[14.05.2008] Erstes Meeting des Höhlenteams

"Das verlangt aber eine Menge Vertrauen Miss Kiera." Wer sagt mir denn das diese Dinge überhaupt wichtig sind und nicht direkt in die Taschen deiner Schwester der Regentin wandern? "Ich denke ich werde ohne diesen Talisman auskommen müssen, ohne Ihnen damit zu nahe treten zu wollen."
 
"Kein Problem, ich habe auch nicht erwartet, dass man mir vertraut", erwiderte die Voodoohexe.

Meinte er eigentlich, dass sie nicht alles über ihn erfahren könnte, wenn sie das wollte, doch momentan waren ihre Spione mit anderen Aufgaben beschäftigt. Die Frage war auch, ob jemand bereit sein würde den Preis zu bezahlen, wenn sie entsprechende Mächte zur Hilfe herbei rufen musste, weil Meyye die Sache mit den Werwölfen versaut hatte.
 
Irgendwie war es putzig, wenn Malik dachte, dass sich Evangelistos einfach so als Mitglied seines Stoßtrupps sehen und für ein Kennenlerngespräch zur Verfügung stehen würde. Der alte Nosferatu würde, so er denn zustimmte und die Akademie ihn offiziell dulden sollte, zu dem Team dazu stoßen. Ob ihn aber überhaupt jemand zu Gesicht bekommen würde, geschweige denn mit ihm sprechen würde, das war wohl mehr als nur in Frage gestellt. Aber Malik war gerade in Fahrt und gehörte nicht zu den Leuten denen Lurker öffentlich in die Suppe spucken wollte, daher nahm er das Gesagte lediglich zur Kenntnis, was man an einem leichten neigen seines Kopfes im Schatten der Kapuze erahnen konnte, und damit war das Thema an dieser Stelle erst einmal durch.

Auch der kurze Disput zwischen Kiera und dem Brujah wäre wahrscheinlich unkommentiert geblieben, wenn, ja wenn sich Yoshida nicht heute schon maximal unbeliebt bei dem Nosferatu gemacht hätte und dann auch noch hinzu kam, dass Lurker die Mambo heute bereits getroffen hatte und beschlossen hatte, dass sie zu den sympathischeren Vertretern gehörte. Möglich dass es also daran lag, dass er den Asiaten vorführen wollte für die bislang durchwateten Fettnäpfchen, oder dass er Kiera als Verbündeter irgendwie beispringen wollte. Vielleicht lag es auch an der zarten Verbindung die am heutigem Abend kurzzeitig zwischen ihnen bestanden hatte, als Kiera sich für den Nosferatu geöffnet hatte und dieser sie seinerseits genau untersucht hatte, oder dass die Vodoohexe einen knallharten Knebelzauber gewirkt hatte, der Lurker impulsiv handeln ließ, wo normalerweise nur kalte Berechnung war, was auch immer passierte, es passierte schnell. Es entstand ein kurzes, berstendes Geräusch, etwa als würde angeschnittenes Glas brechen.

Mit dem Argument, Herr Yoshida, dürften wir sie nicht mal mitnehmen. Von allen hier, wissen wir über sie am wenigsten. Finstertal ist halt nichts für den Furchtsamen. Kiera..hier..und danke.

Wenn die Caitiff zu ihm hinüber sah, würde er ihr knapp einen Gegenstand über die kurze Distanz des Tisches zu werfen. Wenn sie es fing, würde die sehen, dass sie einen abgebrochenen Fingernagel des Verborgenen in der Hand hielt. Er war lang, scharfkantig und beinahe schwarz. Fast wie eine Scherbe.

Ja, er hatte noch vor wenigen Stunden beschlossen, dass kein Nosferatu so ein Risiko eingehen würde, aber zum Henker, die Chancen standen nicht schlecht, dass er das Ende der Fehde mit den Tremere, oder auch nur das Ende der morgigen Nacht, nicht erleben würde. Wie schon so oft in dieser Stadt. Möglich dass es dumm war, möglich dass dieses Amulett das Zünglein an der Waage für seine weitere Existenz sein mochte. Möglich dass es völlig egal war. Als Vampir musste man viele Jahrhunderte in die Zukunft denken, aber in Finstertal musste man manchmal auch im Bruchteil einer Sekunde entscheiden und wenn er morgen Nacht ein dreckiges Ende finden würde, dann hätte er zumindest hier und jetzt dem Mistkerl Yoshida, der es gewagt hatte seine Jenny mit in diese Nummer ziehen zu wollen, noch einen mitgeben.
 
Kiera fing den abgebrochenen Fingernagel auf und zog dann ein kleines Probentütchen aus der Tasche, in dem dieser verschwand bevor er in ihre Tasche zurück wanderte.

Nein, sie hatte keinen Zauber gewirkt, warum auch, Zauber hatten einen extremen Nachteil, irgendwann waren sie zu Ende und wenn man nicht vor hatte, den auf dem man ihn gewirkt hatte, zu vernichten oder niemals im Leben oder Tod wiederzusehen, könnten negative Effekte auf einen zurückfallen, das war eher die Vorgehensweise der Tremere nicht die ihre. Sie unterschied immer sehr genau, was sie so machte und mit wem. Wen Jemand etwas nicht wollte, dann eben nicht, es war nicht ihr Problem.

"Es wird auf jeden Fall bis zum Einsatz fertig sein", versprach sie. "Danke für dein Vertrauen."
 
Adrian registrierte die Ermahnung des Nosferatu und nahm sie mit asiatischer Gelassenheit und ohne Reaktion zur Kenntnis.Schließlich war es jedem Einzelnen überlassen wem er vertraute oder nicht und Adrian würde den Teufel tun jemandem der in engem Kontakt mit den Tremere stand Blut oder kleinere Körperteile zu verfügung zu stellen.

Was hat dieser Lurker eigentlich? Da lag doch eine nur spärlich versteckte Drohung in dem was er sagte. Warum? Ich hatte bisher doch garnichts mit dem zu tun? Da muss ich vorsichtig sein sonst fängt der noch an hinter mir her zu schnüffeln. Es reicht mir wenn ich Trapper an den Hacken habe.
 
Malik beachtete das Geplänkel am Tisch nicht. Er konnte Yoshida verstehen, da er den Tremere oder jeder anderen hexerei nicht wirklich traute. Doch machte er sich nicht viel Illusionen, dass sie nicht an etwas von ihm kommen würden, wenn sie es brauchten.

"Danke für da Angebot Miss MC Kinney." Malik machte jedoch keine Anstalten irgendetwas von ihm zu geben.

Das Evangelion sich nicht mit ihm treffen wollte, kam Malik zwar in den Sinn, da er aber nicht wusste, über wen Lurker so ominös sprach, dachte er sich nichts dabei und nahm an, dass der Nosferatu auch kommen würde, wenn er nicht wollte. "Wie heißt eigentlich ihre Unterstützung Mister Lurker? Damit ich einen Namen bei der Akademie nennen kann."
 
Wie schade nur, dass asiatische Gelassenheit so gar nicht zu einem Brujah passen wollte. Natürlich war es in den meisten Fällen das Beste erstmal gar nicht zu reagieren, aber leider sagte in diesem Fall das nicht vorhanden sein einer Reaktion auch etwas aus. Möglicherweise sogar mehr, als eine Reaktion vermittelt hätte. Lurker hatte dem Anderen quasi Feigheit vorgeworfen. Zwar in einer Form die man leicht dementieren konnte, aber selbst mit beschränkter geistiger Kapazität erkennbar.
Wie überaus seltsam für ein Mitglied des Clans der Proleten darauf so gar nicht zu reagieren. Selbst Enio, der sicher zu den gemäßigteren seiner Zunft gehörte, hätte sicher etwas hierauf geantwortet, oder zumindest eine Reaktion gezeigt. Zwar war es von Yoshida nicht zu erwarten gewesen, dass er aufspringen und den Nosferatu packen, oder auch nur Bedrohen würde, aber zumindest irgendeine Reaktion die darauf hindeutete, dass er dem Verborgenem irgendwann unter vier Augen einmal nahe bringen wollte wie wenig feige so ein heißblütiger Brujah doch war, hätte doch kommen sollen. Eine weitere Gedankennotiz zum Thema Yoshida, der gar nicht wissen konnte, wie er es geschafft hatte auf die Tanzkarte des Nosferatu zu kommen.

Evangelistos. Es ist in der letzten Zeit aber ohnehin nur einem einzigem von uns das Gastrecht verwehrt geblieben, keine Sorge, man wird wissen wer gemeint ist.

Antwortete er dann dem Malkavianer. Sollte er der Geißel seine Überlegungen mitteilen? Wäre Pareto noch in der Stadt, hätte er den Sheriff auf den Asiaten anfixen können. Bei der Geißel war er sich nicht sicher. Es war keine Frage des Vertrauens, es war einfach nur so, dass Lurker nicht wagte einzuschätzen, wie Malik die Information verwenden würde. Einerseits weil er nicht genug über den Farbigen wusste, Andererseits, weil er ein Kind des Mondes war, was den Versuch eine Reaktion vorherzusagen in der Regel ohnehin obsolet machte. Davon ab, würde er unerwünschte Aufmerksamkeit auf das Thema lenken, wenn er klar stellte, dass es kaum jemanden gab der den menschlichen Namen Lurkers kannte. Beließ er alles wie es war, würde sich in einer Woche wahrscheinlich Niemand mehr daran erinnern, dass an diesem Abend überhaupt ein Name gefallen war, geschweige denn, wie dieser gelautet hatte. Wenn er jetzt aber die Aufmerksamkeit auf diese Sache lenkte, würde sich mindestens Trapper seinen Namen merken. Daher würde er vorerst in dieser Sache nichts unternehmen.
 
Malik nickte und merkte sich den Namen, auch wenn er nicht viel damit anfangen konnte. "Dann werde ich so schnell wie möglich mit den Archonten darüber reden.

Wenn es weiter nichts mehr gibt, würde ich diese Besprechung beenden und wir sehen uns morgen noch einmal bevor wir aufbrechen um letzt Fragen zu klären, die über die letzten Stunden der Nacht und des Tages aufkommen.
Des weiteren empfehle ich jeden von ihnen bei der Besprechung der anderen Gruppe dabei zu sein um grob den Ablaufplan zu kennen."
 
Adrian nickte, fand es aber schwierig bei einer wahrscheinlich parallel zur eigenen Besprechung angesetzten Sitzung teilzunehmen, aber wenn Trapper sinnlose Anweisungen gab musste man ihm das nicht unter die Nase reiben. Wozu übertriebene Kommunikation führte sah er an dem stieren Blick Lurkers, auf dessen Abschlussliste er es offenbar in Rekordzeit geschafft hatte. Das es daran lag das er kein Ikonoklast in seinem Auftrteten war hätte den Asiaten verwundert, auch wenn viele Brujah dieser Art des Auftretens den Vorzug gaben waren jedoch auch andere Verhaltensweisen beim Clan der Gelehrten vorhanden, die eigentlich einem Ahn der Verborgenen bekannt sein sollten, Adrian vermerkte dennoch im Hinterkopf den Nosferatu unter gefährlich und würde dies in seine Überlegungen in der Zukunft einbeziehen.
Der Brujah stand auf und neigte leicht den Kopf.

"Dann erlauben Sie mir mich zu entschuldigen. Wann treffen wir uns morgen Nacht und wo? Sollte das erst noch geklärt werden hinterlassen Sie mir doch bitte eine Nachricht und ich werde pünktlich vor Ort sein."
 
Adrian hätte ihr Freund werden können, Clans und Ämter spielten für sie keine Rolle, lieber eine Handvoll über die Welt verteilt, als dutzende oder tausende, sie verkauften sich doch hier nicht an Facebook, auch wenn sie dort einen Acc hatte, den sie und Rashid als Künstler einfach brauchten, da viele kaum noch anders über den Tellerrand blickten.

"Gut, dann gehen wir, ich habe als ich vorhin gekommen bin gesehen, dass das wohl zwei Türen weiter ist", sagte sie.
 
Malik nickte zu der Wegbeschreibung von Kira.

"Genau und so wie ich die Leute einschätze, haben sie jetzt den Status der Schuldzuweisung, Anschuldigungen und sinnlosem Diskutieren abgeschlossen und sind jetzt vielleicht wirklich schon am Planen. Ich schätze die ganze Sache wird sich auch noch länger hinziehen und daher müssen sie nicht bis zum Schluss da bleiben. Ich möchte nur, dass sie einen Überblick über das Team bekommen und daher wissen, was man von der Ablenkung erwarten kann."

Malik würde sich dann auch erheben und in den Nebenraum gehen, wenn nichts mehr von Lurker kam.
 
Da niemand mehr etwas zu sagen hatte, verließ Malik den Raum um sich noch ein wenig die andere Besprechung anzuhören, als er den Prinzen sah, wie er sich anschickte das de Trois zu verlassen. Warum sollte er nicht gleich die Gelegenheit nutzen und ihn wegen Evangelistos fragen?

Daher schritt er ihm in schnellen Gang hinterher "Eure Exzellenz ich bitte um Entschuldigung, habt ihr noch ein wenig Zeit für mich?"
 
Galante

Der Prinz warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr und nickte dann. "Ja, natürlich Hr. Trapper. Bitte fahren Sie mit mir zurück zur Akademie, mein Fahrer bringt sie anschliessend wieder hierher zurück."
Galante stieg in den Wagen und liess einladend die Fondtür offen. Dem Fahrer gab er die akademie als Ziel an und fuhr dann die Trennscheibe zum Fahrer hoch.
"Nun Hr. Trapper,...worum geht es?"
 
Malik nickte dem Prinzen zu und stieg zu ihm in den Waagen.

"Da Miss Meyye nicht mehr mit in den Höhlen kommt, fehlt mir ein Mitglied. Ich habe das mit den Anderen Teilnehmern besprochen und mir wurde von dem Primogen der Nosferatu ein Name genannt. Wie es scheint befand oder befindet sich immer noch ein sehr mächtiger Nosferatu in Finstertal, dem aber das Gastrecht verweigert wurde. Es handelt sich um Evangelistos und Mister Lurker meinte, dass er helfen könnte.
Doch sind mir die Umstände nicht bekannt, warum ihm das Gastrecht nicht gewährt wurde. Mir wurde leider von der Seneschall nicht gemeldet, dass so etwas geschehen ist und ich vielleicht etwas genauer in dunkle Ecken schauen sollte." Malik zuckte leicht mit den Schultern, als hätte er nichts anderes erwartet. "Da ich euch glücklicherweise gerade getroffen habe, wollte ich fragen, ob ihr mir dazu etwas sagen könnten und euch der Name bekannt ist."
 
Galante

Der Prinz blickte den Malkavianer eine Zeit lang an ohne zu antworten. Schließlich ergriff der Toreador dann doch das Wort als der Wagen begann sich langsam auf den Weg zur Akademie zu machen.

"Nun, soweit es mich betrifft ist das ein heikeles Thema Herr Trapper. Bei dem Nosferatu handelt es sich wohl um einen wirklich Uralten seines Clans. Er hat in der Befragung von Mme. d´Auvergne mehr als deutlich durchblicken lassen das er sich einen Dreck um die Gesetze der Camarilla schert und das es weder Prinz noch Seneschall etwas angeht was er hier will. Ich vermag nicht einmal zu beurteilen ob er vielleicht für den Übergriff des Verrückten auf meiner Antrittsfeier verantwortlich ist, schließlich kann er aussehen wie immer er es mag.
Allerdings können wir seiner deshalb auch nicht habhaft werden, weil wir ihn sowieso nicht zu fassen kriegen. Aber was interessant ist, ist das Lurker als Primogen weiss wie er ihn erreichen kann. Er weiss offensichtlich auch das sein Clanbruder sich illegal hier aufhält. Darüber wird noch zu reden sein.
Also schön, wenn Lurker ihn zu Ihrer Unterstützung mitbringt werde ich das tolerieren, aber offiziell wissen weder Sybille noch ich davon, seine Mithilfe soll unter keinen Umständen seinen Aufenthalt hier legitimieren, habe ich mich deutlich ausgedrückt?"
Letzteres war offensichtlich eine rhetorische Frage die keine Antwort erforderlich machte. Der Wagen fuhr vor der Akademie vor, Galante verabschiedete sich und verschwand im Gebäude naschdem er den Fahrer beauftragt hatte Malik zurück zum Cafe zu bringen und dann dort auf Sybille zu warten.
 
Maliks Miene verfinsterte sich ein wenig, als der Prinz von dem alten Nosferatu sprach. Dem Schwarzen schien es nicht zu gefallen, dass dieser scheinbar einen Dreck auf die Regeln der Camarilla gab. "Ich werde noch einmal mit Lurker sprechen und ich werde die Sache diskret handhaben."
Nachdem was Malik gerade gehört hatte, war er nicht froh über alles und so grübelte er den Rückweg über.

Als er im de Trois wieder ankam, schaute er sich um wer noch da war und hoffte, dass er Lurker vielleicht noch finden würde. Es würde jedenfalls alles vereinfachen.
 
Tatsächlich wäre es Lurkers erste Reaktion gewesen nach Beendigung des Treffens aus dem Cafe zu stürzen. Die hochstilisierte Rosentrotzburg war im ganz einfach prinzipiell zuwider. Allerdings waren gerade wichtige Dinge in Bewegung und alle anderen Verborgenen waren an anderen Orten eingebunden, so dass er wohl oder übel der Einzige war, der über die Geschehnisse hier berichten würden können. Also war der Nosferatu mit einem innerem Zähneknirschen einfach auf seinem Platz sitzen geblieben, da dies die absolut unauffälligste Handlung war um mitten im Geschehen zu bleiben.
Ein ganz sanfter Druck auf die Aufmerksamkeit der anwesenden Blutsklaven sorgte dafür, dass niemand auf die Idee kommen würde ihn zu fragen, ob er nicht etwas trinken wollte. Lurker hasste Vampirjunkies und es würde Aufmerksamkeit auf ihn lenken, wenn er angesprochen werden würde und dann ablehnte.
 
Lurkers sanfter Druck auf die Blutsklaven schien erfolg zu haben, doch hatte er zu Maliks Glück nicht sein ganzes Können eingesetzt und so konnte der Schwarze ihn noch wahrnehmen. Ohne groß zu zögern ging er daher zu dem Primogenen der Nosferatu und setzte sich zu ihm.

Auch hielt er sich nicht mit einer großen Begrüßung auf, sie hatten sich ja erst gesehen. "Ich habe gerade mit dem Prinzen gesprochen und er sagte mir, dass Evangelistos sich scheinbar wenig um die Gesetzte der Camarilla schert und ein Uralter ist. Es wundert mich daher nicht, dass er sie vielleicht nicht so sieht, dass er sie befolgen muss, was ihn dann auch das Gastrecht gekostet hat. Doch wahrscheinlich wissen sie das schon alles.

Der Prinz würde zwar eine weitere Hand begrüßen, doch wird seine Mithilfe seinen Aufenthalt in der Stadt nicht legitimieren oder offiziell von der Führung der Stadt anerkannt. Wenn er hilft, dann aus freien Stücken und als mögliche Basis einer Annäherung, falls er das Gastrecht in irgendeiner weise beanspruchen möchte." Der Schwarze schwieg kurz.

"Wahrscheinlich wird er uns also nicht helfen...jedenfalls nichts so wie ich gehofft habe oder?"
 
Der Nosferatu war bei Leibe kein übermäßig strenger Prediger von dem, was man in ihrer Gesellschaft die Etikette nannte. Mit einem normal höflichem Verhalten kam man bei ihm stets durch. Als Mondkind, oder Geißel galt man man zudem durchaus zu den weiter außen gelegenen Kreisen der Gesellschaft und damit wohl unter Lurkers Fittiche. Daher bekam Malik ein knappes Nicken, als er Platz nahm. Auf seine Ausführungen bekam die Geißel allerdings zunächst nur ein amüsiertes Schnauben zu hören.

Aber sicher. Der Prinz hat also festgestellt, dass mein Clansbruder auf die Regeln unserer Gemeinschaft pfeift, während dieser sich in der Akademie vorgestellt hat und um das Gastrecht gebeten hat?

Der Nosferatu ließ ein rasselndes Kichern hören. Der Widerspruch in sich, so köstlich und eindeutig auf einem Silbertablett, war einfach zu gut. Den musste man sich auf der Zunge zergehen lassen.

merkste selber, oder?

Zu dem Rest machte der Verborgene dann auch nur noch eine wegwischende Handbewegung.

Es geht gar nicht mehr um das Gastrecht selber. Als man es ihm verwehrte beschloss mein Bruder einfach nur die Stadt so schnell wie möglich wieder zu verlassen und damit war die Angelegenheit für ihn erledigt. Es wäre nur eine Geste der Entschuldigung gewesen, wenn man ihn schon um Hilfe bitten will. Aber wie man sieht, sind die Prioritäten der Herrschenden im Moment wohl andere..

und offensichtlich nicht das Wohl der einzelnen Mitglieder dieser Gemeinschaft, von denen nicht wenige andauernd ihr Fell riskieren.

Sie sehen also, dass Evangelistos es ganz sicher nicht nötig hat zurück zu den Herrschenden zu kommen und Gesten der Versöhnung anzubieten. Es wäre eine Chance gewesen ihm eine Versöhnung anzubieten. Es macht mich wirklich betroffen wie wenig unsere Hilfe geschätzt wird, aber einerlei. Wir haben es nicht mehr in der Hand. Der Uralte weiß was in dieser Stadt geschieht und wenn er beschließt, dass er noch nicht zu weit weg ist und dass er seinem Blut helfen möchte, dann wird er das tun.

Er ließ es unausgesprochen, dass es mal wieder am Zusammenhalt der Kanalratten liegen würde und nicht an der geschickten, politischen Führung, ob diese Stadt für die Untoten für immer untergehen, oder eine weitere Nacht vor der Vernichtung bewahrt bleiben sollte.
 
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