[12.06.06] Setitenverhör

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Christine schaute nur kurz verwirrt. Doch ehe sie antworten konnte, hatte Alexander schon die Tür ins Visier genommen.

Und weiter ging die Jagd.
Ohne scheu sprang Melissa in die Kanalisation. Das mühsame Klettern war nicht nötig. Sie erfasste ihre Umgebung beängstigend schnell und kam den Sprung mit den Beinen abfedern auf dem Boden auf. Ihr schnellen Schritte halten in der Kanalisation, während Melissa das Wasser absuchte.
"Er muss im Wasser sein!" sagte sie beiläufig.

Nach relativ kurzer Zeit verliesen sie die Kanalisation und betraten einen kleinen Seitenarm der Finster, der schnell wieder zu ihr führte. Weit konnte er nicht mehr sein. Sie roch But!
 
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Alexander sprang behende hinterher. Auch er landete sicher auf beiden Beinen und rannte hinter Melissa her. Sie schien durch ihr Blut besser sehen zu können, als er. Deshalb war er nicht ganz so schnell, wie Melissa.

Trotz der kaum vorhandenen Beleuchtung ausserhalb der Kanalisation, hob sich der "Ausgang" vom tiefen Schwarz der Kanalisation ab, sodass es einen Farbunterschied darstellte. Alexander sprintete darauf zu und war Melissa nur ein Paar Schritte hinterher
 
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Bis hierhin war alles rasend schnell gegangen und die Vernunft hatte keine Gelegenheit bekommen in den impulsiven Handlungsablauf einzugreifen.
Alexander hatte dem Tier einen Spalt weit die Türe aufgelassen indem er es durch seine toten Venen rasen ließ um von seiner Stärke und Schnelligkeit zu profitieren. Es war ein herrliches Gefühl wenn das Leben das er von den Menschen stahl durch die abgestorbenen Fasern seines Körpers brandete, es erinnerte einen daran wie es war zu Leben.
Es ließ einen nach dem Rausch natürlich wieder genau so leer, so einsam und mit dem bitterem Geschmack des Verlustes auf der Zunge zurück wie zuvor, doch für den Moment war es Glück.
Der Ventrue hatte es geschafft gut mitzuhalten und deutlich sah er die Umrisse der Anderen die bei dieser Jagd wie ein Bluthund vorweg lief. Fast hatte er sie erreicht und die Lücke geschlossen, als er plötzlich keinen Boden mehr unter den Füssen hatte.
Zuerst wäre es beinahe gar nicht aufgefallen und er wäre einfach über das Wasser weitergelaufen, so schnell war er. Doch sein Fuss fand einfach keinen Halt und er krachte mit dem Knie plötzlich vor eine Wand. Seine Reflexe funktionierten und er griff, nun bis zur Brust im Wasser, noch nach dem Rand des Loches das unter der trüben Oberfläche verborgen war, doch sein eigener Schwung arbeitete nun gegen ihn und trieb ihn weiter.
Es war nicht mehr zu verhindern und mit einem platschendem Gerräusch verschwand Alexander im Wasser.
Das offene Überlaufrohr war durch das nur Knöcheltiefe Wasser nicht zu sehen gewesen. Er spürte wie das schmutzige, trübe Wasser ihn umschloss und er wurde ein paar mal, wie in der Trommel einer Waschmaschine, durchgewirbelt.
Es war dem Ventrue egal wo oben und unten war, das einzige was er nun noch wollte war aus dem widerlichem Wasser heraus. Er spürte Grund unter seinen Füssen und mit der Kraft die ihm der Fluch verlieh katapultierte er sich nach oben. Er brach aus den ekelhaften Fluten des Abwassers wieder hervor und landete wieder in dem Kanal.
Völlig durchnäßt und mit Schlamm beschmiert stand er einen Augenblick einfach nur da.
Als er in den Kanal hinabgesprungen war, da hatte er sich nicht die Zeit genommen dieser scheusslichen Kullisse irgendeine Beachtung zu schenken.
Jetzt holte sich die stinkende Finsterniss ihren Tribut und stürmte auf ihn ein.
Die Wände waren beschmiert mit einem grünlichem Schleim. Ablagerungen der Auscheidungen einer großen Stadt zogen sich durch das Tunnelsystem um das braune, brackige Wasser schwappte nekisch und schlürfend um seine Knöchel. Allerlei Hygiene Artikel und Unrat tanzten einen fiesen Ringelreien auf den öligen Schlieren die sich wie der häßliche, ungeliebte Zwilling eines wunderbaren Flusses durch die Dunkelheit schoben.
Es roch furchtbar, als wäre dies der verdorbene, abgestorbene, madenzerfressene Leib der Stadt. Für einen kurzen Augenblick hatte der Ventrue das Gefühl das die Hölle vielleicht doch existierte und sich ein paar Anregungen an Orten wie diesen holen mochte.
Aber er riss sich zusammen und richtete seinen Fokus wieder auf den Ausgang. Er sah Melissa nicht mehr, aber sie konnte nur in eine Richtung sein, also rannte er wieder los, nur eine handbreit weniger waghalsig als zuvor, was ihn sicher und ohne weitere Schmach zu erleiden auf den Ausschnitt der Nacht der das Ende des Kanals war, zutrieb.
Er erreichte das Ende des Schachtes und trat durch das rostige Ende hinaus. Unter sich sah er schimmernd und majestetisch die Finster fließen.
Es war hier draussen wesentlich heller als im Schacht und so sah er überdeutlich die kleinen Wellen die über die schwarzen Steine des Ufers schwappten und den großen, tief im Wasser liegenden Kahn der irgendeine Fracht durch die Finster schiffte.
Leise gurgelte und plätscherte ein Rinnsal hinter ihm.
Der Ventrue sah ansonsten niemanden. War die Andere vielleicht vollständig dem Wahnsinn verfallen und hinabgesprungen in den Fluss ?
Die glatten Steine schwiegen sich über ihren Verbleib aus und zeigten keinerlei Spuren, wie sie in Schlamm vielleicht leichter zu sehen gewesen wären.
Alexander schwenkte hier hin und dort hin, aber es war niemand außer ihm hier. Nur das Gefühl einer fehlenden Präsenz die eben noch so deutlich da gewesen war blieb ihm.
Kein verräterischer Strudel auf dem Wasser, keine Gestalt tauchte aus den Fluten auf.
Eine Kleine Pfütze aus Abwasser sammelte sich unter dem Vampir.
 
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Alexander stand da und schaute auf die Finster hinab....Kein Zeichen von Melissa oder dem Setiten. Er konnte niemanden ausmachen!

Fluchend trat er nach einem losen Stein und kickte ihn weit über den Vorsprung hinweg... mit einem leisen Plumpsen verschwand der Stein in den Fluten.

Alexander sah zurück in den Tunnel, konnte jedoch nichts erkennen, da es draussen heller war, als in der Kanalisation.

Somit machte er sich an den Abstieg in Richtung Ufer der Finster.

"Verdammte Scheisse.. So kann ich doch nicht zurück zum Café! Ich muss wohl nochmals ein Bad nehmen... Diesesmal aber nicht in der stinkenden Brühe!" rief er hinaus und beschaute sich das Ufer.

Er stapfte ein paar Meter weiter den Fluss hinauf, wobei seine teuren Lackschuhe leise Quatsch Geräusche von sich gaben.

Er machte einen Schritt in die Finster hinein, sehr auf sein Gleichgewicht bedacht, sodass er nicht mitgerissen wurde. Dann einen weiteren, und nocheinen.

Da er nicht atmen musste, war er schwerer als das Wasser... so müsste er eigentlich den ganzen Dreck von sich abspülen können.....
 
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Die Nacht blieb, bis auf das Rauschen der Finster, stumm und teilnahmslos gegenüber den Selbstgesprächen des Vampirs.
Positionslichter von Schleppern blinkten und das Wasser schwappte munter durch die Steine.
Alexander kam problemlos die Böschng herunter, obwohl das Ufer recht glitschig war. Dann stand er bis zu den Knien in den Fluten des Stromes dessen Namen einst die Gründungsväter der Stadt inspiriert hatte sich hier niederzulassen und dem Land seine Form zu geben.
Obwohl er durch und durch ein Mitglied seines Clans war, mochte in ihm in diesem Augenblick Verständniss für die Angehörigen des Clans der Rose aufbringen, denn die sanfte und beinahe tröstende Umarmung des Flusses, die mit ihrer glatten Kühle die Hitze der Jagd verbannte, lud tatsächlich dazu ein die Gedanken Schweifen zu lassen.
Man konnte in solchen Augenblicken wie diesen sicher wunderbar in nostalgischen Gedanken weilen.
Rein funktionell gesehen ging es für ihn aber auch vorran. Die Strömung rieb ihm den Schlamm aus seinem Anzug und die edlen Wollfasern, die ohnehin nicht dazu neigten sich gut mit Schmutz zu verbinden, taten ihren Dienst.
Er war weit weg von einem Zustand den man als sauber bezeichnen würde, aber zumindest war er nicht mehr komplett mit dem Schlamm der Kanalisation überzogen und seine Kleidung würde wohl nach einer entsprechenden Behandlung auch wieder zu retten sein.
Während er also dem Teppich aus Schmutz hinterher sah, der sich von ihm entfernte und vom Fluss dahingetragen wurde, stellte er fest das er zwar immer noch ein nasser Untoter, aber kein vollkommen verdreckter Untoter war.
Von einem Auftritt in der Öffentlichkeit wie im Cafe des Trois sollte er in diesem Aufzug wohl lieber Abstand nehmen.
Er würde auf jedenfall Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Außerdem war ein kurzer Stop, eine heiße Badewanne, trockene, frischgewaschene und duftende Handtücher gerade ein so verlockender Gedanke, dass mancher versucht wäre die unsterbliche Ewigkeit, zu der man in seinen Kreisen verdammt war, aufzugeben für einen gepflegten Wellness Abend.
Es war beinahe ein wenig Schade das er so alleine hier war, der Anblick des begossenen Ventrue mochte einem zumindest ein Schmunzeln entlocken.
Majestetisch floss die dunkle Finster einfach weiter, immer noch ohne Notiz von ihm zu nehmen.
 
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Lange Zeit stand Alexander dort und spürte nur die Kälte des Wassers, welches um seinen Körper herumströmte, als wäre er ein Stein. Er fühlte die Kälte, jedoch machte ihm nichts aus...das war einmal

Er dachte daran zurück, wie er damals, als kleiner Junge, im Winter beim Fischen in den zugefrorenen See gefallen war und sich nur mit Mühe wieder auf das Eis ziehen konnte... beinahe wäre er dort erfroren! Wenn nicht sein Vater gerade von der Arbeit gekommen wäre und sein Fahrrad am Ufer entdeckt hätte. Er wäre dort gestorben und nicht zur Uni gegangen...kein Jura studiert...keinen geheimnissvollen Fremden getroffen...nicht zu dem geworden, was er jetzt ist - einem Vampir!

Alexander schüttelte verwundert den Kopf...Was war denn das? Verliere ich mich in Erinnerungen?

Er watete langsam wieder zum Ufer zurück und stieg aus dem Wasser, die Böschung hinauf. Sich lange schüttelnd versuchte er sich irgendwodran orientieren zu können, um seinen Standort festzustellen
 
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Die Kleidung des Untoten klebte an seinem Körper und das trockenschütteln war überhaupt nicht gut für seine Frisur. Auch kurze Haare konnten schlecht sitzen oder in ungünstigen Büscheln abstehen.
Aber es war dunkel genug, so das man schon bis auf zwei Meter an ihn hätte herankommen müssen um zu sehen das er eben noch bis zum Scheitel im Wasser des Flusses gestanden hatte.
Jetzt wo er sich einmal umsah wußte er sofort wo er sich befand. Er sah durch eine gepflegte Parkanlage die mit sanftem Licht angestrahlte Villa des Prinzen glühen.
Dahinter konnte er die Umrisse des Kunstmuseums erkunden.
Auf der anderen Seite der Finster sah er dutzende kleine Lichtinseln die den Parkplatz des neuen Einkaufszentrums erleuchteten.
Der große Stahl und Glaskasten beherschte dieses Ufers.
Links von sich sah Alexander eine Brücke, auf der die Scheinwerfer der Autos wie Leuchtkäfer hin und her rasten.
 
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Alexander ging los und marschierte, so nass wie er war, in Richtung des Cafes. Ihm war es egal, ob er gesehen wurde, oder nicht. Hauptsache er kam wieder zu seinem Auto.

So ging er zielstrebig an der Straße entlang, die Lichter der Autos wissentlich ignorierend
 
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Schnell war er durch das durchaus bessere Wohnviertel wieder bis zur Türe des Cafes gelangt.
Bis dorthin hatte nur gelegentlich dem einem oder anderem Nachtwächter auf Patrouille ausweichen müssen.
Die
Strassen waren um diese Stunde menschenleer. Erst vor dem Cafe war wieder ein wenig mehr Betrieb.
Die Straße und ihre romantische Fassade spiegelte sich in den großen Scheibuen des Elysiums wieder. Ein Nachtbus fuhr leise brummend an ihm vorbei, ein einzelner Fahrradfahrer und sogar noch vereinzelte Passanten leisteten Alexander Gesellschaft.
Erst wenn man einmal in einem solchem Aufzug wie er jetzt unterwegs war bemerkte man wie wenig die Leute um einen herum Notiz von einem nahmen oder überhaupt jemanden bemerkten. Wenn man nicht gerade ein großer, gut gekleideter Mann mit teuren Accesoirs und einem schmissigem Lächeln war, sondern ein etwas zerstrubbelter und schmuddeliger Normalo, dann konnte man scheinbar ebenso gut unsichtbar sein. Niemand wollte ihn bemerken, so konnte es einem vorkommen.
Sein Wagen stand immer noch vor dem Cafe, wo er ihn geparkt hatte und versprach heimelige Sicherheit.
 
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Es erstaunte Alexander, dass ihn so wenige Leute beachteten. Er war es immer gewohnt, dass sich die Leute nach ihm umdrehten, wenn man die Geräusche seiner Schuhe auf dem Asphalt hörte, die die Nacht durchschnitten...

Doch keiner beachtete ihn, niemand nahm Notiz von ihm....er gehörte zur breiten Masse....

Da braucht man keinen Nosferatu sein, um sowas zu können ging es ihm durch den Kopf und er grinste, als er das Cafe betrat.

Sein Blick zu Christine war warm und freundlich, jedoch bemerkte sie, dass er genervt war.

"Christine hast du zufällig ein paar Handtücher hier?" fragte er, als er direkt vor ihr am Tresen stand.
"ich habe ein unfreiwilliges Bad genommen"
 
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Die Junge Frau lächelte als die Tür sachte aufschwang und sie den Ventrue erkannte, jedoch rutschte es ihr ein wenig zur Seite als sie den desolaten Zustand des Anderen bemerkte.
Sie lupfte eine Augenbraue und ein leichtes Kräuseln schwebte über ihrer Stirn, nicht stark genug um als Stirnrunzeln durchzugehen, aber dennoch war es da.

Kommen sie doch bitte einmal herum, wir haben hier im hinteren Bereich ein Badezimmer das sie nutzen können.

Mit einer einladenden Geste deutete sie auf einen Durchgang in den Back-Office Bereich des Cafe.
Ihren Bewegungen ruhte eine Art unterdrückte Hast inne, die man an Angestellten oft bemerkte wenn sie gewisse Dinge schnell aus der Sicht zahlender Kundschaft haben wollte.
Die Höflichkeit gebot es zunächst nicht zu fragen wie er das nur geschafft hatte. Alles in allem würde sie aber an irgendeiner Stelle Bericht darüber erstatten das Die beiden Ventrue wie vom wildem Affen gebissen aus dem Cafe heraus gerannt waren und das Alexander eine halbe Stunde später in diesem Zustand wieder zurückgekommen war.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen direkt wieder hier her zurückzukommen, direkt vor die Augen des Prinzen ?
Wo hatte er sich da wohlmöglich hineinreiten lassen ?

Er wurde vollständig in Ruhe gelassen um sich, so gut er eben mit den vorhanden Mitteln konnte, wieder her zu richten. Das Badezimmer war zweckmäßig eingerichtet, aber es war deutlich niemandes Badezimmer. Die kalte und fremde Atmossphäre eines Hotel Badezimmer haftete hier überall und machte deutlich das niemand diesen Bereich zur persönlichen Hygiene beanspruchte. Keine persönlichen Dinge oder Kleinigkeiten. Alles war akurat an seinem Platz, wurde einmal in der Woche abgestaubt, aber so gut wie niemals wirklich benutzt.

Out of Character
wenn du aus dem Badezimmer wieder heraustreten möchtest und zurück in den Schankraum gehst, tauchst du hier wieder auf.
 
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Out of Character
Ich will nicht rummeckern, aber Alexander ist sozusagen Ernests inoffizieller Vertreter als Hüter. Während Ernests Abwesenheit kümmert sich Alexander um Christine und hat ihr schon in lebensbedrohlichen Situationen beigestanden. Auch das Badezimmer ist, meiner Meinung nach, ebenso wieder die restliche Atmosphäre des Cafes gehalten, da Ernest echt sehr viel Wert auf Stil legt....nur zur Info;)
 
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Out of Character
Ah..ok..danke.. Dann war das eben nur das erstbeste Badezimmer und es gibt noch ein schöneres und tolleres. Schreib halt gerne das Alexander beschließt sich die Mühe zu machen in den ersten Stock zu gehen wo die "richtigen" Badezimmer sind o.ä. anstatt einfach das am nächsten gelegene und bau es dir wie du magst (meinetwegen mit Marmor Kloschüssel ;)).
 
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