[13.11.2015] Die freundlichen Helfer.

Damit passte die Ausrüstung, nach einem kurzen Nicken trat er vor die Tür zum Verhöhrraum. Er straffer seien Kleidung, festigte seinen Blick und öffnete die Tür.

Zielstrebig trat er hinter dem für ihn vorgesehenen Stuhl und betrachtete den Menschen für einen Moment, als würde ein Gastrokritiker ein Mahl in einer Koch Sendung bewerten. Der Caitiff zog den Stuhl zur Seite, setzte sich langsam und versuchte hier bereits jeden Widerstand durch sein Auftreten zu brechen. In Gespräch konnte dies aber nur ein Teil des ganzen sein.

"Mein Name ist Kai Braun, ich möchte mich mit ihnen über die aktuellen Ereignisse unterhalten. Ihre Aktion in Hotel vor einigen Tagen ist dadurch in ein von ihnen wahrscheinlich ungewolltes Licht gefallen. Erzählen Sie mir doch erstam wie es dazu."

Noch ohne zusätzliche Kraft , nur mit Achtsamkeit auf Wiederholungen und eingearbeitete Worte.
 
Na, vielleicht war das mit dem Mahl bei einem Vampir nicht mal so unwahrscheinlich, aber hier ging es definitiv ume twas anderes.

"Guten Abend, Herr Braun", anwortete der Mann. "Ich bin Heinz Pfaff. Na, das verblasst mit jedem Tag mehr. Ich habe gesehen, wie eine arabische Frau mit einem Kind ins Hotel ging und von dem Portier so nett empfangen wurde und dann dachte ich daran, daß ich keinen Job kriege, weil es kaum noch Arbeit gibt, die nicht von Maidland ist und da bin ich durchs Raster gefallen." ... Er versuchte sich zu erinnern. "Ich wurde wütend und dann nahm ich die Steine und habe geworfen ..." Er schüttelte den Kopf und irgendwie schien er nicht weiter zu kommen. "Ich bin sonst nicht so, aber dieser unbändige Zorn, ich weiss nicht, wie ich meine Familie durchbringen soll."
 
Das klang für Kai durchaus nach Manipulation, kurzfristiger Manipulation. Er selbst gab sich immer Mühe das Umfeld von Zielpersonen nach Ansatz Punkten abzusuchen und falls nötig auch der Person eine glaubwürdige Entwicklung einzutrichtern, selbst wenn es nur eine Handlung in Vollrausch während Beziehungsproblemen war. Pfusch oder Zeitdruck, er wusste nicht das ihm weniger unangenehm war.

"Gab es etwas an der Frau das sie dabei gestört hat, oder das ihnen besonders aufgefallen ist?"

Kai ging davon mit dem genannten Punkten eingepflanzte Situationen zu hören, versuchte aber weiter offen für Alternativen zu sein. Verzweiflung und Angst könnten ebenfalls irrationale Ereignisse hervorrufen mit denen man bei der Manipulation arbeiten konnte.
 
"In dem Moment ja, aber wenn ich jetzt darüber nachdenke ..." Der Mann machte ein Pause. "Sie hatte halt ein Kopftuch auf, aber das hatte mich vorher noch nie gestört."

Der Mann schien doch ziemlich frustriert zu sein.

"Klar, es ist nicht toll, was gerade passiert, aber ich habe Berichte gesehen, wie die Leute geflohen sind, normalerweise hätte ich mit denen mein Essen geteilt." Er schüttelte den Kopf.
 
Für Kai waren es gute Zeichen. Er hatte von Ahnen gehört die ihren Opfern ihre Worte mit einer solchen Macht aufzwingen konnten, dass diese zu keiner Einsicht in der Lage waren. Der Mann dagegen schien selbst kritisch seinen Verhalten gegenüber zu sein und es nicht zu verstehen. Der Anblick dieser Frau sollte den Trigger darstellen, Kai wollte nun tiefer greifen. Bisher ging Kai von einer Beherrschung aus und sah sogar gute Chancen darin einen Gegner dahinter zu haben der ihm nicht überlegen war. Alternativ konnte auch jemand die Gefühle des Menschen manipuliert haben, aber damit hatte Kai kaum Erfahrung, so blieb er zuerst an seinem Ansatz.

"Herr Pfaff, ich kann ihre Sorgen hier verstehen, was sie mir genannt haben ist eine Situation die nicht einfach ist."

Er sammelte die übernatürliche Kraft an mir der er in die Seele anderer Eindrang in seiner Stimme und seinen Blick.

"Als ihnen diese Gedanken kamen von denen sie erzählt haben, haben sie hier ihre eigene Stimme gehört oder haben sie die Stimme einer anderen Person gehört?"
 
Stefan übersah derweil die Szenerie und hielt alle seine natürlichen und übernatürlichen Fähigkeiten aufrecht. Unterbwusst beobachtete er Herr Braun und erkannte das er gut war in dem was er tat.
Nun, Stefan konnte nur unterstützend helfen, Lügen oder andere Auffälligkeiten erkennen.
 
Der Mann überlegte. "Es war einfach so ein Gedanke, der mir kam, als hätte mir jemand gesagt, dass das mit en Asylanten falsch ist", sagte er dann. "Aber vielleicht war es auch nur das Gerede von dem Typen von der Linken, der immer dagegen votiert hat."

Ohja, er wirkte schon irgendwie irritiert, als wäre da was, an das er nicht ran kam.
 
Etwas kroch Kai den Rücken entlang. Etwas kaltes das sich in sein Innerstes grub. Etwas mit einem schrillen Klang wie dem Zirpen einer Grille. Es war ein Zweifel der Versuchte das Tier zu provozieren und Kai in die Defensive zu drängen. Ein Zweifel der wollte das Kai sich eine Niederlage eingesteht. Aber Dad war keine Option so lange Kai das Gebäude aus eigener Kraft verlassen wollte. Sein Blick wurde härter, der Ton aggressiver, er schien ein Ergebnis erzwingen zu wollen.

"Sie haben sicher selbst schon gemerkt das etwas in Ihnen nicht stimmt. Es gab Fragen auf die sie nur zögernd Antworten können, meine Frage machte Ihnen gerade Probleme."

Er hatte einen falschen Ansatz gewählt der vielleicht einen Schritt voran brachte aber noch lange keine Lösung.

"Ihr Gedanke konnte daher richtig sein."

Er konzentrierte die Macht in seinem Blut und nutzte seine Willenskraft um den Sieg zu erzwingen.

"Als hätte es ihnen jemand gesagt."

Er machte eine kurze Pause.

"Gab es jemanden der es ihnen gesagt, oder eher befohlen hat? Jemanden der Ihnen Anweisungen gab und ihnen dann befahl den Kontakt zu vergessen?"
 
"Ich glaube, aber ich kann mich nicht erinnern, es war, als wäre es nicht mein Gedanken." DerMann schüttelte den Kopf und schien nachzudenken.

Out of Character
TR würfel mal bitte, wie gut du bist mit deiner Beherrschung.
 
Der Mann schien für einen Moment eine gewisse Erleichterung zu finden, es gab etwas an das er sich erinnern konnte und das hilfreich war die Situation zu verstehen. Er wollte Reden, etwas sagen aber ihm stockte der Atem. Mit offenem Mund saß er da und versuchte erneut zu sprechen, aber ohne Erfolg. Er räusperte, hustete und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen um die zu befeuchten, aber es half alles nichts, er brachte keinen Ton heraus. Als er sein Problem zunehmend erkannt blieb sein Mund einfach offen, mit einer zitternden Lippe und Angst in den Augen. Er suchte den Blick von Kai, versucht andere Worte zu finden aber auch dies ohne Erfolg. Tränen liefen ihm über die Wangen als er versuchte wortlos einen Hilferuf zu formulieren aber es half nichts, diesen Kampf könnte der Mann nicht alleine gewinnen. Kai lächelte innerlich kurz, als er erkannte das er die Barrieren durchbrechen könnte. Er erkannte die Grenze die er selbst für Opfer nutzte.

"Sie kämpfen nicht alleine dagegen, ich bin hier um ihnen zu helfen."

Der Mann hatte währendessen sein Gesicht in seinen Händen vergraben, als suchte er einen Ort um sich zu verkriechen und Schutz zu suchen. Kai gab ihm ein wenig Zeit bevor er ihm die Hände entgegenstreckt und sprach. Er versuchte ihn zum Blickkontakt zu ermutigen und mit seinen Kräften erneut gegen die Wand zu schlagen.

"Es ist kein einfacher Weg, ich lüge sie nicht an und beschönigen es nicht. Wenn uns dies nicht gelingt werden sie dieses Problem bis zu ihrem Tod mit ihnen tragen. Aber ich werde ihBen helfen, Ihnen die Kraft geben es durchzustehenund die befreien."

Er wartete wieder einen Moment.

"Ihnen wurde verboten darüber zu Reden, sie würden bedroht und eingeschüchtert. Aber ich erlaube es ihBen. Dieser Befehl hat keine Macht mehr über Sie, Sie können ezählen woran sie sich erinnern."
 
"Da, da ist das Gesicht von einem Mann, er hat mir gesagt, die Asylanten sind böse und nehmen uns alles weg" stammelte er dann. "Wie kann ich das nur vergessen, aber das war nicht an dem Tag, das war vorher ... ich hab es einfach vergessen, dachte ich hab es geträumt, er war einfach komisch ..."

Er sah Kai an.

"Hilft das denn was?"
 
Kai nickte.

"Ja, es hilft, es ist ein Anfang. Was können Sie mir zu dem Mann sagen? Gab es etwas an ihm das Ihnen als markantes Merkmal noch in Erinnerung ist?"
 
Der Mann überlegte eine Weile.

"Er hat so irgendwie geknackt, das war unheimlich und er hatte sehr teure Kleidung an und er war irgendwie einschüchternd." Er schauderte. "Ich weiss nicht, er kam mir sehr seltsam vor, fast unnatürlich."
 
Geknackt? Kai hatte ein unangenehmes Gefühl beim Gedanken daran das er einsortieren musste. Innerlich gab er einen Seufzer von sich , aufgrund der Richtung die seine Ermittlung hier einnahm. Kai stand auf und trat auf den Mann zu.

"Stellen Sie sich bitte neben mich und sagen mir was ihnen im Vergleich mit mir als erstes einfällt wenn sie an den Mann denken."
 
Hm, der Mann tat, wie Kai sagte und trat dann sofort einen Schritt zurück.
"Er war irgendwie anders", sagte er dann. "Sie sind auch anders, aber doch nicht so wie er."

Konnte ein Mensch das Tier spüren?
 
Eine Bestätigung für etwas das als Tatsache bereits klar war. Kai hatte sich nicht darum bemüht vor dem Mann besonders menschlich zu wirken, trotzdem hatte er mit dieser Einschätzung nicht gerechnet. Aber es erweiterte seinen Kreis der Verdächtigen gerade von einer auf zwei Personen. Er würde später nochmal nachhaken.

"Darauf möchte ich später noch zurückkommen. Was ist mit den rein äusserlichen Merkmalen? War er größer oder kleiner als ich? Hatten seine Augen eine besondere Farbe oder seine Stimme einen speziellen Klang?"
 
"Er war kleiner und trug sehr teuere Kleidung und einen Hut, so daß ich nicht viel von ihm erkennen konnte, du dem er eher in Schatten blieb." Er schüttelte sich. "Aber das Knacken der Halswirbel war schon sehr schlimm."
 
Kai nickte, nur gefiel ihm die Antwort mit ihren Konsequenzen nicht.

"Ich habe nur noch eine letzte Frage. Können Sie sich erinnern wann und wo genausie dem Mann begegnet sind?"
 
"Ich war mit einigen anderen am Bahnhof und wir hatten da etwas getrunken", erklärte er. "Da kam er an und hat uns eben gesagt, daß die Asylanten an unserer Situation schuld sind." Er schüttelte den Kopf. "Aber eigentlich bin ich selber schuld, daß ich keine Arbeit habe und im Männerwohnheim wohne."
 
Er nickte dem Mann zu.

"Danke, sie haben mir geholfen."

Danach legte er wieder Kraft in seine Stimme.

"Nehmen Sie ihr Schicksal wieder in die eigene Hand. Nehmen Sie Möglichkeiten zur Weiterbildung wahr bis sie etwas finden mit dem sie wieder auf eigenen Beinen stehen können. Geben Sie Ihr Leben nicht auf."

Danach ging er aus dem Raum und auf Frau Heinrich zu.

"Der Mann wurde wie ein Werkzeug benutzt, mehr kann ich Ihnen im Moment nicht bieten. Wenn die anderen Personen bis jetzt noch nichts getan haben, haben wir vielleicht Glück gehabt."
 
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