[09.05.2008] Rekrutierung

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"Bloß keine Kühe, danke! Ich trinke nur menschliches Blut. Der alte Nosferatu der mich in Hamburg groß gezogen hat, wollte sogar das ich Ratten und Hunde trinke. Aber das habe ich nie übers Herz gebracht. Trotzdem gebe ich zu das ich verflucht hungrig bin. Wenn wir hier fertig sind wollte ich eigentlich in die Innenstadt und mir irgendeinen umherirrenden Schergen greifen. Kann ja nicht sein, dass sich überhaupt niemand mehr findet der sich in eine dunkle Gasse verirrt oder auf der Suche nach billigem Sex ist."

Das hoffte Jenny zumindest, denn sie hatte eine kleine Mahlzeit wirklich bitter nötig.
Noch war es zwar nicht problematisch, aber noch ne Nacht ohne Blut würde sie sicher nicht überstehen.

"Du trinkst Kühe?"

Nur nicht den Humor verlieren!
 
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Esteban, der sich gerade noch im Wagen umzog, betrat in einem schlichten Anzug das Hovel. Er sah Richard und Jenny aus dem Augenwinkel, zog es jedoch vor, noch kurz zu den Toiletten zu gehen. Dort betrachtete er sich in seinem neuen Outfit und rückte den Dress ein wenig zurecht. Im Wagen gab es keinen ausreichend großen Spiegel, um das Outfit zu kontrollieren und Esteban wollte, das alles korrekt wirkte. Immerhin sollten sie diese Nacht noch Besuch erhalten.
 
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"Ich hatte gestern... Wunden. Und ich dachte auf der Kuhweide, wäre ne Menge Blut. Scheiße, ich war am verhungern." Richard sah sie an. Es schien ihm peinlich zu sein. "Ich mach das bestimmt nicht nochmal."

Dann sah er Esteban und fing lauthals an zu lachen.

"Es scheint heute ist der Tag der neuen Outfits!"
 
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Die Tür zu den Toiletten öffnete sich schwungvoll und Esteban, den man so wie jetzt wohl nur alle paar Jahre sehen würde, ging auf seine beiden Genossen zu. Beiden schüttelte er zur Begrüßung kraftvoll die Hand. Ein flüchtiger Ausdruck der Heiterkeit lag auf seinem Gesicht.

"Hi! Es ist schön, euch zu sehen. Ich war vorhin noch mit Meyye unterwegs. Wegen dem Hexerproblem, ihr wisst schon... Nun, es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte Nachricht vorweg: Es scheint im Moment wirklich keine Möglichkeit für uns zu geben, dem Hexer gegenüber aktiv zu werden. Er befindet sich irgendwie auf einer anderen Ebene und da können wir wohl wenig ausrichten. Außerdem kenne ich mich mit sowas auch nicht aus. In der Akademie bot ich meine Hilfe an, doch dort wusste auch niemand, wie es konkret weitergehen soll. Wahrscheinlich haben auch die keinen echten Plan. Ergo müssen wir uns etwas überlegen oder jemanden auftreiben, der mehr weiß, als wir, und ihn dann ausquetschen..."

Esteban strich sich eine lockige Haarsträhne aus dem Gesicht und fuhr fort:

"Die gute Nachricht ist, dass ich zusammen mit Meyye den verschollenen Primogen der Ventrue, Alexander Stahl, gefunden und gerettet habe. Wir haben ihn letztlich zum Cafe de Trois gebracht. Dort wird er jetzt versorgt. Ich bin mir sicher, dass uns seine Rettung nicht nur Lorbeeren einbringen, sondern auch gewisse Möglichkeiten eröffnen kann. Immerhin brauchen wir einflussreiche Kontakte und Herr Stahl ist mir sein Unleben schuldig. Vielleicht wird die Aktion aber auch vertuscht. In der Akademie war ein Kerl namens Moishe, der direkt so tat, als wäre Stahls Rettung allein sein Verdienst, obwohl Meyye sich nur kurz mit ihm unterhalten hatte. Vielleicht sollten wir uns den Burschen schnappen und ihm Manieren beibringen... Es kann immerhin nicht angehen, dass Tatsachen verdreht und die Falschen belohnt werden. Ich werde es ihm jedenfalls nicht durchgehen lassen."
 
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Richard konnte sich gerade noch rechtzeitig einkriegen. Als Esteban ihm die Hand rechte, zog er ihn an sich heran und umarmte den Anzugträger, klopfte ihm auf die Schulter und sagte ihm: "Anzüge stehen einfach jedem!"

Vor Esteban stand ein junger Soldat. Er trug seine Uniform. Stiefel, Blackjeans, Militärjacke, strenges Hemd. Er sah ihn an, hörte dann geduldig zu, was er zu berichten hatte.

"Diesem Moishe bin ich auch schon begegnet. So ein langweiliger und darüber hinaus verbohrter Spießer! Kein Privatleben. Er lebt ein Leben für seinen Clan... Aber das sind doch wirklich gute Neuigkeiten, nicht wahr? Es läft doch echt gut für uns."
 
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Esteban zeigte sich durch Richards erweiterte Begrüßung durchaus erfreut und machte danach einen noch geselligeren Eindruck. Er brauchte aber noch eine Information und so fragte er Richard kurz und knapp:

"Zu welchem Clan gehört dieser Moishe denn? Das könnte unter Umständen wichtig sein."
 
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Richard lachte: "Der ist SOWAS von König!" Auf Estebans verständnislosen Blick fügte er hinzu: "Selten jemanden gesehen der dem Ventrueklische so sehr entspricht wie diesem jüdischen Mann!" Richard war glücklich. Hier waren wir also. Wir drei Musketiere. Er lachte.
 
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Langsam fiel auch bei Esteban der Groschen. Kein Wunder, dass sich dieser Typ so in den Vordergrund der Aktion zu stellen versuchte. Der wollte sich ganz eindeutig mit fremden Federn schmücken. Esteban würde sich um diesen Ventrue kümmern - früher oder später. Doch zunächst galt es heraus zu finden, was seine Freunde und Genossen für neue Informationen parat hatten und wie es ihnen in der bisherigen Nacht erging. Er wandte sich damit an beide und fragte:

"Ist es euch bisher gut ergangen? Eigentlich wollte ich ja früher hier sein, aber es kam eben die Sache mit Meyye, dem Ventrue Primogen und der Akademie dazwischen. Gibt es von eurer Seite aus noch Neuigkeiten oder habt ihr Informationen, die auch für mich wichtig sind?"
 
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Richard überließ Jenny die ersten Worte.

Er wollte die guten Neuigkeiten erst nach ihren "Neuigkeiten" erzählen.
 
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Viel gab es von ihrer Seite aus ja leider nicht.
Trotzdem ergriff sie das Wort.

"Wie besprochen habe ich ein wenig herumgefühlt. Leider konnte ich Max Reeser bis jetzt nicht erreichen. Aber ich habe ihm eine Sms geschickt, das er sich bei mir melden soll. Außerdem habe ich mit Roxana Dragomir gesprochen. Sie ist wie befürchtet sehr in die Gefüge der Camarilla eingebunden, zeigte aber Interesse. Ich denke, dass sie weiß wie sehr sie in die hiesigen Strukturen gefangen ist und wie sehr man sie mißachtet und ausnutzt. Irgendetwas in ihr weiß aber, dass wie der richtige Weg sind. Allerdings bin ich noch weit davon entfernt sie als eine der unseren anzuerkennen. Es ist genauso gut möglich, dass sie uns aus einer Gewohnheit heraus in den Rücken fällt. Sie ist sehr sehr alt und genauso überheblich und damit schwer einzuschätzen. Auf jeden Fall habe ich sie heute Abend hierher eingeladen, wir werden sehen ob sie kommt und was sie dann zu sagen hat!?"

Jenny machte eine kurze Pause um an ihrer Zigarette zu ziehen.

"Ansonsten war es das von meiner Seite aus. Naja außer der Tatsache, dass in Finstertal auch allgemein etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Ich habe mich gerade mich Richard darüber unterhalten wie seltsam das alles ist. Ich meine die fehlenden Menschen auf den Straßen und der üble Kater der in unseren Köpfen hämmert..."
 
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Richard ergänzte: "Naja Esteban... Wie es bei uns gestern aussah weißt du ja. Heute morgen habe ich auf jeden Fall noch nen Nossi entdeckt. Der war interessiert. Aber ich denke auf eine andere Art und Weise, als das sie hilfreich sein dürfte... Ein sehr geschickter Kerl, was das Ausfragen und so weiter angeht... Aber ich habe ihm am Ende nur veraten, was ich ihm veraten wollte. UND mein Kopf fühlt sich an wie... Scheiße keine Ahnung! Und ich hab Hunger... Und ach ja, Jenny: Auf der Weide sind wir de Wölfen begegnet, konten aber vorher fliehen... Wir hatten sie nicht gesehen..."
 
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Esteban nahm auf einem freien, farblich verblassten Sessel Platz, der neben einem abgerissenen Sofa und einem alten Couchtisch stand, und dachte kurz nach.

"Gut, dann bekommen wir heute also noch Besuch. Richard, ich möchte, dass du im Vordergrund der Informationsgespräche stehst. Du bist unter uns der beste Redner. Wenn es noch etwas wichtiges hinzuzufügen gibt, werden Jenny und ich das übernehmen. Ich finde es übrigens sehr gut, dass du dich von dem Nosferatu nicht hast austricksen lassen. Ich habe schon häufig gehört, wie geschickt sich dieser Clan anstellt, wenn er an bestimmte Informationen heran kommen möchte.
In Ordnung, warten wir also auf eventuelle Gäste. Ich würde die Zeit der Gespräche auf maximal 4:00 Uhr eingrenzen. Ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass wir uns danach noch entsprechend auffrischen müssen..."

EDIT:
Esteban fiel noch etwas ein, dass man gemeinsam besprechen könnte. Immerhin waren sie gerade vollzählig in kleiner Runde beisammen.

"Ich bin sofort wieder da."

Mit diesen Worten stand er auf und ging in Richtung des Ausgangs. Er verließ das Hovel und ging einige Meter zu seinem Wagen. Daraus holte er eine Stadtkarte, sowie einen Stift. Mit diesen Utensilien betrat er sogleich wieder den Treffpunkt. Er setzte sich erneut hin und breitete die Stadtkarte aus. Mit dem Finger lokalisierte er nach einigem Gesuche ihren momentanen Standort. Er tippte mit dem Zeigefinger darauf und sagte:

"Weiß jemand, wem dieses Gebiet offiziell gehört? Gibt es einen offiziellen Anspruch eines Clans darauf?"
 
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"Anspruch auf das Hovel durch einen Clan? Wie kommsten darauf?"

Jenny war sichtlich erstaunt.

Als Caitiff hatte ihr nie jemand Begriffe wie Domäne und Jagdgebiet beigebracht oder erläutert. Obwohl sie sich seit Jahren innerhalb der Camarilla bewegte hatte es bis heute kaum jemand für nötig gehalten ihr die Grundzüge der Regeln beizubringen. Sie wusste zum Beispiel erst seit ihrer eigenen Ernennung, dass es so etwas wie eine Ancilla gab. Was genau dieser Titel beinhaltete war ihr immer noch nicht ganz klar, aber es schien etwas mit Macht und Ansehen zu tun zu haben. Nicht das man von solchen Dingen zuviel haben konnte...

Diese Betrachtung der Dinge war jedoch nicht ganz fair, denn ein weiterer ganz wichtiger Punkt für den Grund ihrer Unwissenheit lag an anderer Stelle begraben. Wann immer jemand damit began ihr zu erklären was es mit den Regeln der Camarilla, der Maskerade im Allgemeinen und den Traditionen im Besonderen zu tun hatte, stellte sie ihr Gehirn ab und ihre Ohren auf Durchzug. Die Regeln der Camarilla Sekte hatten soviel Bedeutung für sie, wie die Gesetze der nordchinesischen Provinz Qitai. Oder so ähnlich....

"Wassn Quatsch! Abgesehen davon, wer sollte an einer Müllhalde wie dieser überhaupt Interesse haben, noch dazu wo hier doch überall die Nosferatu rumkrauchen!?"
 
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Esteban wusste zwar auch nicht viel über solche Angelegenheiten, aber zumindest die ganz groben Zusammenhänge hatte ihm sein Sire bei passender Gelegenheit mit auf den Weg gegeben. Tatsächlich war dies eine der wenigen Informationen über die kainitische Gesellschaft, die Julian ihm beigebracht hatte. Esteban kochte innerlich bei dem Gedanken, dass Julian ihm immer nur das aller nötigste erzählt hatte. Manchmal war er was Informationen anging schlimmer als ein Nosferatu. Esteban hatte zwar noch nie das Vergnügen, einen Nosferatu live und in Farbe zu sehen, doch auch ihm kamen diverse Geschichten über den Clan der Verborgenen zu Ohren.

"Ich rede nicht nur vom Hovel selbst", korrigierte er. "Auch wenn es zweifelsohne den Mittelpunkt darstellen sollte. Ebenso wie die Fabrik. Ich meine die nähere Umgebung als Ganzes. Städte jeder Camarillastadt sind meines Wissens nach in einzelne Domänen und Jagdreviere unterteilt. So hat es mir zumindest Julian einmal erklärt. Es wäre ein Zeichen mit symbolischer Bedeutung, wenn wir irgendwann die gesamte Gegend hier für unsere Mitglieder beanspruchen. Desweiteren könnten wir, sofern wir irgendwann die notwendige Basis und Stärke dafür haben, die gesamte Zone offiziell als ein autonomes Gebiet erklären. Das dürfte unsere Widersacher ziemlich in Rage und somit in Bedrängnis bringen. Wichtig dafür ist wie gesagt, dass wir stark genug sind, ein solches Gebiet auch verteidigen zu können. Ebenso müssen wir ungewünschte Besucher problemlos ausladen können. Wie denkt ihr darüber?"

Esteban war die Meinung seiner beiden Genossen sehr wichtig. Immerhin waren dies mitunter seine ersten Ideen, die er innerhalb dieser neuen Gemeinschaft laut äußerte. Außerdem fühlte er sich den beiden sehr verbunden. Er bewunderte Jenny für ihre aufrichtige Art und Weise, sowie ihren Überlebenswillen und auch Richard stand sehr hoch in Estebans ansehen. Richard war innerhalb von nur einer Nacht zu einem wahren Freund Estebans geworden, wo er doch bereits glaubte, dass es Dinge wie Freundschaft in seiner Existenzform gar nicht mehr geben könnte. Es verband ihn nicht nur das übernatürliche Blutsband mit seinem Freund, sondern auch eine Form wahrer Seelenverwandtschaft. Wie gern würde Esteban gegen Zacharias kämpfen können, um dessen Angriffe auf Richard zu sühnen...
 
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Richard nickte nachdenklich.

"Wenn wir genug Mitglieder haben, sollten wir das tun! In der Camarilla hat jeder Ahn das Recht eine Domäne für sich zu beanspruchen. Zusammen haben wir ja wohl die selbe Macht, wie so einer! Und bei uns wird es so eine Unterscheidung nicht geben, würde ich sagen. Also: wenn wir die Macht haben eine Domäne für uns beanspruchen zu können, dann sollten wir das tun." Er lächelte die beiden an. Dann zwinkerte er, holte seinen Laptop raus und ergänzte:
"Ich habe übrigens schon die ersten... sagen wir mal schriftlich festgehaltenen Gedanken für unsere Bewegung gemacht."

Richard tippte eine Weile auf dem Laptop rum. Schließlich öffnete er ein Textdokument.

"Den ersten Teil finde ich richtig. Der Zweite, der mit den Vereinen ist ne flüchtige Idee."

Idee zu einer freieren und gerechteren vampirischen Gesellschaft
Das folgende Papier soll eine Strukturidee sein, um eine freiere, gerechtere vampirische Gesellschaft zu verwirklichen.
Die Grundprinzipien dieses Papiers sind "Freiheit", "Gerechtigkeit" und "Chancengleichheit".
Es soll für jeden Vampir möglich sein ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen. Freiheit hört dabei dort auf, wo die Freiheit eines anderen Vampirs anfängt.
Egal welcher Abstammung sollte es jedem Vampir möglich sein ein freies und selbstbestimmten Leben zu führen. Daher sollte für jeden Vampir Chancengleichheit bestehen.
Das Ziel ist eine gerechte vampirische Gesellschaft. Mit einer Gleichberechtigung für jeden Vampir.
Jeder Vampir der sich den folgenden vier lebensnotwendigen Pflichten aus freien Stücken und besten Gewissen unterwirft, soll ein "freier Vampir" sein und hat damit die gleichen Rechte wie jeder andere Freie Vampir. Jeder andere Vampir ist ein "Unfreier Vampir". Andere Unterscheidungen gibt es theoretisch nicht.
Diese vier Pflichten sind:
1. Die Wahrung der Maskerade
2. Die Verantwortlichkeit für die selbst erzeugten Kinder
3. Das Verhindern von Diablerie
4. Das Streben zu einer gerechteren, freieren vampirischen Gesellschaft mit der Grundbedingung der Chancengleichheit
Wer bereit ist diese vier Pflichten zu erfüllen, darf sich "Freier Vampir" nennen und sich in "Interessengruppen" organisieren.
Eine Interessengruppe ist eine Organisation aus mehreren Vampiren die sich zusammen für ein bestimmtes Ziel organisieren. Die Mitglieder einer Interessengruppe wählen demokratisch einen Vertreter. Jeder freie Vampir, der Mitglied der Interessengruppe ist hat eine Stimme. Einem "Freien Vampir" ist es gestattet Mitglied mehrerer Interseengruppen zu sein. Einer Interessengruppe ist es nicht gestattet einem Anwerber die Mitgliedschaft zu verweigern, es sei denn es gibt einen begründeten und schweren Verdacht gegen den Anwerber das dieser nicht die Interessen der Vereinigung teilt. Herkunft, Geschlecht, Behinderungen usw. dürfen unter dem Gesichtspunkt der Chancengleichheit nicht als Begründung angeführt werden. Interessengruppen dürfen für ihre Mitglieder eigene Rechte und Pflichten innerhalb des Vereins einführen und eigenes Recht innerhalb der Mitglieder durchsetzen, solange diese Gesetze nicht den Grundprinzipen der freien vampirischen Gesellschaft verletzen (soll heißen: Freiheit, Gerechtigkeit, Chancengleichheit, sowie das Erfüllen der drei Pflichten.
Die Vertreter der Interessengruppen bilden gemeinsam einen Rat, in dem über wichtige lokale Entscheidungen diskutiert und abgestimmt wird (Beispiele: Territorien, Umgang mit den Sekten, Umgang mit Verbrechern usw.). Die Mitglieder des Rates wählen einen Präsidenten der die Domäne nach außen hin vertritt.

Folgende Schwächen zu diesem Konzept:
Was wenn ein Vampir Vertreter in zwei Interessengruppen ist? Hat er auch zwei Stimmen?
Definition und Bedingungen einer "Interessengruppe"
 
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Esteban nickte auf Richards Ausführungen hin. Als dieser den Laptop aufklappte und die Textdatei öffnete, setzte sich Esteban auf die linke Seitenlehne des Sessels, damit er einen besseren Blick auf das Geschriebene hatte. Das grelle Leuchten des Bildschirms schmerzte in seinen Augen. Seine Augen waren empfindlich gegen zu helles Licht und so formten sich seine Augen zu schmalen Schlitzen, was durch die Sonnenbrille zum Glück niemand erkennen konnte. Es war ihm peinlich, seine Sehbehinderung öffentlich einzugestehen. Er wollte auch nicht, dass jemand erfuhr, wie sehr ihn die glühend roten Katzenaugen in seinen Möglichkeiten einschränkten. Es dauerte wesentlich länger, als man vermutet hätte, bis er mit dem Lesen fertig war. Lächelnd blickte er den jungen Soldaten an.

"Richard", grinste Esteban ihn an. "Das hättest du wirklich kaum besser machen können. Ich bin stolz auf dich. Das ist wirklich gute Arbeit. Ich habe auf dem ersten Blick nur wenig Kritik zu äußern: Vielleicht sollten wir sagen, dass Freiheit dort aufhört, wo die Freiheit anderer eingeschränkt, beziehungsweise verletzt wird. Ist eventuell schöner formuliert. Zur zweiten Pflicht, der mit den Kindern, sollten auch Ghule zählen. Zur dritten Pflicht würde ich sagen, dass es generell untersagt ist, Mitgliedern der neuen Gesellschaft Schaden zuzufügen - ganz gleich ob dieser physischer oder psychischer Natur ist. Ich habe einmal gehört, dass es für manche Clans möglich ist, anderen ihren Willen durch Hypnose aufzuzwingen. Sowas gilt dann ebenfalls als Angriff. Und das Stimmproblem von Ratsmitgliedern könnte man dadurch vermeiden, dass ein Vampir nur Vertreter einer einzelnen Interessensgruppe sein kann. So wäre der Zwist im Vorfeld ausgeschlossen. Jenny, was meinst du? Ich für meinen Teil bin wirklich beeindruckt von Richards Arbeit!"
 
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Auch Jenny sah sich den Text in Ruhe an, dann hörte sie aufmerksam zu was Esteban dazu zu sagen hatte. Auf seine Frage hin sah sie ihm einen Moment tief in die Augen und dachte nach. Sie hatte in den letzten Monaten und Jahren jedes fassbare Buch über Anarchie, Demokratie, allgemein Politik und Menschenrechte gelesen und sich sehr ausgiebig mit diesem Thema auseinandergesetzt. Was niemand dieser vorlauten Göre zutraute, sie verstand eine ganze Menge von diesen Dingen.

"Sehr gut! Das Schreiben trifft ziemlich genau meine Vorstellungen. Estebans Einwände teile ich allerdings und ich habe auch selbst ein paar. An allererster Stelle möchte ich auch noch einmal unterstreichen, dass Angriffe auf den Geist eines anderen genauso gewertet werden sollten wie jeder körperliche Angriff. Ich war schon öfter Opfer von so nem Scheiß und kann nur sagen das ich so etwas als wesentlich schlimmer empfinde, als eine ehrliche Keilerei. Weiter sollten wir erwähnen, dass jeder Kainit das Recht auf Selbstverteidigung hat, das aber auch ein Rechtsgremium aus Vertretern der verschiedenen Interessensgruppen gebildet werden kann, das Rechtsbrüche und Gewalttaten verbindlich für alle aburteilt. Wir sollten die Freiheit eines jeden Vampirs um das Wort 'Clanunabhängig' erweitern. Als Caitiff kann ich Lieder davon singen wie schnell irgendwer ausgegrenzt wird, weil seine Form des Seins in den allgemeinen Strukturen nicht brücksichtigt wurde."

Ein ehrliches Lächeln huschte über ihre Lippen.
Man sah ihr an das es aus tiefstem Herzen emporgestiegen war.

"Super Sache! Verflucht und verdammt, wir kommen echt gut voran!"
 
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Richard lächelte.

"Klingt alles sehr vernünftig. Ich denke jedoch: Wir werden ja wohl eine Art Gericht und Staat am Ende haben. Das wäre zumindest etwas, was ich mir wünsche. Das hier sind die Grundgesetze. So was wie "Angriffe", die nicht tötlich enden, könnten hier rein... Jedoch denke ich, dass innerhalb einer Verhandlung Disziplinen zur Wahrheitsfindung angewenet werden sollten. Dazu muss es natürlich Vorschriften geben. Sowas zu bestimmen, wäre dann jedoch Aufgabe "des Rates". Jedoch: Ein Grundrecht auf Sebstverteidigung... urchaus vernünftig. Wir wollten so etwas einfügen. Ich weiß nur nicht ob ausgerechnet bei den 4 Pflichten. Die sind ja dafür da, um das Überleben der "Gesammtheit" zu sichern. das wäre etwas, dass das Überleben des Individdums sichern würde... Hmmm..."
 
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Esteban nickte Jennys erweiterte Einwände ab und so wandte er sich wieder an Richard.

"Gut, das wesentliche dürfte damit geklärt sein. Richard, magst du die Ergänzungen noch mit aufnehmen? Dazu kannst du das Schreiben mit erweiterten Paragraphen versehen. Danach soll dieses Blatt unsere erste offizielle Satzung sein. Ich bin wirklich zufrieden mit unseren Fortschritten. Genau so müssen wir weitermachen, wenn wir bis ganz nach oben wollen."
 
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"'Okay! Wir dürfen bei allem Enthusiasmus aber nicht vergessen das es uns jetzt hier am Anfang nur darum geht, als Clan anerkannt zu werden und uns einen Platz im Ältestenrat zu erstreiten. Wie es aussieht kommt die Spitze der Stadt nicht mehr an uns vorbei. Wenn sich das bestätigt was sich bisher heruaskristalliesiert hat, dann haben wir bereit mehr Anhänger als die meisten Clans. Die müssen wir als nächstes für uns einschwören, damit eine Ausgrenzung unserer Gemeinschaft wirklich auch innerhalb der Clans folgen hat. Wenn wir den Gehorsam verweigern, weil unsere Meinung nicht gehört wird, dann müssen alle die für uns sind mit uns an einem Strang ziehen. Nur so bleiben wir glaubwürdig und werden zu einem Problem für die Selbstgefälligkeit der Führung."

Jenny war zufrieden, sehr zufrieden.
Nach all den Jahren in denen sie ihr Dasein als Außenstehende irgendwo allein am Rand verbracht hatte, tat sich nun endlich die Chance auf wirklich etwas zu bewirken. Ihre Träume von einer besseren Welt konnten wahr werden und was viel wichter war - was aber niemand wusste - sie konnte endlich etwas positives bewirken. Jenny hasste ihre Existenz als lebende Tote. Sie hasste was sie war und sie hasste was sie getan hatte. Nun endlich bestand die Chance ihr Selbstwertgefühl anzuheben. Sie konnte eine bessere Welt schaffen und damit vielleicht für einen kleinen Teil ihrer Sünden Absolution erhalten.

"Hoffentlich kommen bald welche der anderen!"
 
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