14.04.04 - Sankt Benediktus Dom

Lurker nickte während Dimitri sprach, schließlich preßte er die Lippen aufeinander und sah sich noch einmal kurz mit zusammengekniffenen Augen um. Dann drückte er einmal kurz Dimitris Schulter und verschwand hinter einer Holzbank, um nicht mehr aufzutauchen.

Wie ein Dieb schlich er durch die große Halle, schnüffelnd und so leise wie ein Gedanke. Dimitri verließ sich auf ihn, das hier war seine Aufgabe. Wenn es ein Hinderniss auf dem Weg gab, wenn jemand Lurker etwas zuleide tun würde, dann würde sein Bruder denjenigen in der Luft zerreißen. Er lächelte grimmig, zusammen konnten sie fast alles erreichen.
Er fühlte sich stark. Sein Blick ging zu dem Kreuz hoch und er stemmte dieses neue Gefühl der Stärke gegen den Anblick.

Ich trotze euren mahnenden Götzenbildern, ich weigere mich weiterhin in ständiger Angst zu leben.

Nach diesem knappem Schwur trat er hervor und ging leise weiter. Er suchte eine Türe oder etwas das wie ein Durchgang zu einem Büro oder einem Verwaltungsraum aussah. Irgendwo gab es sicher einen Schlüsselkasten.

Die Tatsache das er gerade verborgen durch ein erklärtes Elysium schlich versuchte er zu verdrängen. Er erinnerte sich an die mächtige Gegenwart des Prinzen, an seine Präsenz, die wie Druck auf den Ohren war, von allen Seiten auf einen einstürzte. Aber der Prinz war nicht hier, niemand war hier, außer ihm und Dimitri. Lurker huschte weiter, verstohlen und ungesehen.
 
Der Küster kommt gerade aus der Sakristei und trägt einen Kerzenständer Richtung Altar. Die Tür der Sakristei steht offen.
 
Dimitri blickte Lurker nach. Er hockte sich teifer ins Dunkel der Ecke und strengte sich an um mehr zu erkennen als es anderen möglich war. Er verfolgte Lurkers Schritte und hörte jeden einzelnen langsam leiser werden. Aber er lies die Umgebung nicht aus den Augen. Wenn es hier etwas geben würde, was andere Menschen nicht sehen konnten, vielleicht konnte Dimitri es.

Und wenn seinem Gefährten und Bruder auch nur ein Haar gekrümmt würde, würde er sich auf den Feind stürzen, egal wieviele Menschen er damit verletzen würde. Aber vorerst hielt er sich verborgen und beobachtete konzentriert.

Out of Character
Auspex °° - Falls es wichtig sein sollte
 
Lurker sah die sich öffnende Tür und bevor er auch nur darüber nachdenken konnte huschte er los, eilte an einer Menschengruppe vorbei, setzte über eine Stufe hinweg, alle Sinne voll konzentriert. Dann erreichte er die Türe und schlüpfte hindurch. Sein erster Blick sondierte nach einer Ecke oder einem Schatten in dem er sich verkriechen konnte, sobald das gefunden war schaute er sich um. Vielleicht hing irgendwo ein Schlüsselbrett oder etwas das wie ein Schlüsselkasten aussah ?
 
Dimitri sieht ein leicht goldene Aura bei dem Küster. Eine Farbe, die recht selten zu sehen ist.


Lurker huscht in die Sakristei und links ist ein großer alter Holzschrank. Es stehen ein paar alte Trinkpokale in einem Vitrinenteil und anderes Zubehör für die Meßfeier. Auf der anderen Seite des Raumes fällt Lurkers Blick auf einen kleinen hölzernen Schlüsselschrank.
 
Dimitri konnte die goldene, leuchtende Aura sehen, die vom Küster ausging. Und plötzlich wirkte es wie ein Stich in seinem kalten Herz, als wäre ein Pfahl hindurch gestoßen worden. Er sackte in sich zusammen, nur um sich danach wieder an einer Statue nach oben zu ziehen. Dimitri konnte nicht erkennen, oder deuten was diese Aura, die er grade sah beschrieb. Doch irgendwie machte sie ihm Angst. Schlimmer noch, es bestätigte das, was Lurker gesagt hatte.

Dimitri muss ein Narr gewesen sein, nicht an das zu glauben, wovor sein Bruder Angst hatte. Es war nur eine Vermutung. Eine stille Geschichte die sich in seinem Kopf selbst verwurzelte. Menschen, die so sehr an ihren Gott glaubten, dass sie selbst mit Weihwasser Vampiren schaden würden.

Er schüttelte den Kopf, das konnte nicht sein. Nicht hier.
Dimitri strengte sich weiter an, ob er vielleicht eine andere Form der Aura erkennen konnte, während sich seine Finger in das kalte Mauerwerk fraßen.
 
Out of Character
Naja, vielleicht funken oder irgendwie sowas... aber scheinbar ist mit dem goldenen alles bereits erklärt. Okay, auch kein Problem :D
 
Lurke spähte nocheinmal kurz in alle Richtungen ob dort jemand kam, dann machte er einen Satz zu dem Schlüsselschrank und riß ihn auf.
Seine Augen huschten hin und her. Sicher waren dort einige Schlüssel, er hoffte das sie beschriftet waren, oder das es irgendwo eine Auflistung agb was welcher Schlüssel war. Wenn er nichts finden würde, dann würde er einfach nach einer Beschriftung für `General`oder `Paß´Schlüssel suchen.
Im Grunde genommen, blitzte es in seinen Gedanken auf, könnte er einen General Schlüssel, wenn er denn einen finden konnte, ohnehin mitnehmen. Wer weiß schon wozu das noch gut sein konnte.
 
Ein Sicherheitsschlüssel mit der Aufschrift Sakristei, ein alter großer Schlüssel mit der Aufschrift "Turm", daneben eine gleichartiger unbeschrifteter, ein kleiner Schlüsser mit der Aufschrift "Tabernakel 1", einer mit "Tabernakel 2", ein kleiner mit "Monstranz" und ein Autoschlüssel (VW) hängen dort.
 
Lurker greift kurzer Hand den Schlüssel für den Turm und den Autoschlüssel. Wer wußte schon ob der nicht noch nützlich sein mochte.
Dann schloß er das Schränkchen wieder sorgfältig und eilte zur Türe zurück, bevor er wieder hinnausschlüpfte saher kurz hinnaus, um sicherzugehen das ihm niemand in den Weg lief, dann wieselte er hinnaus um zu Dimitri zurück zu schleichen.
 
Problemlos kommt Lurker zurück zu Dimitri. Der Schlüssel passt in die Türe und ihr könnt den Aufstieg über eine Wendeltreppe beginnen. Zwischendurch zweigen kleine unverschlossene Holztüren ab, die in unbenutzte Sackkassengänge und Räume führen.

Nach einer Weile kommt ihr an ein Plateau, Es beginnt eine neue Wendeltreppe, die andersherum gedreht ist. Offensichtlich führt sie zum Glockenturm.
 
Lurker schlich an der Reihe der Bänke entlang und verdrängte den Gedanken das das Kreuz in seinem Rücken ein brennedes Gefühl auf seiner Haut verursachen würde. Alles nur Einbildung.
Er erreichte Dimitri und kroch in den Fußraum der Bank auf den der Tzimisce saß. Auf diese Weise würde ihn hoffentlich niemand sehen können. Dann wisperte er leise hinauf.

Dimitri, heh... Dimitri. Ich habe die Schlüssel. Ich glaube damit können wir hinauf.

In seiner Stimme schwang stolz mit. Er hatte bewiesen das er für diese Partnerschaft auch etwas beizutragen hatte und nicht nur neben Dimitri herlief und sich von ihm helfen ließ.
 
Dimitri erschrak plötzlich als Lurker zu ihm hinauf wisperte. Laut knallte kurz die Bank auf den Boden, welche vorher durch den Ruck einen Zenitimeter nach oben gerissen worden war. Dimitri sah sich beschämt um, und als niemand wieter auf den Knall einging blickte er hinunter zu Lurker.

"Klasse! Ich wusste doch dass du das schaffst. Komm, wir gehen zur Tür."

Lurker öffnete mit einem rostigen klacken des Schlosses die Tür und gemeinsam erklommen sie die erste Wendeltreppe nach oben, bis sie kurz auf einer Art Plateau halt machten.

"Spürst du das auch? Irgendwas ist hier.... ganz nah...."

Dimitri war leise und wenn er flüsterte klang seine Stimme mit dem Akzent schon fast witzig wenn man die Augen schließen würde.
 
Lurker nickte heftig und folgte Dimitri zu der schweren Türe. Der Küster schien beschäftigt und der Rest der Kirchgänger hatte den Blick angemeßen gesenkt.
Der Schlüssel glitt in das Schloß und Lurker spürte wieder das Prickeln und Schaudern in seinen toten Nervenenden. Es war wie eine Sucht, er mußte weitergehen. Als sie sich durch die Türe gedrückt hatten schloß Lurker sie hinter ihnen ab. Es sollte jetzt bloß kein ungebetener Besuch auftauchen.
Er nickte Dimitri zu und sie gingen durch einen schmalen Aufgang die Treppen des Turmes hinauf. Die Mauer ragte Stumm und grau zu ihrer Linken auf. Mit jedem Schritt wurde das erhabene Schweigen der Jahrhunderte drückender. Man fühlte sich klein, unbedeutend.
Sie erreichten ein Treppen Plateau und Lurker keuschte überrascht.

Ich kann Dir sagen was ich gerade gespürt habe, siehst Du die Treppe dort vorne ? Sie ist anders herum gedreht, das hat man früher im Mittelalter gemacht weil das leichter zu verteidigen ist. Man läuft so nämlich gegen die Schildseite der Verteidiger an.
Im Kloster ist genauso eine Treppe. Kann es sein das deine Vorfahren die Treppen zu ihren Zufluchten so anlegten, damit diese gut zu verteidigen waren. ?


Er wollte sich mit dem Gedanken das etwas ganz nahe war lieber gar nicht erst beschäftigen. Er hoffte das, was immer es war, lieber ungesehen bleiben würde, eine schattenhafte Bewegung im Augenwinkel, eine Einbildung die verging wenn man sich die Augen rieb. Griff dort etwas nach ihnen ?
Einerlei, sie waren soweit gekommen, Lurker würde sich nun eher lachend in ein Hexenfeuer werfen als aufzugeben. Das Theaterstück war im letzten Akt und es mußte durchgespielt werden, koste es was es wolle. Er sah zu Dimitri und deutete mit dem Kopf in Richtung der Treppe.

Geh ruhig als erster, irgendwie ist es richtiger wenn Du als erster gehst... es sind deine Vorfahren...

Er nickte aufmunternd.
 
Dimitri blickte Lurker etwas verwundert an. Sicher, man hat die Treppe damals so gedreht damit man gegen die Schildseite kämpft. Aha.

"Lurker... ich bin nicht viel älter als du und in einem normalen Umfeld aufgewachsen, woher soll ich wissen was im Mittelalter los war? Das ist nicht mein Gebiet...", er schüttelte leicht den Kopf. Aber die drückende Spannung lag auf beiden und es würde kein zurück geben, ehe sie nicht die letzte Treppenstufe genommen hatten.

Dimitri setzte den ersten Fuß auf die Trepp und blickte dann zu Lurker zurück und flüsterte. "Sicher sind es meine Vorfahren, aber das bedeutet noch lange nicht dass wir sicher sind. Wer weiß wie Zacharii reagiert wenn er plötzlich aus Jahrhunderte andauerndem Schlaf geweckt würde."

Es schauderte ihm sehr bei dem Gedanken. Und Lurker konnte das auch deutlich spüren, denn Dimitris Arme schienen kurz zu zucken, und kleine Ausbeulungen waren plötzlich zu sehen, dann aber wieder verschwunden. Dimitri machte sich auf das schlimmste gefasst, was normal war in so einer Situation.

Er stieg die Treppen empor. Lurker schützend hinter sich.
 
Lurker nickte, Dimitri war genau so angespannt wie er selber. Kein Wunder, wer wußte schon auf was sie nun treffen würden.
Das war das Risiko wenn man kein Rätsel ungelöst, kein Mysterium ungefunden und keine Büchse der Pandora ungeöffnet lassen konnte. Man fand manchmal sehr üble Dinge. Vampire zum Beispiel.
Er drückte Dimitris Arm, er hatte zwar die Bewegungen unter der Kleidung, oder unter der Haut, des Anderen gesehen. Aber das alles war nun Nebensächlich. Was sie miteinander im Begriff zu tun waren machte derartige Dinge lächerlich unbedeutend. Ja sein Partner war ein Unhold und wenn schon ? Wer war er denn das ihn das störte ?

Ich weiß das uns das nichts hilft das ihr vom selben Blut seid, aber irgendwie ist es Dein Recht vorzugehen. Und Dimitri.... Es gibt niemanden mit dem ich sonst hier sein wollen würde. Wir schaffen das schon.

Er ging hinter Dimitri her und versuchte alles auf einmal im Auge zu behalten. Eine Stufe nach der anderen, hinauf zu den Glocken.
 
Dimitri schaute kurz zurück und warf Lurker ein ernst gemeintes Lächeln entgegen.

"Ich möchte auch mit niemand anderem hier sein. Wir werden das Kind schon schaukeln.", sprach er und nahm die letzte Treppenstufe nach Oben.
 
Nach vielen weiteren Wendelungen der Treppe ereeicht ihr den eigentlichen Glockenturm. Sechs Glocken in verschiedener Größe sind hier in 2 Reihen angeordnet. Jede von ihnen hat eine einzelne Aufhängung und kann einzeln betrieben werden. Irgendwann wurde eine mechanische Steuerung ergänzt, die wahrscheinlich elektrisch betrieben wurde. Von alten Seilzügen sind nur noch die verwitterten Ösen zu sehen.

Hier oben ist es zugig und kalt. Durch Ritzen im Dach und kleine Löcher könnt ihr die Lichter der Stadt sehen. Ihr seid schon viele Meter emporgestigen. Eine einzelne alte geschmiedete Leiter führt weiter nach oben. Nach einem Absatz führt sie noch einmal in die andere Richtung nach oben. Bis direkt unter das Kirchenkreuz.
 
Lurker zog seinen Mantel enger um sich, obwohl er nicht frieren konnte.
Kurz sah er sich die Glocken an die hier hingen, aber er vermutete das das was sie suchten weiter oben war. Diese hier waren sicher zu modern. Trotzdem schaute er sich kurz um ob eine der hier hängenden Glocken vielleicht noch keine elektronische Aufhängung hatte. Dann wandte er sich der Leiter zu und wartete um hinter Dimitri hinauf zu steigen.
Er biß sich auf seine Lippen und hin und wieder zuckten seine Finger.
 
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