AW: [12.06.06] Setitenverhör
Out of Character
Immer dieser dieser blinde Aktionismus, wenn kleine Kinder was nicht bekommen ...
Aber 4 10er in Auspex, da hörst du auf 50 Kilometer die Flöhe husten.
So sehr sich Melissa bemühte, sie konnte nichts von dem Setiten erkennen, entweder er war wirklich nicht da oder seine Verdunkelung war höher als die Auspexkraft von Melissa. Immerhin war diese bei ihr aber so gut ausgeprägt, dass sie unglaublich viel mit bekam. Das Licht wirkte sehr hell und schien verschiedene Farben zu haben, sie konnte außerdem die Geräusche der Menschen in den umgebenden Häusern, einschließlich deren Herzschlags hören und das Durchladen von Alexanders Waffe tat richtiggehend in den Ohren weh.
In dem Keller lag der Geruch von Abwasser und Fäkalien, sie konnte sogar das Blut riechen, dass Christine oben ausschenkte. Wenn sie dem Geruch, der mehr ein fast unerträglicher Gestank war folgte, würde sie einen Abflussdeckel finden, der neben dem Abfluss lag und darunter war ein Rohr von ca. 20 cm Durchmesser zu sehen. Nur, wie sollte jemand da durch kommen? Sie hörte auch das Gluckern des Wassers, das weiter unten floss und das Rauschen. Außerdem schien da ein leises Zischen zu sein oder vielleicht ein Zischeln oder ein Murmeln, doch das schien aus sehr weiter Ferne zu kommen.
Ob der Ruf gewirkt hatte, konnte Melissa allerdings nicht sagen, das würde sich erst noch zeigen müssen.
Thé spürte den Ruf, aber da war etwas anderes, etwas Stärkeres, Älteres zog ihn weg und nicht zu vergessen, der Hunger, der ihm allmählich den roten Schleier vor die Augen zog. Er hatte nicht viel Zeit gehabt zu handeln, hatte das Blut, das er hatte dazu verwendet sich in eine etwa 1,80 m lange Schlange zu verwandeln, damit er durch den Kanal entkommen konnte. Er gehörte zwar zum Sabbat und war durch die Vaulderie vor dem Blutband geschützt, doch er war kein Mörder, außerdem hatte er gegen die beiden gut genährten Kainiten keine Chance.
Unten im Wasser wurde er mitgerissen, schneller als ihm lieb war, doch er hatte keine Vitae mehr zum Einsetzen, er hatte alles verbraucht.
Dann kam der Ruf, kurz nachdem er in die Finster gespült worden war, er wollte umkehren zurück in den Abfluss, aber da war auch noch die alte Verbindung, die ihn drängte und der Hunger, der sich langsam zur Raserei auswuchs, der nächste Mensch, der ihm begegnen würde, würde es mit Sicherheit nicht überleben. Doch noch etwas anderes kam mit dem Zwiespalt, die Unvorsicht. Dann spürte er einen harter Schlag und schmeckte mit einem Mal sein eigenes Blut im Wasser. Bei dem Versuch diese Wunde zu heilen verbrauchte der geschwächte Kainit sein letztes Blut, was ihm das Bewusstsein raubte und ihn endgültig in Starre brachte. Kurz darauf trieb unbemerkt eine hilf- und wehrlose, anscheinend tote Schlange die Finster hinunter.