[07-05.2008] Hilf mir bitte...

Mitra

Titan
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Laura wählte die Nummer der Gräfin und hoffte inständig, dass nicht sie selbst, sondern ihr Ghul an den Apperat gehen würde. Die junge Goth brauchte jetzt jemanden an dessen Schulter sie sich lehnen konnte. Noir hatte ihr eben erst mitgeteilt, dass sie nicht nur ihren Posten als Seneshall aufgeben würde, sondern ebenfalls zukünftig auf die Hilfe eines Blutsklaven zu verzichten gedachte. Laura war schlicht in Panik, wenn sich jetzt auch noch Andrew von ihr abwandte, war alles verloren.

Ungeduldig wartete sie darauf, das jemand auf der anderen Seite das Gespräch annahm.
 
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"Guten Abend, sie sind verbunden mit dem Anschluss der Gräfin von Liebenstein. Mein Name ist Andrew. Was kann ich für sie tun?"

Die extrem näselnde Stimme mit englischem Akzent war zu hören. Andrew, der Leibdiener einer alten Vettel. Ein Relikt längst vergangener Zeit.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Hallo Andrew! Ich bin es, Laura. Ich... ich bin in Schwierigkeiten und weiß nicht was ich machen soll. Noir hat ihren Posten als Seneshall an den Nagel gehängt und will mich aus ihren Diensten entlassen."

Ein herzzerreissender Seufzer folgte. Der Diener der Gräifn müsste die Tragweite des Problems sofort begreifen. Eine Kündigung bedeutete im Falle eines jeden Ghules auch immer den sofortigen Stopp der Blutversorgung. Weit schlimmer noch als bei jedem sterblichen Junkie, konnte das bei einem Blutsklaven zu einem echten Problem werden. Kainitisches Blut machte derartig süchtig, dass an einen Entzug nicht einmal zu denken war. Wer einmal diese unfassbare Macht in gespürt hatte, konnte niemals wieder davon lassen.
Der Vampirgesellschaft war dieses Problem natürlich bekannt, daher waren Ghule ohne Herr augenblicklich dem Tode geweiht. Nichts war schlimmer als ein Blutsüchtiger, der in seiner Verzweifelung versuchte, mit Gewalt an die begehrte Vitae zu gelangen.

"Was soll ich nur tun? Noir wird mir nichts tun, da bin ich sicher. Aber dieses Hexenweib, diese fürchterliche McKinney wartet doch nur drauf die Relikte ihrer Vorgänger in den Boden zu stampfen. Andrew ich fürchte um mein Leben und ich will nicht sterben. Hilf mir bitte, ich weiß nicht an wen ich mich sonst wenden soll!?"
 
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Schlagartig war der Diener wieder normal. Verschwunden seine aufgesetzte Maske des englischen Butlers. Er trat spontan so sehr auf die Bremse, dass die Reifen quietschten und er hörte es im Rückraum poltern.

Die Alte machte das zweite Mal Bekanntschaft mit dem Fußraum. Das würde Ärger geben. Aber es war ihm egal. Also fast egal. Also irgendwie eben.

Was Laura, seine Laura, ihm gerade mitteilte, konnte nur eines bedeuten, sie würde vernichtet werden!
Die Herrschaften würden niemals einen Ghul ohne Herrn weiter existieren lassen. Nie. Er erkannte dass ihre Angst berechtigt war. 100.000 Fragen schossen ihm durch den Kopf. Warum ließ Noir sie fallen? Was hatte diese McKinney davon? Was konnte man tun?

„Ich … verdammt, … scheiße, …“ seine Stimme war normal, aber man konnte die Erregung deutlich hören.

„Ich, … also wir, sind gerade unterwegs und ich fürchte ich werde nicht weg können, aber ich versuch alles. Wir müssen uns sehen!“

Er wollte sie in den Arm nehmen, sie trösten. Sie mussten eine Lösung finden. Aber wie? Würde die Alte sie adoptieren? Ging sowas überhaupt? Sollte er sie verstecken? Aber wie das Blutproblem bewältigen? Sollte er ihr von seinem Vorrat abgeben? Konnte er da was abzapfen? Aber dann … .Und Rufus? Und Fransiska? Und, …

Als bestimmt das dritte Fahrzeug laut hupend an ihnen vorbeifuhr und ihm ´nen Effenberger zeigte, wurde ihm bewusst, dass sie immer noch mitten auf der Straße standen. Er rollte also wieder an.

Die Trennscheibe senkte sich.

Laura würde die Stimme der Ventrue hören.

„Was zum Teufel ist hier vorne los? Warum machst du eine Vollbremsung?“
Und dann Andrew: „Ähm, … , ja … wir wurden geschnitten, …“ *Patsch* ….* Quitsch* wieder eine
Bremsung.

Wieder die Gräfin: „LÜG MICH NICHT AN DU HUND! … ICH SEH DASS DU TELEFONIERST!“

Dann wurde die Leitung unterbrochen. Vorerst. So zumindest durfte die Goth hoffen. Andrew würde sich bestimmt wieder melden.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Ungeduldig und durchaus besorgt lauschte die junge Goth dem Chaos auf der anderen Seite der Leitung. Ihr war vollkommen klar, dass sie verantwortlich war, ihr fiel aber nichts ein was sie von ihrer Seite aus nun dagegen unternehmen konnte. Sollte sie sich bei Andrew entschuldigen? Vielleicht selbst mit der Gräfin sprechen? Aber sie war eine Ventrue, sie wäre die letzte die ihr helfen würde.
Laura begriff, dass sie einen riesigen Fehler gemacht hatte. So sehr sie sich auch wünschte das Andrew ihr half, so sicher war es das seine Herrin sie ans Messer liefern würde. Nein, hier hatte sie nicht viel zu erwarten. Es musste einen anderen Weg geben.
Nur welchen?

Das Gespräch brach ab, sie war wieder allein...
 
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… und sie war wieder allein, allein *sing*

Laura wartete, aber nicht lange, dann meldete sich ihr Handy wieder. Ob es klingelt, eine Melodie abspielt oder nur vibriert, spielte keine Rolle.

Sie würde die Stimme des Butlers erwarten, aber es war sie nicht.

„Guten Abend Frau Raabe, …“ meldete sich die Gräfin. „Ich hoffe sie können Andrew verzeihen, aber er hat mir von ihrem Dilemma erzählt. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich nicht beleidigt sein soll, dass sie, trotz unseres doch bisher sehr ungezwungenen Verhältnisses direkt zu mir gekommen sind? Aber lassen wir diese Kleinigkeiten. Was sie Andrew gegenüber angedeutet haben, ist nun wirklich keine Kleinigkeit. Da ich Andrew sehr schätze und er mir bisher immer gute Dienste geleistet hat, möchte ich ihm nun auch einmal einen Gefallen erfüllen und ihnen helfen. Er wünscht sich das so sehr, dass er sogar Tränen hatte, als er mir davon berichtete. Also, haben sie schon eine Idee? Und sind sie sich der Tragweite dessen bewußt, was sie verlangen?“

Die Stimme war neutral und sehr geschäftsmäßig. Keine Heuchelei oder Schmeicheleien.

Dann erstarb die Stimme und würde der Goth Gelegenheit geben sich zu äußern.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Ja Frau Gräfin, dass bin ich! Mylady wird mich fallen und meinem Schicksal überlassen. Was dies für einen Ghul bedeutet, können Sie sich sicher lebhaft vorstellen. Ich kann von Glück sagen, wenn mir die Geißel einen schnellen Tod vergönnt. Ich fühle mich also nicht mehr an meine Herrin gebunden. Vielleicht kommt es, weil sie mir schon seit Tagen einen weiteren Schluck ihres ... ihres Blutes vorenthält. Vielleicht ist es auch einfach nur die Todesangst!? Ich weiß es nicht? Noir selbst erwähnte, dass die mangelnde Bindung zwischen ihr als Herrin und mir als Blutsklave darin begründet liegt, dass ihr eigenes Blut nicht rein ist. Durch das Zusammenspiel der drei Seelen bindet sie einen Sklaven nicht an sich als Person, sondern nur an die Sucht nach der Macht die kainitischem Blut innewohnt. Ob das stimmt weiß ich nicht, aber ich weiß das ich fast wahnsinnig werde bei dem Gedanken an mehr... ich ... ich..."

Laura brach den Satz mit einem inbrünstigen Seufzer ab. Sekunden lang schwieg sie und rang um Fassung. Nur ihr schwerer Atem war zu hören.

"Verzeihen Sie meinen Ausbruch Frau Gräfin, ich bin nicht Herr meiner selbst. Ich habe mich wieder im Griff... Verzeihen Sie..."
 
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Sie hörte der kleinen Ghulin zu.
Und wieder schrillten irgendwelche Alarmglocken. Aber sie wusste nicht warum. Es war zum Mäusemelken. Was übersah sie? Irgendetwas, das sagte ihr Instinkt. Was hatte sie vergessen? Was nicht bewusst wahrgenommen?

Sie ließ nur ein Brummen hören, um die gedankenpause zu überspielen. Wieso drei Seelen? Hatte sie hier was vergessen? Es hatte Gerüchte gegeben, dass die Seneschall was mit dieser Noir zu tun hatte, zumindest war da was in der Traumwelt. Verdammt, denk nach Franzi, … .
Und was hieß hier, sie hätte „nur“ Hunger auf Blut? War sie eines dieses Gerüchte, dass die Macht des Blutes bei ihr nicht wirkte?

Die Alte hatte schon viele Pläne, wie die Kleine ihr den Gefallen nach Blut und Schutz 1000fach zurückzahlen konnte. Aber war das alles auch klug? Sie hatte so vieles zu tun, aber so wenig Zeit zur Planung.

„Nun gut, ich gedenke, wie ich schon angedeutet habe, ihnen zu helfen. Wo sind sie denn gerade? Ich werde mich von Andrew absetzen lassen und dann wird er sie, falls sie das wünschen abholen kommen. Er wird sie dann an einen sicheren Ort mitnehmen. So sicher er eben in der heutigen Zeit sein kann. Dort können wir dann auch ungestört reden, sofern sie einverstanden sind.“

Sie hoffte es, auch wenn sie sich nicht sicher war das richtige zu tun. Immer noch nagte etwas an ihr und verunsicherte sie. Aber sie musste nehmen was sie bekommen konnte. Sie hatte kaum eine Wahl und die Ghulin bot zumindest Möglichkeiten, an die sie bisher nicht im Traum gedacht hatte.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Ich befinde mich am Bahnhof. Das alles hat mir doch sehr zugesetzt und ich musste dringend unter Leute. Wäre ich allein geblieben hätte mich die Angst vor der Zukunft sicherlich verschlungen!"

Laura war hörbar froh, dass sie jemanden gefunden hatte der ihr half.
Ihre Hoffnungen hatten sie nicht getäuscht. Andrew mochte sie wirklich und irgendwie war es ihm tatsächlich gelungen ein gutes Wort bei der Gräfin für sie einzulegen.

"Vielen Danke Frau Gräfin, mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen! Ich warte dann hier?"
 
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Andrew, Ghul der von Liebenstein:

Andrew fuhr, nein er raste, zum Bahnhof. Er hatte die Alte, seine Gräfin, bei den Ruinen abgeliefert und sie hatte ihn zu Laura geschickt, um das Waisenkind aufzusammeln. Also war er unterwegs.

Trotz erheblicher Übertritte der StVO kam er ohne Blaulichtunterstützung beim Bahnhof an. Er überlegte kurz wo er Laura hier treffen würde und begab sich ins Hauptgebäude. Dort erblickte er sie nicht. Bei den Gleisen? Auch nicht.
Panik machte sich breit. War sie schon geschnappt worden? Von wem? War sie zurückgerufen worden?

Er lief wieder auf die Straße. Und warf einen Blick in das wenig besuchte Restaurant, die Bahnhofsgaststätte. Hier lümmelten nur die üblichen Verdächtigen herum und verprassten ihr eh schon sehr knappes Geld in den blinkenden und piependen Automaten. Crettins. Hier würde sie nicht sein, seine Laura. Dafür war sie zu schade. Er malte sich kurz aus, wie sie dort drinnen schlecht behandelt wurde, womöglich angegrabscht. Nein. Das durfte er nicht zulassen.

Jetzt beruhige dich mal, mahnte er sich selber, sie ist bis jetzt auch klargekommen und sie weiß sich bestimmt zu wehren.

Wie war das in dieser Goth-Szene? Wurden die Frauen dort gut behandelt? Er hatte keine Ahnung. Er hoffte es für seine Kleine.

Er stand also, noch ein wenig hilfloser, wieder auf dem Bahnsteig und drehte sich im Kreis und er fand sie einfach nicht. Er nahm also sein Handy raus und wählte ihre Nummer. …
 
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Laura Raabe:

Es tutete keine zwei mal, dann nahm die junge Goth das Gespräch entgegen.

"Raabe?"

Andrew konnte nicht wissen, dass sich Laura direkt am Haupteingang befunden hatte. Sie war wie immer sehr auffällig gekleidet und hatte dadurch die Aufmerkramkeit einiger Bahnhofspolizisten erregt. Da sie diese Spielchen bereits kannte und sich nur wenig dafür begeistern konnte sich irgendwelchen Scheiß von ein paar überkorrekten Kleinkrämern anzuhören, hatte sie sich für ein paar Minuten an eine Bratwurstbude zurückgezogen und einen Happen gegessen. Der Fraß in dieser Bude schmeckte wie immer zum kotzen und würde ihr heute Nacht mit Sicherheit noch einmal durch den Kopf gehen, aber sie war die beiden Berufsfummler losgeworden und nur das zählte für den Moment.

Leider musste dies aber auch genau der Augenblick gewesen sein, an dem Andrew die Bahnhofshalle betreten hatte und so hatten sich die beiden nur um ein Haar verpasst. Sicher hätten sie sich auch so noch gesehen, aber der Bahnhof Finstertals war sehr groß und stets gut besucht, daher waren die beiden, trotz eines Abstandes von weniger als fünf Metern, aneinander vorbeigelaufen.
 
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„Mensch Laura, …“. Zusätzlich zu den Bahnhofstypischen Hintergrundgeräuschen war ein langes Seufzen zu hören.

„Wo bist du? Ich such dich und hab schon das Schlimmste befürchtet. Also, … ähm, …. Ich steh hier am Bahnhof. Genau unter der Uhr am ,… „

Er schaute sich um, …

„… am Schalter 4. Bitte komm´, … Oh man bin ich froh dass ich deine Stimme hör´.“

Er drehte sich wieder um, ob er sie vielleicht entdeckte.

Dann wurde er bleich. „Oder bist du gar nicht hier? Soll ich dich abholen kommen? Bist du in Schwierigkeiten? …“

Dann, leise, geflüstert, mehr gehaucht: „Ich vermiss dich!“
 
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Laura Raabe:

"Ich bin die ganze Zeit am Eingang, Andrew. Kann sein das wir aneinander vorbeigerannt sind.
Ich hatte Hunger und war mir schnell ne Wurst holen."

Laura schaffte es tatsächlich schuldbewußt zu klingen.

"Ich bin ja so froh das du hier bist. Bleib wo du bist, ich komme sofort zu dir."

Sie beendete das Gespräch und rannte los. Als sie den Ghul endlich fand fiel sie ihm mit einem leichten Jauchzen um den Hals. Glücklich drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange. Ihre Lippen brannten heiß und hinterließen noch Sekunden nach dem sie sich wieder von ihm gelöst hatte ein angenehmes Prickeln auf seiner Haut.
 
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Irgendwie war es komisch. Hatte er sie zuerst natürlich als Dienerin der Seneschall kennengelernt, hatte er irgendwann begonnen sie in seine Familie quasi aufzunehmen und sie wie die kleine Schwester zu behandeln und zu beschützen. Aber jetzt war es mehr wie eine Tochter. Seine Tochter, der er, sogar gegen seine Herrin, helfen würde. Auf den Gedanken, dass an diesen Gefühlen jemand gedreht hatte und sie in dieser Stärke nicht natürlich waren, kam er nicht.

Er fing die Schwarze auf und wirbelte mit ihr durch die Luft, als wäre sie eine Feder. Er lachte, so laut, dass sich der eine oder andere zu ihnen umdrehten. Aber die Freude und Erleichterung hatte etwas Ansteckendes und so schmunzelten nicht wenige Zuschauer und betrachteten das ungewöhnliche Pärchen mit wohlwollen.

Seine Wange brannte angenehm und er lächelte immer noch als er die Kleinere wieder auf den Boden stellte.

„Mann bin ich froh. Es hätte ja alles mögliche passieren können. Aber lass uns lieber von hier verschwinden. Wenn du möchtest, gehen zu mir. Dort können wir ungestört quatschen. Du musst mir alles erzählen. Sind ja richtig aufregende Nächte dieser Tage, … also, … ja…. Du weißt schon.“

Andrew war einfach nur froh. Seine Laura war hier und ihr ging es gut. Sie war nicht mehr die Sekretärin und hatte somit viel mehr Freizeit. Freizeit, um mit ihm Dinge zu unternehmen. Wenn, ja wenn er eben auch frei bekam, aber das würde er schon drehen. Niemand kannte die Alte besser als er und keiner konnte sie so manipulieren wie er. Davon war er felsenfest überzeugt.
 
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Laura Raabe:

Freudig drückte sich Laura an ihren Freund und ließ ihn gewähren.
Sie war so froh nicht mehr alleine dazustehen, das sie aus dem Strahlen nicht mehr herauskam.

"Verschwinden ist gut, aber wohin wollen wir denn? Meine Wohnung ist verdammt klein. Außerdem ist sie nicht aufgeräumt..."

Sie brach ab, weil ihr einige Dinge derart unter den Nägeln brannten, dass sie keinen SmallTalk halten konnte.

"Andrew, bitte sei ehrlich! Meinst du die Gräfin kann mich retten? Ich fürchte Noir will mich tot sehen. Sie hat es nicht gesagt, aber ich weiß wie man mit unsereins umgeht wenn wir nicht mehr gebraucht werden und ... hey es bricht mir das Herz... aber ich werde nicht mehr... ich meine Noir braucht mich... ich ... nicht mehr!"

Tränen füllten ihr Augen und sie fiel dem Mann schluchzend um den Hals.
 
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„Nana, beruhig dich doch. Komm wir gehen erst einmal hier weg.“ Er nahm Laura an der Hand und sie würden den Bahnhof verlassen.

„Ich denke, dass die Gräfin dich beschützen kann und auch will. Wir müssen ihr eben nur klar machen, dass du wertvoll für sie bist. Für Geld und Macht tut die fast alles. Aber das überrascht dich wahrscheinlich nicht.“

Das kleine Auto das auf sie wartete kannte die Ex-Ghulin ja schon. Andrew hielt ihr die Beifahrertür auf, dann wäre sie näher bei ihm.
 
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Laura Raabe:

Laura ließ sich auf die Nähe ein. Wie zufällig berührte sie ihn während des Einstiegs mit der rechten Hand nahe seiner Körpermitte. Ganz sanft nur und nur für den Hauch eines Augenblickes, trotzdem nicht minder eindringlich. Als sie sich gesetzt hatte schickte sie dem Ghul ein dankbares Lächeln, dann schnallte sie sich an.

Still wartete sie, bis er ebenfalls eingestiegen war.
Dann sah sie zu ihm hinüber.

"Wo fahren wir denn jetzt hin? Ich habe etwas Angst davor auf die Gräfin zu treffen. Manchmal ist die etwas unheimlich!"
 
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Unheimlich hatte die Gräfin lange niemand genannt. Aufbrausend, jähzornig sowas, ja, wenn man sie negativ beschrieb. Großzügig warmherzig liebevoll aufopfernd wenn man das Gegenteil bezweckte.

Er seufzte bei den Gedanken an seine Liebe. Ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit, Sicherheit trat sofort ein, als er an sie dachte. Etwas was die Berührung Lauras weit zurückdrängte, obwohl sie ihn ein wenig verstört hatte.

„Keine Sorge. Angst müssen nur Personen haben, die ihrer Familie entgegen stehen. Aber dazu zählst du doch nicht. Oder?“

Mit gespielt strengen Blick sah er zu ihr rüber und übersah dabei fast den Klitzekleinwagen, der sich hupend und schimpfend vor dem Schlachtschiff in Sicherheit brachte.

„Ups, …“ lachte Andrew. „Wir fahren heim. Wir fahren in Sicherheit.“
 
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Laura Raabe:

"Nein, wieso sollte ich! Ich fürchte um mein Leben und bin so dankbar wie man nur sein kann. Auch wenn ich die Gräfin fürchte, so weiß ich doch was sie für mich zu tun bereit ist und welche Risiken ihr eingeht."

Sie überging den strafenden Blick und schenkte Andrew ein umwerfendes Lächeln in das sich unverholene Dankbarkeit mischte.

"Ich verspreche dir und nacher auch deiner Herrin! Ich werde alles daran setzen mich eures Vertrauens als würdig zu erweisen. Wenn ich helfen kann, dann sagt es und ich werde es tun. Ich verdanke euch mein Leben und will mich unbedingt revangieren!"
 
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Sie kamen an der Villa von Mentesse an, hier waren sie zur Zeit zu Gast, bis sich einmal die Gelegenheit ergab, sich eine eigene Residenz zuzulegen, aber irgendwie waren die Tage zu kurz um alle Aufgaben zu erledigen und die Nächte mehr als hektisch und nicht zur Muse geeignet.

Sie durchfuhren das schmiedeeiserne Tor und hielten vor einem protzigen Eingangsportal. Andrew spurtete um den Wagen und öffnete seiner Laura, als auch schon die Eingangstüre geöffent wurde und eine Frau heraustrat.

„Hallo Konstanze.“ begrüßte er diese. „Konstanze – Laura, Laura – Konstanze.“ Er deute auf die junge Goth. „Sie wird wohl eine Zeit bei uns bleiben. Bitte richte ein Gästezimmer her und schicke uns einen kleinen Snack ins Studierzimmer und gib uns bitte sofort Bescheid wenn die Gräfin wieder eintrifft. Ich danke dir.“

Er drehte sich um und legte den Arm um seine Laura. „So. da wären wir. Willkommen daheim. Schick oder? Hier bist du sicher. Hier herrscht die Gräfin. Aber komm doch rein.“

Er würde sie durch die Eingangshalle in ein Zimmer führen, das mit einer bequemen Sitzgruppe ausgestattet war und würde ihr dort einen Platz anbiete.

„Soll ich etwas aus deiner Wohnung holen lassen? Kleidung? Persönliche Dinge? Ich würde Rufus schicken?“
 
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