[09.05.2008] Jetzt gehts los, ...

ObiwahnKa

It's time to kick ass, ..
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21. Juli 2008
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Die Gräfin erhob sich. Ihr Wunsch, dass der Schlaf Besserung bringen möge war nicht erfüllt worden und auch die heutige Nacht versprach nichts Gutes.

Sie war aufgewacht und nicht wie gewünscht geweckt worden. Ihr Laken war blutig von vergossenen Tränen, die die Alpträume ihr des Tages aus den müden Augen getrieben hatten und niemand schien auf ihre Rufe zu reagieren. Niemand schien sich um sie kümmern zu wollen. Etwas was ihr sehr weh tat. Sie schien sich noch verlassener vorzukommen, als gestern.

Nachdem sie sich also selber erhoben hatte und notdürftig zurechtgemacht hatte, ihre blutigen Kleider ausgetauscht und die Haare irgendwie gebändigt bekommen hatte, war sie nach unten gegangen.

Ein Blick aus dem Fenster hatte sie frösteln lassen. Noch dunkler, noch drückender präsentierte sich die Nacht. Gepaart mit der absoluten Stille im Haus, machte sie es schon ein wenig bange.

Als sie die Zimmer der Dienerschaft kontrollierte, fand sie diese schlafend vor. Völlig friedlich schlummerten sie in ihren Betten, auf der Couch, im Wohnzimmersessel oder wo auch immer sie es sich gemütlich gemacht hatten. Völlig friedlich.

In ihr brauste die Wut auf. Ihr Schlaf war der reinste Horror gewesen und die Diener, ihre Diener, ihrer Blutsklaven schienen hier friedlich zu schlummern? Das konnte nicht sein.

Als sie Andrew rüttelte und schüttelte, reagierte dieser nur mit einem Grunzen und drehte sich um. Sie ging weiter. Hier stimmt etwas nicht. Auch ihre Püppchen schliefen alle und niemand war wach zu bekommen. Keiner ihrer Dienerschaft stand Gewehr bei Fuß und sie spürte ihre Hilflosigkeit. Sie, die Jahrhunderte existiert hatte, merkte, dass es für sie nicht nur beschwerlich war ohne Diener zu sein, sondern fast schon unmöglich. Wie sollte sie das Haus verlassen? Autofahrten konnte sie nicht, sie hatte es nie für nötig gehalten es zu lernen. Ob sie es mit einem Pferd versuchen sollte. Aber woher so schnell eines nehmen und es würde auch ein wenig komisch aussehen, wenn sie so durch die Straßen galoppieren würde. Und wie war das mit diesen vermaledeiten Telefonen? Irgendwie ahnte sie bereits, dass auch hier nichts so sein würde wie bisher. Sie wusste schlicht nicht, wie sie in den Adressebuchspeicher des Handys kam, geschweige denn wie man eine sms tippte.

Sie saß schwer gebeugt in einem Sessel im Zimmer und stütze sich auf ihren Stock und haderte mit sich und der Welt.

Wut kam in ihr auf. Wut über sich selber, aber vor allem über das Schicksal. Zum wiederholten Male gab sie der Stadt die Schuld. Seit sie hier angekommen war, lief alles schief.

Sie sah, wie sich eines ihrer Püppchen im Schlaf regte und zufrieden lächelte. Wahrscheinlich träumte es etwas Angenehmes. Das Tier übernahm. Mit ihrem Stock schlug die auf das Wesen ein, bis ihr die Zufriedenheit aus dem Gesicht fiel. Sie hieb solange auf das arme Ding ein, bis nur noch Matsch übrig war. Überall waren Haut und Haare, Blut und sonstige Körperflüssigkeiten im Raum verteilt, als die Alte sich wieder beruhigte und die Bescherung sah. Besser ging es ihr aber immer noch nicht. Eher das Gegenteil war der Fall.

Mit einer wilden Entschlossenheit und einem unbändigen Willen beschloss sie alles zu beschleunigen. Alles oder nichts. Hopp oder Top.

Sie setzte einen Brief auf und würde diesen ganz altmodisch mit der Post schicken.

Danach zog sie sich um und lief, notgedrungen, los. Das Wetter hatte ein wenig umgeschlagen und grün-graue Wolken hingen über der Stadt. Irgendwie kränklich sah der Himmel aus und auch die Temperatur schien ein wenig zu hoch zu sein. Nicht das sie schwitzte, aber sie fühlte diese drückende Schwüle. Aber es regnete nicht, noch nicht und so schritt sie so schnell sie ihre alten Knochen trugen dahin. Fest entschlossen und zum Äußersten bereit.

Meister hilf mir, … dachte sie, … hilf mir deine Stadt zu retten. Hilf mir die Geschwüre der Nacht auszudrücken.
 
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Die Gräfin schien einen schlimmen Tag hinter sich zu haben, doch so war es nun einmal, wenn man sich von allem losgesagt hatte, was einen einst umhüllt hatte. Auch Maliks Tag war nicht ruhig gewesen und er hatte einen der schlechtesten Schlummer hinter sich, die er jäh gehabt hatte.
Doch ihm gab noch etwas Schutz, was ihn umhüllte und warm hielt. Sein Glaube an die Camarilla und an ihn selbst. Er würde das Richtige tun und Keiner würde ihn aufhalten können.

So nahm er sein Handy und wählte die Nummer, die heute alles bedeuten würde. Das Telefon der Gräfin klingelte und würde die Stille in ihrer Zuflucht zerreißen. Die Frage war nur, ob sie rangehen würde oder mit ihren Gedanken schon längst auf der Reise war.
 
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Das Telefon klingelte und klingelte und niemand ging ran. Die Geißel konnte jetzt denken, dass die Alte zu doof war so ein Gerät zu bedienen, was ja der Wahrheit entsprechen würde. Trotzdem könnte man es netter formulieren.

Oder eben, dass sie keine Lust hatte mit ihm zu reden. Etwas was auch durchaus im Rahmen der Möglichkeiten zu finden sein könnte.

Aber egal warum. Gräfin von Liebenstien schien nicht über ein Handy erreichbar zu sein.

Leider, denn ein Treffen würde zu ihren irren, teuflischen, tödlichen, äußerst gefährlichen, unvorstellbaren, alles Logische über den Haufen werfende Pläne entsprechen würde.
 
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Es war nicht der einzige Versuch einer Kontaktaufnahme, nur wenig später klingelte das Telefon erneut. Diese Mal bestand zumindest noch die Möglichkeit das der Anrufer unter ihrer Kontrolle war.
 
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Leider lief auch dieser Anruf ins Leere. Auch wenn es bestimmt für Unmut führte, wenn das Versäumnis bekannt werden würde.
 
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Es sorgte für Ärger das der Anruf nicht ankam, aber da konnte man gerade nichts machen. Aber Max kannte ja noch eine Alternative, eine Handynummer unter der die Gräfin ihm schon mal eine Nachricht geschickt hatte. Der Text war einfach.

"Müssen uns treffen. Max"
 
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So einfach der Text auch war, er erreichte die Alte nicht. Zumindest nicht sofort. Vielleicht irgendwann im Laufe der Nacht, wenn es da nicht schon zu spät sein würde.
 
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Es gab jemanden den Franziska nicht ignorieren konnte!

Die Worte explodierten in ihrem Kopf und befahlen Aufmerksamkeit.

"WIE GEHT ES DIR MEINE LIEBE?"
 
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Wie vom Blitz getroffen zuckte die Alte zusammen. Sie kippte gegen die Hauswand an der sie gerade entlang lief und stöhnte auf. Dann sackte sie zu Boden und blieb in einer Pfütze kniend am Boden und blickte ins Nichts, während sich ihre Kleidung vollsog mit dem dreckigen Matsch und Unrat der Stadt. Dem Blut und Eiter Finstertals, das ihr so schrecklich mitspielte.

Niemand war in der Nähe, um einer Oma zu helfen, die gerade eine Herzattacke bekam. Zumindest wäre das der Eindruck den sie hinterlassen würde.

„Meister, ihr seid es! Ich bin überglücklich, von euch zu hören. Ich bin verzweifelt. Umgeben von Feinden. Euren Feinden. Unseren Feinden! Aber ich werde sie vernichten. Ich werde euch nicht enttäuschen. Gestern ein Feuer und heute der TOD. Heute bringe ich den TOD nach Finstertal!“

All das dachte die Gräfin. Immer noch mitten in einer Pfütze kniend.

Dann lachte sie plötzlich laut auf, rafft ihre Kleidung und erhob sich. Alleine der kleine Kontakt mit Zacharii hatte ihr wieder Kraft gegeben und ihr die Entschlossenheit und Zuversicht zurückgegeben.

Sie erhob das Haupt zu dem grünlich-kranken Himmel. Seinem Reich.

„Benutzt mich!“ waren die nächsten Worte, die aus ihrer Kelche drangen. Immer wieder und wieder und immer lauter.
 
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"JA, UNSERE FEINDE SIND STARK UND ENTSCHLOSSEN! DOCH SIND SIE NICHTS IM VERGLEICH ZU MIR UND MEINER MACHT. UND AUCH DU SOLLST ZU SPÜREN BEKOMMEN, WAS ES HEIßT DEM GROßEN ZACHARII ZU WILLEN ZU SEIN. DIR MEINER TREUEN DIENERIN, GEWÄHRE ICH DIE MACHT EINMAL EIN ÄUßERST MÄCHTIGES WESEN ZU BESCHWÖREN. IN DER WELT IN DER ICH IN DIESEM MOMENT NOCH GEFANGEN GIBT ES MÄCHTIGE BESTIEN. MONSTER VON UNGEHEURER MACHT UND STÄRKE. PLAGEN GENANNT. WENN DU HILFE BENÖTIGST, ZEICHNE MIT DEINEM BLUT EIN KREUZ AUF DEN BODEN UND RUFE MEINEN NAMEN. ICH WERDE DIR DANN EINEN KRIEGER, EINE DIESER PLAGEN SENDEN, DIE DARAUFHIN ERSCHEINEN UND DEINE FEINDE ZERSCHMETTERN WIRD."

Eine kurze Pause folgte.
Es war still, totenstill, trotzdem hallten Zachariis Worte im Geist der Ventrue nach als wäre es die hallenden Schläge einer gigantischen Glocke.

"DIE TÖTUNG DIESER NOIR DARFST DU VERNACHLÄSSIGEN, SIE STELLT KEINE GEFAHR MEHR FÜR UNS DA! DAS SELBE GILT FÜR MEINE ANDEREN AUFTRÄGE, DU HAST MIR GUTE DIENSTE ERWIESEN. DIE WENIGEN STUNDEN DIE ICH BIS ZU MEINER RÜCKKEHR NOCH BRAUCHE SOLLTEN WIR MIT ANDEREN - WICHTIGEREN DINGEN VERBRINGEN! ES GIBT FÜR DICH AB SOFORT NUR NOCH EINES ZU TUN! STÖRE DAS ZUSAMMENKOMMEN MEINER FEINDE. STÖRE IHR LÄCHERLICHES RITUAL. DIESEN JÄMMERLICHEN VERSUCH MICH AUFHALTEN ZU WOLLEN. DU MUSST DAZU NICHT SELBST ZUGEGEN SEIN, STÖRE SIE NUR. HINDERE SIE DARAN ZU TUN WAS IMMER SIE AUCH VORHABEN MÖGEN! STÖRE SIE... STÖRE SIE!"

Zacharii verschwand.
Noch Minuten nachdem sich seine Präsenz zurückgezogen hatte, hallten seine Worte nach.


.


Out of Character
WICHTIG!!!! Die Willenskraft der Gräfin steigt für die nächsten zweiundsiebzig Stunden auf sage und schreibe zehn Punkte. Sie ist ab sofort immun gegen Beherrschung, Präsenz sowie auch alle anderen Angriffe auf den Geist. Sie darf Würfelabzüge für erlangte Wunden ignorieren! Jede ihrer Würfelproben gilt als durch Willenskraft verstärkt. (1 Autoerfolg) Gräfin Franziska von Liebenstein ist durch und durch erfüllt von Zachariis Geist. Er schützt sie, er erfüllt sie, er treibt sie an. Ihre Aura erstrahlt -wenn es denn einer sehen könnte- in einem pulsierend strahlendem Butrot.
 
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Out of Character
Uff, DAS ist heftig!

Nachdem sie ihr Meister verlassen hatte stand sie noch lange so da und war erfüllt von seiner Macht und Gnade, die ihr zuteil geworden war. JETZT war sie sich sicher, dass sie ihre Feinde zerschmettern konnte. Niemand konnte sich in ihren Weg stellen.

Die Zeit des Wartens, Taktieren und Versteckens war vorbei.

Sie sollte das Ritual stören. In Ordnung. Ein Ritual, das den anderen NICHT bekannt sein dürfte. Dafür hatte sie gesorgt. Es galt also noch evtl. Akteure zu beschäftigen, abzulenken, zu beseitigen.

Sie fühlte sich für diese Aufgabe bereit und würde nicht versagen.

Größenwahn sprach aus ihren Augen.
 
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