[11.05.2008] (Zu) schlecht für die Caitiff

Mike gönnte sich eine Pause von dem Clanstreffen in Helenas Büro nach dem ihn das Blut in seinem Cocktail und die Reaktion seines vampirischen Körper darauf überrascht hatte. Kurz nickte er der Herstellerin des Cocktails zu und ließ sich dann auf einen freien Sitz fallen. Er wartete darauf, dass er seinen Frust und das Piesacken seiner Stimmen an den beiden Vampiren auslassen konnte, die es gewagt hatten, ihm helfen zu wollen.

Richard schwieg die ganze Zeit über, bis sie etwas Abseits standen.

"Jeder da drinn hat dafür Verständnis." begann Richard beruhigend. Der Junge muss was essen, schoss ihm durch den Kopf. Meine Güte, ich kling wie meine Mutter....

Richard setzte sich ebenfalls hin und stellte sein halbvolles Glas Mix-Blut auf den Tisch.

Auch Jenny kam hinzu, sie war immer noch damit beschäftigt Helenas Angebot zu verarbeiten. Als ihr Blick aber auf Mike fiel, war sie sofort im Thema.

"Du musst dich daran gewöhnen das du nun bist wie du bist! Das mag dir nicht gefallen, Mike, aber es lässt sich nicht ändern. Du bist ein Vampir und du musst Blut trinken. Darauf zu verzichten würde bedeuten, dass dich irgendwann der Hunger übermannt und du wie ein wildes Tier über das nächst beste Opfer herfällst! Ich muss dich nicht daran erinnern wie das ist, richtig? Also finde dich mit dem Gedanken ab! Tu dir auch selbst einen Gefallen und versuch gar nicht erst dich von Tieren zu ernähren! Ihr Blut schmeckt Scheiße und es nährt dich nicht richtig. Viel wichtiger aber ist, dass es nur wenig gegen den Hunger hilft der jede Nacht in unseren Kehlen brennt. Du hast also letztlich nur zwei Möglichkeiten! Entweder du trinkst Blut und findest dich damit ab, oder du setzt dich draußen unter einen netten Baum und wartest auf den Sonnenaufgang!"

Ein humorloses Grinsen unterbrach ihren Monolog.

"Etwas das ich übrigens nicht zulassen würde, hier wird sich nicht davongestohlen! Also Mike, nimm das Glas..."

Ihr Finger deutete während des Satzes auf das Glas das der junge Toreador so eben auf den Tisch gestellt hatte.

"...und trink es aus! Langsam! Genieß es und leere es bis auf den letzten Tropfen!"

Jenny trat einen Schritt auf Richard zu, hockte sich hin und legte ihm ihre Hand auf die Schulter. Eine Geste des Vertrauens und der Zusammengehörigkeit, hätte sie noch atmen müssen, hätte er ihn warm in seinem Nacken gespürt. Leise flüsterte sie ihm ins Ohr.

"Er muss viel lernen! Und das schnell, die Zeiten werden nicht besser...."

Von Richard war ein knappes Nicken zu sehn.

"Er wirds packen." meinte er und sah gespanntzu Mike.

Für ein paar menschliche Herzschläge starrte Mike Jenny mit großen Augen an, dann zuckte ihm ein Lächeln um die Lippen.
"Das ist alles?!"
Er stellte sein noch randvolles Glas, neben Richards halbleeren, Griff dann nach diesem und hob es an. Schnell packte er seinen Cocktail wieder mit der linken Hand, wie als hätte er Angst, dass es ihm jemand wegnehmen könnte. Langsam führte er den Longdrink des Toreador zu seinen Gesicht, kräftig zog er den Geruch des Bluts durch die Nase. Er spürte den Impuls seine Fangzähne zu entblößen und unterdrückte ihn. Endlich setzte er das Glas an und gönnte auch seinen Lippen, Zunge und Kehle etwas von den Genuss. Die vampirische Bloody Mary hatte ihrem sterblichen Vorbild nicht nur die Farbe gemeinsam, denn das Blut war durch ein russisches 'Wässerchen' verwässert.
++Genau wie bei Bodo, du Schnapsleiche.
Außerdem war es kalt. Dennoch war das Getränk köstlicher, als alles was er zu Lebzeiten je getrunken hatte.
Nach dem er den Inhalt des halbvollen Glas heruntergestürzt hatte, setzte er sofort sein eigenes an, das er aber etwas bewusster leerte. Anschließend leckte er sich genüsslich über die Lippen und schaute ohne den Kopf zu heben plötzlich wieder seinen beiden Zuschauer an. Mit den Augen auf der Anarchien und einen glücklichen Lächeln auf den Lippen wischte er die letzten Tropfen mit seinem Finger aus, den er dann ebenfalls ablutschte. Dann wanderte sein Blick runter zu dem freien Vampir.
"Danke für dein Getränk Richard. Ich hoffe, du wolltest nichts mehr."
Waren die beiden zufrieden? Mike jedenfalls war es.

Richards beobachtete Mike beim Trinken, dann nickte er langsam.

"Für dem Anfang." sagte richard. "Mike, Jenny. Wir werden morgen früh, vor dem Domänenball noch mit der Ausbildung beginnen... Ich bin verantwortlich für euer Benehmen."

Out of Character

Chronologisch weiß Jenny das bereits

"Honey, wenn du dich wirklich für das verantwortlich machen lassen willst was ich tue, dann kaufst du dir am Besten eine Zugfahrkarte nach WeitWeitWeg und machst dich auf und davon! Ich habe es dir bereits gesagt, ich werde es gerne wiederholen und du weißt es auch! Ich bin wie ich bin und daran wird niemand mehr etwas ändern! Mich schreckt der Tod weniger als eine aufgezwungene Dressur, also werde ich mein Ding durchziehen bis mich irgendwann jemand am Arsch packt und direkt ins Jenseits boxt! Und genau aus diesem Grund sollte ich auch niemanden erziehen! Wenn ich Mike etwas mitgeben soll, dann nur das er sich nicht verbiegen lassen soll! Aber auch das er wissen muss das er dies mit jeder Menge Hass, Schmerz und Tod bezahlen muss. Aber es lohnt sich trotzdem, denn wenn ich morgens meine untote Fresse im Spiegel betrachte, dann kann ich neben all der Schuld die ich in all den Jahren auf mich geladen habe auch sehen das ich es wenigstens versucht habe! Was glaubst du warum ich die ganzen Regeln der Camarilla nicht kenne? Man hat sie mir mit brutalen Fausthieben ins Gehirn gehämmert, immer und immer wieder. Ich will sie nicht kennen, weil ich sie für falsch halte! Weil sie mir aufgezwungen werden! Weil ich für sie mit Blut bezahlt habe ohne je darum gebeten zu haben! Ich lerne nichts über die Camarilla und ich lehre nicht!"

Sie sah Richard direkt ins Gesicht.

"Und das steht nicht zur Diskussion! Ich habe es genügend durchdacht und das ist nach wie vor mein fester Entschluss! Du kannst über mich denken was du willst und mich gerne auch für eine selten blöde Kuh halten. Das tun eh die Meisten! Aber du wirst es akzeptieren müssen mit allen Konsequenzen! Denn tust du es nicht, können wir keine Freunde sein!"

Richard nickte langsam...

Dann bleibt mir nur noch der Zug. dachte er kurz bitter.

"Ich will für nen Scheißdreck verantwortlich sein. Aber ich bin es, Jenny. Wenn du zu viel Scheiße baust, wird es wohl am Ende Mike sein, der drunter leidet." antwortete er leise. "Wir beginnen morgen früh mit der Ausbildung. Du kümmerst dich mit Mike um alles zum Thema Kampf und Survival, ich um den Rest." bestimmte Richard. "Deal?" relativierte er sein Statement

"Schatz, egal was auch immer du denkst mir beibringen zu können! Ich mache immer Ärger! Nicht weil ich es will, sondern weil ich ihn anziehe wie die Schmeißfliegen. Wenn irgendwer vor hat Mike deswegen eine schlinge zu drehen, hat er dich gehörig verarscht! Als Caitiff steht man jede einzelne Minute auf dem Prüfstand. Egal ob als Clan oder als Einzelkämpfer. Und besonders jemand wie ich der unbequem ist und stets die falschen Fragen stellt, wird den Ärger auch weiterhin anziehen. Daran wirst du nichts ändern, denn auch wenn ich bei dir was lerne..."

Niiiiiiicht!

"...so werde ich doch nicht plötzlich anfangen das Mauerblümchen raushängen zu lassen! Denk allein mal an die Geißel. Meinst du er wird es gut sein lassen, dass ich mich gegen ihn gestellt habe? Denkst du wirklich ICH könnte es auf sich beruhen lassen das er Duke und mich fast umgebracht hätte? Nein, Richard! Ich werde weiter Ärger machen! Nicht um dich oder Mike in schwierigkeiten zu bringen, sondern weil es das Einzige ist was ich kann und was ich können will!"

Sie schnaubte und wenn das Thema nicht so ernst wäre, hätte man kichern können.

"Die Bonzen haben dich geschickt um mich zu zähmen! Guter Plan! Nett durchdacht! Aber das eine sage ich dir, Schatz! Mich konnte nur einer zähmen und der ist vor Jahren durch meine eigene Hand gestorben!"