[14.05.] Heimliche Gäste bei Mentesse

Der WEg nach oben war anstrengend, wie erwartet, aber erfolgreich, die offene Tür brachte nur für einen sehr kurzen Moment so etwas wie Freude. Größer war die Frage nach den PRoblemen die dadurch neu entstanden. Die Augen von Kai folgten den Worten von Moishe in den Gang, er verzichtete darauf bewusst Gerüche wahrzunehmen.

Es bleibt ein Himmelfahrtskommando

Die Wahrscheinlichkeit war groß hier so etwas wie Lichtschranken vor sich zu haben, wenn auch weniger wahrscheinilch die klassische Variante mit Sender und Empfänger, wahrscheinlicher waren für Kai Entfernungsmesser die verschiedene Positionen einnehmen konnten und jede Abstandsänderung zum Soll-Wert zu einem Alarm verarbeiteten. Kai nickte.

"Möglich."

Dabei griff er nach seinem Handy und der Digicam.

"Da wären aber auch Modelle möglich gewesen, die Licht auf einer Wellenlänge verwenden die das menschliche Auge nicht sieht."

Dann war hier jemand entweder schlampig, was bei der Paranoia des Hausherrn unwahrscheinlich war, zu sicher daß keine Eindringlinge überhaupt soweit kommen würden, oder die Lichter waren nur Lichter.

"Vielleicht lässt sich auf dem Weg noch etwas finden. Danach kommt die normale Lampensuche dran."

Bei dem Maße an technischem Verständnis das Kai Moishe zutraute, wusste dieser sicherlich das digitale Kameras häufig Licht im infraroten Bereich erfassen konnten, die Wahrscheinilchkeit hier noch möglicherweise echte Lichtschranken auf dem Weg zu finden war aber sicherlich so gering das es nureine Möglichkeit in einer Liste war die man eben abarbeiten musste.
 
Es würde wohl bedeuten es auszuprobieren. denn wer konnte schon wissen, ob das hier nicht einfach nur ein Fake war um die eigentlichen Fallen zu verbergen. Alles in allem ohne etwas zu tun, würde man es nicht herausfinden.
 
Sollten die Geräte noch funktioneren die Kai bei sich hatte, würde er sie jetzt zu eben jenem genannten zweck nutzen.

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"Meier"

Sie hörte den Namen des Mitarbeiters von Moishe und konnte direkt ein Gesicht zuordnen. Eigentlich hatte sie ja die Anweisung gehabt freie Zeit zu genießen, aber das lag nicht in ihrer Natur und war einfach auch so unvorstellbar. So kam es dazu das sie nun in der E-Klasse auf dem Weg nach etwas brauchbarem als Beobachtungsplatz war.

"Liu, guten Abend. Ich habe noch eine im Fahrzeug montierte Kamera mit starkem Zoom zur Überwachung anzubieten. Alternativ noch Verpflegung und meinen Dienst zur Aussenüberwachung."
 
Wenn sich das Spray in dem Raum ausbreiten würde, würden sich einige nun leicht sichtbare Lichtschranken in verschiedenen Höhen und Richtungen finden. Was sich tun würde, wenn man in deren Strahl kam, das stand irgendwie in den Sternen, so paranoid wie der Typ gewesen war, könnte es alles mögliche sein.
 
Moishe betrachtete die Lichtschranken und versuchte einen Weg hindurch in Richtung der Kameras zu finden um die Kameras zu prüfen und notfalls zu überbrücken. Es war relativ klar das die Kameras funktionieren würden wenn die Lichtschranken in Betrieb waren. Die Frage war, ob auch jemand durch die Kameras schaute? Wenn nicht war es eigentlich unnötig sich um einen Beobachter zu sorgen, aber wenn es nach Blut roch konnte es sein das derjenige der das Blut vergossen hatte jetzt vor dem Bildschirm saß.
Aber wichtig war es zunächst an die Kameras heranzukommen, ohne die Lichtschranken auszulösen. Moishe betrachtete auch intensiv den Boden sowie die Decke um nicht wieder in eine Kontaktfalle oder Falltür zu geraten.
"Kai - was denkst Du, komme ich mit ein paar Verrenkungen durch die Strahlen zu ersten Kamera?"
Moishe sah keinen Weg ohne die Lichtschranken zu berühren, vielleicht war Kai ja aufmerksamer als er. Aber das System der Anordnung und die Modelle der Lichtschranken waren dem Ventrue nur zu vertraut - er musste nur den ansatzpunkt finden.
 
Inzwischen konnte auch Kai den Blutgeruch nicht mehr komplett ignorieren, musste ihn aber so gut es ging noch ausblenden. Er sah durch den Partikelnebel in den Raum, die Dose hatte leider deutlich mehr von sich gegeben als beabsichtigt, das allein konnte schon ein Problem darstellen.

"Mit etwas Pech ist das schon unnötig, den Spray können wir vergessen, die Dose dosiert nicht mehr wie sie es soll, mit etwas Pech kam gerade schon genug raus um die Lichtschranken zu aktivieren.Und die Partikel werden auch nicht mehr lange in der Luft bleiben."

Er legte eine kurze Pause ein um sich die Lichtschranken noch genauer anzusehen. Ihm kam ein Gedanke durch den Gang hindurchzukommen, abenteuerlich, aber im entfernten Sinn vielleicht noch möglich.

"Schwer, aber vielleicht noch nicht unmöglich. Denkst du, der Abstand von der Decke bis zur oberen Lichtschranke reicht um über die Lichtschranken drüber zukommen, mit den Armen und Beinen an den gegenüberliegenden Seiten des Gangs gepresst?"

Zumindest bestand damit die Möglichkeit sich vielleicht einen besseren Ausgangspunkt zu beschaffen. Dazu sollte es schnell gehen, die Partikel würden nicht ewig im Raum stehen bevor sie absanken.
 
"Nachdem wir uns gerade erst noch mit Vitae aufgemotzt haben bestimmt" grinste Moishe. Wenn Friedrich den Ausdruck gerade gehört hätte wäre er wieder in die Luft gegangen. Der alte Herr ist ja der Meinung das unsere Nahrung quasi etwas Heiliges ist.
Der Ventrue machte sich daran seine Ausrüstung sicher an seiner Kleidung zu befestigen um das was er drüben benötigte auch parat zu haben und ging dann daran Kais Vorschlag zu folgen. Wenigstens vergoss er keinen Schweiss bei der ziemlich anstrengenden Kletterpartie. Dann aber besah der Ventrue sich die Breite des Ganges genauer und musste lachen. "He, Kai, hältst Du mich für LeBron James? Ich mit meinen knapp 1,80 kann mich da selbst mit ausfgestreckten Armen nicht abstützen. Da werden wir uns einen anderen Weg durch suchen müssen. Willst Du es mal probieren?"
 
Kai hatte keine Ahnung wer mit LeBron James gemeint war, aber nun da der Partikelnebel abnahm konnte er auch die Breite des Gangs besser abschätzen, eindeutig zu breit für die Aktion. Für ein paar Momente achtete er nicht auf Moishe um ihm zu antworten, seine Augen hingen an den Lichtschranken so lange sie sichtbar waren, er musste sie sich einprägen, er wagte es auch nicht den Blick vom Raum abzuwenden nachdem die Partikel abgesunken waren und nichts mehr zeigen konnten. Er pumpte erneut Blut, dieses mal verfeinerte er allerdings mehr seine motorischen Fähigkeiten auf das Maß von Weltklasseathleten, er würde es benötigen.

„Bleibt nicht offen sichtbar in der Tür stehen, falls ich einen Lichtstrahl unterbreche bleibt ihr mit etwas Glück unentdeckt.“

Das brachte Kai auf eine Idee.

„Schließt für einen Moment eure Augen wenn ich es euch sage, zählt hörbar die 1 und still auf 3. Ich will verdunkelt durch den Gang gehen, falls Kameras hier erst aktiv werden wenn die Lichtschranken durchbrochen werden wirkt es mit etwas Glück wie eine Fehlfunktion. Wenn wir jetzt schon beobachtet werden verwirrt es den möglichen Beobachter vielleicht genug. Achtet auf eure Empfänger, ich melde mit wenn ich durch bin. “

Es wäre auch nicht das erste mal gewesen das er einen Beobachtet damit so verwirrt hätte, das dieser sich nicht einmal mehr an Kai erinnern konnte. Seine Hände kontrollierten seine Ausrüstung, zogen alles fest was auch nur im Ansatz lose zu sein schien, knöpfte seine Jacke zu und ging die Bewegungen in Gedanken durch. Reine Gewohnheit verhinderte hier das er alles ablegte was ihn hätte hindern können.

„Jetzt.“

Vor seinem geistigen Auge entstand ein greller Blitz der jeden Beobachter blenden sollte, begleitet von einem Knall der die Ohren zum Dröhnen brachte. Das Symbol der Blendgranate war sein Begleiter, vergleichbar mit einem Mantra, sein Weg die Fähigkeit zu benutzen mit der er vor den Sinnen anderer verschwinden konnte. Hoffentlich verfälschte die Granate nicht seine Erinnerung an die Lichtstrahlen. Und hoffentlich reichte seine Konzentration für beides.

Ruhig vorwärts.

Vorsichtig näherte er sich dem ersten Punkt in seiner Erinnerung, ohne den Blick aufs Gesamte zu verlieren. Er konnte nur Erfolg haben wenn der Weg mit allen Schritten voraus geplant war. Er stützte sich auf einem Bein ab, drehte den Körper und hüpfte damit über die erste Lichtschranke. Hand und Fuß auf der anderen Seite der unsichtbaren Barriere brachten ihn wieder zum Stillstand in der Pose eines Artisten der in vollkommener Körperspannung zur Hälfte in der Luft zu hängen schien. Der Caitiff verlagerte das Gleichgewicht, zog eine Hand auf den Boden nach und presste sich zuerst mit dem Fuß der den Boden berührte ab, gefolgt von einem Kraftvollen abstoßen mit den Händen, gefolgt von einem Überschlag der ihn wie einen Hochspringen über eine Barriere und gleichzeitig unter einer anderen hindurch weiterbrachte. Für einen Moment stand er auf beiden Beinen und hörte in die Stille, bemüht darum nicht zu atmen und jeden Hauch von Blut in der Luft zu ignorieren. Bisher gab es noch kein Anzeichen dafür das er erkannt wurde, mit etwas Pech würde er dadurch erst recht in einen Hinterhalt geraten.

Verschwende keinen Gedanken daran.

Die nächsten beiden Hindernisse erforderten ein eher schon einfach wirkendes Kriechen über dem Boden, gefolgt von einem leichten Abdrücken vom Boden aus der Liegestützposition um einen 40 Zentimeter hohen Freiraum zu nutzen der in einer Höhe von 20 Zentimetern begann. Es folgte eine ungewollte Pause.

Es darf nicht verblassen, nicht verblassen.

Er zögerte noch für eine Sekunde, auf Geräusche oder sonstige Zeichen von Gefahr wartend bevor er zur nächsten Bewegung überging.
 
Moishe tat wie Kai es gesagt hatte, ging zum empfohlenen Platz und zählte laut "Eins" und in Gedanken weiter auf drei. Vorsichtig beobachtete er den Tanz den sein Gefährte durch den Lichtschrankenirrgarten aufführte und versuchte sich auch den weg einzuprägen den er nahm.
 
Leider hatte sich der Caitiff mit den Ventrue-Wurzel vollkommen verschätzt und erwischte dann auch schon die erste der Lichtschranken mit einem Teil seiner Ausrüstung. Manches Mal wäres es wirklich besser sich eher nur auf sich selbst als auf Ausrüstung zu verlassen. Da er erwartete hatte, eine Falle ausgelöst zu haben, würde er wohl erstmal stehenbleiben, regungslos, denn es wurde schlagartig stockdunkel. Geräusche zeigten an, dass sich wohl überall schwere Rollläden schlossen und andere Geräusche signalisierten, daß sich wohl noch mehr veränderte in der Dunkelheit. Wenn Moishe gerade noch im Netz des Hauses eingeklinkt war, so würde dieses nun auch ausfallen, irgendwie hatte sich da einiges wohl abgeschaltet.
 
Moishe fluchte unhörbar und kramte mühsam seine Halogenlampe hervor und schaltete sie ein um wenigstens wieder ein wenig Licht zu haben. Dann besah der Ventrue sich was sich geändert haben könnte. "Tja, Kai, das war wohl nichts, aber es lässt sich nicht ändern. Leider bin ich jetzt auch aus dem Sicherheitssystem gekickt worden, aber schauen wir mal was jetzt passiert ist. Könnte mir vorstellen das jetzt die verschiebbaren Wände zum Einsatz kommen."
 
Mist

Er hatte diesen Teil verbockt, aber so war es nunmal und man konnte nichts mehr daran ändern. Auch Kai griff nach seiner Lampe um die Umgebung sehen zu können. Dem Klang nach schnappte die Falle gerade zu, es blieb gerade hauptsächlich die Frage wo man sich sammelte, ein aufteilen der Gruppe war sicherlich mehr als suboptimal. Blieb die Frage was sinnvoller wäre und was vor allem der Erbauer der Anlage sich erhofft hatte. Sollte die ängstlichen Mäuse im Labyrinth zur nächsten Tür getrieben werden oder wieder an den Anfang?

"Wo?"

Das einfache Wort sollte für Moishe ausreichend sein um die gleichen Gedankengänge zu haben wie Kai. Der normale Instinkt wäre wahrscheinlich die Flucht...

Mist

zur Fallgrube die diesesmal sicherlich noch ungemütlicher wäre, mit den Pfählen für die als Gefahr erkannten Eindringlinge. Ohne über Rangordnungen nachzudenken versuchte er noch etwas herauszupressen.

"Weg von der Fallgrube!"
 
Die Männer sahen im Licht der Lampen einfach nur den Gang vor sich liegen, verlassen, leer und harmlos, am Ende konnte man eine Wand erkennen und auch da wo mal die Haustür gewesen war, war eine Wand. Die nun dunklen Augen der Kameras schienen die Männer auszulachen. Ob sich unter dem teueren Teppich wohl eine weitere Falle befand? Wer konnte das von hier aus schon sagen?
 
Moishe testete als erstes ob er wieder Zugang zum Sicherheitssystem erlangen konnte. "Ich checke mal ob es wieder einen Onlinezugang gibt den ich hacken kann und vergleiche gleichzeitig den Plan des Gebäudes mit dem Ist - Zustand. Gebt mir einen Augenblick."
Moishe war trotz des Missgeschicks froh das Kai bei ihnen war. Ein weiteres waches Augenpaar das sich mit der Einbruchsthematik auskannte, Iain war keine echte Hilfe,es war einfach nicht sein Fachgfebiet in Sicherheitshäuser einzudringen. Seine Zeit würde kommen wenn es an die Sichtung der Finanzunterlagen ging.
 
War ja zu erwarten, Dreck! "Also das Netz ist tot, ich komme auch nicht über das Modem nach draussen. Wir werden erstmal so weiter machen müssen - aber ich denke wir sollten mal unter die Teppiche sehen bevor wir wieder wie das Häschen in der Grube sitzen. Außerdem sollten wir uns Decken und wände genauer ansehen, nicht das wir von dort was abbekommen."
Gleichzeitig suchte Moishe Fugen wo die Wände ineinander geglitten waren. Vielleicht konnten Sie mit einem Brecheisen mittels ihrer erhöhten Körperkräfte auseinander bekommen diese Wände auseinderbekommen.
 
An den Wänden waren Fugen zu erkennen, aber nur, wenn man ganz genau hinsah und wenn man ganz dicht dran ging, immerhin war die Wand tapeziert und da gab es immer Fugen, auch wenn sie bei guter Arbeit wie hier kaum auffielen. An der Tür ließ sich auch erkennen, daß da eine kleine Fuge war, aus der sich die Wand heraus geschoben hatte. Ein Klopftest würde ergeben, daß sie aus massivem Stahl war und auch in einer Schiene oben und unten zu Laufen schien. Vielleicht wäre hier ein Brujah angebracht gewesen.
 
Moishe untersuchte die Wände auf versteckte Bedienelemente und klopfte auch die Wände auf Hohlräume ab. Außerdem besah er sich Decke und Boden, Teppiche wurden notfalls aufgerollt, an den Fugen der Wände wurde versucht das Brecheisen samt Verlängerung anzusetzen damit man notfalls gemeinsam die Hebelwirkung nutzen konnte und so mehr Kraft auf die Wände wirken konnte. Gleichzeitig war der Ventrue immer noch aufmerksam wegen möglicher Fallen und Selbstschußeinrichtungen.
 
Der Caitiff folgte dem Beispiel von Moishe und suchte Wände und Boden ab im Licht der Lampe. Fallen konnten immer noch versteckt sein, aber sie waren fast nur zweitranging. Er griff auch den Leatherman aus der Tasche und versuchte mit einem der Messer mögliche Fugen auf Tiefe und Angriffspunkte zu untersuchen.
 
Es würde eine ganze Weile dauern bis die beiden Männer an der Stirnwand einen Angriffspunkt finden würden, an dem asie mit sehr viel Kraft weiterkommen würden. Hier musste es auch laut der Beschreibung von Antonia einen Zugang zu Mentesses Kommandozentrale geben. Würden sie es schaffen die Stahlplatte zur Seite zu schieben?
 
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