AW: [07.05.2008] Zeit für ein paar Telefonate
Formalitäten waren der Camarilla liebstes Hobby und wer aus der Akademie in Finstertal kam, mochte schnell denken, dass jenes Steckenpferd hier zur Obsession geraten war. Eine Akte zum ausfüllen, was sollte man davon halten? Bekam er auch einen eigenen 'Vampir Personalausweis', wenn er hier in der Stadt blieb? Glücklicherweise waren die Papierbögen die er erhalten hatte recht nüchtern und keine bunten Prospekte. Fehlte noch, dass jede Lokalität mit ein paar Bildern und Busverbindungen aufgeführt wurde, inklusive Veranstaltungskalender, in dem mit kleinen Fledermäusen markiert war, wann der Blutsauger von Welt, wo teilnehmen mochte.
So war es ein wenig, als würde man in einem Hotel einchecken und auf dem Zimmer eine Mappe vorfinden, mit der Zusammenfassung der interessantesten Informationen und den Standard Antworten auf die üblichen Fragen, die man haben mochte. Zugegeben, das Papier war von schwerer und teuer Qualität und wies eine Maserung auf, die auf Handarbeit schließen ließ, aber bis auf einen sehr klassisch und geschmackssicher wirkenden Briefkopf der Kunstakademie und einem Siegel mit einer stilisierten Rose, war die Akte schlicht und schnörkelos konzipert.
Die Nummer der Nosferatu schien weder eine Mobilnummer, noch eine hiesige Ortsvorwahl zu sein. Zudem wies die Akte einen Vermerk auf, dass man die Verborgenen in der Bibliothek von Finstertal kontaktieren konnte. Dort fände man ein Postfach, mit dem Namen 'Ludger'. Scheinbar war das die offizielle Anlaufstelle.
Innerhalb des Clans konnte man einige andere stumme Briefkästen kennen und erkennen, oder in Erfahrung bringen wie man sich wohin wenden mochte. In so einer Mappe fand man aber natürlich nur das nötigste, da ging man nicht ans Eingemachte. Schon gar nicht ein Clan wie die Nosferatu.
Dementsprechend hört man in der Leitung nach einem kurzem Wählen und einem statischem Rauschen auch nur zwei blecherne Freizeichen, bevor ein langgezogener Signalton, gefolgt von einem Klacken durch den Hörer Fiept. Danach steht die Verbindung, aber es meldet sich nichts und niemand. Nur das leise dröhnen eines Bandes ist zu vernehmen. Keine Aufforderung etwas von sich zu geben, kein Gruß und kein persönlicher Ansprechpartner.
Anscheinend ging man davon aus, dass derjenige, der diese Nummer wählte nicht wusste wen er da anrief, sondern auch, dass jeder der ein Telefon benutzen wollte um den Kontakt zu suchen, auch wusste wie man einen Anrufbeantworter benutzte.