[04.05.2008] Zufall...?

Leo

Johnny Steinberg
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Zeitpunkt: mindestens eine Stunde vor der Primogenssitzung


Ferdinand wandelte noch durch die Straßen, ziellos streifte er umher, sein Geist schien leergefegt zu sein und gleichzeitig voller rasender Gedanken…nun, aber bei einem Malkavianer schloss sich das nicht einmal aus, der Geist eines Malkavianers war mit einem normalen Geist gar nicht zu vergleichen… Informationsfetzen schienen sich in immer mehr Einzelteile zu zerstückeln und neu zusammenzusetzen, zu immer wieder neuen Mustern und Bildern, und Worten, Verflechtungen, Gebilden, die sich türmten, in sich zusammenstürzten und wieder neu erstanden. Es war alles wirr und konfus, und doch so klar...das Unmögliche war genauso möglich wie das Mögliche, und folglich war alles möglich... Doch welche Möglichkeit aus der Fülle der Möglichkeiten war die Richtige? Wie mochte man da den rechten Weg finden? Vielleicht indem man sich einfach von seinen Ahnen leiten ließ. Ferdinand dachte an seinen Erzeuger und stellte sich vor mit dessen Geist zu verschmelzen...und nicht nur mit dem seinen sondern mit dem Geist noch vieler weiterer Malkavianer.

Ferdinand achtete nicht darauf wo er herging und wusste nicht wie lange er schon unterwegs war. Aber plötzlich stand er vor einer Tür. Diese seltsamen surrenden Kameras kamen ihm irgendwie bekannt vor. War das nicht der Zugang zu dem Büro, das einst das Büro von Herrn Romero gewesen war? Aber jetzt…es hatte sich viel geändert. Vielleicht hatte es einen tieferen Sinn und Zweck, dass Ferdinand nun hier stand, vielleicht sollte er durch diese Tür gehen…? Ja, das mochte jetzt genau das Richtige sein. Er wartete darauf eingelassen zu werden. Es sollte doch wohl jemand anwesend sein in Herrn Romeros ehemaligem Büro. Wie hieß die Neue noch gleich? Raabe?
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Solchen Gedanken hing Laura nicht nach. Sie war noch immer emsig damit beschäftigt eine halbwegs vernünftige Ordnung in Romeros chaotisches System zu bringen. Leider gestaltete sich das als wesentlich schwerer als sie selbst in ihren schlimmsten Träumen gedacht hatte. Der nicht nachzuvollziehende Faden in der Ablage des Italieners, zog sich bis tief in die Akten hinein. Dies machte es notwendig jede einzelne durchzusehen und anschließend von Grund auf umzusortieren. Was bitte hatte einen schriftliche Stellungnahme des Prinzen zu einer gewissen Delilah Gerlish in Meyyes Akten verloren? Wieso fanden sich Informationen zu Sabbatmitgliedern in den Akten der Nosferatu? Alles thematisch ohne jeden Zusammenhang und jeglichen logischen Bezug. Laura seufzte schwer, das würde nich Tage dauern. Wenn nicht sogar länger...

Ihr Blick fiel auf den Überwachunsgmonitor und sie erkannte den fein gekleideten Malkavianer. Erschrocken überlegte sie kurz, dass er dort durchaus einige Zeit hatte warten müssen. Sie vollkommen in ihre Arbeit vertieft und hätte vielleicht sogar ein Klopfen überhört.

"Verdammte Scheiße!"

Sie drückte den Summer der das Schloß entriegelte.
 
AW: [04.05.2008] Zufall...?

Es mochte durchaus sein, dass Ferdinand einige Minuten lang vor der Eingangsstür gestanden hatte, aber hätte man ihn danach gefragt, es wäre ihm nicht bewusst gewesen, so sehr war er noch in Gedanken.
Wie Warten war es ihm jedenfalls nicht vorgekommen, und darum war er nicht in mindesten verärgert als er schließlich hinein trat.

„Guten Abend, Frau Raabe" begrüßte er die Ghulin und wirkte sehr ernst.

Das war also die Ghulin der Seneschall? Hm…besonders seriös wirkte diese Person ja nicht gerade, eher wie eine dieser seltsamen Gestalten aus dem Club heute.
Und das Büro war kaum noch wiederzuerkennen. Das musste eine sehr chaotische, unordentliche Person sein.
Ferdinand hatte einen sehr stark ausgeprägten Ordnungssinn, und darum mißhagte ihm diese Unordnung sehr. Wirklich bedauerlich, wenn Romero tatsächlich nie mehr zurückkäme.

Ohne Umschweife kam Ferdinand zum Punkt.

„Ich habe Lady Noir etwas sehr Wichtiges mitzuteilen, was ich ihr nur unter vier Augen sagen kann. Je schneller sie es erfährt, desto besser. Ist die Seneschall anwesend? Und vielleicht könnten Sie sie fragen ob sie für mich ein wenig Zeit erübrigen kann?"

Der Malkavianer machte nicht den Eindruck als sei er zum Kaffeekränzchen vorbeigekommen oder als wolle er die Seneschall mit Nichtigkeiten belästigen, sondern als sei es in der Tat sehr wichtig und dringlich.
Schweigend blickte er nun auf Laura und wartete ab wie sie reagierte.

In Ferdinands Kopf hatte sich ein Plan geformt. Das Chaos in seinem eigenen Kopf hatte sich halbwegs geordnet, denn auch in seinem eigenen Kopf konnte er jegliche Unordnung nur schwer ertragen. Inmitten vieler Unklarheiten gab es dennoch Klarheit, zumindest darüber was er jetzt täte...nun ja, vorausgesetzt die Seneschall war anwesend und er wurde zu ihr vorgelassen.
Er war sich sicher, dass es seinem Erzeuger gefallen würde. Es war Ferdinand, als sei es Onkel Nathan, der ihm diese Richtung aufgezeigt hatte, denn eigentlich hätte Ferdinand von selbst nicht so gehandelt. Doch er selbst war da nicht so wichtig, viel wichtiger war es im Sinne Nathans zu handeln.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Eigentlich ist Mylady derzeit nicht zu sprechen, Herr von Rothschild. Wenn Sie mir aber versprechen sich kurz zu fassen, dürfte nichts gegen einen kurzen Besuch einzuwenden sein!? Ntürlich müssen Sie mich im Vorfeld von der Dringlichkeit Ihrer Bitte überzeugen."

Die schwarzhaarige Goth spähte über die sich türmenden Papierstapel hinweg und lächelte den Malkavianer an. Da sie mittlerweile eh den Faden verloren hatte, konnte sie sich auch eingehender mit dem Mann beschäftigen. Es würde ein wenig dauern bis sie wieder in dem Chaos versunken war und dann wollte sie sich möglichst nicht noch einmal stören lassen.

"Setzen Sie sich doch, bitte einen Moment zu mir!"
 
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Ferdinand setzte sich und fragte sich gar nicht woher Laura überhaupt wusste wer er war. Immerhin hatten sie sich nur kurz am Telefon gesprochen und noch nicht gesehen.
Er setzte sich war erfreut zu hören, dass die Seneschall anwesend war. Nun musste es ihm also nur noch gelingen die Ghulin dazu zu bringen ihn kurz mit ihrer Herrin sprechen zu lassen.

„Ja natürlich, ich werde die Seneschall nicht lange aufhalten, das verspreche ich ihnen. In einer Nacht wie dieser ist keine Zeit für Plaudereien. Es passiert zur Zeit soviel Schreckliches in dieser Domäne…
Es geht um den Unfall. Sie wissen schon, der tragische Autounfall. Es gibt neue Erkenntnisse…“

Der Malkavianer ließ den letzten Satz bedeutungsschwanger ausklingen, um dann nach einer kurzen Pause hinzuzufügen:

„Ich denke, das dürfte Ihre Herrin interessieren?“
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Sollte Ferdinand jemals erfahren, was Laura sonst noch alles über ihn wusste, es würde ihm eiskalt über den Rücken laufen.
Romero hatte während seiner Dienstzeit eine Vielzahl an Informationen gesammelt. Er hatte alle bekannten Fakten aus der ehemaligen Aufenthaltsorte angefordert, geheime und offizielle Kameraaufnahmen ausgewertet und auch auf eigene Faust nachgeforscht. Nicht nur über den Malkavianer, sondern über jeden Kainiten der Stadt. Datenschutz war etwas für die Sterblichen, Buchet bevorzugte eine hervorragend informierte Führerschaft.
Nicht umsonst versank die arme Ghul hier in Bergen von Arbeit.

"Neue Erkenntnisse bezüglich des Unfalls?"

Laura hob erstaunt die Augenbrauen und legte den Kopf schief. Zudem verhärteten sich die Gesichtszüge.
Wieder dieses Thema, ließ denn das Grauen sie heute gar nicht mehr los?

"Ihnen ist bewusst das Mylady sich höchstpersönlich bereits um diese Angelegenheit gekümmert hat?"
 
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Zu dumm aber auch. Nun, es war natürlich ein wenig Zeit vergangen seit Ferdinand im Leichenschauhaus und an der Unfallstelle gewesen war.

„Nein, das war mir nicht bekannt, aber umso wichtiger könnte es da sein zu vergleichen ob die Erkenntnisse übereinstimmen…“

Er hatte sich jetzt wohl nicht etwa zudem in die Nesseln gesetzt weil er überhaupt nachgeforscht hatte? Aber er hatte das schließlich im Auftrag der Hüterin getan und nicht auf eigene Faust, also konnte man ihn das „Schnüffeln“ nicht wirklich zur Last legen.
Und eigentlich war diese Sache sowieso nur ein Vorwand um überhaupt erstmal zur Seneschall zu gelangen, der wirkliche Grund warum er zu ihr wollte war ein ganz anderer, und den würde er der Ghulin gewiss nicht verraten. Aber er konnte es zumindest andeuten.

„Und es gibt da noch etwas anderes…was den Clan Malkav betrifft…“
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Ich fürchte das auch Sie kaum neue Erkenntnisse bringen können, aber Sie haben recht ein Vergleich kann nicht schaden!"

Neuigkeiten die den Clan direkt betrafen, ganz besonders solche die nur zögerlich an sie heran getragen wurden, waren nichts womit sich Laura zu diesem Zeitpunkt auseinandersetzen wollte. Sie nickte.

"Gut, Sie können direkt durchgehen. Ich melde Sie inzwischen an! Sie kennen den Weg? Durch die Tür rechts hinter mir und dann den Flur entlang die zweite Tür links, nicht zu verfehlen!"
 
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Ferdinand lächelte die Ghulin freundlich an.

„Vielen Dank. Ja, ich kenne den Weg.“

Er erhob sich und verließ das Büro durch die zweite Tür; er ging nicht eiligen Schrittes, verlangsamte dann aber sein Tempo noch etwas, da der Gang dunkler zu sein schien als beim letzten Mal.
Aber er kannte ja den Weg, und als er an der zweiten Tür links angekommen war blieb der Malkavianer stehen.
Natürlich hatte er schon längst geprüft ob die Dornen sichtbare Schäden hinterlassen hatten, aber der Stoff war zum Glück robust genug um diese kleine Begegnung mit dem Dornenbusch sehr viel besser verkraftet zu haben als befürchtet.
Auch seine Frisur hatte mittlerweile wieder ihren perfekten Sitz. Dass er hier ungepflegt auftauchte wäre ein absolutes Ding der Unmöglichkeit für Ferdinand.

Er betrachtete kurz die kunstvoll verzierte Tür, klopfte an und wartete auf ein „Herein“ um dann einzutreten.
 
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Nach kurzem Zögern erklang die einnehmend sympatische Stimme der Seneshall aus dem Inneren des Büros.

"Herein!"

Als Ferdinand der Aufforderung nachgekommen war, erblickte er die Toreador in einem perfekt durchgestiltem Äußeren. Die Belastungen der vergangenen Nacht waren ihr in keinster Weise mehr anzusehen. Im Gegenteil, Noir schien gefasst und perfekt hergerichtet.

Mit einem freundlich aufforderndem Nicken bat sie ihn näher zu treten und die Begrüßungszeremonie zu vollführen. Sofern diese dann abgeschlossen und in zufriedenstellendem Maße vollführt war, bot sie Ferdinand an sich zu setzen und erwartete stillschweigend die einführenden Worte die den Grund seiner Anwesenheit erläuterten.
 
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Ferdinand trat ein, verbeugte sich standesgemäß, und nach der Begrüßung machte er, ganz der Gentleman, der Seneschall ein Kompliment zu ihrer Kleidung. Er setzte sich auf den angebotenen Stuhl.

„Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit für ein kurzes Gespräch mit mir nehmen und möchte Sie auch gar nicht lange aufhalten.
Es geht um zwei Angelegenheiten. Zum einen um den Unfall, zum anderen um meinen Clan.
Derzeit überschlagen sich die Ereignisse geradezu in dieser Domäne…soviel Schreckliches passiert. In solchen schwierigen Zeiten ist natürlich Tatkraft und Engagement wichtig.
Ich hatte am 2. Mai dazu beigetragen, dass der Dämon die Stadt nicht zerstören konnte, und gestern war ich mit dabei als man versuchte im Café die Evakuierung zu verhindern. Natürlich bin ich auch weiterhin bereit mich zum Wohle der Domäne einzusetzen so gut ich kann.“

Natürlich wollte Ferdinand seine Einsatzbereitschaft herausstreichen, und da sollte er es nicht unerwähnt lassen, dass er sich bereits für die Domäne eingesetzt hatte.

„Ich fragte also heute bei Frau O´Niell an wie ich mich nützlich machen könnte, und sie bat mich zusammen mit Frau de Groote das Leichenschauhaus aufzusuchen um uns dort die Leichen anzusehen, die aus der Limousine geborgen wurden.
Frau de Groote wollte die Hüterin und den Sheriff über die Ergebnisse informieren, und ich kam hierher um Ihnen aus erster Hand zu berichten.
Von Frau Raabe erfuhr ich soeben, Sie hätten sich mittlerweile bereits persönlich um diese Unfall Angelegenheit gekümmert. Möglicherweise werde ich Ihnen also keine neuen Erkenntnisse liefern können. Vielleicht interessiert es Sie dennoch zu erfahren was wir herausgefunden haben?“
 
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Noir nickte ein wenig.
Ihr Gesicht zeigte nicht die geringste Regung, in ihren Augen aber lag eine tiefgehende Einsamkeit.

"In der Tat, es waren schwere Tage! Und noch immer ist das Tal nicht durchschritten. Die Angriffe werden unvermindert weitergehen. Ich habe mein Möglichstes getan unsere Art so gut zu beschützen wie es mir eben möglich war, aber ich weiß nicht ob diese genug war. Aber deswegen sind Sie nicht hier bei mir, nicht wahr?"

Mit einer müden Geste, fasste sich Noir kurz an die Nasenwurzel und sah einen Moment zu Boden.
Dann seufzte sie leise und fasste sich wieder.

"Ich bin nicht sicher, ob ich Ihren Bericht derzeit wirklich hören will Herr von Rothschild. Wie Laura bereits bemerkte habe ich mich bereits einträglich mit dem möglichen Ableben meines Mannes beschäftigt. Eine Erfahrung die mir alles andere als leicht gefallen ist. Aber gut, lassen Sie mich wissen was Sie herausbekommen konnten, sein Sie aber bitte so gut und versuchen Sie mir die unappetitlichen Details zu ersparen. Ich weiß bereits was geschah und welche Folgen es hatte. Bilder die mich noch lange genug verfolgen werden. Bitte also, beschränken wir uns rein auf die Fakten? Ich wäre Ihnen äußerst dankbar!"
 
AW: [04.05.2008] Zufall...?

Mittlerweile war der Malkavianer wieder völlig gefasst, die Schrecken des Feuers waren in die hinterste Ecke seines Hirns verbannt. Dort wurde die Angst in Schach gehalten, zumindest vorläufig.
Er sprach in ruhigem, etwas gedämpftem Ton und wirkte sehr ernst.

„Der Anblick der Leichen war natürlich nicht gerade schön, und natürlich würde ich Ihnen nicht zumuten, das bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Die Gesichter waren nicht zu identifizieren. Einer der Leichnahme könnte durchaus Herr Romero gewesen sein, und ich stellte fest, durch geistige Berührung, dieser Mensch ist definitiv im Feuer gestorben.“

Die Raserei ließ er jedoch lieber unerwähnt, denn die tat ohnehin nichts zur Sache.

„Der andere Leichnahm war zwar riesig aber nicht muskulös, sondern hatte viel Fettmasse. Es kamen uns Zweifel ob das wohl tatsächlich Herr Hansen sein konnte. Die Arme der beiden Leichen waren auf eine Art verbogen, dass man hätte annehmen können sie seien gefesselt gewesen. Wir waren anschließend noch bei der Unfallstelle, aber dort ließ sich nichts weiter feststellen, als dass dort tatsächlich der Unfall stattgefunden hatte.
Über den Verbleib des Prinzen jedoch ließ sich nichts feststellen."

Ferdinand hielt kurz inne.

"Das alles tut mir sehr leid für Sie, da haben Sie jetzt eine große Bürde zu tragen.
Wenn der Prinz weiterhin verschollen bleibt…dann könnte es durchaus von Vorteil sein, wenn Sie treue Verbündete hätten…?
In mir könnten Sie einen solchen haben, wenn es Ihnen Recht wäre.
Ich habe seherische Fähigkeiten, scheue die Gefahr nicht und bin bereit in dieser gefährlichen Domäne auf Dauer zu bleiben.
Es wäre mir eine Ehre Sie zu unterstützen. Ich wäre also bereit mich nicht nur für die Domäne und meinen Clan, sondern auch für Sie ganz persönlich einzusetzen."

Nun war es auch an der Zeit auf den Primogen zu sprechen zu kommen.

"Auch das Schicksal meines Primogens ist noch unklar. Ich halte es mittlerweile für recht unwahrscheinlich, dass er wieder auftaucht…“

Natürlich hoffte Ferdinand nicht, dass Nox etwas zugestoßen war, aber es wäre Ferdinand recht wenn der Primogen nicht mehr auftauchte, denn das erhöhte die Chancen selbst Primogen zu werden. Hoffentlich hatte Nox sich wieder in Starre begeben, für lange, lange Zeit.

„Ich persönlich halte es für sehr ungünstig, wenn ein Clan, vor allem in solch schweren Zeiten, allzu lange keinen anwesenden, erreichbaren Primogen hat. Seit dem Verschwinden von Herrn Nox bin ich quasi inoffizieller Führer meines Clans und kümmere mich um neu anreisende Clansbrüder und um Clansangelegenheiten.
Falls Herr Nox also nicht mehr auftaucht und Sie sich eine starke Führungspersönlichkeit für den Clan Malkav wünschen...die zudem bereit ist viel für Sie zu tun..."

Wieder machte Ferdinand eine kurze Pause.

"Vielleicht werden Sie mir die Gelegenheit geben unter Beweis zu stellen, dass es sich lohnt mich als Verbündeten zu haben und dass ich für dieses verantwortungsvolle Amt geeignet bin? Ich erwarte nicht, dass Sie mir bereits jetzt genug zutrauen und vertrauen. Vielleicht gibt es etwas, was ich für Sie tun kann...?"

Und nun? Hatte er wohl wieder zu hoch gepokert, wie schon beim letzten Mal, als die Seneschall ihn empört abgewiesen hatte? Würde sie ihn auch jetzt wieder rauswerfen?
Und dann…? Nun ja, darüber würde er nachdenken falls es geschah. Wenn sie sich aber die Gelegenheit entgehen lassen wollte sich einen Verbündeten zu schaffen, dann war das doch eigentlich unklug.
Wobei er da schon fast wieder vergessen hatte, wie entsetzt die Seneschall gewesen war bei dem Gedanken ein Malkavianer wäre Mentor eines Toreador. Vielleicht schreckte sie der Gedanken, einen Malkavianer als Verbündeten zu haben, ganz genauso. Aber Ferdinand war da einfach viel zu sehr von sich überzeugt um vom schlimmsten Fall auszugehen.
Zumindest gab er zwar selbstbewusst, zeigte aber auch das seiner Ansicht nach notwendige Maß an Zurückhaltung und Bereitschaft sich der Senschall unterzuordnen.
 
AW: [04.05.2008] Zufall...?

Offensichtlich war Ferdinand sehr an einer Karriere interessiert. Ein Emporkömmling der keine Skrupel hatte seinen Primogen für tot zu erklären, bevor diese Annahme überhaupt gesichert war. Ohne jedes äußere Mienenspiel nickte Noir und lehnte sich zurück. Tief in ihrem Inneren jedoch, rollte sich etwas mit einem seeligen Grinsen im Gesicht zusammen.

"Sie haben recht wenn Sie sagen, dass es am vergangenen Tag eine Menge grausamer Verluste gegeben hat. Möglich, dass auch Herr Nox unter den Opfern war. Sie werden jedoch verstehen, wenn ich mich nicht allein auf Annahmen und Vermutungen verlassen kann. Da Sie gefragt haben, kann ich es gerne auch mit aller Deutlichkeit sagen. Wenn Sie Karriere machen wollen, beweisen Sie mir, dass Ihr Primogen nicht mehr unter uns weilt. Sollten die Garou ihn erwischt haben, müsste es Spuren von Gewalt geben. Beschädigte Türen oder Fenster vielleicht? Beweise für einen Kampf, ja vielleicht sogar sein Asche."

Noch immer zeigte sich nicht die geringste Veränderung an ihrem einnehmenden Anlitz. Sie hatte sich vollkommen unter Kontrolle.

"Damit wir uns richtig verstehen! Mein Interesse in der Wahrheit. Suchen Sie meinetwegen im Cafe de Trois nach einer Spur des Mannes. Aber was erzähle ich? Sie sind vom gleichen Blut wie er, Sie werden wissen wo sich Kainiten wie er für gewöhnlich aufhalten. Sobald Sie gesicherte Erkenntnisse erlangt haben, melden Sie sich wieder bei mir und wir besprechen Ihren Antrag erneut!"
 
AW: [04.05.2008] Zufall...?

Dass ihm viel daran lag Nox als Primogen abzulösen konnte er einfach nicht verhehlen, aber dass Ferdinand skrupellos wirkte war ihm gar nicht bewusst, und er empfand sich auch nicht als skrupellos. Er wollte das Beste für seinen Clan, und Nox als Primogen war ganz gewiss nicht das Beste für die Malkavianer von Finstertal.
Er wünschte Nox einfach nur weg. Aber wie beweisen, dass er nicht wiederkäme?
Falls Nox in Starre lag, dann gab es natürlich keinen Beweis für seine Vernichtung. Aber vielleicht hatte er sich in Starre fallen lassen, und dann hatten die Werwölfe ihn tagsüber aufgespürt und vernichtet. Das eine schloss das andere nicht aus.

„Ich werde ich mich am besten zunächst zur Finsterburger Bibliothek begeben und schauen ob dort eingebrochen wurde.“

Vielleicht war das tatsächlich der Fall. Und wenn nicht?

„Und angenommen Herr Nox hat sich wieder in Starre begeben? Dann ist er zwar nicht vernichtet, aber nicht verfügbar. Es würde mich nicht überraschen. Er hat schon einmal auf diese Art seinen Clan sich selbst überlassen ohne vorher Bescheid zu geben. Ich würde meinen Clan nicht im Stich lassen. Ich wünsche Herrn Nox, er ist in Starre und nicht vernichtet, aber dann sollte er besser in Starre bleiben, denn was will man mit einem Primogen, der sich immer wieder seinen Pflichten entzieht…“

Dass er nicht wirklich viel von Nox als Primogen hielt wurde nun allzu deutlich.

Der Ghul. Es wäre gut auch nach dem neuen Ghul von Nox zu suchen. Nur dumm, dass Ferdinand ihn nie selbst gesehen hatte. Aber Evelina und Henry hatten ihn gesehen. Er würde versuchen in ihrem Hirn nach einem optischen Bild von diesem Ägypter zu suchen.

Die Seneschall ging jedoch mit keinem Wort auf sein Angebot ein ihr Verbündeter zu sein, aber da sollte er wohl besser nicht nachhaken jetzt. Vielleicht käme sie ja später darauf zurück, dann wenn er (hoffentlich!) tatsächlich Primogen wurde.

„Schon bei der letzten Primogenssitzung war leider kein Vertreter meines Clans anwesend, zu der Zeit war Herr Nox noch in Starre. Solange es noch keinen verfügbaren Primogen gibt, vielleicht wäre es möglich, dass ich bei der nächsten Sitzung als eine Art Beisitzer daran teilnehme? Ich erwarte nicht, dass ich dann ein Stimmrecht hätte, aber es würde mir viel daran liegen selbst mitzubekommen was dort besprochen wird. Wenn man etwas aus zweiter Hand erfährt gehen immer etliche Informationen verloren. Ich würde doch annehmen, dass bald wieder eine Sitzung stattfinden wird?“

Bei der derzeitigen Lage wäre eine solche Sitzung doch angebracht.
 
AW: [04.05.2008] Zufall...?

"Sollte Herr Nox in Starre liegen oder gar die Stadt verlassen haben, ist die Sachlage klar und es wird ein Nachfolger benannt. Allerdings werde ich mich kaum dazu hinreißen lassen seinen Posten zu besetzen, ohne das sein Schicksal nach kräften überprüft wurde. Bis zu dieser Minute und darüber hinaus unterstehen Sie Herr Rothschild der Obhut des Justify Nox. Ich werde daran solange nichts ändern, bis Sie mir Beweise über sein Schicksal überbracht haben oder ich an die Überzeugung gelange, dass eine alternative Besetzung notwendig ist."

Noch immer war das Gesicht der Seneshall vollkommen unbewegt.

"Was Sie von mir verlangen ist, dass ich den Posten Ihres Primogen übergehe und Sie an eine Stelle befördere die Ihnen derzeit nicht zusteht. Ich denke es wird zu Wohle aller sein, wenn Sie meiner Empfehlung folgen und sie um den Verbleib ihres Oberhauptes kümmern. Möglich das er gar Hilfe bedarf?"
 
AW: [04.05.2008] Zufall...?

„Natürlich werde ich mich schnellstmöglich darum kümmern herauszufinden was mit Herrn Nox passiert ist.“

Was die Sitzung betraf, hatte Ferdinand sich denn so undeutlich ausgedrückt? Eigentlich nicht. Hartnäckig fuhr er fort.

„Aber nein, ich würde doch nicht verlangen, dass Sie mich unter den jetzigen Umständen sofort zum Primogen ernennen, keineswegs. Ich hatte nur darum gebeten an der nächsten Sitzung teilnehmen zu dürfen…auch ohne dass ich Primogen bin. Denn ich bin der Ansicht, dass ein Mitglied meines Clans bei der nächsten Primogenssitzung anwesend sein sollte, zur Not jemand, der nicht Primogen ist. Warum sollte eine solche Ausnahme nicht möglich sein in so einer Notsituation? Oder denken Sie, den Primogenen könnte es missfallen, wenn Sie mir erlauben an der Sitzung teilzunehmen?
Mir liegt sehr viel an meinem Clan, und es wäre mir sehr wichtig, dass Clan Malkav von einer solchen Krisensitzung nicht ausgeschlossen wird. Wenn kein Mitglied meines Clans anwesend sein darf, nicht einmal als bloßer Zuhörer, so würde ich das als Herabsetzung meines Clans empfinden.
Wenn Sie aber Bedenken haben wegen des Eindrucks, den Sie dann bei den anderen Primogenen machen wenn Sie bei mir eine solche Ausnahme machen...da wäre mein Vorschlag: Sie wissen angeblich gar nicht, dass auch ich komme. Ich platze in die Sitzung herein kurz nachdem sie schon angefangen hat. Und es ist dann den Primogenen überlassen zuzulassen oder zu verbieten, dass ich an der Sitzung teilnehme.
Dann bräuchten Sie sich also nicht zu rechtfertigen, und die Entscheidung liegt beim Primogensrat."

Ferdinand sprach mit Nachdruck, und die Sache schien ihm in der Tat sehr wichtig zu sein, er strahlte Entschlossenheit aus.
 
AW: [04.05.2008] Zufall...?

"Ich rechtfertige mich wann und vor wem ich es für richtig halte, Herr von Rothschild. Ich bin auf einen diebzüglichen Hinweis nicht angewiesen. Danke der Nachfrage! Abgesehen davon, habe ich nicht vor den ehrenwerten Rat der hiesigen Primogene durch einen unnützen Trick zu brüskieren. Ich bin auf das Vertrauen des Rates angewiesen und bin fest entschlossen es mir zu verdienen. Sie verstehen mich?"

Die Stimme hatte unmerklich an Schärfe zugenommen, ihre Blicke sich um einen Hauch verengt. Noch aber schien die Seneshall so charmant und einnehmend wie eh und je. Und doch, irgendetwas lauerte im Hintergrund.

"Ich berufe Sie nicht zur ehrenwerten Sitzung der Primogene Herr von Rothschild, weil ich Herrn Nox dorthin eingeladen habe. Im Gegensatz zu Ihnen, habe ich ihn noch nicht aufgegeben und sehe zumindest in dieser Minute auch noch keinen Grund dazu. Ihr Primogen hat sich nicht auf meine Anfragen zu seinem Wohlbefinden geäußert, dies bedeutet aber nicht, dass er nicht trotzdem pünktlich seinen Termin wahrnehmen kann. Sie wissen selbst, dass er etwas eigen in derartigen Fragen ist.
Wie ich bereits mehrfach erwähnte, wünsche ich durchaus, dass Sie sich auf die Spuren des Herrn Nox heften um letzte Klarheit über seinen Verbleib zu erlangen. Bevor es aber keine Beweise für derartiges gibt und ICH nicht entschieden habe, das er einen Nachfolger benötigt, werde ich den Teufel tun und seine Stellung in irgendeiner Form untergraben. Sollte Herr Nox einen Vertreter benötigen, wird er einen benennen, meinen Sie nicht?"
 
AW: [04.05.2008] Zufall...?

Sie war also nicht bereit eine Ausnahme zu machen, zugunsten des Clans Malkav.
Wenn er jetzt noch weiter drängte würde er den Bogen überspannen, soviel war ihm klar. Und dennoch, es war enttäuschend.

„Ich denke, Herr Nox hätte es befürwortet, dass statt seiner ich an der Sitzung teilnehme falls er verhindert ist. Fragen kann ich ihn jedoch nicht, da er schon seit mehreren Nächten nicht mehr erreichbar ist.
Würden Sie mir denn sagen, wann die nächste Sitzung stattfindet? Vielleicht kann ich bis dahin herausfinden was mit Herrn Nox geschehen ist.“

Seine Stimme klang neutral, doch innerlich hatte er den Raum im Grunde schon verlassen.
 
AW: [04.05.2008] Zufall...?

"Wenn dem so wäre hätte er mich sicherlich über ein derartiges Vorhaben informiert, meinen Sie nicht? Herr Nox hat ein Talent dafür zu verschwinden und dann irgendwann ganz unverhofft wieder aufzutauchen. Grade im Hinblick auf die Eigenarten und Gewohnheiten Ihres Clans mein Lieber, bin ich fest entschlossen diverse Extravaganzen zu akkzeptieren."

Noir erhob sich langsam und verdeutlichte damit, dass das Gespräch somit beendet war. Sie verzichtete darauf dem Malkavianer die Hand anzubieten und verschränkte die ihren stattdessen vor dem Schoß. Wie so oft versprühte sie dabei einen ungeheuren Charme, ließ aber in ihrer Mimik nicht die geringste Regung erkennen.

"Derzeit trage ich die Verantwortung für die ganze Stadt, Herr von Rothschild. Was für ein Oberhaupt wäre ich wohl, wenn ich die Stellung bedeutender Personen untergrabe, ohne auch nur annähernd etwas über deren Schicksal zu wissen? Was mich angeht nimmt Ihr Primogen an der heutigen Sitzung teil. Auf Wiedersehen!"
 
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