AW: [04.05.2008] Zufall...?
Mittlerweile war der Malkavianer wieder völlig gefasst, die Schrecken des Feuers waren in die hinterste Ecke seines Hirns verbannt. Dort wurde die Angst in Schach gehalten, zumindest vorläufig.
Er sprach in ruhigem, etwas gedämpftem Ton und wirkte sehr ernst.
„Der Anblick der Leichen war natürlich nicht gerade schön, und natürlich würde ich Ihnen nicht zumuten, das bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Die Gesichter waren nicht zu identifizieren. Einer der Leichnahme könnte durchaus Herr Romero gewesen sein, und ich stellte fest, durch geistige Berührung, dieser Mensch ist definitiv im Feuer gestorben.“
Die Raserei ließ er jedoch lieber unerwähnt, denn die tat ohnehin nichts zur Sache.
„Der andere Leichnahm war zwar riesig aber nicht muskulös, sondern hatte viel Fettmasse. Es kamen uns Zweifel ob das wohl tatsächlich Herr Hansen sein konnte. Die Arme der beiden Leichen waren auf eine Art verbogen, dass man hätte annehmen können sie seien gefesselt gewesen. Wir waren anschließend noch bei der Unfallstelle, aber dort ließ sich nichts weiter feststellen, als dass dort tatsächlich der Unfall stattgefunden hatte.
Über den Verbleib des Prinzen jedoch ließ sich nichts feststellen."
Ferdinand hielt kurz inne.
"Das alles tut mir sehr leid für Sie, da haben Sie jetzt eine große Bürde zu tragen.
Wenn der Prinz weiterhin verschollen bleibt…dann könnte es durchaus von Vorteil sein, wenn Sie treue Verbündete hätten…?
In mir könnten Sie einen solchen haben, wenn es Ihnen Recht wäre.
Ich habe seherische Fähigkeiten, scheue die Gefahr nicht und bin bereit in dieser gefährlichen Domäne auf Dauer zu bleiben.
Es wäre mir eine Ehre Sie zu unterstützen. Ich wäre also bereit mich nicht nur für die Domäne und meinen Clan, sondern auch für Sie ganz persönlich einzusetzen."
Nun war es auch an der Zeit auf den Primogen zu sprechen zu kommen.
"Auch das Schicksal meines Primogens ist noch unklar. Ich halte es mittlerweile für recht unwahrscheinlich, dass er wieder auftaucht…“
Natürlich hoffte Ferdinand nicht, dass Nox etwas zugestoßen war, aber es wäre Ferdinand recht wenn der Primogen nicht mehr auftauchte, denn das erhöhte die Chancen selbst Primogen zu werden. Hoffentlich hatte Nox sich wieder in Starre begeben, für lange, lange Zeit.
„Ich persönlich halte es für sehr ungünstig, wenn ein Clan, vor allem in solch schweren Zeiten, allzu lange keinen anwesenden, erreichbaren Primogen hat. Seit dem Verschwinden von Herrn Nox bin ich quasi inoffizieller Führer meines Clans und kümmere mich um neu anreisende Clansbrüder und um Clansangelegenheiten.
Falls Herr Nox also nicht mehr auftaucht und Sie sich eine starke Führungspersönlichkeit für den Clan Malkav wünschen...die zudem bereit ist viel für Sie zu tun..."
Wieder machte Ferdinand eine kurze Pause.
"Vielleicht werden Sie mir die Gelegenheit geben unter Beweis zu stellen, dass es sich lohnt mich als Verbündeten zu haben und dass ich für dieses verantwortungsvolle Amt geeignet bin? Ich erwarte nicht, dass Sie mir bereits jetzt genug zutrauen und vertrauen. Vielleicht gibt es etwas, was ich für Sie tun kann...?"
Und nun? Hatte er wohl wieder zu hoch gepokert, wie schon beim letzten Mal, als die Seneschall ihn empört abgewiesen hatte? Würde sie ihn auch jetzt wieder rauswerfen?
Und dann…? Nun ja, darüber würde er nachdenken falls es geschah. Wenn sie sich aber die Gelegenheit entgehen lassen wollte sich einen Verbündeten zu schaffen, dann war das doch eigentlich unklug.
Wobei er da schon fast wieder vergessen hatte, wie entsetzt die Seneschall gewesen war bei dem Gedanken ein Malkavianer wäre Mentor eines Toreador. Vielleicht schreckte sie der Gedanken, einen Malkavianer als Verbündeten zu haben, ganz genauso. Aber Ferdinand war da einfach viel zu sehr von sich überzeugt um vom schlimmsten Fall auszugehen.
Zumindest gab er zwar selbstbewusst, zeigte aber auch das seiner Ansicht nach notwendige Maß an Zurückhaltung und Bereitschaft sich der Senschall unterzuordnen.