[15.10.2015] La Casa Blanca (Lf1-b5)

Gustav von Bredows Gesicht war eine erstarrte Maske, aber er blieb unbeirrt und weigerte sich dem Druck nachzugeben. Das andere Exposé würdigte er keinen Blickes.
Werden wir jetzt persönlich? In seinem Inneren hob das Tier seine hässliche Fratze und begann an seinem Gefängnis zu kratzen.

Seine Stimme wurde nicht lauter, aber intensiver.
„Selbstverständlich kann ich es mir leisten und zinslose Darlehen bekomme ich bei der Deutschen Bank, vielen Dank, aber vielleicht haben Sie die Güte mir die Prioritäten der Ahnen zu erläutern. Wie ich es sehe, fehlt jede Mark, die ich in einen Prachtbau ohne Rendite stecke, um Einfluss in Finstertals Wirtschaft zu erlangen, wie es von mir erwartet wird. Meine Ressourcen sind beträchtlich, aber nicht unbegrenzt.
Sie verlangen von mir mehr als Geld als von der Stadt und bezeichnen das als faires Angebot, wenn sie das Objekt lieber im Clan belassen würden? Es würde meine Arbeit in Finstertal erleichtern, wenn ich die hiesige Elite mit einer entsprechenden Immobilie beeindrucken könnte, aber natürlich geht es auch anders. Bisher haben Sie noch kein Gegenangebot vorgelegt, aber wenn Sie nicht verhandeln wollen, dann nehme ich das zur Kenntnis. Ich verstehe natürlich, dass Sie unter Druck sind und man im Clan nach 10 Jahren auch von Ihnen Ergebnisse erwartet. Wenn Sie es daher wünschen, tue ich Ihnen auch gerne den Gefallen und zahle 11 Millionen und Sie können kundtun, wie Sie mich übervorteilt haben,“ schloß er scheinbar versöhnlich.
 
"Wann werden sie bezahlen?" fragte Walther nur. "Und das Angebot mit den 11 Millionen nehme ich natürlich an, wenn der Clan zustimmen sollte."

Er war nicht unter Druck, er hätte das Gebäude auch erst in 20 Jahren verkaufen können, aber das ging Bredow nichts an. Wenn der Clan eines hatte, dann war das Geld und egal für wie reich sich Bredow hielt, er war ein armer Schlucker.
 
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Schach... und Matt.
Zufrieden lehnte von Bredow sich zurück. Er hatte bekommen, was er wollte. Geld an sich hat keinen Wert, wenn man es nicht investierte und er war sich sicher heute eine gute Investition getätigt zu haben.

„Ich werde alles Nötige umgehend veranlassen. Wenn sich die Geldströme nicht ohne weiteres verfolgen lassen sollen, wird es etwas länger dauern, aber selbst dann wird die Summe in naher Zukunft auf Konten ihrer Wahl eintreffen.“
Dann tauschte von Bredow mit Walther die nötigen finanziellen Details aus.

„Ich werde auch meinen Primogen und die Harpyien von der Tatsache in Kenntnis setzten, dass Sie mir einen Gefallen schulden, natürlich ohne Details zu nennen oder eine Verbindung zu dem Verkauf herzustellen. Bei Gelegenheit werde ich mich dann wieder bei Ihnen melden, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, diesen zu erwidern. Ihre Kontaktdaten habe ich jetzt ja.“

Wenn Walther keine weitere Themen von Bedeutung mehr ansprechen wollte, würde von Bredow anschließend solange noch höfliche aber unverbindliche Konversation mit seinem Ahnen betreiben, bis er von diesem entlassen wurde.
 
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Und da hatte dann hatte Bredow den Bogen überspannt, er sollte diesem kleinen Stück Dreck etwas schulden. Arroganz machte dumm und Bredow war sehr dumm.
"Stimmt sie sollten mit den Harpyien sprechen, darüber, daß sich ein Freiherr von Walther nicht von ihnen vorführen läßt, Herr von Bredow." Es war klar, daß das Spiel vorbei war. "Ich schulde ihnen nicht, denn sie haben nur meine Zeit vergeudet, da ich das Haus an die Stadt verkaufen werde. Guten Tag und sie sind entlassen."

Walther hatte ihm eine Emailadresse gegeben, an die er sich hätte wenden können, andere Daten hätte er mit dem Vertrag erhalten, den er natürlich nun niemals erhalten würde.
 
"Sie haben einer Abmachung zugestimmt. Ein Gefallen ist keine Frage von bedeutungslosen Papier sondern eine Frage der Ehre. Ich jedenfalls werde zu meinem Wort stehen und meinen Teil einhalten. Guten Abend."

"Sie schulden mir einen Gefallen"
Das ist keine Floskel, das ist die einzige wirklich wichtige Währung unter Kainskindern!
 
Du hast nur gesagt, du tust ihm einen Gefallen, was wie du es verwendet hast nur eine wertvolle Floskel war. Kannst aber gerne versuchen, daraus irgendwas zu drehen. Du hast jedenfalls keinen Vertrag.

Was für ein kleiner Assi, dachte sich Walther und griff sich das Telefon um sich anderen Geschäften zuzuwenden.

Thread - Ende!
 
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