zu einem Wettrennen wird, dann wende dich an Kiera Mc Kinney. Sie weiß was dann zu tun ist.

Lurker war alles andere als unvorbereitet. Wenn es nötig wäre, würde er den mit der Mambo gefassten Plan sofort in die Tat umsetzen. Buchett hin oder her, für die wirklich wichtigen Dinge würde er anscheinend auf Hel zählen können.
Damit deutete er auf die Akademie.

Wollen wir?
 
Helena sah Lurker die ganze Zeit an, sie hatte keine Probleme mit ihm.

"Dann hoffen wir das wir ihn rechtzeitig bekommen", sagte sie und sah sich dann wirklich kurz um, eigentlich schon seltsam, sie standen fast dabei und jeder machte einen Bogen um sie.

"Das mit dem Knochen ist gut, ich hoffe nur das es wirklich klappt. Aber ohne Hoffnung könnten wir auch alle nach Hause gehen. Dr Thürmer und harold Black sind da und ich hege insgeheim die Hoffnung, daß du ihnen geheime Zugänge zu den Gildehäusern verraten konntest."

Sie sah sich noch einmal um, ja, wenn wir nicht bald gingen würden sie alle anklotzen, vorallem Helenas Sonnenbrand.

"Wollen, nein, sagen wir, wir müssen", erwiderte sie mit einem Lächeln.
 
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