[08.05.2008] Sauwetter, die zweite...

Renard

Blutsauger für Blutsauger
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Thürmer stieg aus dem Taxi. Er hatte zwar nichts gegen einen Fußmarsch, aber für einen solchen war einfach keine Zeit. Er bezahlte den Fahrer. Wenn das so weiterging, würde er sich ein Fahrrad besorgen, das kam auf Dauer einfach billiger.

Als sich das Taxi entfernte, schlug er den Weg zum Sekretariat ein, vor welchem er stehenblieb und an der Tür horchte. Da es nicht den Eindruck hatte, daß Herr DuPont grade Besuch hatte, klopfte er an und wartete...
 
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Sekretair der Akademie, Gabriel DuPont:

Auch bei Herrn Thürmer stellten sich die vielen Kameras automatisch auf den Gast ein. Er brauchte nicht lange warten, als er den schweren Klopfer der Eichentür betätigte, surrte bereits die Verrieglung und die Tür öffnete sich.

Gabriel DuPont hatte wirklich keinen Besuch. Er telefonierte und bedeutete dem Besucher mit einer raschen Handbewegung sich kurz zu setzen und sich zu gedulden. Entgegen dem ersten Besuch des Nosferatu waren keinerlei Akten mehr auf dem Schreibtisch zu finden, außer einer, die grade vor Gabriel lag und einer weiteren, auf der sein eigener Name stand. Nach wenigen weiteren Sätzen war das Gespräch zu Ende und Gabriel bedankte sich für die qualifizierte Auskunft. Dann legte er auf. Er versah zunächst die Akte, die vor ihm lag, mit einer kurzen Notiz und legte diese dann in eine Schublade. Nun endlich wandte er sich dem Gast zu.

"Guten Abend. Was kann ich für Sie tun?" begrüßte er Thürmer lächelnd.
 
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Thürmer kam herein und setzte sich. Als er die Akte vor dem telefonierenden Ghul sah, versuchte er kurz, einen Blick auf den Namen auf der Akte zu erhaschen, sofern er sich sicher war, daß Herr DuPont das nicht bemerken würde. Danach wartete er darauf, daß der andere das Telephonat beendete.

"Guten Abend, Herr DuPont ! ich bin eigentlich nur hier, um meinen Termin bei ihrer Herrin wahrzunehmen."

Das Lächeln erwiderte er natürlich.

"Aber zuerst wollte ihrer Anstrengung Respekt zollen... Sie haben ja in ihrer kurzen Amtszeit schon einiges weggeschafft."
 
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Sekretair der Akademie, Gabriel DuPont:

"Ich danke Ihnen." erwiederte Gabriel freundlich, aber knapp auf das Lob. Er freute sich, dass Andere den Fortschritt sahen, aber leider wusste er auch, welch ein Aufgabenberg in der Schreibtischschublade auf ihn wartete. "Ich sage der Regentin Bescheid, einen kleinem Moment, bitte."

Der Sekretair griff zum Telefon und kündigte den Besucher bei Caitlin an. Dann stand er auf, griff sich die Mappe, und sagte: "Bitte folgen Sie mir." Er ging vorran und betrat nach kurzem Klopfen und einem leisen "Herein" das Büro.

Caitlin McKinney saß an ihrem Schreibtisch und hatten ihren Laptop vor sich, auf dem sie einen Brief formulierte. Als Gabriel herienkam und ihr die Mappe gab, entlies sie ihn mit einem Lächeln und einem Nicken und wandte sich dann an den Gast. "Guten Abend, Herr Thürmer." Den Laptop klappe sie mit einer flüssigen Bewegung zu.
 
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Dr. Thürmer verneigte sich tief, wie es der Anstand gebot, bevor er anhub zu sprechen.
Er war zwar etwas gekränkt, daß grade eine derart gelehrte Person wie die Regentin seinen akademischen Grad überging (Bei seinen Mit-Neonaten war er das ja schon gewohnt), aber da er weder das Recht hatte, noch sich in der Position befand, um Mrs. McKinney zu maßregeln, schluckte er die bittere Pille ohne sich etwas anmerken zu lassen.

"Hohe Dame, es ist mir eine Ehre ! Mein Name ist Alfons Edgar Thürmer, Doktor beider Rechte und Neonat des Clans der Verborgenen aus der Domäne New Orleans. Unter Berufung auf die Tradition der Gastfreundschaft erbitte ich das Privileg, mich in der Domäne Finstertal aufhalten zu dürfen !"
 
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Caitlin wartete den gebührenden Moment, dann erhob sie sich und deutete auf die Sitzmöbel vor ihrem Schreibtisch. "Bitte setzen Sie sich. Ich heiße Sie in Finstertal willkommen." Sie pausierte erneut und wartete, bis der Gast sich gesetzt hatte, bevor sie sich erneut nieder lies und leicht nachdenklich schmunzelnd, seine Worte im Geiste wiederholte. Doktor beider Rechte.... Na und? Nannte sie jemand noch Doktor oder mit ihrem Adelstitel?

"Herr Thürmer, ich verstehe, sie sind noch jung genug Wert auf die menschlichen Titel zu legen. Bitte seien Sie vergewissert, dass ich nicht ihre akademischen Leistungen missachte. Im Gegenteil. Ich schätze es sehr, wenn man sich Wissen erarbeitet hat. Doch über das Stadium dieses gesellschaftlich zu titulieren, bin ich lange hinaus.

Wie dem auch sei, Herr Thürmer, ich möchte Sie zudem darauf hinweisen, dass Sie sich in einem Elysium befinden. Die Anwendung jeglicher Disziplinen ist Ihnen in diesem Büro untersagt. Ich möchte Ihnen ins Angesicht schauen, wenn ich mit Ihnen rede und es ist nicht nötig, Rücksicht auf meine Empfindungen zu nehmen. Ich bin keine Toreador."

Nicht eine Sekunde war ihr Tonfall unfreundlich oder hart und auch Ihre Mimik lies nicht darauf schließen. Sie wies den Nosferatu einfach auf eine Tatsache hin und erwartete, dass er ihren Worten Folge leisten würde. So sprach sie schließlich weiter: "Was genau führt Sie aus der neuen Welt grade nach Finstertal?"
 
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Thürmer setzte sich wie ihm geheißen. Angesichts der weiteren Rede der Regentin hob er leicht eine Augenbraue, bevor er antwortete.

"Sei es, wie es sei, dieser Titel bedeutet mir sehr viel. Schließlich ist ein akademischer Grad, der zu Lebzeiten erworben wurde, auch für die Persönlichkeitsbildung des Anwärters entscheidend, was oft im Gegenteil zu jenen steht, die von einigen Individuen wie Briefmarken gesammelt werden..."

Natürlich wollte er die Regentin nicht belehren, aber ihre Aussage mochte er nicht einfach so im Raum stehen lassen.

"Was meine Maske betrifft, so ist dies lediglich dem Umstand geschuldet, daß es in den Elysien, in denen ich bisher verkehrte, kein Verbot der Maske gab. Da mir niemand etwas anderslautendes gesagt hat, nahm ich an, es verhielte sich hier genauso... Ich hoffe, sie sind bereit, mir diesen Fehler nachzusehen..."

Mit diesen Worten wurde die Gestalt des Mannes schmaler, und schien auch etwas größer zu sein als zuvor. Besonders an Fingern und Händen fiel dies besonders auf, da sie unnatürlich lang und schmal wirkten. Die Bandagen, die Finger und Hände komplett bedeckten, kaschierten diesen Effekt ein wenig, konnten aber auf diese Entfernung nicht wirklich darüber hinwegtäuschen. Hätte er nicht immer noch in Anzug und Mantel gesteckt, hätte Thürmer wohl als ägyptische Mumie durchgehen können: Auch Hals und Kopf waren mit Mullbinden bedeckt.
Die Ohren waren nicht auszumachen, die Silhouette der Nase fehlte völlig, das ganze Gesichtsform wirkte hager und ausgezehrt.

Das einzige, das außer der Kleidung den Gesamteindruck entschieden störte, war die verspiegelte Brille, die er gerade aus dem Gesicht nahm, was den Blick auf seine Augen und ein wenig ihrer Umgebung freigab, die nicht von Binden verdeckt wurde, und die schwere Brandnarben zeigte. Die Brille steckte er in die Manteltasche und sah danach die Regentin aus zusammengekniffenen Augen an, als er fortfuhr.

"Nun, wie ich schon erwähnte, bin ich in der neuen Welt erschaffen worden, in die ich durch mehr oder minder glückliche Umstände verschlagen wurde. Allerdings hatte ich mich nach gut 30 Jahren in den Staaten aus privaten Gründen entschlossen, nach Europa zurückzukehren, um meine Heimat und einige Stätten aus meiner Vergangenheit aufzusuchen. Als ich hier ankam, hatte ich zunächst nur einen kurzen Zwischenhalt eingeplant, allerdings haben die jüngsten Ereignisse den Anschein erweckt, daß sich mein Aufenthalt noch etwas in die Länge ziehen wird. In jedem Fall wünsche ich weder Ärger, noch hege ich die Absicht, welchen zu verursachen."
 
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Caitlin nickte zufrieden, als er seine Maskierung fallen lies. Sie wollte nun einmal wissen, wen sie vor sich hatte. Sie wollte in seiner Mimik lesen um entscheiden zu können, ob er ihr etwas vormachte oder nicht. Schließlich war die Nutzung von Auspex zur Zeit indiskutabel.

"Vielen Dank, viel besser. Die Maskierung dürfen Sie gern in den anderen Räumlichkeiten der Elysien verwenden. Mein Büro ist dabei eine Ausnahme. Würden Sie mir bitte die jüngesten Ereignisse näher erläutern, welche Sie zum Bleiben bewogen haben?" harkte sie an seiner Geschichte nach. Sie wollte wissen, Wieviel er von der Situation hier wusste. Was versprach sich der Verborgene davon, sich in diesen Krieg mit einzubringen? Reine Zuschauer konnten sie hier wirklich nicht gebrauchen.

Caitlin hatte sich zurückgelehnt und beide Hände auf der linken Lehne entspannt abgelegt. Sie sah den Neuen interessiert an und versuchte sich ein Bild von ihm zu machen. Das Äußere ihres Gegenübers war nichts, was sie abstieß, eine Tremere war schlimmeres gewohnt. Was ihn ihr sympatisch machte, war die ruhige Art und die Intelligenz, die aus seinen Augen sprach. Doch war er vielleicht nur ein junger Akademiker, zu stolz auf seine Titel um zu irgendetwas besonders Nutze zu sein?
 
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Thürmer überlegte eine Weile, bevor er antwortete.

"Sehen sie, man erzählte mir, daß die hiesige Gemeinde ein Werwolfproblem hat, was nach meiner Einschätzung wohl auch die Weiterreise deutlich behindert. Da ich also solange hier festsitze, wie das Problem nicht gelöst ist, dachte ich, daß ich mich genausogut an der Lösung des Problems beteiligen kann. Meine Tage als Kämpfer sind zwar schon lange vorbei, aber ich hoffe, daß ich anderweitig hifreich sein kann.

Weiterhin wurde ich bereits mehr oder minder von der, ich nenne es mal Clanspolitik eingeholt."

Wohl eher dem Clansoberpolitiker, dachte er bei sich, sagte es aber nicht...

"Aus diesen Gründen kann ich ihnen auch noch nicht sagen, wie lange mein Aufenthalt hier noch dauern wird."
 
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Caitlin hörte ruhig zu und antwortete dann: "Clanspolitik, diesen Grund kann ich verstehen und auch nachvollziehen. Es hat erhebliche Verluste unter allen Clans gegeben und nahezu alle Clans rufen nach Unterstützung. Sie sollten wissen, dass Finstertal derzeit ein heißes Pflaster ist und keine ruhige und friedliche Domäne. Unser Werwolfproblem, wie sie es so nett formulieren, ist ein Krieg, bei dem noch viele weitere Faktoren eine Rolle spielen."

Dann wurden ihre Worte schneidend und ihr Blick todernst: "Was die Werwölfe jetzt allerdings mit ihrer verhinderten Weiterreise zu tun haben sollen ist mir absolut schleierhaft. Ich sage ihnen offen, was sie erwartet: Es werden harte Kämpfe stattfinden. Wer hier bleibt, wird sich voll einbringen müssen und auch in Gefahr laufen, vernichtet zu werden. Wir können hier keine verdunkelten Zuschauer gebrauchen, die sich hinterher über die Reste von dem, was übriggeblieben ist, hermachen."

Harte Worte, doch wahrscheinlich harmlos zu dem Donnerwetter, das ihn erwarten würde, wäre Enio sein Gesprächspartner. Er würde ihn in der Luft zerreißen.
Etwas sanfter fügte sie hinzu: „Überlegen Sie es sich gut, ob Sie wirklich bleiben möchten, Herr Thürmer. Wenn Sie sich tatsächlich dazu entschließen, sind wir für jeden Kampfgefährten dankbar. Dann wäre es von Vorteil, wenn Sie uns Ihre Stärken offenbaren, damit wir Sie möglicht gewinnbringend einbeziehen können.“

Ja, Fintertal schien Hilfe aller Art gebrauchen zu können, doch sie hatte ihn auch gewarnt. Die wahrscheinlichste Zukunftsperspektive war die Vernichtung. Und war ihm das die Clanspolitik wirklich wert?
 
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"Nach allem, was ich so gehört habe, ist hier ein systematischer Guerillakrieg im Gange, oder zumindest bietet sich mir dieser Eindruck. Für mich persönlich bedeutet das, daß es unwahrscheinlich ist, daß ich hier auch nur annähernd so leicht wieder heraus- wie hereinkomme... Was erkären dürfte, welches Problem ich für meine Weiterreise sehe, denn auf einen Versuch werde ich es nicht ankommen lassen."

Zumindest nicht in meinem jetzigen Zustand, fügte er gedanklich hinzu.
Dann wurde seine Stimme deutlich leiser und deutlich feindseliger.
"Ich verbitte mir diese Unterstellung ! Was sie von Nosferatu im allgemeinen oder von mir im speziellen halten, ist ihre Sache. Aber wenn sie mich für einen Kriegsgewinnler oder einen Spion halten, dann sagen sie das und wir können uns den weiteren Zinnober sparen. Selbiges gilt für den Fall, daß die hiesige Führung glaubt, nur mit politisch absolut zuverlässigem Kainitenmaterial kämpfen zu können. In diesem Fall wäre der Krieg wohl nur ein kurzer, und ich möchte fast behaupten, das wäre der beste Ausgang für alle.

Den letzten Satz zischte er mehr, als daß er ihn sprach, aber er war dennoch zu verstehen.

In seinen Augen zeugte schon die Vorstellung der Regentin, daß es sowas wie Unbeteiligte in diesem Konflikt geben konnte, von ihrer Verkennung der Lage. Aber für dieses Ressoir war sie vermutlich auch nicht zuständig.
Seine Stimme hatte sich soweit normalisiert, als er fortfuhr:

"Nichtsdestotrotz habe ich ihnen meine Hilfe angeboten, und dieses Angebot erneuere ich hiermit. Ihre Entscheidung, Hohe Dame !"

Thürmer stellte sich die Situation wie folgt vor:
Hier in der Stadt würde er nach seinen Möglichkeiten gegen die Werwölfe eingesetzt, wenn er ginge müßte er sich allein durch eine Kette von Wachen, von deren Existenz er überzeugt war, schlagen, und wenn ihn die erwischten, war er Dosenfutter. Vielleicht dachte er mal wieder zu kompliziert und unterstellte den Garou ein militärisches Verständnis, das diese vielleicht gar nicht besaßen, aber auf die Idee kam er nicht.
Wie sie früher im Militär solche Situationen beschrieben hatten war jedenfalls eindeutig: So oder so kaputt.
Deshalb war seine Wahl klar: Die, bei der er seine Überlebenschancen als größer erachtete.

"Was meine Stärken angeht, so bin ich ein recht leises und unauffälliges Exemplar unserer Art, aber das werden sie sich schon gedacht haben. Ansonsten liegen meine Stärken eher im akademischen Bereich. Desweiteren beherrsche ich Englisch, Französisch, Vietnamesisch und Latein fließend in Wort und Schrift.
Auf der anderen Seite habe ich zwar vor langer Zeit eine zu ihrer Zeit hervorragende militärische Ausbildung genossen, eigne mich aber trotzdem nicht gut für den offenen Kampf, da meine Kampf- und Schießkünste mit der Zeit deutlich gelitten haben."
 
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Caitlin kommentierte die Ausrede mit den Ausreiseschwierigkeiten nicht weiter. Es war in ihren Augen völliger Humbug, Finstertal war in keinsterweise abgeriegelt oder ähnliches. Wer zu dumm war, sich einen Mietwagen zu nehmen, konnte sich grade als Nosferatu - verdunkelt - frei im Streckennetz bewegen. Diese Erklärung war nicht nur lächerlich, sondern auch vorgeschoben. Sie war sogar der Meinung, dass es sich hierbei um eine Attacke auf ihre persönliche Intelligenz handelte. Glaubte er wirklich... Was soll´s. Caitlin lehnte sich erneut zurück und lies auch die folgenden Anfeindungen mit einem nichstsagenden Lächeln an sich abperlen.

Sie würde sich nicht aufregen oder gar von einem Neonate aus der Fassung bringen lassen. Während er seine Fähigkeiten erläuterte, welche sie hin und wieder mit einem Nicken quittierte, blätterte sie durch seine Akte.
"Nun gut, ich werde mich zeitnah mit Ihrem Primogen beraten. Sie sind jetzt im Bilde, Herr Thürmer, dass der Aufenthalt hier in Finstertal kein ungefählicher Ausflug ist und da Sie sich dennoch entschieden haben zu bleiben, heiße ich Sie in unser Gemeinschaft nochmals willkommen. Wir sind um jede Verstärkung dankbar und es werden natürlich nicht nur Kämpfer für die Front gebraucht."

Es war für sie völlig indiskutabel, dass jemand, der Finstertal seine Heimat nennen wollten, neutral bleiben und sich nicht einbringen wollte. Unbeteiligte, nein, die gab es hier nicht. Die Finstertaler kämpften hier ums Überleben. Jeder andere war ein störender Schaulustiger oder gar ein Spion der Camarilla. Leider war Zacharias nicht das einzige Problem, dass sie alle hatten und weitere Einmischung seitens der Justikare war einfach nur behindernd in ihrer momentanen Lage.

Aber Caitlin würde einen Teufel tun und das jetzt und hier mit diesem jungen Kainiten diskutieren.
Statt dessen legte sie seine Akte zurück auf den Tisch und sah Thürmer freundlich an: "Ich nehme an, Sie sind sich über die Traditionen und die unter Kainiten geltenen Gesetze im Klaren. Gibt es darüberhinaus noch irgendwelche Fragen, irgendetwas, was Ihnen unklar ist?"
 
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"Was die allgemeinen Gesetze und Traditionen angeht, bin ich im Bilde. Was mich allerdings interessieren würde ist, ob es hier irgendwelche Zusatzregelungen, Ausnahmen oder regionale Besonderheiten bezüglich dieser Bestimmungen gibt."

Alles weiter würde er anderweitig in Erfahrung bringen. Schließlich wollte er die Oberhexe nicht zu einer besseren Touristeninformation degradieren und so ihre Zeit unnötig verschwenden...
 
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Out of Character
Ich warte da noch auf Informationen von Mitra. Ich möchte nichts falsches sagen, denn Caitlin weiß das besser als ich;)
 
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Caitlin dachte einen Moment nach und antwortete dann: "In Finstertal gibt es ein offizielles Amt als Harpyie, das ist normalesweise nicht so. Dieses besetzt die Toreador Antonia de Goote, wie Sie ihreren Unterlagen entnehmen können. Zudem ist es in Finstertal verboten Waffen zu besitzen die darauf ausgelegt sind, andere Kainiten den endgültigen Tod zu bringen. Darüber hinaus ist der Handel mit Waffen strikt untersagt, außer er wurde offiziell von mir genehmigt.

Hm... was ist noch regional. Ich weiß nicht, wie es in Ihrer Heimatstadt ist, aber hier in Finstertal müssen
Ghule beantragt werden, auch das ist nicht überall üblich. Ebenso ungewöhnlich ist es, das dem Kainiten jederzeit das Recht auf einen Ghul wieder entzogen werden kann." Was den Ghul tötet... blieb ungesagt, hallte aber in ihren Worten mit.

"Falls sich weitere Besonderheiten in den nächsten Tagen heraus kristallisieren, werde ich Sie und alle anderen Kainiten Finstertals darüber in Kenntniss setzen." versprach Caitlin schließlich. Dann wechelte sie das Thema. "Haben Sie bereits eine Unterkunft in Finstertal bezogen? Ansonsten stelle ich Ihnen gerne noch eine Weile ein Zimmer im ElPrivilegio zur Verfügung. Nun, dann denke ich, wir haben für den Anfang alles Wichtige besprochen, es sei denn Ihnen brennt noch etwas auf der Seele?"
 
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Das ging auch nur in einer Toreadorstadt... Harpyie als offizielles Amt... Natürlich mit einer Toreador besetzt.
Amtspolitisch nicht ungeschickt, aber auch nicht immer unproblematisch.
Die Waffen- und Ghulbestimmungen waren dann auch recht gut zu merken.

Und was die Zuflucht anging, darum würde er sich wohl in nächster Zeit kümmern können... Eine Idee hatte er ja schon.

"Was die Zuflucht angeht, so habe ich da schon etwas in Arbeit, werde aber ihre und Mrs. O'Niells Gastfreundschaft noch eine Zeit lang strapazieren müssen. Ansonsten kann ich nur meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, daß ich mich in die hiesige Gesellschaft gut einfügen und meinen Teil zu einem glücklichen Ende des Konflikts beitragen kann..."
 
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"Sicher. Ein glückliches Ende, ja das wäre wirklich wünschenswert." sagte die Regentin mit einem etwas sehnsüchtigen Tonfall, als wäre das eine wirklich schwere Aufgabe, die ihnen allen aufgebürdet worden war. Aber noch hatten sie alle ihren freien Willen. Sie konnten bleiben und kämpfen oder die Stadt verlassen. Dieser Nosferatu hatte sich wie es schien fürs Bleiben entschieden und somit fügte sie, während sie gleichzeitig aufstand, dem Gesagten lächelnd hinzu: "Dann heiße ich Sie in unserem Team willkommen, Dr. Thürmer."

Sie reichte ihm die Hand leicht wagerecht, sodass er selbst entscheiden konnnte, ob er einen formellen Handkuss gab oder sie modern einfach nur schüttelte. Das diese Person so ungefähr das häßlichste war, was sie nach Lurker je gesehen hatte, störrte Caitlin kein bischen. Der Etikette nach war dies das deutlichste Zeichen, dass diese Unterhaltung nun beendet war.
 
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Thürmer erhob sich ebenfalls, fischte dabei die Brille aus der Tasche und setzte sie auf.
"Stets zu Diensten. Dann also auf gute Zusammenarbeit !"
In dieser Situation gab es für ihn nur eine angemessene Variante die Anhörung zu beenden. Dementsprechend ergriff er mit einer angemessenen Verbeugung die Hand der Regentin und führte sie behutsam bis vor sein Gesicht, deutete den Handkuß letztendlich nur an.
Ob das aus Rücksichtnahme auf etwaige Vorbehalte der Regentin gegenüber Nosferatu oder wegen dem Würdenträgerstatus der Regentin geschah, würde ihrer Einschätzung überlassen bleiben.
 
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Thürmer handelte in ihren Augen genau richtig. Das letzte, was sich gehörte, war ein tatsächlicher nasser Schmatzer auf ihren Handrücken. Caitlin nickte und antwortete zum Abschied: "Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend." Dann setzte sie sich wieder und wandte sich wieder einer (seiner?) Akte zu.
 
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"Danke sehr, ich ihnen ebenfalls."
Thürmer drehte sich um und überließ die Regentin wieder ihrer Arbeit. Er begab sich zur Tür und schloß diese beim Hinausgehen leise hinter sich. Als die Tür zu war, verschwand die Gestalt des Nosferatu wieder hinter der Maske des Doktors. Viele hingen auch jetzt noch stark am ersten Eindruck, da war es besser, wenn Leute wie Herr DuPont nicht auch noch das Monster der Woche im Hinterkopf hatten, wenn sie einen sahen.

Da Gabriel nicht an der Tür auf ihn wartete, nahm er an, daß der Ghul sich wieder an seinem Schreibtisch befand.
Jedenfalls machte er sich auf dem Weg zum Ausgang. Nicht übermäßig laut, aber Gabriel würde ihn kommen hören.
An diesen wandte sich Thürmer auch noch einmal, als er im Vorzimmer ankam:
"Auch ihnen noch einen schönen Abend, Herr DuPont !"

Dann verließ er das Vorzimmer. Draußen angekommen blieb er noch eine Zeit lang vor der Akademie stehen, wie um sich zu sammeln. Irgendetwas war anders, auch wenn er es gerade nicht konkret benennen konnte.
Auf jeden Fall war es auch mal ganz angenehm, nach der ganzen Hetze der letzten Nacht auch mal ein paar ruhige Momente zu haben...
 
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