Eldrige
Zombie-Survival Experte
- Registriert
- 2. März 2004
- Beiträge
- 5.858
Der angenehme Tag hatte die Menschen verwöhnt und eingelullt, seine Wärme umschmeichelte immer noch die Luft der angebrochenen Nacht und flüsterte verheißhungsvolle Geschichten von milden Sommernächten die bevorstanden.
Auf dem verfallenen, ungepflegtem Bereich des Friedhofes tummelte sich das Leben. Insekten schwärmten und tanzten ausgelassen in der heimeligen Atmosphäre des ausgehenden Frühlings.
Unzählige Siebenschläfer huschten durch das Gras und ließen sich von ihm streicheln und alte bequeme Stubentiger spürten in ihrer Brust das wilde Herzen ihrer Vorfahren aus dunklen, geheimnissvollen Djschungeln schlagen.
Das Leben quoll beinahe aus allen Poren und es schien das sich alle die tausenden Tröpfchen aus Leben ihren Weg hinab in die kalten, dunklen Katakomben unter dem einsamen, vergessenen Brunnen in der hintertesten Ecke der alten Friedhofswiese machten.
Wie ein Zündfunke sprang es über auf den verkrüppelten, steifen Leichnam der dort unten auf seinem Altarstein lag und langsam begannen die Glieder der Leiche zu zittern und zu zucken.
Lurker schlug die Augen auf und die uralte Macht die sein Blut verfluchte brannte sich einen Weg durch seinen Körper, wie ein Schneidbrenner durch Metall. Spastische Wellen warfen seinen zerschundenen Leib hin und her und seine Zähne knirschten furchterregend weil seine Kiefer mit aller Kraft aufeinander mahlten.
Nach und nach entließ ihn das Erwachen aus seinem Würgegriff und er lag schließlich ruhig und völlig still in der Dunkelheit seiner Schlafkammer.
Es roch nach kühlem Stein und Alter. Hier war man näher an den Knochen der Welt als auf der Oberfläche und spürte das alter der Erde die einen umgab.
Zu einem normalem Aufwachen gehörte so etwas wie sich zu strecken, die letzte Müdigkeit aus den Knochen zu vertreiben und sich in Schwung zu bringen. Der Untote wußte nicht mehr wie sich das angefühlt hatte, damals.
Er kannte nur noch das kreischende Gefühl wenn die Nacht ihn aus der gnädigen, tiefen Bewußtlosigkeit des Tages riss und eine Nacht an die nächste reihte, wie eine endlose Kette aus Nacht die ihn mit sich riss.
Es war schrecklich, es war zum verzweifeln und zum weinen, aber so sehr man sich auch anstrengte einfach liegen zu bleiben und vor Selbstmitleid zu sterben, es gab da etwas das ihn immer wieder hochtrieb.
Sein Aufwachen bestand nicht daraus sich den Schlaf aus den Augen zu reiben, sein Aufwachen war bestimmt vom Hunger.
Er war da, noch bevor seine Gedanken einen Zusammenhang zwischen den Fetzen von Bewußtsein und einer Person die sich Lurker nannte herstellen konnte. Auch jetzt war er da, schlich umher in seinem Innerem und strich heulend durch die Kammern seines Ichs. Der Hunger war gnadenlos und er wollte hinaus, der Hunger war mächtiger als alles das Lurker kannte, der Hunger kannte nur ein Ziel und darum hatte er ihn aus dem Tod gerissen. Er würde sich von ihm hinaustragen lassen und er würde ihn dazu bringen nachzugeben und das Elexier das er so dringend wollte aus den Lebenden zu saugen. So war das Erwachen für die Verfluchten und so würde es immer bleiben.
Verdammnis war keine Frage der schwere einer Strafe, nur ihrer Dauer.
Lurker riss sich mit einem knurren aus der Depression. Struktur war wichtig, Struktur gab ihm Kraft seinen Willen über die zornige, alles verzehrende Flamme in seinem Innerem zu stellen.
Er begann damit seine sorgfältig zusammengelegte Kleidung anzulegen. Schicht um Schicht wickelte er sich um seinen unnatürlich dürren Körper, zog zuletzt die Kapuze über seinen kahlen Schädel und ging dann mit entschlossenen Schritten durch das kleine Höhlensystem. Er hatte einen durchgeplanten Tag vor sich, so viel gab es zu besuchen, sowohl Orte als auch Personen, doch eines war wichtiger und ging allem vorran.
Er schloss die große schwere Kette die an dem wuchtigem Betonklotz der im Boden des Kellerschachtes von ihm vergraben worden war auf, die verhinderte das man das Gitter von oben öffnete wenn er sich zur Ruhe begab und wandte sich dann dem Mauerwerk zu.
Mit hakeligen Bewegungen, wie sie lebende, wirkliche Muskeln wohl nicht erzeugt hätten, zog er sich die bewachsenen Wände des Schachtes hinauf und krallte sich in den Rand des Brunnens, hob das Gitter mit seiner Schulter an und schlüpfte durch den Spalt.
Die Luft roch süß, für jene die mit dem Duft von Blüten und frisch gemähtem Gras, der vom bewirtschaftetem Teil des Finstertalers Friedhofes hinüberwehte, noch etwas angenehmes verknüpfen konnte. Lurker konnte alle die Bestandteile in der Luft ebenfalls warnehmen, doch anstatt etwas dabei zu fühlen, erinnerte er sich nur daran wie es war Gefühle für so etwas zu haben.
In jedem Gerruch steckte der Dorn des Verlustes. Bevor er wieder schwermütig werden konnte hüpfte er von seinem Brunnen herunter und lief auf scheinbar wirren Pfaden durch die Bäume des kleinen Wäldchens in Richtung Industriegebiet davon.
Über alte, überwucherte Gleise, vorbei an stillgelegten Lagerhallen und rostigen Werkstoren führte ihn sein Weg durch das Fabrikenviertel der Stadt. Der Puls Finstertals schlug hier im ruhigerem Rythmus der Nachtschichten, nicht im hektischen, ständig am Rande des Kollapses befindlichem Herzschlag des Tages.
Der Nosferatu setzte über alte, graue Mauern hinweg und passierte Baustellen.
Schließlich ragte der Bauzaun mit dem muffigem altem Holzbeschlag der Mülldeponie vor ihm auf. Spielend leicht fanden seine Krallenbewehrten Finger halt in dem Draht und geschickt manöverte er sich durch die Stacheldraht Spirale die martialisch auf dem Zaun trohnte.
Als er auf der anderen Seite hinunter fiel, befand er sich in der Nähe des Fuhrparkes. Große Müllfahrzeuge standen in Reihe und Glied, wie schlafende Ungetüme im fahlen Kegel der spärlichen Beleuchtung.
In der Verbrennungsanlage brannten die Öfen auf Hochbetrieb und vernichteten die Zeugnisse der Konsumsucht mit der die Menschheit sich langsam aber sicher selber verblödete, verfettete und in den Wahnsinn trieb.
Wahrscheinlich würde er auf dem Rückweg irgendwo einen einsamen Arbeiter finden können, den er überfallen konnte. Der Fluch in seinem Innerem schlang eine Tentakel aus Hunger um seinen Willen und begann daran zu quetschen.
Warum nicht jetzt einen kleinen Abstecher machen und die Zähne in lebendiges Fleisch versenken ?
Weil sich das nicht geziemt... nach unserer Sitte
Die Stimme seines Meisters schnalzte wie eine Peitsche durch seine Gedanken und brachte die Kontrolle zurück.
Wenn es noch andere seines Blutes in der Stadt gab, dann würde er sie hier finden können. Wenigstens ihre Spuren.
Reissers alte Zuflucht befand sich unter der Deponie, wenn er nirgendwo andere Clansmitglieder fand, würde er diesen Ort kurz besuchen und der Todestätte der alten Geissel der Stadt die Ehre erweisen. Aber wenn es hier noch Brüder und Schwestern gab, dann sollten sie ihn nicht mit einem Menschlein zwischen den Zähnen und sabbernd vor Freude kennenlernen. Das Gehörte sich nicht.
Erst vorstellen, dann bedienen...
Also ging Lurker beschwingt los und lief die Pfade zwischen den Bergen von Abfällen ab, auf der Suche nach Gleichgesinnten.
Auf dem verfallenen, ungepflegtem Bereich des Friedhofes tummelte sich das Leben. Insekten schwärmten und tanzten ausgelassen in der heimeligen Atmosphäre des ausgehenden Frühlings.
Unzählige Siebenschläfer huschten durch das Gras und ließen sich von ihm streicheln und alte bequeme Stubentiger spürten in ihrer Brust das wilde Herzen ihrer Vorfahren aus dunklen, geheimnissvollen Djschungeln schlagen.
Das Leben quoll beinahe aus allen Poren und es schien das sich alle die tausenden Tröpfchen aus Leben ihren Weg hinab in die kalten, dunklen Katakomben unter dem einsamen, vergessenen Brunnen in der hintertesten Ecke der alten Friedhofswiese machten.
Wie ein Zündfunke sprang es über auf den verkrüppelten, steifen Leichnam der dort unten auf seinem Altarstein lag und langsam begannen die Glieder der Leiche zu zittern und zu zucken.
Lurker schlug die Augen auf und die uralte Macht die sein Blut verfluchte brannte sich einen Weg durch seinen Körper, wie ein Schneidbrenner durch Metall. Spastische Wellen warfen seinen zerschundenen Leib hin und her und seine Zähne knirschten furchterregend weil seine Kiefer mit aller Kraft aufeinander mahlten.
Nach und nach entließ ihn das Erwachen aus seinem Würgegriff und er lag schließlich ruhig und völlig still in der Dunkelheit seiner Schlafkammer.
Es roch nach kühlem Stein und Alter. Hier war man näher an den Knochen der Welt als auf der Oberfläche und spürte das alter der Erde die einen umgab.
Zu einem normalem Aufwachen gehörte so etwas wie sich zu strecken, die letzte Müdigkeit aus den Knochen zu vertreiben und sich in Schwung zu bringen. Der Untote wußte nicht mehr wie sich das angefühlt hatte, damals.
Er kannte nur noch das kreischende Gefühl wenn die Nacht ihn aus der gnädigen, tiefen Bewußtlosigkeit des Tages riss und eine Nacht an die nächste reihte, wie eine endlose Kette aus Nacht die ihn mit sich riss.
Es war schrecklich, es war zum verzweifeln und zum weinen, aber so sehr man sich auch anstrengte einfach liegen zu bleiben und vor Selbstmitleid zu sterben, es gab da etwas das ihn immer wieder hochtrieb.
Sein Aufwachen bestand nicht daraus sich den Schlaf aus den Augen zu reiben, sein Aufwachen war bestimmt vom Hunger.
Er war da, noch bevor seine Gedanken einen Zusammenhang zwischen den Fetzen von Bewußtsein und einer Person die sich Lurker nannte herstellen konnte. Auch jetzt war er da, schlich umher in seinem Innerem und strich heulend durch die Kammern seines Ichs. Der Hunger war gnadenlos und er wollte hinaus, der Hunger war mächtiger als alles das Lurker kannte, der Hunger kannte nur ein Ziel und darum hatte er ihn aus dem Tod gerissen. Er würde sich von ihm hinaustragen lassen und er würde ihn dazu bringen nachzugeben und das Elexier das er so dringend wollte aus den Lebenden zu saugen. So war das Erwachen für die Verfluchten und so würde es immer bleiben.
Verdammnis war keine Frage der schwere einer Strafe, nur ihrer Dauer.
Lurker riss sich mit einem knurren aus der Depression. Struktur war wichtig, Struktur gab ihm Kraft seinen Willen über die zornige, alles verzehrende Flamme in seinem Innerem zu stellen.
Er begann damit seine sorgfältig zusammengelegte Kleidung anzulegen. Schicht um Schicht wickelte er sich um seinen unnatürlich dürren Körper, zog zuletzt die Kapuze über seinen kahlen Schädel und ging dann mit entschlossenen Schritten durch das kleine Höhlensystem. Er hatte einen durchgeplanten Tag vor sich, so viel gab es zu besuchen, sowohl Orte als auch Personen, doch eines war wichtiger und ging allem vorran.
Er schloss die große schwere Kette die an dem wuchtigem Betonklotz der im Boden des Kellerschachtes von ihm vergraben worden war auf, die verhinderte das man das Gitter von oben öffnete wenn er sich zur Ruhe begab und wandte sich dann dem Mauerwerk zu.
Mit hakeligen Bewegungen, wie sie lebende, wirkliche Muskeln wohl nicht erzeugt hätten, zog er sich die bewachsenen Wände des Schachtes hinauf und krallte sich in den Rand des Brunnens, hob das Gitter mit seiner Schulter an und schlüpfte durch den Spalt.
Die Luft roch süß, für jene die mit dem Duft von Blüten und frisch gemähtem Gras, der vom bewirtschaftetem Teil des Finstertalers Friedhofes hinüberwehte, noch etwas angenehmes verknüpfen konnte. Lurker konnte alle die Bestandteile in der Luft ebenfalls warnehmen, doch anstatt etwas dabei zu fühlen, erinnerte er sich nur daran wie es war Gefühle für so etwas zu haben.
In jedem Gerruch steckte der Dorn des Verlustes. Bevor er wieder schwermütig werden konnte hüpfte er von seinem Brunnen herunter und lief auf scheinbar wirren Pfaden durch die Bäume des kleinen Wäldchens in Richtung Industriegebiet davon.
Über alte, überwucherte Gleise, vorbei an stillgelegten Lagerhallen und rostigen Werkstoren führte ihn sein Weg durch das Fabrikenviertel der Stadt. Der Puls Finstertals schlug hier im ruhigerem Rythmus der Nachtschichten, nicht im hektischen, ständig am Rande des Kollapses befindlichem Herzschlag des Tages.
Der Nosferatu setzte über alte, graue Mauern hinweg und passierte Baustellen.
Schließlich ragte der Bauzaun mit dem muffigem altem Holzbeschlag der Mülldeponie vor ihm auf. Spielend leicht fanden seine Krallenbewehrten Finger halt in dem Draht und geschickt manöverte er sich durch die Stacheldraht Spirale die martialisch auf dem Zaun trohnte.
Als er auf der anderen Seite hinunter fiel, befand er sich in der Nähe des Fuhrparkes. Große Müllfahrzeuge standen in Reihe und Glied, wie schlafende Ungetüme im fahlen Kegel der spärlichen Beleuchtung.
In der Verbrennungsanlage brannten die Öfen auf Hochbetrieb und vernichteten die Zeugnisse der Konsumsucht mit der die Menschheit sich langsam aber sicher selber verblödete, verfettete und in den Wahnsinn trieb.
Wahrscheinlich würde er auf dem Rückweg irgendwo einen einsamen Arbeiter finden können, den er überfallen konnte. Der Fluch in seinem Innerem schlang eine Tentakel aus Hunger um seinen Willen und begann daran zu quetschen.
Warum nicht jetzt einen kleinen Abstecher machen und die Zähne in lebendiges Fleisch versenken ?
Weil sich das nicht geziemt... nach unserer Sitte
Die Stimme seines Meisters schnalzte wie eine Peitsche durch seine Gedanken und brachte die Kontrolle zurück.
Wenn es noch andere seines Blutes in der Stadt gab, dann würde er sie hier finden können. Wenigstens ihre Spuren.
Reissers alte Zuflucht befand sich unter der Deponie, wenn er nirgendwo andere Clansmitglieder fand, würde er diesen Ort kurz besuchen und der Todestätte der alten Geissel der Stadt die Ehre erweisen. Aber wenn es hier noch Brüder und Schwestern gab, dann sollten sie ihn nicht mit einem Menschlein zwischen den Zähnen und sabbernd vor Freude kennenlernen. Das Gehörte sich nicht.
Erst vorstellen, dann bedienen...
Also ging Lurker beschwingt los und lief die Pfade zwischen den Bergen von Abfällen ab, auf der Suche nach Gleichgesinnten.