AW: [09.05.2011] Dann brauen wir ein Vernichtungs-Elixir
Kiera lachte, offen und mit einem gewissen Schalk in den Augen.
"Na, ich hatte dir doch gesagt, ich habe so meine kleinen Helfer, wenn es um die Wirkung von Magie und Beeinflussung des Schicksals geht", sagte sie dann. "Weißt du, ich weiß inzwischen, dass ich als Lebende einen Avatar hatte, sprich, ich war eigentlich ein Magus. Da ich aber keinen Lehrer hatte, ist das nie richtig erwacht und unser Sire hat diesen Avatar mit der Verwandlung kaputt gemacht."
Sie machte eine kurze Pause.
"Nun, es war Jahrzehnte nach der Verwandlung so nach dem zweiten Weltkrieg als es mich nach haiti verschlug, mitten in die dort immer wieder aufflammenden Wirren der Bürgerkriege. Da ich mir nie was aus Standesdünkel gemacht habe, landete ich schnell auf der Seite der Schwarzen und Unterdrückten ... Auch dort gab es Untote und es gab noch etwas anderes Magie, eine urtümliche Form, geprägt von Ritualen, Hilfe übernatürlicher Wesenheiten und vieles mehr. Allerdings war das alles für Weiße unzugänglich, bis ich in einem Kampf einem der mächtigsten ortsansässigen Samedi den Kopf rettete.
Es kostet Papa Christo nicht viel Mühe alle meine Masken zu durchschauen und dann bot er mir an, mich in die Geheimnisse des Voodoo einzuführen, da er meinte, ich wäre würdig." Sie machte eine Pause. "Aber das willst du sicher alles nicht wissen, es geht ja darum, mit wem ich einen Vertrag geschlossen habe und wie das möglich war.
Gut, nach etwa 2 Jahren, meinte Christo, er müßte mich nun dem Herren der Toten vorstellen. Es war ein Riesenfest, denn feiern können die Samedi und anderen Clans die Voodoo betreiben besser als jeder andere Clan. Im Verlauf des Festes, brachte man mich in einen nach allen Seiten verschlossenen Raum, in der Dunkelheit und nach einiger Zeit war ich nicht mehr alleine im Raum, es war dunkel, aber ich konnte alles sehen. Der Mann, der aus dem Nichts aufgetaucht war, war seltsam, ich kann dir bis heute nicht sagen, ob er nur ein Totenschädel war, eine Maske trug oder nur Farbe im Gesicht hatte, jedenfalls trug er auf dem Kopf einen Zylinder, hatte einen Frack an und fuchtelte mit einem Ziegestock vor mir rum. Ach man sollte dabei nicht vergessen, daß er nicht mal zum Reden seine Zigarre aus dem Mund nahm." Bei der Erinnerung konnte die Voodoohexe im Nachhinein nicht anders als Lachen. "Also ich kann dir nicht sagen, wie ich mir einen Ahnengeist oder Gott vorgestellt hätte, aber jedenfalls nicht so. Er stellte sich mir dann als Baron Samedi vor, Loa der Toten und der Fruchtbarkeit. Seine Ausdrucksweise könnte teilweise selbst Ziege in den Schatten stellen, aber es kam da nicht so überheblich rüber, fand ich jedenfalls, da er nach diesem Auftritt doch eher zu einer vernünftigen Art zu Verhandeln überging.
Nach einigem Gerede, was ich mir erwarte und was ich bereit wäre zu tun und so, schlug er mir den Deal vor, dass ich eine Mambo werden könnte, wenn ich dafür im Gegenzug bereit bin, nach meinem endgültigen Ableben 100 Jahre und 1 Tag als Totengeist, also als ein niedriger Form von Loa Dienst an den Toten und der Lebenden zu verrichten. Eine für mich durchaus annehmbare Bedingung, vorallem wenn man bedenkt, was einem anderen Kainskind geschehen könnte, wenn es vernichtet wird. Aber irgendwie funktioniert das System des Voodoo auf der Basis. Danach mußte ich einen tiefen Schluck aus seiner Rumflasche nehmen und was die nächsten Stunden geschah, das kann ich dir nicht sagen, ich wachte erst am nächsten Abend wieder auf, den Kopf voll mit Wissen, das ich zuvor nicht hatte und so hat es bisher immer funktioniert, wenn ich etwas lernen wollte.
Der Baron oder Papa Ghede, wie er in anderen Teilen der Welt genannt wird, verlangt immer eine Gegenleistung in irgend einer Form und dafür taucht das neue Wissen einfach in meinem Kopf auf."
Ob jetzt wohl Caitlin sie ansah, als wäre sie aus einer anderen Welt.