[07.05.08] Der Feind meines Feindes, ...

ObiwahnKa

It's time to kick ass, ..
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Out of Character
... irgendwann nach dem Friedhofsbesuch, hoffen wir dass es nciht wieder dort endet ^^

Wieder war die Gräfin unterwegs. Wieder war ihre Mission gefährlich und konnte sie leicht das Unleben kosten. Sehr leicht. Jetzt nachdem sie ihren Schutz verloren gab. Max schien ihr entkommen zu sein. Vorerst.

Sie hatte sich in der Nähe eines Taxistandes absetzen lassen und hatte sich hiergefahren lassen. Auch hatte sie die protzigen Klamotten gegen Normalo-Kleidung ausgetauscht. Sie sah aus, wie eine alte Frau, gebeugt vom Leben.

Viel würde davon abhängen, wie Jenny reagieren würde. Sie hoffte, dass die Caitiff sie zumindest ein wenig sprechen lassen würde, vielleicht sogar zuhören. Die Chancen standen schlecht, aber sie war überzeugt, dass sie nicht gänzlich gegen Null gingen.

Nichtdestotrotz war Jenny jemand, der für die Aufgabe passend schien und bei der niemand erwarten würde, dass die Gräfin mit ihr zusammen unter einer Decke stecken würde. Denn es kostete die Alte schon genügend Überwindung, gegen ihre Erziehung anzugehen.

Sie betrat das Lagerhaus und dann auf das Dach, dass sie von ihrem Traum kannte. Würde sie alles so vorfinden wie gestern Nacht in der fiktiven Welt ihres Herrn? Und wirklich, oben angekommen war es so. Das lag die Matratze und harrte der Dinge.

Die Gräfin wappnete sich für alles. Einen Schlag aus dem Hinterhalt. Einem mit Farbe gefüllten Beutel, der nach ihr geworfen wurde oder was solch Anarchen sonst noch einfallen würde.

Würde sie Jenny hier überhaupt treffen? Falls nicht, würde sie morgen Nacht wieder kommen und wieder und wieder.

Hier war sie also nun und würde warten.
 
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Die Anarche tauchte wie Nichts aus den Schatten.
Sie war sichtlich verärgert. Ohne jede Begrüßung trat sie an die alte Ventrue heran

"Wie kommt es eigentlich, dass plötzlich jedes Arschloch weiß wo ich zu finden bin? Ich hatte mir diesen Platz ausgesucht, weil ich hier ALLEINE sein und meinen Gedanken nachhängen konnte. Nun komme ich mir vor, als stände ich mit nacktem Arsch mitten auf dem Piccadilly Circus. Was willst du Ventrue? Machen sich jetzt deinesgleichen schon die Mühe, mich in meinem eigenen Bereich zu verspotten? Ich warne dich Oma, geh mir nur für einen Augenblick auf den Sack und ich häng deinen verottenden Körper zur Abschreckung über die Zinnen. Was willst du?"

Um ihren Worten weiteren Nachdruck zu verleihen, tippte sie während des letzten Satzes auf ihre Armbanduhr und zeigte dann zwei Finger. Die Gräfin hatte zwei Minuten und würde gut daran tun, sie ohne jede Provokation hinter sich zu bringen.
 
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„Das ist dein Platz. Das wusste ich. Deshalb hatte ich auch große Hoffnung, dass ich dich hier treffe. Woher ich das weiß? Von dem Traumerlebnis gestern. Hatten dich hier getroffen, aber das weiß du bestimmt von anderen.
Dass du mich nicht gleich vom Dach geworfen hast, macht mir Hoffnung. Vorab würde ich mir gerne erlauben, dir eine Frage stellen, …“

Sie brach ab und fing nochmal von vorne an.

„Fuck, nicht: ´ich würde gerne, …` . Ich tu´ es einfach: Kennst du Hannah Kelly?“

Sie stand vor der Caitiff, die im Ruf stand nicht lange zu fackeln und ihr Unleben mit einem Augenzwinkern zu beenden, tolle Aussichten. Erleichternd kam aber dazu, dass sie Ventrues im Allgemeinen hasste und sie beide einen wirklich gelungenen und herzlichen Einstand hatten. Trotzdem stand sie noch und flog nicht die 15m über den Abgrund und ja, das gab ihr wirklich Hoffnung.

Sie hatte sich, hoffentlich auch noch rechtzeitig, daran erinnert, was Hannah über diese Gossensprache gesagt hatte, vielleicht würde das nützen. Immerhin benutzte sie deren Traum, um hier zu punkten, soweit zumindest der Plan.
 
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"Bevor wir reden Mütterchen! Ich habe das Talent meine Fingernägel in recht eindrucksvolle Waffen zu verwandeln. Ich werde mich also nun mit diesen Krallen ausrüsten. Sieh es nicht als Angriff an. Ich weiß nur das deinesgleichen gerne in den Köpfen anderer Wesen herumackert und ich möchte verhindern, dass du Dummheiten machst. Man hat schon öfter gedacht, dass ich zu doof wäre so etwas zu begreifen. Vielleicht stimmt es sogar, ich habe keine Ahnung wie ihr das macht. Aber ich bin ein ziemlicher Dickkopf und bekomme verdammt schnell schlechte Laune. Sollte also in den nächsten Minuten etwas geschehen, das mir auch nur im entferntesten seltsam anmutet, dann schneide ich dich in ein paar mundgerechte Stücke. Ich entscheide auch im Zweifel gegen den Angeklagten, also überleg's dir. Bleib, benimm dich und trage das Risiko, oder geh und vergiss das wir uns gesehen haben."

Blut troff von den Fingernägeln der jungen Anarche als sich ihre Fingernägel ganz wie angedroht in sehr beeindruckende Klauen verformten. Offensichtlich ein Akt, der äußerst schmerzhaft war, denn Jenny schaffte es nicht einen entsprechenden Ausdruck in ihrem Gesicht zu verbergen.

Trotzdem sprach sie weiter.
Und wenn es nur dazu diente sich von diesem kleinen martyrium abzulenken.

"Klar kenne ich ...Hannah. Sehr cooles Mädchen, ....verdammt viel Potential. Leider ist sie verschwunden, tot wie ich annehme. Dein Werk? Willst du mir drohen...?"

Ein Anflug von Vorfreude schlich sich durch Jennys wache Augen.
 
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Das war neu und es war nicht unbedingt geeignet die Gräfin zu beruhigen. Dass Jenny gefährlich war, war ihr bewusst gewesen, aber wie sehr, überraschte sie. Vielleicht doch lieber Rückzug? Nein. Noch nicht. Auch wenn ihr das glitzern der Jüngeren nicht entging. Angriffslust. Mordlust. Sie wollte mit ihr kämpfen und ihr weh tun. … Den Schmerz weitergeben? Tat es allen weh, wenn sie diese schrecklichen Waffen wachsen liesen? Müsste man in Zukunft darauf achten, … Gangrel, die ihre Hände hinter dem Rücken versteckten plus Pippi in den Augen konnten Aua machen, … jetzt begann sie sogar in diesem Slang zu denken. Pfui.

„Also gut, du lässt das mit dem In-Stücke-hacken und ich das Hirnficken? Sollte doch schon mal ne Basis sein. Und nein, mit dem Verschwinden von Hannah hab ich nichts zu tun. Dafür darfst du mir also nicht die Fresse polieren. … Ja, sie hatte potential UND sie war eine Freundin? Erstaunt. Hoffentlich. Sonst wären wir schlecht gewesen.“

Es hatte sich sogar ihre Körpersprache ein wenig verändert. Kein Stock mehr im adeligen Popo, sondern eher schlaksiges Straßenmuskelspiel. Irgendwie ein wenig gekünstelt, aber sie strengte sich an.

Sie lächelte die Caitiff an und lies das gesagte erst einmal wirken. Nichts überstürzen. Ein falsches Wort und es wäre vorbei und da es sich schon länger als drei Sätze hinzog, ihr Gespräch, wusste man ja nicht ob es nicht doch besser laufen sollte, als die Gräfin gehofft hatte.

„Wenn du sie gut kanntest, kennst du bestimmt ihren Traum von , … ähm, … nennen wir es Freiheit?“
 
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"Süße, warum kommst du nicht einfach auf den Punk? Ich respektiere ja deinen Versuch dich mir anzupassen, leider hast du den wichtigsten Part dabei vergessen. Bei uns kommt man direkt zur Sache."

Der Vollendung der Klauen war perfekt. Jenny entspannte sich spürbar, ließ aber noch immer durchklingen, das Franziska nur eine Handbreit vom Tod entfernt war. Aber sie hatte das übereinkommen für's Erste akzeptiert, wenn auch nur aus Neugier.

"Du redest von dem Gedanken, die Zügel der Camarilla zu zerreissen und diesen unliebsamen Reiter einfach abzuwerfen. Ja weiß ich und ich denke genauso. Tu mir den Gefallen und spar mir diesen Bonzenscheiß des durch die Blume Gelaber. Wir alle haben ordentlich Dreck am Stecken und ich kann's voll nicht leiden, wenn irgendwer so tut als wäre das bei ihm nich' so. Oder noch schlimmer, als wäre er etwas besseres."

Jenny kicherte leise.

"Eine Ventrue die dem anarchischen Gedanken nachängt? Lady, ich bin gespannt was du mir zu sagen hast!"
 
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„Ok, dann eben ohne Erklärungen: Ich brauche Muskeln, um die Idee Kellys weiter am laufen zu halten. Punkt. Aus.“

Jetzt war es raus. Jenny würde sie auslachen und wegschicken oder sie war neugierig genug um doch ein paar einleitende Worte zu wollen. Man würde sehen.

Die Entspannung der Caitiff führte auch zur Entspannung der Ventrue und irgendwie begann der Alten die Situation Spaß zu machen. Sie hätte daran schon viel früher denken sollen, aber vielleicht war es ja noch nicht zu spät.

Direkt und einfach an Ziel, so was war sie nicht gewohnt, aber warum sollte es nicht klappen. Die nächsten Sekunden würden entscheiden.
 
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"War das denn jetzt so schwer?"

Ein spöttisches Grinsen umspielte die Lippen der Anarche.

"Was du aber als Hannahs großen Plan bezeichnest, ist eigentlich mein Plan. Wenn du also etwas mit mir zusammen machen möchtest, dann mit mir auf Augenhöhe. Ich habe kein Interesse für einen Ventrue zu arbeiten. Ganz egal wie verkommen er auch immer sein mag. Wenn wir zusammen kommen, dann als Partner. Gleichgestellt und ohne miese Tricks! Sollte ich auch nur einmal das Gefühl haben, dass du mich manipulieren oder herumschubbsen willst, dann mache ich dich erst alle und danach wieder alleine weiter. Kannst du damit leben?"

Sollte die Gräfin die Frage mit einem klaren ja beantworten, wäre die Mißtrauenssache damit erst einmal vom Tisch.

"Dann schieß mal los Granny, hört sich an als hättest du bereits einen Plan!"
 
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Das war ja einfach. Verdammt, keine Finte, Riposte, Gegenfinte, Ausfallschritt, Zurückweichen, … einfach Hieb und Stich, … wirklich neu für die Alte, aber erfrischend.

„OK. Partnerin!“ Sie grinste und reichte der Jüngeren ihre Hand, um den Pakt zu schließen.

„Nur damit leben kann ich nicht, …“

Kurze Pause. Sie sah Jenny tief in die Augen. Dann zwinkerte sie.

„… das hab ich vor Jahrhunderten aufgehört.“ Da war es, das Gefühl von Schabernack, von Unbekümmertheit, die sie auch empfunden hatte, wenn Hannah in der Nähe war.

„Und, wenn es dich beruhigt, dann bestimmst du die Geschwindigkeit und die Marschrichtung. Mit Hannah hatten wir es so geplant, dass ich eben durch meinen Clan und Gehabe an Stellen und Orte komm, die ihr als Brujah verschlossen bleiben würden oder wo man ihr mit Misstrauen begegnet. Was auch der Grund sein sollte, dass wir diese Scharade aufrecht halten sollten. Ich werde immer noch die Ventrue-Kotzbroken-Tussi bleiben, die dich nicht mit dem Arsch ankuckt, sobald andere dabei sind. Um mal in deiner Sprache zu bleiben, ansonsten könnten sonst wertvolle Ressourcen gebunden werden. OK?“

„Also was hatten wir vor. Naja, nicht anderes, als die knöcherne Struktur der Camarilla ein wenig zu ändern, so dass nicht mehr die Abstammung, das Blut oder was weiß ich zählen, sondern eben die eigene Leistung und, das ist fast noch wichtiger, dass die Menschen um uns herum nicht wie Vieh behandelt werden und vor Monstern unter uns zu schützen sind.“

Sie musste gleich kotzen, aber der Zweck würde die Mittel schon heiligen.

„Dazu war angedacht, Chaos und Anarchie zu verbreiten, um die Herrschaften der Stadt zu beschäftigen und deren Kräfte zu binden. Dann könnte man weitersehen. Vielleicht schnappen wir uns auch jemand aus der Führung, schieben es einem anderen in die Schuhe und schauen zu, wie sie sich gegenseitig fertig machen um dann aus den Schatten zu treten, um unseren Freistaat auszurufen.“

Jetzt musste sie doch einmal einen Ballon steigen lassen, um ein wenig mehr über diese Clanlose bzw. deren Beweggründe zu erfahren.

„Wie schnappen uns zB die Seneschall und schieben es Enio oder Meyya oder Rothschild in die Schuhe. Oder so. Oder die Seneschall vernichten und behaupten dass dieser Ziege es war und irgendwie wieder in der Stadt herumspukt oder was weiß ich.“
 
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Die verarscht mich doch...!

Jenny ließ nach der Rede der Alten ein deutliches Schnauben vernehmen.

"Ja wir sind tot, seltsam das jeder den ich treffen unbedingt drauf rumreiten muss. Macht es wirklich einen Unterschied ob man lebend, tot oder untot sagt? Mich kümmert so ne Scheiße nicht. Ich denke, also bin ich! Ich nenne es leben, weil ich es nicht für etwas besonderes halte, ne wandelnde Leiche zu sein. Spar mir also deine Belehrungen Oma!"

Anscheinend nahm die Anarche das Gesagte wirklich nicht sonderlich wichtig, denn nachdem sie geendet hatte wechselte sie unumwunden das Thema.

"Ich denke ich sollte die ein paar grundlegende Dinge verraten! Nochmal, ich bin keine hirnlose Randalebraut! Was ich anstrebe, ist nichts mehr und nichts weniger als eine Neuordnung, nein, eine Verteilung der Macht in dieser Stadt. Nur weil hinter meinem Gedankengut das Wort Anarchie prangert, heißt das nicht das Gleichzeitig auch Chaos, Zerstörung und Mord damit einhergehen müssen. Mich stört Gewalt nicht, ich halte es nur nicht für das erste Mittel der Wahl wenn man ans Ziel kommen will. Gerade wenn es darum geht, etwas vollkommen Neues zu etablieren. Ich bin bereit alles zu tun was nötig ist um dieses Ziel zu erreichen und habe das auch schon getan. Vieles von dem was derzeit in der Stadt passiert, geschieht, weil ich zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle genau die richtige Stütze weggeschlagen habe. Die Folge ist, dass die großen Macker der Stadt schwer ins Wanken gekommen sind. Leider hält es niemand für nötig mir zu sagen, wie weit das Durcheinander schon gekommen ist. Nach dem was ich aber rausbekommen konnte, rumort es heftig bei den Bossen."

Die Worte wurden ernster.

"Fangen wir mit einem Vetrauensbeweis an. Ich weiß, dass Noir nicht viele Freunde hat. Seit einiger Zeit hoffe ich daher, dass sie endlich ins Kippen gerät und damit die Chefetage frei macht. Wenn das geschehen sollte, müssen wir wissen, wer ihren Platz einnimmt und unsere Anstrengungen auf den neuen Boss konzentrieren. Ich wette es ist dieser Stahl! Sollte Noir es schaffen sich an der Macht zu halten, müssen wir ihr den letzten Gnadenstoß versetzen. Dazu müsste ich aber wissen, wer ihre ärgsten Widersacher sind und wie wir die olle am besten Stürzen können. Alles Dinge die du vielleicht sogar schon weißt....?"
 
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„Hm, das mit Stahl ist schwierig. Ziemlich harter Hund. Aber er scheint verschwunden. Also vielleicht hat es sich von alleine erledigt. Ihre Widersacher sind schwer auszumachen, da ich noch nicht in die Clique der Primogene aufgerückt bin. Ich würde aber mal raten, dass alle bis auf Rothschild dazu gehören. Das scheint ein Fähnchen im Wind zu sein. Ausserdem hat SIE ihn zum Ahnen ernannt. Aber warum gegen sie arbeiten, wenn wir doch einfach hingehen könnten und sie umknicken. Ich hab eine Termin bei ihr und du könntest mitkommen, oder so. Und nein. Anarchie hat nichts mit Mord und Totschlag zu tun! Das hat nicht nur Kelly mir erklärt. Ich spreche nicht von sogenannter verbrannter Erde, sondern von einer grundlegenden Änderung der Machtverhältnisse auf einer anderen Basis. … Jüngelchen!“
 
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"Das ist dein Plan? Wir gehen in die Akademie und murksen die alte Schlampe einfach mal ab? Babe, wenn das so einfach wäre, hätte ich es doch längst selber gemacht. Wenn wir die Seneshall killen haben wir die Ältesten am Arsch und zwar alle. Wenn man denen einen aus der Mitte kloppt sind die sich erschreckend schnell einig."

Ein kurzes Schulterzucken folgte. Jenny sah den direkten Mord an Prinz und Seneshall durchaus als Option für Notfälle. Genau genommen wäre es sogar ein riesen Spaß. Was aber käme danach? Der Platz würde sofort nachbesetzt und man stände am gleichen Punkt wie vorher. Nur eben, dass man darüber hinaus ne Blutjagd am Arsch hatte. Innerlich schüttelte die Anarche langsam den Kopf. So hatte der Plan wenig Aussicht auf Erfolg.

"Die Olle wackelt, das weiß ich! Wir müssen nun nur noch herausbekommen wie sehr und wer die besten Chancen hätte ihr Nachfolger zu werden. Wenn sie gestürzt ist, können wir Noir um die Ecke bringen, dürfte uns sogar ein paar Vorteile bringen, wenn wir es geschickt anstellen. Die Alten sind sich doch eh immer uneins, vielleicht können wir sie gegeneinander ausspielen!?"

Ihr kam eine Idee.

"Du sagst Stahl ist verschwunden? Können wir nicht behaupten das er ermordet wurde? Von Noir selbst oder noch besser von ihrer kleinen Ghul? Du gehörst zum Clan des Arschlochs, streu das Gerücht, dass du Laura nachts aus dem Mexican hast fliehen sehen. Am Besten heimlich und hinter vorgehaltener Hand, im Cafe de Trois oder diesem schwulen Hotel. Schauen wir mal was dann dabei rauskommt...?"
 
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Immer diese Kraftausdrücke. Ob die wohl zum Konzept gehörten.

„Ich seh schon wer hier mehr vom Kampf versteht. Ich dachte ja nur, dass der direkte Weg deiner ist. Aber Selbstmord bringt nichts. Das sehe ich ein.“

Sie lachte herzhaft.

„Warten wir mal ab, was mit Stahl wird, aber das Gerücht kann man ja schon mal streuen. …“

Wieder dieses Lachen, so befreiend, so ehrlich. Die Gräfin klopfte sich fast auf die Oberschenkel.

„Oh man, wer von uns denn nun durchtrieben? Darauf wäre ich nicht gekommen. Wirklich. Du überraschst mich. Du würdest Hannah gefallen. Bin ich froh, dass ich mich entschieden habe dich zu fragen. Bei Max hab ich gepfuscht. Leider. Er würde auch irgendwie in diese Reihe passen, aber er will ja nicht. Aber du bist klasse.“

Sie lachte und gluckste immer noch.
 
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Die Alte war beinahe unheimlich. Glücklicherweise hatte Jenny ihr gesundes Mißtrauen gegen den Clan der Ventrue über Jahre hinweg gepflegt. Nicht das es schwierig gewesen wäre, die Blaublüter hatten ihr weiß Gott genug Gründe geliefert um sie zu hassen. Trotzdem erkannte die Anarche ihre Chance. Egal welches Spiel die Gräfin spielte, sie würde sich zumindest für eine Zeit lang für Jennys Ziele einsetzen müssen. Was danach auch geschah, es brachte die Sache der Revolution einen Schritt weiter.

"Dann hör dich mal um und lass hinter vorgehaltener Hand ein oder zwei Bemerkungen fallen. Am Besten vor denen, die gerne mit Geheimnissen hausieren gehen. Außerdem wäre es gut wenn du mal die Ohren spitzt. Du kommst an Leute ran, die mich mit dem Arsch nicht angucken würden. Ich werde das gleiche machen und dann sehen wir weiter..."

Die rechte Hand der Caitiff verschwand in der Innentasche der Lederjacke. Diesmal allerdings nicht um eine Schachtel Kippen hervorzuzaubern, sondern um einen Zettel herauszuholen. Mit viel gutem Willen konnte man ihn als 'Karte' bezeichnen. Allerdings war auf dem unförmigen Zettel mit Kugelschreiber nur der Name und eine Handynummer vermerkt.

"Meld dich, wenn du etwas neues erfährst! Wenn du so cool und eifrig bist, wie du mir glauben machen willst, dann kommen wir in der nächsten Zeit ganz sicher gut vorran. Ich trau dir nicht Omi, aber ich werde es ne Zeit mit dir versuchen. Piss mich an und ich reiß dich in Stücke, ich hoffe du machst dir da keine falschen Vorstellungen."
 
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Da war sie wieder, die alte Jenny.
Nachdem sie sich den Zettel durchgelesen hatte und die Nummer auswendig gelernt hatte, gab sie ihn wieder zurück.

Dann blickte sie der Jüngeren ins Gesicht und schien zu überlegen, bevor sie grinsend antwortete:

„Ja genau, Drohungen oder solche Versprechen bekräftigen eine Zusammenarbeit enorm, aber jeder nach seiner Fasson. Aber lass dir gesagt sein, dass auch ich auf Verarsche entsprechend reagieren werde. Aber sei´s drum, bleib wie du bist. Find das so in Ordnung. Hat ja dazu geführt dass ich jetzt hier steh. Und, ja. Ich melde mich. Vielleicht schon sehr bald.“

Damit drehte sie sich um und verließ das Dach. Anscheinend war sie zufrieden mit dem Gespräch.
 
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"Die Drohungen dienen deinem Verständnis, Oma! Deinesgleichen macht einen Sport daraus andere zu hintergehen. Ich will nur keine Unklarheiten im Raum stehen lassen. Wir haben einen Deal und wissen was passiert, wenn es zu einem Verrat kommt. Offene Karten für dieses Spiel. Ich halte das für äußerst hilfreich!"

Ob die Gräfin eine Meinung zu dem gesagten hatte, war der Caitiff egal. Auch sie wandte sich ab und setzte sich wieder an ihren Lieblingsplatz am Rande des Daches. Die Stelle von der aus man die gesamte Finstertaler Skyline im Blick hatte.
 
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Sanft prasselte der Regen gegen ihren Hinterkopf, so dass er ein Prickeln hinterlassen konnte. Der Regen wusch alles weg, nahm allem die Kontur, so wie ein Fluss beständig Steine zu Kieseln schliff. In seinem Schleier verschwammen Ecken und Kanten zu Schemen und Umrisse zu ungenauen Grenzen. Das Bild der grauen Stadt unter ihr, lud dazu ein, sich Gedanken darüber zu machen, ob es so sein würde, wenn wirklich alles gleich gemacht werden würde. Bedeutete 'alles gleich' vielleicht alles gleich Eigenschaftslos? Aber die Caitiff war zu nah an ihren Instinkten, um sich von abschweifenden Gedanken zu weit ablenken zu lassen. Schnell würde sie bemerken, dass ihr Hinterkopf eher von Innen heraus zu prickeln schien. Wahrscheinlich würde daher schnell das Erkennen einsetzen. Vielleicht noch, bevor durch das Rauschen und Plätschern ein vertrautes Raunen zu hören war.

Du weißt wie man sich beliebt macht, was? Aber redet man so mit einer alten Dame?

Gespielte Empörung schwang in der knarzigen Stimme des Nosferatu. Er war sicher gegangen, dass die alte Ventrue, der er bis hier her gefolgt war, außer Sicht und Hörweite war, bevor er sich seiner Adoptivtocher nun zeigte.
 
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Sollte Jenny wegen der heimlichen Annäherung gezuckt haben, so war es dank ihrer schnellen Reflexe nicht zu erkennen. Lurker hatte seinen Satz nicht einmal annähernd beendet, da fiel ihm die junge Göre auch schon mit einem nur beiläufig unterdrücktem Aufschrei um den Hals. Für unbeteiligte Dritte mochten die Bewegungen der Anarche wie ein blitzschneller Angriff wirken, der Nosferatu aber kannte derartige Reaktionen seiner Ziehtochter sicher schon zu genüge. Trotz ihrer erschreckend schnellen Reaktionsgabe und ihres Übermutes war der Alte zu keiner Sekunde in Gefahr. Achtsam hielt sie ihre mörderischen Krallen von seinem Körper fern. Zärtlich, aber doch fest hielt sie den Nosferatu an sich gedrückt, als wolle sie ihn niemals wieder loslassen.

"Vater, ich freu mich so dich zu sehen!"

Jedes Wort polterte nur so vor Aufrichtigkeit.
Seinen Vorwurf überging die Caitiff ohne jeden Kommentar. Lurker wusste nur zu gut, dass Jenny keinerlei Interesse daran hatte sich beliebt zu machen. Die Tatsache, dass die Gräfin an einem Stück hatte gehen können, zeigte außerdem sehr deutlich das sie sich die größte Mühe gegeben hatte. Zumindest aus der Sicht der Anarche.

"Die Oma ist mit den derzeitigen Zuständen in der Chefetage unzufrieden und will sich jetzt wohl den ein oder anderen Mitstreiter sichern. Durchaus interessant finde ich, mal sehen was draus wird..."

Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie sich unwohl fühlte wenn sie in Lurkers Nähe über ihre Ambitionen als Anarche sprach. Glücklicherweise hielt sie ihn noch immer eng umschlungen, so konnte er es nicht in ihrem Gesicht ablesen. Hoffnungsvoll wartete sie auf seine Antwort, vielleicht war es an der Zeit ihm zu erklären, was sie von der Camarilla hielt und das sie langfristig dazu entschlossen war, etwas gegen diese Tyrannei zu unternehmen.
 
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Glück war die das kurze Aufleuchten eines Blitzes in einer gewittrigen Nacht. Für einen hellen Moment war alles in reines, klares Licht getaucht, bevor es mit einem Grollen in die verregnete Finsternis zurück fiel. Er umschlang den kleinen Leib seiner Tochter und hielt sie für einen Augenblick fest. Sie war wieder zurück aus den Klauen des Monstrums Zacharri. Als er Jenny in seinen Armen hielt war für diesen Moment völlig klar, das der alte Koldune den einzigen unverzeihlichen Fehler gemacht hatte, den es auf dieser Welt hab. Er hatte sich an seiner Brut vergriffen. Der tote Tzimiscen Hexer hatte sicherlich eine beeindruckende Galerie furchtbarer Feinde und die Liste derer die ihn vernichten wollten war lang und alt.

Trotzdem war erst in der gestrigen Nacht mit einem Schlag klar gewesen, dass er vernichtet werden würde. Er hätte keine Hand an Stray legen dürfen.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es zu Lurkers Zielen gehört diese Sache irgendwie mitzutragen und seinen Vorteil aus dem Kreuzzug gegen Zacharri zu ziehen. Eigentlich wäre es ihm herzlich egal gewesen wieviele Menschen bei dieser Sache drauf gegangen wären, solange genug Futter übrig geblieben wäre. Auch einige andere Vampire der Stadt hätten wegen ihm ruhig kapeister gehen können, um die wenigsten wäre es wohl schade gewesen.

Aber jetzt war die Sache persönlich. Niemand tat seinen Kindern etwas und 'überlebte'. Egal wie man das Wort existieren in diesem Falle auslegen wollte.

Interessant ist gar kein Ausdruck. Unser lieber Sheriff 'Knurr und Pöbel' hat mich heute auf die Gräfin angesetzt, weil er sie verdächtigt, dass sie ein falsches Spiel spielt. Du bist da also an einer heißen Sache dran, sehr gut.

Die kleine, keifende Caitiff war eben scheinbar mehr Nosferatu als so mancher denken mochte. Was für eine doppelbödige Ironie, dass der Clan der Verborgenen auf eine potenzielle Verräterin angesetzt wurde, diese wiederum glaubte sich an den Widerstand zu wenden und dabei doch nur wieder beim Clan anklopfte, während nun die großen Parteien glaubten, dass die Nosferatu für sie spionierten, während die Kanalratten doch wieder ihr eigenes Süppchen kochten und die Verräterin ausnutzen würden.

Alle Bälle waren in der Luft und in Bewegung. Genau wie Lurker es mochte. Jenny hatte mehr gelernt als man durch ihr Proleten Auftreten erkennen mochte. Vor allem hatte sie gelernt sich dahinter gut zu verstecken.

Ich werde dem Sheriff später berichten, dass du die Gräfin mit im Auge hast für den Clan. So kannst du mit ihr arbeiten und später behaupten, du hättest alles nur im Sinne der Domäne getan, wenn etwas schief geht, oder wir die Alte opfern müssen.

Es war eine Kunst das Spiel gleichzeitig mit allen und gegen alle zu spielen. Scheinbar war seine Tochter bereit für die nächste Stufe.

Ich bin froh dass du wieder da bist. Als du gestern nicht aus der Totenstarre erwacht bist, hatte ich schon Sorgen, dass ich auf den Handel des Tzimiscen eingehen müsste um dich zurück zu holen.
 
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Widerstrebend löste sie sich aus der Umarmung. Wie immer lauschte sie dabei aufmerksam Lurkers Worten. Der alte Fuchs brachte die Lage wie immer perfekt auf den Punkt. Jenny selbst hatte die ganze Situation noch gar nicht so deutlich analysiert, wie immer hatte sie rein aus dem Bauch heraus gehandelt. Trotzdem bemerkte sie nicht ohne Stolz, dass es auch ihr Plan gewesen war, ein doppeltes Spiel zu spielen. Sie hatte andere Anhaltspunkte zur Grundlage gehabt, die neuen Erkenntnisse spielten ihr aber ebenfalls in die Hände.

In ihrer jetzigen Position konnte sie also anscheinend mehrere Verläufe der Geschichte für sich ausnutzen. Mit etwas Glück gelang es ihr die Stadt tatsächlich in die Anarchie zu treiben. Ihr geschickt geplanter und perfekt ausgeführter Mord an der Geißel Rodriguez vor langer Zeit, hatte wie erhofft eine riesige Lawine des Chaos ausgelöst an deren Ende zweifelsfrei nur der Sieg einer neuen Gesellschaftsstruktur stehen konnte. Noch war es ein weiter Weg, aber bisher hatte sich doch alles genau nach Plan entwickelt, besser sogar noch. Warum sollte es nicht so weiter gehen?

"Gut! Ich würde mich nur ungerne direkt gegen den Pilger stellen! Aus ihm könnte etwas ganz Großes erwachsen, wenn er nur endlich diesen blöden Camarillaverein an den Nagel hängen könnte!"

Die Anarche sprach mehr zu sich selbst. Diesen Punkt hatte sie noch nicht bis zu Ende gedacht. Irgendwann würde sie sich daran machen müssen ihm die Augen zu öffnen. Sie wollte weder ihre Träume und politischen Überzeugungen aufgeben, noch sich gegen Pareto stellen. Das einzig logische Ergebnis wäre also, dass der alte Brujah von selbst auf die Idee kommen würde, dass es besser sei ohne den Altherrenverein weiterzumachen. Die Lösung hierfür aber, war etwas für später.

Als sie aus Lurkers Stimme deutliche Sorge heraushörte konzentrierte sie sich wieder allein auf ihren Vater.

"Ich wollte dir keine Angst machen, sorry! War ne echt seltsame Kiste das Ganze. Ich erninnere mich an ein paar Fetzen die allesamt mehr verwirren als mich weiterzubringen. Ich danke die aber von Herzen, dass du meintwegen sogar einen Handel mit dem ollen Arsch eingegangen wärst! Mich hat er auch gelockt, daran erinnere ich mich als einziges sehr gut. Er bot mir unglaubliche Macht an, wenn ich die Asche seines Körpers vernichten würde. Als ich verneinte und ihm sagte, er solle sich seine verlogenen Versprechen tief hinten rein rammen bat er mich, das Schloß anzuzünden, hrm nein... Das Dach solle brennen, sagte er. Glaube ich wenigsten...? Moah ist das alles beschissen verwirrend! Ätzend! Keinen Schimmer, anscheinend spielt die Hütte noch eine Rolle in diesem Drama. Welche weiß ich allerdings nicht..."

Es war das erste Mal, dass die Caitiff diesen Gedanken in ihrem Kopf wieder etwas Freiraum ließ. Ihre eigenen Worte erstaunten sichtlich, bis vor wenigen Sekunden hatte sie von all dem noch nichts gewusst. Zumindest nicht bewusst.
 
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