[12.05.2008] Ich rufe dich, Baron Samedi, Hüter der Seelen ...

Alles was Samedi zu den Worten zu erwieder hatte, war eine abwinkende Handbewegung.
Er lächelte dabei. Es war anzunehmen das er es freundlich meinte, aber bei einem Totenschädel (selbst einem geschminkten) lässt sich so etwas immer nur schwer sagen.
Neugierig beugte sich der Gott über die dargereichten Gaben. Sorgsam prüfte er was dort lag während er die Hände auf dem Rücken verschränkt hielt und langsam auf den eigenen Sohlen wippte.

Minuten vergingen.

Dann griff Samedi den Rum und goß sich ein Glas ein, hielt es prüfend vor sich und nahm dann einen Schluck.
Zufrieden nickte er und sah sich prüfend um.

"Ist doch nett hier!?"
 
"Ja, es ist sehr nett hier", stimmte Kiera zu. "Und fast schon wieder zu normal nach dem Chaos, was sich in den letzten Tagen hier ereignet hat ...
Noch vor weniger als 48 Stunden war hier alles voll von Plagen, dass sich alle Geister und Seelen ängstlich verkrochen hatten."

Es konnte auch den höheren Wesen nicht verborgen geblieben sein, dass hier so alles nicht in Ordnung gewesen war. Eine ganze Stadt war von den Ober- und Unterwelten und allem was sich sonst noch so im Umbra befand abgeschottet gewesen.

"Es soll hier in der Stadt noch einen anderen deiner Anhänger geben, allerdings hörte ich darüber seltsame Dinge, dass er verschwunden sei und dass sein Haus verflucht sei. Ich habe ihn leider nicht getroffen, von daher würde es mich schon interessieren, was an der Sache dran ist und ob sein Geist in Sicherheit ist."

Vermutlich hätte sie es anders ausgedrückt, wenn ihre Schwester nicht dabei gewesen wäre.
 
Caitlin blieb stumm und lauschte und vorallem: lernte. Dies war nicht ihr Moment, sie war hier als Unterstützung ihrer Schwester und nachdem sie ihr bereits einen Verbündeten abspenstig gemacht hatte - warum zum Kuckuck der Nosferatu überhaupt hier gewesen ist - war sie jetzt voll und ganz für Kiera da und tat genau das, worum sie gebeten worden war. Akzeptieren und nicht zweifeln. War nicht weiter schwer, nachdem sich der Baron in seiner Beeindruckenden Gestalt gezeigt hatte. Ob sie ihn jetzt Gott oder mächtigen Geist nennen würde, spielte keine Rolle. Caitlin akzeptierte in dem Moment einfach, dass sie nicht über die Fähigkeiten und vor allem das nötige Wissen verfügte, sich hier drüber ein Urteil zu erlauben. Und ich weiß, dass ich nichts weiß, war seit jeher ein erster Schritt in die richtige Richtung.
 
"Oh? Du willst ein Spielchen spielen? Ich mag Spiele! Auch Ratespiele!"

Langsam und bedächtig führte der Baron seine linke ans Kinn. Eine überlegende Geste, die allerdings den dargereichten Speisen galt und weniger Kiera.

"Aber ich denke du hast mich nicht zum Spielen gerufen! Also schlage ich vor, du artikulierst deine Gedanken, Wünsche und Fragen in einer deutlichen und klaren Art und Weise. Oder möchtest du, dass wie unsere Unterhaltung in... Kasachstan weiter führen? Astana ist sehr schön um diese Jahreszeit..."

Endlich wandte der Schwarze Gott seine Aufmerksamkeit der Sprecherin zu.

"Ich bin nicht hier um über eure Geister oder Plagen zu sprechen. Darüber weißt du bereits selbst genug, wie man deutlich heraushören kann. Also, Kiera - Tochter der Loa, Zwilling der Taschenspieler - was genau wünscht du von mir zu erfahren? Tun wir einfach so, als wüsste ich nicht, dass du den Blinden meinst. Tun wir so, als hättest du ein wenig mehr Respekt vor mir..."
 
Es gab einige Dinge, die Kiera in dem Moment nur dachte und vermutlich würde Samedi die Gedanken bemerken, in gewisser Weise hatte er ihr die richtige Antwort gegeben. Dass Nox blind war, war ihr nicht bewusst gewesen, denn sie ging mal nicht davon aus, dass Samedi die Malkavianer für blind hielt.

"Nein, für Spielchen ist zu einem anderen Zeitpunkt eine bessere Zeit und dann meinetwegen auch in Kasachstan, Baron", erwiderte Kiera. "Ich möchte dich um etwas bitten, in der Tat. Ich möchte dich bitte, mir einen weiteren Einblick in die Macht und neues Wissen zu gewähren und mir deinen Preis dafür zu nennen."

Alleine die Art des Rituals hatte schon gezeigt, dass sie um Wissen und Fähigkeiten bitten wollte.
 
Sicher war es da, aber Götter werden nun einmal gerne gefragt.
Besonders wenn sie einen Humor haben der derart seltsam... ausgeprägt war, wie der des Barons Samstag.

"Preise, Preise, Preise...!"

Der Blick des Gottes heftete sich an Caitlin.

"Was ist deiner Meinung nach ein guter Preis für Macht?"
 
"Harte Arbeit in Form intensiver und langwieriger Studien, sowie der Einsatz von Blut. Aber das ist der Weg der Thaumaturgie und nicht des Voodoo. Ich weiß nicht vieles über eure Art des Lernes, aber sie ist grundsätzlich gegenteilig, nicht wahr? Daher maße ich mir aufgrund meiner Unkenntniss keinen Vorschlag an." erwiderte Caitlin spontan und ehrlich.
 
"Wer einen Toten um Hilfe bittet mag sich vieles erhoffen, aber eines ist sicher: Er bekommt keine befriedigende Antwort."

Mißmutig schüttelte der Gott seinen geschminkten Kopf.
Die Damen hier verstanden in etwa soviel Spaß wie eine Stange Geflügel im WienerWald. Samedi begann sich zu langweilen.

Steife Bande!

Hier herrschten Vernunft, Anstand, Ordnung.... es schüttelte ihn und ließ ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Kurz überlegte er einen der richtigen Toten um Rat zu fragen. Selbst ohne erweckt worden zu sein, dürfte mehr leben in ihm stecken als in den beiden Frauen.

Lachten die eigentlich nie? Warum tranken sie nicht? Rauchten Zigarren? Tanzten ums Feuer... Öh!? Wo war eigentlich das Feuer?

Hilfe musste her!

Samedi wandte sich an den einzigen, mit dem er noch nicht gesprochen hatte.

"Hey du! Mensch! Was wäre für dich ein guter und fairer Preis für Macht?"
 
"Ja, und leider beginnt ihre Schwester auf meine Frau langsam aber sicher abzufärben", antwortete Rashid und stupste Kiera an. "Ich denke, sonst würde sie dir bestimmt ein rauschendes Fest anbieten, die Stadt könnte bestimmt so etwas brauchen nach den letzten Tagen."

Es war klar herauszuhören, dass Rashid aus dem fahrenden Volk stammte.

"Auch wenn man es nicht glauben sollte, auch diese Stadt hat einige interessante Clubs und Bars."

Auch er hätte gerne seine lebenslustige Frau zurück, die nicht ständig von Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang eingespannt wurde.
 
"Das ist nicht zu übersehen! Aber es beantwortet meine Frage nicht!"

Samedi blieb neugierig.
 
"Da es kein Wissen gibt, dass einer von uns dagegen setzen könnte", überlegte Rashid. "Meine Frau war schon die deine, aber was wäre mit ihrer Schwester?"

Vermutlich würde Caitlin ihn dafür verfluchen, aber er konnte sich die Frage nicht verkneifen.
 
Caitlin hätte Rashid grade erwürgen können und wäre er nicht ihr Schwager hätte sie es vermutlich glatt getan. Pokerte der Mistkerl grade mit ihrer Jungfräulichkeit? Naja, zumindest kam es ihr nach locker 100 Jahren Abstinenz so vor. Unglaublich! Wie konnte er nur?!

Auf der anderen Seite, Kiera war (wohl zu Recht) sauer auf sie und was konnte sie bloß tun um ihr zu helfen? Trotzdem brachte sie kein Wort heraus, sondern sah Samedie aus ihren braunen Rehaugen fassungslos an. Ihr war nicht anzusehen, ob vor Abscheu, oder wegen der Faszination des Gedanken.
 
"Ich müsste für diese Zeit deinem Körper neues Leben einhauchen, Magierin. Den Menschen erwecken, der einst in dieser fleischlichen Hülle existierte. Es wäre nicht für lange, ein paar Stunden nur, gerade genug das es sich für mich lohnt..."

Samedi ließ es vollkommen offen ob ihm der Vorschlag letztlich zusagte oder nicht. Vollkommen fasziniert von den Speisen die vor ihm standen probierte er hier und da einen Happen und füllte sich dann von dem Rum nach. Als auch dieses Glas geleert war steckte er sich eine Zigarre in den Mund und entzündete sie an einer der umstehenden Kerzen. Zufrieden paffte er den Rauch, legte erneut beide Hände auf den Rücken und entfernte sich einige Schritt. Wieder tauchten die Schatten zahlloser Musiker und Tänzer auf die eine typisch karibische Weise spielten. Nebel zog auf, der die genauen Sillhouetten der musizierenden beinahe, aber wirklich nur beinahe, verhüllte.

Ohne Kiera einen Blick zu schenken, sprach er sie an.

"Und was genau erbittest du im Gegenzug von mir, Kiera?"
 
Kiera selbst hätte sich vermutlich nicht getraut, diesen Vorschlag zu unterbreiten, sie hätte noch ein paar andere Vorschläge gehabt, aber wenn der Baron damit einverstanden war und Caitlin nicht widersprach. Die Erfahrung würde sich lohnen für Caitlin.

Die Musiker und Tänzer, Erinnerungen an Haiti, die Nebel, ihre erste Begegnung mit dem Totenloa. Sie merkte nicht, wie sie angefangen hatte, dem Rhythmus der Trommeln mit den Fingern zu folgen und auch das Lächeln auf ihrem Gesicht war zum ersten Mal seid Tagen wieder ihres und nicht einstudiert für andere. Die Leute hier waren kalt, selbst jetzt da sie einen grossen Sieg errungen hatten, war alles verkrampft wie ein einfroren. Sie sollten feiern, ihre Freude äußern, die Gefallenen ehren und vielleicht sogar beglückwünschen. Ging es nicht den Leuten in Haiti und auf anderen Inseln der Karibik viel schlechter und doch nutzten sie alle Möglichkeiten das Leben zu feiern ...

Sie war weit weg, als die Stimme des Loa sie aus den Überlegungen riss.

"Was?" murmelte sie und sah auf. Tausend weitere Gedanken, was sie sich erbat, natürlich hatte sie Wünsche und auf der anderen Seite waren da Notwendigkeiten.

"Nun, wenn du mir die Meisterschaft in dem begangen Weg gewähren würdest und die Möglichkeit über Materie zu gebieten", sagte sie dann, wie gerne hätte sie sich andere Möglichkeiten erbeten, doch das musste warten, auch einer Gemeinde würde dies nutzen.
 
Einige Nebelschwaden gewannen deutlich an Form und begannen damit den Körper der Regentin zu umschmeicheln. Wenn es nicht reiner Nebel gewesen wäre, hätte man sogar eine gewisse Lüsternheit unterstellen können. Samedi grinst still, dann nickte er.

"Gewährt! Wenn du meine Forderungen erfüllst! Glücklicherweise sind lange Reden nicht meine Art, daher will ich frei heraus meinen Preis erklären. Für mein Wohlwollen und eine Stärkung deiner Macht verlange ich, dass sich du und deine Schwester mir hingeben. Vollends! Ich will mit euch feiern! Trinken, singen, lachen, tanzen. Ich will mir eure Körper untertan machen euch lieben und euch zeigen wozu ein Gott wie ich in der Lage ist. Es wird euer Schaden nicht sein und im Grunde gewinnt ihr beide. Du Kiera, sogar den doppelten Preis!"

Die Zähne der geschminkten Totenmaske schienen fröhlich zu tanzen.
Der zum Leben erwachte Nebel hatte nun auch Kiera erreicht. Auch bei ihr zeigte er nicht den Hauch von Schüchternheit.

"Aber ich bin Samedi! Ich biete euch eine Alternative...:"

Der Art wie der Baron diese Worte aussprach war deutlich zu entnehmen, dass er selbst darin nicht mehr als eine notwendige Aktennotiz sah.

"Bringt mir ein Opfer, wenn euch eure Jungfräulichkeit heilig sein sollte! Ein Blutopfer in Form eines Körpergliedes! Ihr beide seid eine, daher müsst ihr beide geben! Ihr selbst bestimmt den Grad des Opfers und damit auch den Grad der Belohnung. Wisset aber, dass eure untoten Vorzüge bei mir nicht greifen! Was ihr gebt, bleibt genommen! Opfer die man mir entgegenbringt, bleiben mein und werden sich nicht ersetzen!"
 
Caitlin fühlte sich sehr sexy und erotisch, als der seltsame Nebel ihren Körper umstreichelte. Fast als würde sie ein tief ausgeschnittenes Cocktailkleid anstelle des hellgrauen Anzugs und dem samtenen schwarzen Mantel tragen. Sie fühlte förmlich, wie sich ihre feinsten Härchen aufstellten und ihre Sinne feiner wurden. Oh ja, Samedi war ein Gott und keine Frau der Welt konnte ihm widerstehen. Und ja, ganz tief in ihr steckte eben doch eine Frau, die begehrt und liebkost werden wollte…

ABER niemals auf Kosten ihrer Integrität und ihrer Kariere. Sie sah Samedi an. Diesmal war der Blick aus ihren braunen Augen nicht ausweichend oder fassungslos. Dann warf sie Kiera einen kurzen Blick zu und sprach mit anschließend mit fester Stimme, als Ihre Augen wieder die von Samedi gefunden hatten: „Ich bin bereit deinen Preis für Kieras Glück zu bezahlen. Wir werden die deinen sein. Wir beide, die wir eins sind. Ich habe allerdings eine winzige Bitte: Ihr seid ein Gott und gebietet über die Zeit. Lasst es außerhalb der Zeit geschehen und… versprecht mir, dass das ich wieder in einem einwandfreien äußerlichen Zustand sein werde. Könnt ihr das tun?“

Vielleicht würde Samedi sie ja einfach für oberflächlich halten. Sollte er doch. Ihr dagegen war es enorm wichtig, dass sie nicht zu spät zur Einführung der neuen Stadtführung in der Akademie kam, das wäre ihr politisches Ende und dann noch Grimms vernichtenden Blick ertragen zu müssen, weil sie dann womöglich noch so aussah, als wäre sie grade durchgenudelt/flachgelegt worden. Ihr schoss das Blut in die Wangen bei diesen unanständigen Gedanken. Oh Kiera, ich weiß du wirst es mir danken. Aber… Oh Graus…
 
Samedi hatte gesagt was zu sagen war.
Doch er nickte kurz, als Caitlin ihm ihre Forderungen gestellt hatte.

Fehlte Kieras Reaktion...
 
Kieras Blick hatte etwas seltsames (?). Jedenfalls war sie froh, dass sich ihre Schwester so entschieden hatte, sie würde nicht gerne ein Körperteil abgeben, aber die Aussicht auf eine Nacht oder einen Tag oder was auch immer mit Samedi war schon eine sehr gute Sache. Sie hatte das Gefühl nur für eine kurze Zeit verloren und dann wiedergefunden und das was sich ihr bot, war, dann doch verdammt gut.

"Wenn du mit dem Angebot meiner Schwester einverstanden bist, dann ist es mir recht", sagte sie mit einer Stimme, die schon fast ein leises Singen war.

Ein Blick in ihre Augen zeigte Vorfreude, ein Leuchten und sie streckte ihre Hand nach den erwachten Schatten aus.
 
„So sei es!“

Samedi sprach die Worte.
Dumpf hallten sie in den Ohren der beiden Frauen, …immer wieder, ein Echo das nur langsam verging und für einen Moment -oder auch eine Ewigkeit- alles war, was die Zwillinge empfinden konnten. Irgendwann umschlossen sie vollkommene Stille und Dunkelheit. Nicht beängstigend, sondern friedvoll und angenehm.

Eine Rauschen erklang, erst nur leise, dann aber immer besser zu vernehmen. Meeresrauschen? Wärme prickelte angenehm auf der Haut der beiden, umschmeichelte sie. Duftende Luft erfüllte ihre Lungen bei jedem Atemzug. Nun endlich begriffen sie, dass die Dunkelheit allein daher rührte, dass sie noch immer die Augen geschlossen hielten. Als sie die Lider hoben, erkannten sie, dass sie an einem Strand lagen. Irgendein tropisches Paradies. Wunderschön, wie aus einem Traum entsprungen.

Caitlin und Kiera erkannten, dass sie vollkommen unbekleidet waren und außerdem –dies jedoch fast nebensächlich- dass ihre Körper wieder mit Leben erfüllt waren. Beide wunderten sich nur wenig über diesen eigentlich so wichtigen Aspekt, weil er ihnen irgendwie selbstverständlich und einfach…. richtig erschien.

Ihre Blicke fielen auf Samedi.
Auch er war unbekleidet, selbst seine geschminkte Maske fehlte. Man konnte nicht umhin ihm eine starke sexuelle Anziehung zuzugestehen. Lächelnd lag er auf einer Liege und genoss die strahlende Sonne. Seine tiefschwarze Haut war mit einer leichten Schicht Schweiß bedeckt. Die Feuchtigkeit glänzte in der Sonne und betonte seinen muskulösen Körper. Langsam, beinahe lasziv erhob sich der Gott von seiner Liegestatt und ging auf die beiden zum Leben erweckten Kainiten zu. Er sprach kein Wort. Nur ein Lächeln umspielte seine Lippen.

Dann war er heran.
Wie selbstverständlich nahm er die Frauen in seine Arme und begann damit sie zu küssen. Er begann ein Liebesspiel, dass ein Eindrücklichkeit und Intensität kaum noch zu überbieten war. Irgendwie schien er zu jeder Sekunde genaustens über die Bedürfnisse der Frauen informiert zu sein. Nie nahm er eine Hand zu früh weg oder beendete eine zärtliche Berührung in einen falschen Augenblick, seine Küsse waren genauso wie es seine Partnerinnen es am liebsten hatten und schienen überall an ihrem Körper gleichzeitig zu sein. Jede seiner Bewegungen ließ Nerven vibrieren und Stromstöße aus wahren Wonnen durch ihren Körper laufen.

Er liebte die beiden immer und immer wieder. Er war zärtlich manchmal, dann aber auch wieder fordernd und wild. Seine Kunst, jede Frau die ihm zu Willen war zum absoluten Höhepunkt zu bringen, war kein Geheimnis. Sie aber am eigenen Körper zu erfahren, dürfte sogar eine erfahrene Hexe wie Kiera nachhaltig beeindrucken.

Zwischen den verschiedenen, zahllosen Akten gönnte er sich und den Frauen immer mal wieder Phasen der Ruhe und Entspannung. Dann tranken sie köstliche Cocktails oder aßen wonach auch immer ihnen der Sinn stand. Samedi erläuterte Kiera die Geheimnisse um die sie gebeten hatte und führte sie immer tiefer in die Kunst des Voodoo ein. Caitlin verstand zwar ebenfalls was gesagt wurde und war wahrscheinlich ebenso gebannt wie ihre Schwester, aber ihr erschlossen sich die notwendigen Geheimnisse nicht um sie letztlich auch umsetzen zu können.

Tage vergingen.

Wochen!?

In denen sie das Leben und die Liebe genossen und in denen es nichts anderes gab als den Baron und die geliebte Schwester. Dann endlich war Samedi befriedigt und der Preis bezahlt. Als Kiera und Caitlin in irgendeiner Nacht eng an den Gott gekuschelt in einen friedvollen Schlaf sanken, starb erneut ihr Körper. Sie wurden wieder zu Vampiren und kehrten an den Ort zurück an dem alles begonnen hatte.

Hier in Finstertal waren keine fünf Minuten vergangen.

Sie erwachten so, wie sie zu Beginn ihres Versprechens eingeschlafen waren. Nur der Duft nach Samedis Körper saß ihnen noch nachdrücklich in der Nase und bewies ihnen, dass das was sie erlebt hatten kein Traum war. Keine Wehrmut erfüllte ihr totes Herz! Der Verlust des perfekten Liebhabers oder des Lebens mochte tragisch sein, aber Samedi versprach, dass dieses Erlebnis wiederholt werden könnte und entfernte jegliche Sehnsucht aus den Gedanken seiner Gespielinnen.

Ein flüstern drang an ihren Ohren.

„Einmal darf jede von euch meinen Namen nutzen, um einen Geist oder eine Plage zu befehligen. Egal um welchen Geist es sich handeln mag, egal für wie mächtig er sich hält, er wird gehorchen müssen! Allerdings nur dieses eine Mal und wortgetreu, also überlegt euch was ihr sagt und wie ihr die Worte formuliert! Dies gilt darüber hinaus nicht für Dämonen! Nur das ich’s gesagt habe! *Man konnte ihn förmlich vergnügt zwinkern sehen* Es hat Spaß gemacht mit euch, habt einen schönen Tod weiterhin… oder lebt wohl, was euch lieber ist!? Vergesst nicht immer mal wieder an mich zu denken!“

Ein leises Lachen erklang, wurde leiser und erstarb schließlich....
 
Kiera blinzelte etwas ungläubig und ein kleines Schade kam über ihre Lippen und sie sah sich um, wo denn ihr Mann und ihre Schwester waren. Dass nicht viel Zeit in dieser Welt vergangen war, war deutlich an den Kerzen zu erkennen, ein Blick auf ihre Uhr bestätigte es.

Der Blick, den sie Rashid zuwarf sprach Bände und von dem Wunsch nicht zu diesem dämlichen Fest zu müssen. Ihr Blick wanderte weiter zu ihrer Schwester und auch die bekam das Grinsen mit.

"Und was meinst du, bereust du es?" fragte sie mit einem vergnügten Unterton.
 
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