[04.05.08]Überlebende unter der Erde?

Mitra

Titan
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Laura sparte nichts aus, auch wenn sie lieber darauf verzichtet hätte die Nosferatu anzurufen. Wenn es nach ihr ging, konnten diese füchterlichen Bestien allesammt ausgerottet werden. Aber nach ihr ging es ja nicht, also wählöte sie auch hier die Nummern die ihr vorlagen und hoffte das sich jemand meldete. Wie gesagt nicht aus Symapthie, sondern nur weil jeder der nicht mit ihr telefoinieren konnte, als potentiell vernichtet betrachtet werden musste. Und das waren bisher einfach zuviele. Selbst wenn sie einrechnete das einige sich später noch melden würden, war das was sie sah, mehr als besorgniserregend!
 
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Bis gestern Abend hätte sie unter der ihr vorliegenden Nummer noch Marie Wegner erreichen können. Das wäre wohl ausnahmsweise sogar eine einigermaßen angenehme Erfahrung gewesen für die Guhl. Nun allerdings wurde die ohnehin nervöse Laura auch noch von einem elendig langem Klingelton gequält. Das Freizeichen klang merkwürdig. Man konnte damit assoziieren, dass die Gegenstelle sehr weit entfernt war, oder das dort ein sehr sehr altes Telefon stand. Wahrscheinlich eines ganz ohne Tasten oder Wählscheibe. Vielleicht sogar auf dem verdammtem Mond, so weit klang die Leitung. Ein merkwürdiger Widerhall und ein Rauschen erklang, als es in ihrem Hörer klackte, dann stand die Leitung und eine Stimme die völlig unverzerrt oder entstellt klang meldete sich.

Ja?

Die Gesprächsqualität war durchaus gut, was man bei dem Auftakt gar nicht erwartet hätte. Allerdings war der Sprecher ihr völlig unbekannt. Was tat man da? Einfach davon ausgehen, dass so eine Telefonnummer schon in Ordnung war, wenn der Clan der Verborgenen ihn an der Akademie hinterlegte?
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Nein wie hilfreich!

"Guten Abend, hier spricht Laura Raabe als Beauftragte von Miss Buchet. Ich wurde angehalten mich um den Gesundheitszustand der ansässigen Kainiten zu informieren da, wie Sie sicher längst wissen, während des Tages einige zu Tode gekommen sind. Da nicht genau klar ist, wer alles von diesem schrecklichen Unglück betroffen wurde, telefoniere ich herum und sammele die Überlenden. Wenn Sie so wollen..."

Die Stimme der Ghul klang schwach und dünn, sie hatte hörbar an Kraft eingebüßt. Wer wollte es ihr verdenken, wer übebracht schreckliche Neuigkeiten schon gerne im Dutzend?
 
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Eine Hand voller Herzschläge lang war gar nichts darauf zu hören, außer einem leisem atmen. Wenn Laura aufmerksam genug war es nicht nur zu hören, sondern auch zu deuten, dann könnte sie auf die Idee kommen, das sie mit einem verwandtem Geist sprach, wenn man denn eine Unterhaltung zwischen zwei Vampir Leibeigenen als Gleichgesinnte bezeichnen wollte. Vor allem wenn sie zu so gegensätzlichen Familien gehörten. Was jemanden dazu bewog diesen Kanalratten zu dienen würde dich die Toreador Guhl wohl gar nicht vorstellen wollen.
Vielleicht war sie aber auch schon zu abgekämpft und müde um sich um dererlei noch zu kümmern. Mann konnte nun mal nur eine gewisse Zeit lang derartig emotional auf Hochtouren laufen, bevor man erlahmte.

Ich verstehe. Wir werden dafür sorgen, dass man sich bei ihnen meldet. Vielen Dank.

Hatte das Krötenkind sie gerade abgekanzelt? Es klang beinahe so. Die Stimme war glatt und kalt, wie ein schleimiger Aal. Kein Wunder das einem solche Vergleiche in den Sinn kommen mochten, wenn man mit der Bande telefonierte. Aber hatte Laura, selbst wenn sie sich nun abgefertigt fühlen sollte, noch die Muße sich jetzt mit dem Anderen anzulegen? Oder überhaupt das Interesse? Immerhin konnte sie dieses Gespräch als erfüllte Pflicht abhaken und jetzt einfach auflegen.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Wie ich diese widerlichen Krüppel hasse, wäh!

"Könnten Sie mir wenigstens sagen mit wem die Ehre ich zu sprechen habe? Es würde meine Arbeit um einiges erleichtern, wenn Sie ein wenig kooperieren würden!"

Waschen, Haare kämme, Saubere Kleidung, Fingernägel machen, vielleicht ein Pfefferminz und den ein oder anderen Sprachkurs dazu? Ne riesen Pulle Odol gibts doch schon für nen Fünfer verdammt! Echt es ist das eine scheiße auszusehen, aber man kann sich doch wenigstens ein kleeeeines bisschen Mühe geben. Moah es gibt doch auch andere, ....normale? Etwas Rücksicht!!!


Laura drehte mit ihrem Finger eine Locke ins Haar und wickelte die Strähne langsam um den Zeigefinger. Sie hatte keine große Hoffnung das die seltsame Stimme an der anderen Seite der Leitung sich großartig kooperativ zeigen würde. Aber sie hatte einen Auftrag und war entschlossen ihn zu erfüllen, selbst gegenüber den Nosferatu und ihren unleidlichen Gewohnheiten!
 
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Einfach auflegen war natürlich immer eine Option. Immerhin konnte man einfach sagen, dass man dachte die Gegenseite wäre bereits fertig gewesen. Es war ja auch eigentlich alles gesagt. Wieviel kooperativer wollte man es denn noch? Aber gut, es gab noch eine andere Möglichkeit.

Marcus Wagner

Ja, es ging tatsächlich noch einsilbiger. Jetzt gab es noch nicht einmal mehr Floskeln dazu. Auf eine konkrete Frage, folgte eine konkrete Antwort. Gut möglich, dass Laura jetzt einfiel, wie wenig sie mit dieser Frage erreicht hatte. Sie hatte einen Namen erhalten, prima. Wenn die Seneschall sie jetzt fragte mit wem sie telefoniert hatte beim Clan der Verborgenen, wollte sie dann antworten 'Mit dem Marcus Wagner?'
Vielleicht hätte sie doch besser auflegen sollen.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Der Gedanke kam ihr tatsächlich, alles wäre so viel einfacher gewesen. Aber sie hatte ihre Anweisungen und konnte nicht aufgeben. Dumm, das Ghule bei allem Gehrosam nie auf den Gedanken kamen, das dieses unerschütterliche Pflichtbewusst auch für andere Blutsklaven galt. Und das meist eben mit vollkommen anderen Interessen.
Höflich, aber mit einem leicht genervten Unterton in der Stimme fuhr die Ghul fort.

"Guten Abend Herr Wagner! Darf ich noch fragen für wen Sie tätig sind und ob sich Ihr Herr guter Gesundheit erfreut. Nun... den Umständen entsprechend... ich meine im Gegensatz zu... na sie wissen schon!"

Ohhrm, Fuck!
 
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Immerhin schien der Punkt an Laura zu gehen. Wenn sie sich vielleicht auch ärgerte, dass sie in diese Richtung gelaufen war. Belohnt wurde sie erneut mit Schweigen am anderen Ende der Leitung. Es war leicht sich vorzustellen, wie der Andere den Hörer vom Ohr nahm und ihn ungläubig einen Moment lang anstarrte, so als wollte er sich vergewissern, das eben das aus dem Ding gekommen war, man gehört hatte.

Es geht meiner Herrin Nexus ganz ausgezeichnet, vielen Dank. Ich hoffe die Lady Noir hat ihre Hochzeit gut überstanden und hatte angenehme Flitterwochen?

Das musste der Drecksack irgendwo schnell nachgeschaut haben. Ärgerlicherweise klang Herr Wagner nicht halb so ungehobelt wie Laura sich das vielleicht wünschte. Weder äffte er sie nach, noch klang er sonderlich rotzig.
Im Gegenteil, seine Gemütslage schien sich gerade von desinteressiert und kurz angebunden in eine gletscherartige Ruhe verwandelt zu haben.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Laura hatte nicht die leisteste Ahnung um wen es sich bei der Herrin Nexus handeln konnte. Sie tippte auf Marie Wegner, aber das war allein aufgrund des Wortes Herrin geraten und hatte keinerlei fundiertren Hintergrund. Allerdings hatte sich die Sekretärin für ihren Geschmak schon lächerlich genug gemacht und war fest entschlossen diesen Punkt stumpf zu übergehen. Ihre Verwirrung über das neuerliche Verhalten des Ghul war derart ausgeprägt, das ihr entging wie tief der Mann seinen Finger in der Wunde liegen hatte. Seine sicherlich vorgeschobene Unwissenheit hatte etwas fast gemeines. Zumindest hatte es das, wenn Laura diesen Punkt dann auch endlich begriff.

"Alles Bestens, ja! Der gestrige Tag allerdings scheint für viele Opfer gesorgt zu haben und ich versuche herauszufinden wie weit sich die Katastrophe erstreckt. Noir geht es aber gut, im Gegensatz zu..."

Sie stockte und man hörte förmlich wie der Groschen fiel. Wenn es einen Moment unangenehmer Stille gab, dann den nun folgenden. Laura hatte einen Kloß von der Größe eines Medzinballs im Hals und war unfähig weiter zu sprechen, die Erinnerungen die für eine Sekunde verschwunden waren, brachen erneut und mit voller Wucht über ihr zusammen.
 
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Kaum etwas konnte ein Gespräch so schrecklich machen wie diese Momente peinlichen Schweigens. Oft fragte man sich nach einem Gespräch, wenn man mal wieder Unsinn von sich gegeben hatte, oder in eine Smalltalk Falle getapst war und schrecklich langweilige Banalitäten von sich gegeben hatte, wie einem das nun wieder passiert war. Aber ein Schweigen zwischen zwei im Grunde fremden Personen war mehr als nur ein wenig unangenehm. Schließlich hielt Lauras Gesprächspartner es auch nicht mehr aus und überbrückte die Durststrecke mit einem Räuspern.

Ja...mein Beileid. Wir wollen dann auch nicht länger stören. Wenn es sonst nichts mehr gibt?

Offensichtlich hatte Marcus Wagner nicht das geringste Interesse daran sich über Lauras Seelenheil und Trauer zu unterhalten und hielt sich auch für höchst ungeeignet sich ihre Probleme anzuhören. Wenn es einem schlecht ging, dann erlebte man so etwas oft. Die Leute suchten das Heil in der Flucht, in dem sie einem mit Floskeln kamen. 'Das Leben geht weiter', sagten sie dann. 'Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus' heuchelten sie. Hauptsache man musste keinen emotionalen Offenbarungseid leisten und sich wirklich mit dem Leid anderer beschäftigen. Es war beinahe so, als wäre das eigene Elend ansteckend und alle Anderen versuchten sich krampfhaft auf höfliche weise fern zu halten. Wie von einem Aussätzigem.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Nein! Bitte sorgen Sie dafür das mich alle überlebenden Kainiten in ihrem Bereich kurz bei mir melden, damit ich weiß das es ihnen gut geht. Vielen dank für Ihre...Mitarbeit? Auf Wiederhören!"

Die Ghul legte auf und fühlte sich auf seltsame Weise schmutzig. Dieser Wagner hatte eigentlich nichts besonderes getan oder gesagt, aber vielleicht war eben das der Grund dafür das sie sich so schlecht vorkam. Oder es lag an den Bildern die sie vor den Augen hatte, wenn sie über den Clan der Nosferatu nachdachte.
Erleichtert diese Bürde überstanden zu haben, wählte Laura die nächste Nummer auf ihrer Liste.
 
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