[12.05.] Einen schlechten Menschen zu fangen...

"Gut, dass Sie da sind, Herr Wachtmeister. Diese beiden Individuen haben unrechtmäßig Aufnahmen von mir und meinem Fahrzeug gemacht und diese trotz meiner Aufforderung zur Löschung unerlaubt verbreitet. Dies verstößt eindeutig gegen mein Recht an eigenen Bildern in Bezug auf meine Persönlichkeitsrechte. Erschwerend kommt hinzu, dass ich als erfolgreicher Musiker eine Person von öffentlichem Interesse bin. Ich bestehe auf eine Anzeige und die Konfiszierung der Kommunikationsmittel der beiden Personen, um die unerlaubte Vervielfältigung sofort zurück zu verfolgen und dauerhaft zu unterbinden."

Jack blieb ruhig und sachlich.
 
Der Polizist sah Jack kurz an und raunzte dann: "Jaja, das interessiert mich gerade garnicht. Hier wurde ein Einbruch gemeldet. Bitte zeigen sie mir Ihre Ausweispapiere und der Herr mit dem Handy ebenfalls."
Der Russe grinste sich eins und gab dem Polizisten einen Reisepass und einen weiteren Ausweis den Jack so nicht kannte. "Guten Abend Herr Oberwachtmeister," der Russe schien sich mit den Dienstgraden auszukennen, "ich bin Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma wie sie den Unterlagen entnehmen können. Wir wurden von unserem Kunden über Hausnotruf verständigt und gerade eingetroffen als dieser Mann gerade in der Straße vorfuhr. Ich dachte es könne sich um ein Fluchtfahrzeug und somit einen Komplizen handeln und habe deshalb ein bild geschossen, aber jetzt sind Sie ja da."
 
Jack nickte dem Oberwachtmeister respektvoll zu und zog in aller Ruhe folgende Dokumente aus seiner Brieftasche hervor: Ein amerikanischer Führerschein, eine deutsche Fahrgenehmigung für diesen, ein amerikanischer Reisepass, ein gültiges Visum und eine dauerhafte Arbeitserlaubnis. Der Reisepass und der Führerschein waren natürlich gefälscht und damit waren auch die weiteren Dokumente völlig nichtig, doch um dies heraus zu finden mussten die Polizisten einen dringenden Verdacht haben und dies mit der US-Botschaft diskutieren. Der Aufwand würde für diese Situation nicht lohnen. Als Meldeadresse war für Jack die Adresse seines Labels angegeben worden. Für einen ausländischen Musiker machte dies sehr viel Sinn.

Jack lächelte so charmant wie er konnte den wortführenden Polizisten an.

"Herr Oberwachtmeister, muss ich mich denn wirklich vorstellen? Haben Sie noch nie von Jack Cunningham gehört? Ach, was rede ich denn... Nicht jeder schätzt Musik als die oberste Priorität in seinem Leben. Entschuldigen Sie vielmals. Hier sind meine Papiere - der Wichtigkeit nach geordnet. Aber wenn es sich hier wirklich um eine Sicherheitsfirma handelt, könnte ich unter Umständen von einer Anzeige absehen. Voraussetzung dafür wäre, dass sich die Mitarbeiter und die Firmenleitung verpflichten die unzulässigen Aufnahmen umgehend zu löschen."
 
Tja, der Oberwachtmeister sah Jack wirklich eher verständnislos an. Er wirkte aber auch so als hätte er als Musiker eher einen der Wildegger Herzbuben wiedererkannt. Ansonsten besah er sich die Papiere und reichte diese an Jack zurück nachdem er sich einige Notizen gemacht hatte, ebenso hielt er es bei dem Russen.
"Scheint alles in Ordnung zu sein Hr. Cunningham. Sie wohnen wo in Finstertal?"
 
"Senden Sie bitte alle notwendigen Dokumente an meinen Agenten Jürgen Spilles an meine Meldeadresse. Er wird mir die Unterlagen per Fax zukommen lassen. Eine Unterkunft in Finstertal habe ich noch nicht. Könnten Sie mir ein Hotel empfehlen? Ich bin leider erst seit wenigen Stunden in der Stadt und kenne mich hier nicht aus. Wie ich jedoch bereits sagte würde ich von einer juristischen Auseinandersetzung absehen, wenn sich die andere Partei, namentlich die Firma unseres Gesprächspartners, dazu bereit erklärt die bisherigen Aufnahmen zu löschen."

Die zurück gegebenen Papiere steckte Jack wieder in die Brieftasche.
 
"Mir sind ihre Fotorechte gerade ziemlich egal, Mister. Sie haben mitten in der Nacht kein Hotel, sind neu in Finstertal und treiben sich als Neuankömmling zufällig vor einem Haus herum wo eingebrochen wurde? Das können Sike einem anderen erzählen. Also was machen Sie hier um diese Zeit?"
 
Katharina wartete, bis Andropov und dieser andere Schläger weit genug weg waren, dann wandte sie sich an Herrn Lüttjens. Sie fixierte ihn aufmerksam, und leitete das Gespräch ein, damit sie sich sicher sein konnte, daß er sie auch ansah, wenn sie versuchte, hier herauszukommen.

"Ganz schön spät für jemand in ihrem Alter, nicht ? Sie sehen aus, als würden sie jeden Moment einschlafen !" Die Augen sind das Fenster zur Seele, sagt man. So erzwang sie, als sie das letzte Wort aussprach und betonte, einen Weg in den Geist ihres Gegenübers, den ihr Wille nutzte, um sich den des Mannes Untertan zu machen. Schnell trat sie an ihn heran, um ihn aufzufangen, damit er nicht wie ein nasser Sack zu Boden fiel. Dann zog sie sich mit ihrem Fund in dessen Wohnung zurück und legte Lüttjens vorsichtig ab, sowie alle Ketten vor, die sie finden konnte.

Out of Character
3 Erfolge Dominate, falls das mit dem Hausmeister zu sehr Eingriff in den NPC ist, bescheid sagen...
 
Lüttjens hatte zunächst Katharina anfahren wollen, aber seine Lider wurden sofort unglaublich schwer, waren garnicht mehr aufzuhalten. Er sackte in sich zusammen.
 
Jack musterte den Oberwachtmeister von Oben bis Unten. Ist seine Uniform wirklich zu 100% korrekt? Dazu nahm der Brujah sogar die getönte Brille ab und ersetzte sie durch seine normalen Brillengläser. Wieder so eine Schwäche von der Jack nicht wollte, dass sie publik wurde.

"Das heißt Mister Cunningham, wenn Ich bitten darf. Meine Rechte mögen Ihnen jetzt noch egal sein. Dies wird sich aber schlagartig ändern, wenn Sie als billigende Person der Mittäterschaft an der unerlaubten Verbreitung und fortgehenden Ermöglichung einer Urheberrechtsverletzung beschuldigt werden - und das auch noch als Beamter im Dienst. Mir persönlich ist das alles ja egal, ich bin ein sehr offener und kommunikativer Mensch, aber meine Plattenfirma sieht solche Belange entschieden anders als ich und daher habe ich auch einen Arbeitsvertrag unterschrieben, der dieses unmissverständlich erklärt. Ganz nebenbei gesagt habe ich überhaupt nicht die Pflicht eines festen Wohnsitzes. Ich bin Amerikaner und habe eine vom Auswärtigen Amt bestätigte Arbeitserlaubnis in Ihrem Land. Als Musiker ist es somit mein gutes Recht meine Meldeadresse bei meinem Arbeitgeber zu hinterlegen. Zusätzlich machen Sie sich im Moment der Diskriminierung schuldig und ich könnte Sie anhand der vorliegenden Zeugenaussagen so was von verklagen, dass selbst ihren Urenkeln schwindelig wird. Überlegen Sie sich Ihr Verhalten besser ganz genau bevor ich Ihre Polizeidienststelle kontaktiere und einen Antrag auf Untersuchung der Innenrevision stellen lasse. Wenn es Ihnen persönlich Spaß macht, dann nehmen Sie doch bitte Fingerabdrücke vom verdächtigten Gebäude und vergleichen Sie diese mit meinen. Sie werden feststellen, dass Sie auf völlig verlorenen Posten stehen und damit vor Gericht schneller untergehen werden als ein Ziegelstein im atlantischen Ozean. Neben einem disziplinarrechtlichen Verfahren werden Sie natürlich auch noch zivilrechtlich von mir und meiner Plattenfirma belangt. Wenn wir mit Ihnen fertig sind, dann besteht Ihre einzige Verantwortung der Gesellschaft gegenüber darin Handschuhe in einer Hähnchenbraterei zu tragen. Ich hoffe, dass Sie entweder ein sehr gutes Gehalt verdienen oder dass wir uns hier wie erwachsene Menschen einig werden. Nichtsdestotrotz schlage ich vor, dass Sie erst einmal in das Gebäude gehen. Ihr strafrechtlicher Tatbestand ist wichtiger als meine zivilrechtliche Angelegenheit. Also warte ich hier so lange auf Ihre Rückkehr."

Jack, der zuvor noch mit verschränkten Armen vor dem Polizisten stand, steckte seine Hände ruhig in die Hosentaschen. Seine linke Hand umklammerte den kalten Stahl des Schlagringes. Die rechte Hand zog er dennoch kurz heraus, um seinen Hut einen kleinen Flips nach oben zu verpassen. Zugegeben: Jack konnte ein unausstehlicher und arroganter Besserwisser sein, wenn man es darauf anlegte.
 
Das ganze juristische Geschwätz nahm der Polizist nicht sonderlich ernst. Jeder zweite Verdächtige fing mit diesem LA Law - Gesschwafel an. Wenn man sich davon beeindrucken lies, war man als Polizeibeamter nicht zu gebrauchen.
"Wir sind hier in Deutschland und hier ist Herr Cunningham eine angemessene Anrede. Ich bin gerade dabei einen Tatbestand aufzunehmen und sie behindern mich dabei indem Sie meine Fragen nicht beantworten. Aber Sie haben natürlich recht das wir das mit einer Probe Ihrer Fingerabdrücke genau klären können. Daher bitte ich Sie morgen Vormittag um 11.00 Uhr in der Polizeiwache 3 vorbeizukommen, bis dahin liegen dann auch die Untersuchungen der Spurensicherung vor. Sie können dann gerne Anzeige gegen diesen Herrn erstatten wegen der Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte. Ich habe jetzt zu tun, ich erwarte sie morgen Vormittag. Achja, ich muss Sie belehren das Nichterscheinen zu einer Fahndung führen wird. Guten Abend Herr Cunningham."
 
Nachdem sie Lüttgens sicher und vorsichtig verstaut hatte, sah Katharina sich in der Wohnung um, ob sie durch ein Fenster hinausgelangen konnte, oder ob sie durch die Wand mußte.
Die Lage der Stirnseite grob im Hinterkopf durchsuchte sie alle Zimmer nach geeigneten Fenstern.
 
Sicher und vorsichtig war irgendwie nicht das richtige Programm. Gerade als sie das tun wollte hörte Katharina aus dem ersten Stock einen Klingelton und hörte schnell den Türsummer gehen. Wenn Sie sich nicht beeilte würden diese Neuankömmlinge sie sehen.
 
Seelenruhig zog Jack mit der einen Hand sein Mobiltelefon hervor. Die andere Hand hatte er hoch oben erhoben. Jack wählte den Polizeinotruf 110.
"Hier spricht Jack Cunningham, ich verlange unverzüglich nach einem weiteren Streifenwagen in der Karlstraße. Der zuständige Oberwachtmeister verletzt nachweislich meine Persönlichkeitsrechte und bedroht mich. Bitte beeilen Sie sich!"

Jack steckte das Mobiltelefon zurück in die Hosentasche und ging dabei auf die Knie und hielt die Arme hinter seinen Kopf.
 
Quasi umgehend ging das Mikro im Streifenwagfen an und der zweite Polzist nahm das Gespräch an. Jack hörte seine Antworten.

"Streife 3....Ja, hör auf...verdächtige Person...spielt sich auf als wäre er Matlock persönlich...ignoriert Fragen, haben seine Personalien aufgenommen, ist Ami...kommt rüber und nehmt ihn zur weiteren Befragung mit..."
Danach ging der Mann zu dem Russen und verlangte das der das Photo löschte was auch umgehend ausgeführt wurde. Das es als Email verschickt woreden war wusste ja niemand.
"So, das Bild ist weg her Cunningham. Das sollten Sie auch sein wenn die Kollegen hier eintreffen, oder ich verspreche ihnen das Sie den Rest der Nacht in einer Zelle verbringen, wir haben nämlich besseres zu tun als uns mit neurotischen Querulanten zu beschäftigen. Sie sind ein Zeuge, deshalb sehen wir sehen uns morgen um 11.00 Vormittags!
Komm Paul, wir machen jetzt unseren Job."

Die Polizisten gingen zur Tür und klingelten ohne Jack weiter zu beachten, der einzige Vorteil der entstanden war, war das Katharina Zeit gewonnen hatte. In der Ferne erklang bereits ein Martinshorn.
 
Katharina hatte Glück gehabt - sie hatte befürchten müssen mit dem schlafenden Lüttjens im Flur von dem Neuankömmling erwischt zu werden, immerhin hatte jemand schon den Summer betätigt aber der Polizist war noch einmal zurück zum Wagen gegangen um wegen Jack zu schlichten.

Jetzt war für Katharina die Gelegenheit Lüttjens in seine Wohnung zu schaffen.

Bitte eine Stärkeprobe gegen 7 wenn Du Lüttjens in seine Wohnung schaffen willst ohne das er aufwacht
 
Schnell bugsierte sie den Mann in seine eigene Wohnung und schloß die Tür hinter ihnen. Dann legte sie alle Riegel vor, die grade da waren und suchte nach einem geeigneten Ausstiegspunkt.

Out of Character
2 Erfolge
 
Auch diese Tür hatte zwei Schlösser. Das Holz war massiv und das verstärkende Schloss sorgte für Stabilität. Die Hausmeisterwohnung war ansonsten eher klein und im Inneren ein wenig schmuddelig. Ein übervoller Aschenbecher im Wohnzimmer und zwei leere Bierflachen auf dem Couchtisch verstärkten den Eindruck. Aber zunächst hatte Katharina ihre Ruhe. Blieb nur die Frage wo sie die Wohnung verlassen wollte.
Als die Polizei das Gebäude betrat nutzte Ha,l nachdem er unbemerkt ins Paterre geschlichen war, die Gelegenheit durch die offene Haustür zu schlüpfen, die die Polizei dankenswerter Weise offen gelassen hatte. Der Nosferatu entschwand in die Nacht um eine Hoffnung ärmer. An seine beiden Begleiter verschwendete er keinen weiteren Gedanken.
 
Mal sehen. Lüttjens würde ihr wohl zunächst keinen Ärger machen. Leise durchwanderte Katharina die Wohnung und sah sich nach Fenstern um, die möglichst nicht auf der Straßenseite oder im Blickfeld von zu vielen Zeugen waren. Ansonsten würde es wohl die Wand tun müssen...
 
Es gab nur Fenster zur Straße hin, wo momentan ein zweiter Streifenwagen vorfährt, ansonsten führt eine Wand in eine Seitenstraße, die aber teilweise von der Hauptstraße einsehbar ist.
 
Jack sah, wie die beiden Polizisten das Gebäude betraten.

"Sie hören von meinem Anwalt. Und meine Aussage gebe ich dann ab, wenn es mir in den Kram passt!", rief er ihnen hinterher. Danach verzog er sich in seinen Geländewagen und beobachtete aus den getönten Scheiben heraus das weitere Geschehen. Gespannt sah er zu, wie nun der zweite Streifenwagen das Haus erreichte.
 
Zurück
Oben Unten