[17.05.2006] Öh, Meyye?

AW: [17.05.2006] Öh, Meyye?

Immernoch schwer atmend und keuchend lag Delilah nun neben Meyye. Eng aneinandergekuschelt atmete sie immernoch Meyyes Geruch ein, der sich in ihrem Gehirn festsetzen wollte. Delilahs Hände glitten noch sanft über den Körper der Gangrel, während Delilah kaum glaubte, was die beiden da gerade erlebt hatten. Das war spitze. Oh mann, bin ich platt.

"Ich glaube, ich muss mich bei dir bedanken für den schönen Abend. Du bist immer so lieb zu mir, Zuckerhase." Die Worte waren mehr genuschelt als gesprochen, weil die Toreador immernoch den Moment genoss und sich einfach nicht aufraffen konnte. Wahrscheinlich wollte sie es auch gar nicht.
Delilah schnurrte eine ganze Weile und machte nichtmal annähernd Anstalten, sich von Meyye zu lösen. Stattdessen begutachtete sie Meyye von oben bis unten. Natürlich nur soweit es ging, ohne den Kopf groß drehen zu müssen.

"Oh, du bist so toll. Hast du noch Zeit, etwas bei mir zu bleiben? Oder musst du gleich schon wieder los?" fragte Delilah vorsichtig. Die letzten Male war es nur so gewesen, dass Meyye nie lange bleiben konnte, was an der Toreador nagte. Aber heute, so glaubte sie, hatte sie eine gute Chance, dass es anders war.
 
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Meyye lauscht dem sich nur langsam beruhigenden Atem der Toreador, und auch ihre Lunge ist noch sehr aktiv... so muß sich das auch anhören nach dem, was sie gerade gemacht haben. Und es trägt seinen Teil dazu bei, sich lebendig zu fühlen und diese erschöpfte Form glücklicher Zufriedenheit, die sie sonst nur mit Julian kennt, nur anders... aber was sollen die Vergleiche.

"Und du erst zu mir." raunt sie zurück, halb darin versunken, langsam ihr Haar und ihren Rücken zu streicheln und ihre Wärme zu genießen. Ein wenig träge lenkt sie ihre Gedanken auf den Gegenstand der gerade gestellten Fragen. "Hmm... ich sollte jagen gehen... aber das hat auch noch Zeit bis morgen." antwortet sie und schlingt wieder die Arme um die zierliche Toreador. Sie will sie jetzt noch nicht loslassen.

Kurz wandern ihre Gedanken zu dem Bild, das sie aus den Augenwinkeln sehen kann, und Julians Bild schleicht sich daneben herein. Hätte ihr das früher jemandem erzählt, dass es gleich zwei Künstler gibt die sie malen wollen und ihr auch auf andere Weise näherkommen, hätte sie ihn gefragt, ob er sie für eine Torrie-Poserin hält. Sie sollte Delilah mal ihr Zimmer zeigen, mit der von Julian bemalten Wand. Vielleicht sollten sich die beiden mal treffen. Entweder sie mögen sich, oder es wird der größte Reinfall aller Zeiten und ich verkriech mich für immer in der Erde.
 
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Delilah gähnte einmal herzhaft, kuschelte sich noch näher an Meyye und dachte kurz nach. "Naja, eigentlich müsste ich auch noch mit Antonio reden. Aber ich denke, das hat auch Zeit bis morgen." Nach Meyyes fragendem Blick antwortete Delilah: "Oh, weißt du das nicht?" worauf eine kurze Pause folgte.
"Er ist ein guter Freund von mir. Er hat vor nach Finstertal zu ziehen und wohnt hier, bis er eine eigene Bleibe hat. Er ist wie ein Bruder für mich. Es tut gut jemanden außer dir und den Maler zu haben, der für einen da sein kann. Sein ganzer name ist Antonio Gades, natürlich auch Toreador."
Delilah hoffte, dass Meyye nicht erschreckt darüber reagieren würde. Nur hatte Delilah vorher keine Möglichkeit gefunden, sodass sie Meyye hätte darüber informieren können. Allmählich schlich sich ein hauch von schlechtem Gewissen ein.
"Ich hoffe, du bist nicht böse, dass du das jetzt erst erfährst, aber ich hatte vorher keine Gelegenheit, dir das zu erzählen." hörte Meyye von einer eher kleinlauten Delilah, die sich in Meyyes Armen vergraben wollte.
 
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Nein, sie weiß wirklich nichts darüber, aber Antonio könnte ja irgendwer sein. Wenn es schon Zeit bis morgen hat. Ihr fragender Blick wäre sicher nicht lange geblieben, wenn Delilah nicht von sich aus darauf eingegangen wäre. So aber erfährt sie, wer Antonio Gades ist. "Ach so." sagt sie zuerst nur.

Gut, das ist ein bißchen wenig. Aber sie schüttelt den Kopf, als Delilah weitermacht. "Wieso soll ich böse werden? Ich gönn dir deinen Zweitlover schon." Ein Grinsen sollte Anzeichen genug sein, dass das nicht ganz so gemeint ist wie es sich im ersten Moment anhört. "Ne, ernsthaft. Du kennst ihn wohl schon länger." Bruder (und Schwester..) wird person nicht so über Nacht (Erzeugerin schon, wie sie bei Nikita gesehen hat).
 
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Sichtlich erleichtert, mit grinsendem Gesicht über den Witz mit dem Zweitlover, versuchte Delilah nicht mehr sich zu verstecken. "Zweitlover? Anotnio?" Delilah kicherte unwillkürlich los. "Naja, er ist hübsch und elegant. Aber als meinen Liebhaber würde ich ihn dann doch nicht mögen. Dafür ist er mir viel zu sehr ein Bruder."

Delilah musste sich diese Situation einmal vorstellen und stellte fest, dass sie Antonio körperlich alles andere als abstoßend fand. Dann schlich sich jedoch erneut der Gedanke ein, dass es Antonio war. Schließlich geht man auch nicht los und schläft mit seinem Vater, nur weil er wohlmöglich attraktiv ist.

Delilah lenkte das Thema allmählich wieder in eine etwas ernstere Bahn. "Sag mal, Knuffel. Lern ich deinen Zweit... äh.. Erst.. achwas... deinen anderen" sie mimte zwei Gänsefüßchen bei der Aussprache des nächsten Wortes. "Lover auch mal kennen? Ich mein, er malt ja auch. Da wird dann höchstens bei dir Eifersucht aufkommen." grinste Delilah frech. Wenn ich mich gut mit ihm verstehe, könnte sie ja vielleicht tatsächlich eifersüchtig werden. Obwohl, ich weiß nicht. Meyye ist Meyye. Und sie sollte mir schon zutrauen, dass ich nicht versuchen würde, ihr ihren anderen Freund auszuspannen.
 
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Meyye nickt... das hatte sie sich schon vorher gedacht, als sie was von Bruder gesagt hat. Delilah erstaunt sie immer wieder... ihr sind irgendwie alle Kontakte wieder zerbröselt in den Jahren ihres untoten Daseins. Erst mit Tatjana hat sich das Blatt wieder gewendet. Unwillkürlich fragt sie sich, wie lange es wohl so aufwärts gehen kann bevor alles wieder den Bach runtergeht... aber dann verbannt sie die Frage hinunter in ein tiefes Verlies... noch ein Stockwerk über, aber nahe des Tiers. Das wohl irgendwann an der Beantwortung dieser Frage arbeiten wird...

Aus anderem Grund ist sie aber gleich wieder nachdenklich, als Delilah fragt. Tja... ein wenig unschlüssig wiegt sie den Kopf. "Ich hab schon drüber nachgedacht." gesteht sie. "Vielleicht frag ich ihn mal..." Das klingt etwas halbherzig. Wobei sie weniger befürchtet, dass Delilah ihr Julian ausspannen könnte (unmöglich, davon ist sie fest überzeugt) oder es versuchen würde (sie will Meyye ja nicht wütend erleben...), nur vielleicht verstehen sie sich nicht. Zugegeben, es dürfte schwer fallen, Delilah nicht zu mögen... aber wenn die 'Bedrohung' ein Gesicht bekommt, wird er vielleicht doch noch eifersüchtig. Wer weiß.

Naja, das muß auf jeden Fall behutsam angegangen werden und darf seine Zeit brauchen. "Ich würd sagen, erstmal gewöhnen wir uns daran... ich bin selber noch ganz perplex. Ich war noch nie in so einer Dreiecksbeziehung..." Sie schmunzelt leicht. Aufmerksamkeit von allen Seiten, daran muß sich die Ex-Eremitin erstmal gewöhnen.
 
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In Delilahs Gedanken war Julian bereits beinahe unveränderlich als Freund markiert, und das obwohl Sie ihn noch nie gesehen hatte, spürte sie, dass es auch dies nicht war, was Meyye bedrückte. "Schon gut Kleine. Ich wollte dich nicht drängeln. Ist schließlich kein Autofahren, sowas. Nimm du dir so viel Zeit, wie du brauchst. Nur eins muss ich zugeben. Ich bin tierisch gespannt auf Julian." gab sie offen zu.

Eigentlich wäre es ja nichtmal wirklich schlimm, wenn ich mich an ihn ranmachen würde. Schließlich akzeptiere ich auch, dass ich die Zweite bin. Naja, das sollte ich doch lieber sein lassen. Glaube mal nicht, dass alle Menschen, die eine Dreiecksbeziehung führen, auch die zweite Geige dabei spielen können. Schauen wir mal wohin uns die süße kleine Meyye so bringt.

Sie lenkte allmählich auf ein anderes Thema. "Sag mal, morgen ist doch da dieses Fest auf dem Schiff vom Prinzen. Kommst du auch?" fragte Delilah. Sie wusste nicht, ob alle eingeladen wurden. Der Maler hatte irgendwas erwähnt, da war sie sich sicher. Aber was es war, wusste sie nicht.
 
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Wie genau das laufen wird mit Julian, darüber sollte sie sich gar nicht soviele Gedanken machen... wenn er eher weniger mit Delilah zu tun haben will, dann war's das. Wenn er sie kennenlernen will... dann kann irgendwie alles passieren, und sie kann es sowieso nicht vorhersehen. "Versteh ich." schmunzelt sie leicht und krault sie im Nacken. Wer würde Julian nicht kennenlernen wollen... sie jedenfalls schon.

Das komische Fest auf dem Schiff. Sie seufzt leise. "Hmmja... ich werd wohl sogar schon bei der Primogenversammlung davor da sein." Sie verdreht die Augen... nein, für sie ist das weniger eine Ehre oder Auszeichnung oder sonstiger Schmu... nur die Konfrontation mit verkalkten Ahnen und despotischen Möchtegern-Herrschern-von-bestimmt-nicht-Gottes-Gnaden.
 
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"Sag einfach bescheid, wenn du dich dazu bereit fühlst, ja?" sagte Delilah und küsste Meyye. Als Meyye dann beinahe genervt von dem Treffen an der Jacht sprach, musste sie lachen, obwohl sie erstaunt war, dass Meyye an der Primogensitzung teilnahm. "Bist du da als Bindeglied für die Goru?" Delilah hatte die korrekte Aussprache vergessen und sorgte somit für eine Möglichkeit über sie zu lachen.

Alles in allem war Delilah froh, wie dieser Abend ausging. Meyye hatte sich über das Bild gefreut, sie hatten heißen Sex gehabt, sprachen miteinander und waren glücklich. Zumindest schien Meyye sich auch wohl zu fühlen. Es war einer der Momente, in denen ein Blitz von Himmel fallen konnte, ohne dass es Delilah etwas ausgemacht hätte, davon getroffen zu werden.
 
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"Mach ich, keine Angst." sagt sie schmunzelnd. Vielleicht sollte sie Julian doch schon recht bald darauf ansprechen, wenn es Delilah so drängt... aber eigentlich sollte sie auch das ihm überlassen. Wenn er schon nicht eifersüchtig ist, muß sie ihn auch nicht damit nerven, dass sie immer wieder die Toreador erwähnt. Soviel schonmal zu Dreier-Beziehungen: Sie ähneln einem Seiltanz.

"Garou." berichtigt Meyye und grinst kurz. "Ja, bin ich. Das einzig Gute an dem ganzen Krampf. Durch mich haben Leute, die auch wirklich noch leben jetzt auch zumindest was zu sagen bei uns... wenn auch nichts mitzuentscheiden." Klar, dass ihr nur eingeschränkte Rechte gegeben werden. Gleichberechtigt zwischen Kalkgebirgen, die zehnmal so alt sind wie sie, das wäre ja undenkbar...

Eines allerdings stimmt: Meyye fühlt sich wohl. Immer noch streichelt sie Delilah sanft, durch das Haar, und der Nachhall und ihre Nähe machen die Nacht zu etwas Besonderem. Auch wenn sie dafür morgen wieder jagen gehen muß.
 
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