[12.05.] Einen schlechten Menschen zu fangen...

Chaosgeneral Remigius

Sohn des Horus
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31. August 2010
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So, das Ziel hätten wir... Jetzt muß nur noch eine Truppe für den Zugriff versammelt werden, was schwierig werden könnte, da ich nicht so viele Freunde hier habe, denen ich vertrauen kann... Sachi ist nicht drin, der steht noch unter Auskunftspflicht... Alfie könnte ich anschreiben, vielleicht sogar Jacky könnte eine Option sein, obwohl ich dann für den Zwerg noch mal wiederkommen müßte und möglicherweise, wenn ich verzweifelt genug bin, sogar die Hexe aus dem Bonzenschuppen... Das wird ein teurer Spaß, mein Alter...

Kurzentschlossen zog Hal sein Telfon und tippte eine SMS, die er dann weiterschickte.

Hallo Freunde, ich bräuchte ein wenig Hilfe bei einer guten Tat. Wenn Belohnung erwünscht ist, kann das nach Abschluß diskutiert werden, Treffpunkt ist Ecke Erzbergerstraße, ( Zeitpunkt zu fortgeschrittener Stunde). (Wegbeschreibung wird angegeben)

Nach dieser SMS bestellte er sich ein Taxi und begab sich zu besagter Ecke, um dort das Eintreffen seiner Mannschaft zu erwarten, wenn denn jemand kam...
 
Jack fuhr gerade durch die Stadt, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Er war hier ein Fremder und dies wollte er nicht sein, wenn er noch länger bleiben sollte. Er musste die neue Umgebung besser kennenlernen. Sein Smartphone war in der Halterung für die Freisprechanlage.

Er setzte den Blinker und fuhr rechts an den Straßenrand. Danach las er die SMS und antwortete darauf.

Gute Tat? Bin in 20 Minuten da. Gruß Jack.
Jack gab die Zieladresse in das Navigationsgerät ein. Der schwere SUV bahnte sich seinen Weg durch die nächtlichen Straßen Finstertals. Jack hatte sich mittlerweile schon wieder umgezogen und trug seine übliche Kleidung. Lederjacke, T-Shirt, Jeans-Schlaghose, Hut, Cowboystiefel. Er vergewisserte sich mit einem kurzen Klopfer auf die linke Brust, dass er die Glock dabei hatte.

Es konnte losgehen.

Ein schwerer rotfarbener Hummer H1 kam einen Straßenzug weiter zum Stehen. Den Rest des Weges bestritt Jack zu Fuß. Am Zielort blickte er sich um. Er wusste nicht, dass Hal ihm geschrieben hatte. Dieser hatte nur Jacks Telefonnummer und erwähnte seinen Namen nicht in der SMS. Jack stand an der Straßenecke und wartete - auf wen auch immer.
 
Nummer eins ist da... Jetzt fehlen nur noch zwei, wenn sie denn kommen wollen... Hoffentlich kommen sie beide, denn nur ich und Jacky werden das Ding wohl nicht gebacken kriegen...

Aus dem Schatten gegenüber löste sich eine Gestalt und kam langsam zu Jack hinüber. Im Licht der Straßenlaterne wurde die Gestalt zu einem Mann etwa Mitte 20 mit schulterlangen rotblonden Haaren und gekleidet in Jeans, ein rot-schwarz kariertes Flanellhemd und eine schwarze Lederjacke. Am Treffpunkt angekommen, hob er grüßend die Hand bevor er ein möglicherweise bekanntes Lächeln aufsetzte.

"Schön, daß du kommen konntest und schön, daß du mir helfen willst, obwohl wir uns erst ein paar Stunden kennen... Wenn es dir recht ist, müßten wir noch etwas warten, weil ich mir noch ein paar Freunde eingeladen habe, mir zu helfen..."
 
Jack kratzte sich verblüfft den Kopf. Wer zum Teufel ist DAS denn?!?
"Ich wüsste nicht, dass wir uns kennen. Warst du vielleicht mal Backstage auf einem meiner Konzerte?"
 
Backstage auf einem Konzert... Wenn andere Leute auf Konzerte gehen, arbeite ich für gewöhnlich, das war schon immer so... Nein, ich bin nicht scharf auf Konzerte, außer wenn sie mir leichte Arbeit verschaffen...

Der Mann kicherte leise, bevor er Jack lächelnd ansah.

"Ich gehe nicht gern auf Konzerte, wenn ich da besser arbeiten kann... Zugegeben, ich hätte wohl besser meinen Namen in die Nachricht geschrieben, aber naja... Wir haben uns vor ein paar Stunden getroffen und nett unterhalten..."
 
Jack dachte angestrengt nach, doch er konzentrierte sich anfänglich zu sehr auf das Äußere der Person. Eine ganze Weile lang später kam ihm schließlich der richtige Gedanke. Die Nosferatu können doch ihr Aussehen ändern! Nun erkannte Jack auch die Stimme von Hal.

"Hal, du elender Halunke! Zieh so etwas nicht mit mir ab, das mag ich ganz und gar nicht. Als Zeichen des Respekts schuldest du es mir ohnehin noch, mir bei passender Gelegenheit dein wahres Aussehen zu zeigen."

Obwohl der Brujah etwas empört war, streckte er seine Hand zur Bro-Fist aus.
 
Katharina sah zunächst etwas ungläubig auf die SMS, die sie just empfangen hatte...
Seh ich aus wie die Heilsarmee ? Gute Tat, daß ich nicht lache !

Die Tatsache, daß sie die Nummer nur mit Mühe und nach einiger Zeit dem Absender zuordnen konnte, trug zu ihrer guten Laune nicht gerade bei.
Gute Tat wäre, wenn der Kerl baden würde und sich ein paar Duftbäume und einen Ganzkörpersack kauft, erbettelt oder meinetwegen auch klaut.

Ein Blick zu ihrem derzeitigen Begleiter folgte. Ob sie das Ganze abbrechen oder vertagen sollte ? Andererseits wußte sie ja nicht einmal, worum es ging. Sie spielte mit dem Gadanken, Jean alleine schon mitzubringen, nur um dem Nossie eins auszuwischen. Auf eine Antwortnachricht verzichtete sie dann. Sollte er ruhig eine Weile im eigenen Saft schmoren !
 
Als Zeichen des Respekts soll ich was ? Großer Gott, was sind Anarchen doch anstrengend... Ich schulde es ihm bei passender Gelegenheit... Trifft sich gut...

Hal grinste vergnügt, bevor er die Bro-Fist erwiderte.

"Alte Angewohnheit und es hat sich einfach angeboten, entschuldige bitte... Wenn ich arbeite und die Folgen schlimm werden könnten, maskiere ich mich gern, damit man mich nicht sofort erkennt. Das macht die Arbeit zumindest ein wenig leichter, weißt du..."
 
Scheinbar gefiel es Jack, dass der Nosferatu sich an die eigenwillige Etikette des jungen Brujah hielt.

"Schlimme Folgen, wie? Entschuldige mich bitte kurz für 2 Minuten."

Jack ging zurück zum Wagen. Von dort holte er sich ein Bandana-Tuch im Stil der Südstaatenflagge. Auch den Schlagring steckte er ein. Seine normale Brille tauschte er gegen ein fast gleiches Modell aus - jedoch besaß dieses getönte Gläster.

Mit dem Tuch in der Tasche und mit der neuen Brille kam er zurück zu Hal.

"Also, klär mich auf. Um was geht es hier überhaupt? Fliegende Kugeln? Fiese Typen? Ein paar Details hätte ich schon gerne. Mein ewiges Leben riskiere ich nur aus den richtigen Gründen."
 
Jetzt kann ich mir mit der falschen Wortwahl einiges verderben... Ich hoffe, er ist noch dabei, wenn er weiß, daß es gegen die Russenmafia geht...

"Fiese Typen trifft es schon ganz gut, fliegende Kugeln aber auch, wenn wir Pech haben... Ist dir die Russenmafia ein Begriff ? In Nr. 17 im dritten Stock wohnt der Buchhalter von denen, wenn wir den haben dann sind die Igors wenn man dem kleinen Vögelchen glauben darf, daß ich konsultiert habe, erstmal ein paar Tage auf Eis, weil der ihnen das Geld wäscht und die Bücher führt... Kann aber auch schlimm ausgehen, wenn das Ganze schiefgeht. Auf jeden Fall hatte ich gedacht, wir schnappen uns den Kerl und nehmen ihn mit zu ein paar Bekannten von mir. Zu beachten ist, daß er bitte lebendig und halbwegs erkennbar da ankommt, dazwischen ist alles drin, wenn du willst..."
 
"Ist das ein wirklich übler Typ mit Dreck am Stecken und in böse Machenschaften involviert oder ist das nur ein grauer Wichtelbürokrat?"

Jack schaute Hal - oder dessen neuen alter Ego - fragend an.

"Wenn das ein dreckiger Menschenhändler und Gesetzesbrecher ist, dann räume ich mit ihm auf. Wenn nicht, dann sag es mir. Unschuldige fasse ich nicht an. Und wehe du belügst mich. Dann wird es das letzte Mal gewesen sein."

Jacks Blick deutete unmissverständlich darauf hin, dass er es todernst meinte.
 
Mit den Infos von Maurice sollte es mir relativ leicht gelingen, Jacky dazu zu bringen, mir zu helfen... Immerhin ist der Kerl ein Dreckschwein, wäscht schmutziges Geld und nutzt die Notlage von Drogensüchtigen aus...

Das Lächeln verschwand,was so gar nicht zu Hal paßte und er senkte seine Stimme.

"Nach vertraulichen Informationen, die ich gesammelt habe, ist der Kerl definitiv nicht unschuldig. Er wäscht Geld aus Drogen- und Menschenhandel, ich gehe davon aus, daß er weiß aus welchen schmutzigen Quellen das Geld kommt und daß es ihm egal ist... Und ein großer 'Kinderfreund', wenn du verstehst, was ich meine ist er auch sagt meine Quelle... Die Igors sind üble Leute und unbescholtene Leute arbeiten nicht für die... Wenn du willst schwör ich dir einen Eid drauf, daß ich nicht lüge..."

Da habe ich auch so meine Erfahrungen mit... Aber zum Glück machen mir solche Leute immer wieder klar, daß es üblere Schweine gibt als mich...
 
Jack brannte eine Sicherung durch. Seine Augen flammten voller Zorn auf und er sah zum Gebäude, auf das Hal zuvor deutete. Jack war vorbereitet. Er trug das wattierte Shirt, er hatte seine Glock und den Schlagring. Es war die Nacht der Abrechnung gekommen.

"Widerwärtiges Drecksgesindel!", fluchte der Anarch erbost.

Zielstrebig ging er auf die Eingangstür zu. Die Schusswaffe zückte er nicht, doch seine linke Hand war in der Hosentasche vergraben und umschloss die kalte Schlagwaffe. Jack kannte keine Angst. Es ging hier bloß um Menschen - nicht einmal das - schlimmer als Raubtiere waren sie. Keine Gnade für sie.
 
Scheiße ! Jetzt macht der hier Kleinholz, bevor die anderen da sind, wenn sie überhaupt auftauchen... Zum Glück kennt er den Namen von dem Kerl nicht, obwohl das auch nicht wirklich toll ist... Nicht, daß der hier noch einen Amoklauf hinlegt... Vielleicht hätte ich das mit den Kindern weglassen sollen...

Hal rannte hinter Jack her und versuchte, ihn daran zu hindern, die Tür zu durchschreiten, indem er nach seinem Arm griff.

"Du weißt doch nicht mal seinen Namen, reg dich bitte etwas ab... Es bringt keinem etwas, wenn du hier einen Amoklauf veranstaltest und uns Bullen und Igors auf den Hals hetzt... Wir können da nicht einfach so reinplatzen ohne Sinn und Verstand, das mußt du doch einsehen... Vorschlag: der Kerl geht nachher sowieso drauf, wenn du jetzt Vernunft annimmst, darfst du ihn zusammenschlagen und ich berichte dir in allen Details von seinem Tod, Hölle, ich versuche zu bewirken, daß du zusehen darfst, wenn du jetzt nichts überstürzt... Außerdem warten wir noch auf ein paar Freunde..."
 
Der Blick von Jack konnte den knallhärtesten Crackpusher zum Zaudern bringen.

"Du hast gesagt er wohnt in Nummer 17 im dritten Stock. Das ist alles was ich wissen muss. Diese Nacht wird seine letzte sein. Ich übernehme die Verantwortung dafür!"

Als Hal den Arm von Jack packte, wich die Lederjacke einen kurzen Moment zur Seite. Scheiße noch eins, hatte der Brujah wirklich so ein übles Schießeisen am Start? Mit der Halbautomatik konnte man eine massive Stahltür aus den Angeln ballern!
 
Scheiße, jetzt einen Beherrschungstypen dahaben wäre wirklich praktisch... Ich fürchte mit Gewalt packe ich ihn alleine nicht...

Mit Rücksicht auf die Hausbewohner und die Umgebung senkte Hal seine Stimme. Allmählich wurde er sichtlich panisch.

"Du kannst doch nicht den gesamten dritten Stock verheeren, das bringt doch nichts... Außerdem brauche ich den Kerl vorübergehend lebendig, das kannst du mir doch nicht antun... Laß wenigstens die Knarre stecken und beschränk dich auf das Zusammenschlagen..."
 
Out of Character
Mangels Programm habe ich mal mit echten Würfeln auf Jacks grandiosen Selbstbeherrschungswert von 3 gewürfelt. 6, 9, 10. Schwein gehabt.

Die Glock war sicher in Jacks Schulterholster verwahrt. Nur seine linke Hand umschloss einen brutalen Schlagring.

"Wer redet vom ganzen dritten Stock? Du hast doch 17 gesagt. Aber gut, unter einer Voraussetzung werde ich davon absehen: ICH werde den Kerl umlegen! Höchstpersönlich! Haben wir uns verstanden?"

Mit einem furchtbar wütenden Brujah war hier nicht sonderlich zu spaßen. Jack mochte kein großer Kämpfer sein, doch gegenüber Menschen hatte er keine Angst. Niemals.
 
In diesem Moment verschärfte sich die Situation, als ein Auto näherkam. Hätte einer von den beiden etwas anderes zu tun gehabt, als sich gegenseitig davon abzuhalten, die Bude zu stürmen oder eben nicht, hätten sie ein Taxi erkannt, das hinter ihnen zum stehen kam. Katharina bezahlte den Fahrer und stieg aus. Sie hatte dem Mann wirklich einiges in den Hals werfen müssen, um einigermaßen rechtzeitig anzukommen. Sie sah sich die Situation an, während sie auf die beiden Gestalten zuging, die die einzigen vor Ort waren. Möglicherweise hatten die was beobachtet und wußten was über den Urheber der SMS. Und wenn nicht... Ein kleiner Snack wäre auch nicht verkehrt !

"Entschuldigen sie bitte, könnten sie mir wohl helfen, die Herren ?"
Nicht gerade das, was in Gegenden wie dieser angemessen war, aber sie hatte ihr Pfefferspray ja dabei. Unter anderem...
 
Jack war völlig aus den Gedanken gezogen worden durch die Ansprache der unbekannten Frau. Er versuchte den kurzen Zwist zwischen Hal und ihm wie eine kleine Meinungsverschiedenheit aussehen zu lassen.

"Wie bitte? Alles gut, wir machen gar nichts. Nur ein Missverständnis. Was möchten Sie? Geld? Hier!"

Jack zog einen 20 € Schein aus der Tasche hervor und reichte ihn der Frau.
 
Bitte was ? Das ist doch... Zuerst fehlten Katharina ein bißchen die Worte, aber dann legte sie los.

Auch aus der gegebenen Situation heraus erkannte Jack in dem Moment, in dem er der Frau den 20er hinhielt, daß auf dem Knopf, für den er sich entschieden hatte, 'Leider verloren' stand...
Wenn Blicke töten könnten, hätte er jedenfalls bequem in eine Tabakspfeife gepaßt und noch Platz für einen Mitbewohner.

"Ich bin grade aus einem Taxi gestiegen du Arsch, aber wenn Proleten wie du gewohnt sind, das Frauen sich nur für Geld mit ihnen abgeben, bitte sehr !" fauchte sie. "Wenn du mich also noch einmal derart andummst oder anderweitig die Klappe aufmachst, bevor etwas gedankenähnliches es aus der Socke voll Popcorn, die du zwischen deinen Ohren hast, zu deinem Sprachzentrum schafft, dann lernen wir uns kennen, verstanden ? Und ich meine nicht dein Standard '20 Euro-Kennenlernen'."

Finster sah sie die beiden an. Jack kannte sie ja nicht und Hal konnte sie unter der Maske nicht erkennen.
 
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