[04.05.08]Mitternachtsspitzen

Lady Noir

Prinz der Stadt Finstertal
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23. März 2004
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Die Seneshall betrat die Akademie über eine versteckten Weg am Hintereingang. Sie hatte keine große Lust sich direkt bei ihrer Ankunft mit Laura auseinandersetzen zu müssen und wollte eigentlich nur noch in ihr Büro. Bis vor wenigen Minuten hatte sie sich direkt an der Unfallstelle von den Details des Unglückes überzeugt und mit Polizei und Presse die notwendigen Einzelheiten besprochen.
Die ganze Geschichte sie stärker aufgewühlt als sie erwartet hatte und so war sie nun mehr als froh, einige Augenblicke der Ruhe vor sich zu haben, in denen sie die letzten Stunden sacken lassen konnte. Nicht mehr lange und Frau von Liebenstein würde sich hier einfinden um einen weiteren wichtigen Mosaikstein hinzuzufügen. Das langsam entstehende Gesamtbild war bereits vorangeschritten und würde bald, so hoffte sie wenigstens, erste Erfolge zeigen.
Die Toreador durchschritt den Flur in vollkommener Dunkelheit, nicht nur das es ihr auf diese Weise angenehmer war, sie schloss dadurch auch aus, das ihr Ghul zu früh von ihrer Rückkehr erfuhr. Wenigsten fünf Minuten absoluter Stille, Sekunden des Friedens.
Noir betrat ihr Büro zumrundete den Schreibtisch und ließ sich mit einem leisen erleichterten Seufzer auf ihm nieder. Ihr fiel ein das sie unbedingt noch mit Enio sprechen musste, verschob diesen Teil aber erst noch etwas nach hinten. Der Sheriff würde weniger fragen, wenn er selbst viel zu berichten hatte. Außerdem war sie mehr als fleißig gewesen. Sicherlich hatte er mitbekommen, dass der Campingplatz wegen Terrorverdachtes gestürmt wurde, oder das es in den Ruinen der Burg angeblich einen bedeutenden archäologischen Fund gegeben hatte. Letzteres entsprach sogar tatsächlich der Wahrheit, auch wenn dieser kleine Schatz eigentlich zur Sammlung des Prinzen gehörte. Mit der richtigen Geschichte drumherum, wurde aus verrotteten Schmuckstücken eine riesen Sensation. Natürlich förderte die Akademie solch großartige Entdeckungen spontan und unbürokratisch mit einer fünfstelligen Summe. Sollten die Garou in den nächsten Tagen eben ohne ihre Caern auskommen müssen. Ihr Verhalten bewies, dass es an der Zeit war die Bande ein wenig in die Schranken zu weisen. Noir lächelte versonnen. Es hatte eine Menge Ärger gegeben, keine Frage, aber wenn man es in Ruhe und ohne Emotionen betrachtete, war die ganze Geschichte doch denkbar einfach.

Ein leiser Seufzer der Zufriedenheit trat über ihre Lippen, dann drückte sie den Knopf der Gegensprechanlage.

"Guten Abend Laura! Bringen Sie mir bitte alle Daten die Sie bisher gesammelt haben und schicken Sie die Frau Gräfin nach ihrem Eintreffen sofort zu mir rein, danke!"
 
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Genau 5 Minuten vor Mitternacht bog der schwarze Maybach der Gräfin um die Ecke und hielt vor der Akademie. Mit mulmigem Gefühl stieg Andrew aus und sondierte die Umgebung. Als er nichts verdächtiges bemerkte, trat er an den Kofferraum und holte den Stuhl seiner Herrin bevor er die Hintertür öffnete und ihr beim Aussteigen half.

Die Gräfin ließ sich zur Akademie fahren. Noch immer mit den Gedanken bei dem gerade stattgefundenen Clanstreffen und den dort erörterten Themen. Sie hatte Dinge erfahren, die sie ein wenig beunruhigte. Um mit den Worten ihrer Bekannten zusprechen: Die Kacke war am dampfen. Komisch, dass gerade sie ihr in den Sinn kam. Aber auch Hannah galt als verschollen. Zum Glück aber schon vor der Hochzeit, so dass sie wahrscheinlich schon vorher verschwunden war und der Stadt einfach den Rücken gekehrt hatte. Verdenken konnte man es ihr nicht.

Als sie ankamen, konzentrierte sie sich auf das bevorstehende Gespräch mit der Seneschall und zur Zeit der „Chefin“ der Stadt. Sie rief sich alles ins Gedächtnis was sie über die Person Noir-Buchet gehört hatte. Dann straffte sie sich und stieg in den Rollstuhl um. Sie ließ sich von Andrew zur Türe schieben, während Rufus im Auto zu warten hatte.
Daheim bei Eduard warteten die anderen und vor allem Luisa hatte ihre wahre Freude an ihrem „neuen“ Zuhause. Sie sah schon die Rechnung vor sich, wenn sie daran dachte, dass die Kleine das alles auch bei sich haben wollte. Aber die Alte würde sich schon drum kümmern. Obwohl das Verschwinden von Linus schon ein gewisses Handicap darstellte. Aber die Zeit würde zeigen wohin sich alles entwickeln würde.

Andrew machte sich auf gewohnte Weise bemerkbar und beide warteten dass sie eingelassen werden würden.

Die Ventrue war auch auf diese Raabe gespannt, die sie am Telefon gehabt hatte. Ob sie Romero das Wasser reichen konnte. Wohl kaum. Aber es galt ab zu warten.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Das Klacken des sich öffnenden Schlosses ließ nicht lange auf sich warten. Der Zugang war somit gewährt. Kaum war die Gräfin der leisen, technisch begründeten Einladung nachgekommen, da fiel ihr Blick auch schon auf einen Schreibtisch der mit dem Wort chaotisch nur unzulänglich beschrieben werden konnte. Diese Laura hatte nicht einmal im Ansatz das pedantische Talent für Ordnung das Romero zu eigen war. Gut sie hatte einen verdammt anstrengenden Tag hinter sich, aber irgendwas sagte der Ventrue das bei dem Italiner selbst nach einem Zimmerbrand alles noch besser ausgesehen hätte, als hier in diesem Moment.
Die Ghul mit dem unübersehbaren Hang zum Gothik sprang auf als die Gräfin hereingerollt kam.

"Guten Abend Frau von Liebenstein, wie schön Sie gesund und munter begrüßen zu dürfen! Mylady erwartet Sie, bitte treten sie doch ein!"

Verdammt! Wie kann ich ausgerechnet eine Rollstuhlfahrerin eintreten lassen! Fuckl ich bin auch zu blöd....

Ein schüchternes Lächeln legte sich über die peinliche Erkenntnis und verhinderte das die Situation eskalierte. Nun zumindest versuchte es sein möglichstes...
 
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Der erste Eindruck ist oft entscheidend und er war verheerend. Nein, diese Person konnte Romero nie ersetzen. Was für ein Chaos.
Und wie die angezogen war, … und dann „Eintreten…“. Der Gräfin schossen Gedankenblitze von schweren Stiefeln die in Gesichtszüge latschten durch den Kopf.

Mit einem fast bösartigen Lächeln drehte sie sich zu Andrew um. Der Arme musste mal wieder ihre Lauen ausbaden. „Bitte öffne mir doch noch die Türe und warte dann bei Frau Raabe. Ich komme dann schon klar. Viel Spaß ihr beiden.“ gurrte sie und es war das Glucksen eines unterdrückten Lachens zu hören. Dann verschwand sie durch die geöffnete Türe und ließ die Beiden alleine.

Verdammte Vettel, … und ich liebe sie doch, … dachte Andrew. Alleine mit dieser Person. Dieser Gruffti oder wie man das nannte. Er straffte seine Schultern und erinnerte sich an seine gute Ausbildung und Erziehung. „Guten Abend Frau Raabe. Man nennt mich Andrew. Butler im Dienste der von Liebensteins seit vielen Jahren. Wenn ich ihnen behilflich sein kann, bitte. Ansonsten werde ich hier warten. Ich hoffe ich störe sie nicht.“ Seine Stimme hatte diesen arroganten, näselnden Unterton angenommen, den man oft bei englischen Butlern hörte.

Die Gräfin rollte durch die langen verlassenen Gänge und kam an der Türe der Seneschall an. Sie klopfte an und wartete ab. Auf in die Höhle der Löwin. Irgendwie machte sich ein ungutes Gefühl bei ihr breit.
 
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Ghul der Senshall, Laura Raabe:

"Sie stören keineswegs. Ich kann etwas Ablenkung ganz gut vertragen, fürchte ich!"

Laura bot dem Butler einen Platz etwas entfernt von ihrem Schreibtisch an der zwar nicht sehr zentral gelegen war, dafür aber einen kleinen Beistelltisch in der Nähe hatte auf dem verschiedene peinlich saubere Gläser zu finden waren.

"Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Einen Cherry vielleicht? Oder einen Scotch?"

Sie mochte ein Chaot sein und sich in seltsame Gewänder hüllen, aber sie war höflich und unüberhörbar gut erzogen.
 
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"Herein bitte!"

Erklang eine hörbar charmant klingende Stimme aus dem Inneren des Büros. Zwei Worte nur und doch fühlte man sich direkt eingeladen und willkommen. Noir verstand es sich positiv auf andere wirken zu lassen. Das dies ohne jedes Zutun vampirischer Talente geschah, war sogar ein Umstand dem man besonderen Respekt zollen musste.
Als die Gräfin im Büro angelangt war, fiel ihr Blick auf die wahrlich charmante Seneshall. Allerdings saß die Toreador in einer Art halbdunkel. Sie begnügte sich mit zwei einzelnen Kerzen die zwar in einem warmen Licht flackerten, das Büro aber bestenfalls in ein Zwielleicht tauchten. Trotz der unbestreitbaren Eigentümlichkeit, erschien das Zimmer durch diesen kleinen Trick ganz besonders gemütlich, fast hatte die Szene etwas von einem Adventabend mit der Familie.
Noir wartete die üblichen Höflichkeitsfloskeln ab, dann bat sie die Ventrue mit einer Bewegung ihrer zarten Hand sich zu ihr an den Schreibtisch zu gesellen.
 
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Ein kurzer Rundumblick. Die notwendigen, aber wichtigen Höflichkeiten. Die gegenseitige Begrüßung.

Fast schon als Automatismen wurden diese Dinge abgehandelt. Immer. Vor jedem Gespräch. Seit Jahrhunderten. Bevor man zum Eigentlichen überging.

„Ich habe mich über ihre Einladung gefreut und ich muss gestehen, dass es mich doch mehr als nur ein wenig neugierig gemacht hat, den Grund zu erfahren, wieso ich zu solch einer Ehre komme. Aber ich möchte zuerst mein Mitleid zum Ausdruck bringen. Herzlichstes Beileid für den Verlust ihrer Herrn Gemahls. Dieser persönliche Verlust muss doch schmerzen. Und nicht den Verlust als gütiger und guter Herrscher der Stadt zu vergessen.“

Ob die Schmeicheleien nur Floskeln waren oder ehrlich gemeint waren, konnte man beim besten Willen nicht erraten.
Aber es war wahrscheinlicher, dass es Zweiteres war. Die Stimme, die Mimik, alles sprach dafür. Auch schien die Gräfin von der natürlichen Ausstrahlung der jungen Toreador eingenommen zu sein.

Wie fast immer trug die Ventrue auch heute ihren Stock bei sich und wie so oft schon beobachtet, hatte sie ihre beiden Hände auf diesen gelegt und stützte sich so auf ihn, dann galt es abzuwarten, was die Seneschall von ihr wollte.
 
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"Ich komme soeben von der Unfallstelle. Mein Mann war dort nicht auffindbar und auch sonst scheint bei dem Unfall nicht alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein. Noch hege ich die Hoffnung das seine Exzellenz die Katastrophe irgendwie heil überstanden hat. Leider besitze ich nicht den uneingeschränkten Einfluss meines Mannes und konnte von daher nicht annähernd soviel in Erfahrung bringen wie ich es mir gewünscht hätte. Ein weiteres Problem für mich ist der faktor Zeit. Ich muss mich nachher mit den Primogenen über unser weiteres Vorgehen besprechen, müsste aber auch in der Klinik in der die Leichname untergebracht wurden vorstellig werden. Es gibt soviel das geprüft, erledigt, organisiert und befohlen werden muss, dass ich kaum weiß wo mir der Kopf steht!"

Noir seufzte leise, ließ sich aber zumindest nach Außen nichts anmerken. Hier gewann die geniale Schauspielerin der alten Tage, ihr Gesicht war die Ruhe selbst.

"Aber Sie sind nicht hier damit ich Ihnen mein Herz ausschütte Frau von Liebenstein! Ich habe Sie in einer äußerst wichtigen Angelegenheit zu mir gebeten. Sie kennen den Lord der hiesigen Tremere Professor Johardo? Sie wissen das er nach Warschau berufen wurde und vorerst nicht mehr hierher zurückkehren wird?"
 
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Ghul der Gräfin, Andrew , … nur Andrew:

Alkohol im Dienst? Niemals. Was dachte sich die Person?
Aber wenigstens war sie so freundlich und fragte ihn ob er was wolle und auch sonst teilte er die Ansichten der Gräfin nicht ganz. Die Person stand einfach nur unter Druck und hatte Stress und war eine Frau. Das konnte nur ins Chaos führen.

„Danke, für mich keinen Alkohol. Ein Wasser wäre aber sehr erfreulich.“ antwortete er Laura.

„Wie kommt es, dass Herr Romero nicht hier ist? Wäre es nicht seine Pflicht, dies hier alles zu erledigen?“ Mit einer Handbewegung deutete er auf den Schreibtisch und das Telefon.

„Diese Belastung auf ihren zarten Schultern abzuladen sieht ihm gar nicht ähnlich. Irgendwie gewinne ich nämlich den Eindruck, dass sie und das meine ich keinesfalls beleidigend, ein wenig überfordert scheinen. Ich denke sie könnten einen Schluck Scotch oder so vertragen. Beruhigt in kleinen Mengen die Nerven. Setzen sie sich doch kurz neben mich. Ein paar Minuten würden mir ganz gut tun mit jemanden Lebendigen ein wenig zu plaudern.“

Flirtete er? Zumindest warf er ihr sein bestes und freundlichstes Lächeln entgegen das er zustande brachte.

---

Die Gräfin selbst:

Tja, Macht hatte ihren Preis und wer oben beleben wollte musste viel dafür tun.

Und jetzt? Was hatte sie denn mit dem Lord zu schaffen?

„Ja, natürlich kenne ich den Lord Tremere!“
Mit dem Brustton der Überzeugung kam die Antwort.

Gelogen, Fransi, einfach nur gelogen! Du hast ihn auf der Hochzeit gesehen und noch nie ein Wort mit ihm gewechselt. Du spielt ein gefährliches Spiel! meldete sich ihr Gewissen.

Sie setzte ein fragendes Gesicht auf und wartete ab, wie das ganze weitergehen würde. Würde die Seneschall ihr immer nur Brocken hinwerfen oder schnell zum Kern dieser Unterredung kommen? Sie beobachtete die Toreador genau, dann viel ihr etwas ein. Hoffentlich nicht zu spät und sie dachte krampfhaft an eine Wiese mit Gänseblümchen und hüpfenden Kindern. Ok, jetzt konnte das Spiel beginnen. Sie zog ihre Emotionen und Gefühle ganz tief in ihr inneres und packte ihre huschenden Gedanken weg.

Konzentration, Fransi, Konzentration.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Ein Wasser gerne, ich habe eine sehr gute Marke im Kühlschrank genau richtig temperiert! Warten Sie einen Augenblick."

Während die Ghul das Glas füllte hörte sie dem Butler weiter aufmerksam zu. Sie hatte nie eine richtige Ausbildung zum Vampirsklaven genoßen und war neugierig wie andere Menschen mit diesem Schicksal umgingen. Lächelnd servierte sie das gewünschte Getränk und hatte für sich selbst tatsächlich etwas Cherry eingeschenkt.

"Herr Romero hält sich länger in Warschau auf als ursprünglich gedacht. Eigentlich sollte ich ihn nur eine Nacht lang vertreten, dann aber kam alles anders. Leider hat der Italiener ein sehr eigentümliches Ablagesystem dem man selbst mit einer sehr guten Ausbildung und noch mehr gutem Willen kaum Herr werden kann. Es ist fürchterlich!"

Sie seufzte hingebungsvoll und leerte das Glas in einem Zug.

"Als er dann länger fort blieb und die Probleme begannen, hatte ich keine andere Wahl als mir alles was ich benötigte zurecht zu legen, denn suchen hatte absolut keinen Sinn. Dann wurde es turbulent und ich bekam keine Chance die Stapel neu zu sortieren, geschweige denn sie in irgendeiner anderen Form zu ordnen. Ich weiß wie es aussehen muss, ich bin ja nicht blind. Die Pause mit Ihnen sind die ersten Minuten in denen ich an etwas anderes denken kann als an Tod, Gewalt und Unglück. Glauben Sie mir, es tut gut jemand lebendes zu treffen!"
 
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"Sehr gut, das erspart mir mit meinen Erklärungen weit ausholen zu müssen."

Noirs bezauberndes Lächeln füllte den Raum und ließ den Gedanken an eine Blumenwiese sogar ein wenig trist erscheinen. Was waren Blumen im Vergleich zu diesem einzigartigen Lächeln?

"Lord Johardo hat Finstertal vor langer Zeit Seite an Seite mit Prinz Buchet betreten und mit ihm zusammen maßgeblich dafür gesorgt das aus der Stadt das wurde was sie heute ist!"

Offensichtlich war der Seneshall die Zweideutigkeit ihrer Worte bewusst, denn für den Bruchteil einer Sekunde blitzte es in ihren Augen auf.

"Da er in den nächsten Dekaden kaum wieder hierher zurückkommen wird, gibt es, wie sie sich denken können, eine Menge Dinge die auch weiterhin erledigt, nein betreut werden müssen. Gute wie schlechte, seine Lordschaft beschäftigte sich mit vielerlei, teilweise auch sehr unangenehmen Dingen, wissen Sie!"
 
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Andrew:

Andrew seufzte. „Ja, mir geht es genauso. Es ist nicht immer einfach der Herrschaft zu dienen und es ist ja nicht so, dass es eine Schule für den Dienst bei Vampiren gibt.“
Er lächelte.
„Soll ich ihnen helfen, ich sitze hier ja eh herum und zu zweit sortiert und arbeitet es sich doch immer leichter. … Hm, vielleicht sollte man alles erst nach den Clans und dann alphabetisch sortieren, … oder so.“ Sie tat ihm fast leid. Sie schien hoffnungslos überfordert. Sein väterlicher Beschützerinstinkt war geweckt.
Sie war so jung und hatte trotzdem eine so schwere Arbeit. Er sah sie eher in einer Disco herumspringen, als hinter diesem schweren Schreibtisch sitzend und Toten hinterher telefonierend.

Gräfin:
Natürlich wusste sie … nichts. Wer wusste denn schon was die Hexer in ihren Küchen und Laboratorien brauten. Komm zur Sache Schätzchen! Du willst dass ich die geheimen Geheimnisse des Lords weiterhüte? Konnte die Seneschall sowas verrücktes von ihr verlangen? Können würde sie schon, aber wie sollte die Alte sich dann verhalten?

„Ich verstehe. Unangenehme Dinge, die sonst niemand in seine Nähe lassen würde. Das wäre signifikant für die Hexer.“
 
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"Meine Rede!"

Noir stoppt ein weiteres Mal in ihren Ausführungen und lächelte verschmitzt. Ja sie genoss es die alte Ventrue auf der Folterbank zu haben. Einmal mehr lehnte sie sich in ihrem sehr bequem wirkenden Bürostuhl zurück, sie hob die rechte Hand und beschäftigte sich eingehend mit einem Kugelschreiber den sie darin hielt. Wie sie wohl reagieren würde? Unvermittelt sprach sie weiter, ihr Blick jedoch galt weiterhin allein dem faszinierenden Schreibgerät.

"Ein für mich besonders unangenehmer Part ist die Weiterführung der Geschäfte des Lords. Wie sie sich denken können, hat er in den letzten Jahrzehnten mehrere Objekte ins Leben gerufen. Die meisten sind autark und werfen auch ohne großes Zutun genügend Gewinne ab. Andere, nicht ganz so leicht zu berechnende Unternehmen bedürfen jedoch, einer nachhaltigen und genauen Pflege und Betreuung."

Wieder folgten Schweigen, gewinnendes Lächeln und ein durch und durch unschuldiger Augenaufschlag.

"Kennen Sie das Casino in Burgh? Es gehört dem Professor und bedarf meiner beschriebenen Fürsorge. Was also würden Sie Frau von Liebenstein davon halten, wenn ich Sie mit diesem wichtigen Auftrag betraue. Das Casino beinhaltet ein sehr modern eingerichtetes Loft von beinahe einhundertfünfzig Quadratmeter das Sie natürlich gerne beziehen können. Für Ihre Mühen ist eine Gewinnbeteiligung von zehn Prozent des Reingewinnes vorgesehen und Sie hätten vollkommen freie Handlungsfreiheit. Lord Johardo ist zufrieden wenn das Casino schwarze Zahlen schreibt. Alles andere ist ihm nach seiner ausdrücklichen Bemerkung vollkommen gleichgültig. Oh, verzeihen Sie das stimmt nicht ganz. Einziger Punkt den sich der Professor offengehalten hat ist, das er in eingeschränktem Maße Personal einstellen und notfalls auch feuern kann."

So, es war raus. Nun galt es zu sehen was die Dame dazu zu sagen hatte.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Sehr gerne morgen wenn Sie dann ebenfalls Zeit haben? Nach dem Gespräch muss ich umgehend wieder ans Telefon und mich um die Überlebenden kümmern. Aber ich danke Ihnen für das Angebot, Sie machen sich keine Vorstellung wie sehr. Es gab Momente da dachte ich, ich wäre der letzte Ghul auf dieser Welt, müsste mich aber um die Arbeit aller kümmern!"

Laura lächelte schwach.

"Möchten Sie noch einen Schluck Wasser?"
 
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Andrew:

„Nein danke. … Gut dann warte ich hier und werde sie nicht weiter stören und mich morgen wieder bei ihnen melden, falls ich Zeit haben werde.“

Gräfin:

Bumm. Die Bombe war geplatzt. Bzw eben nicht. Was hatte sie denn gedacht? Dass die Seneschall wollte, dass sie in Johardos Schlafzimmer ging und ihm seinen Pyjama klaute? Nur weil überall die Luft brannte, galt es doch noch profane Dinge zu tun. Und genau das war es für sie. Profan. Nichts was nicht ein gute trainierter Guhl erledigen konnte. Also was sollte das ganze?

„Nun, dass es ein Casino in der Stadt gibt, wusste ich bis jetzt noch nicht. Deshalb natürlich auch nicht, dass es dem obersten Hexenmeisters gehört.“

Wieso übernimmt das niemand seiner Lakaien, die lassen sich doch sonst nichts aus ihren Klauen nehmen, was sie einmal haben.

„Ich denke, dass dieser Gefallen den ich ihnen und dem Lord damit tue nichts ist, was mich überfordert. Es wäre mir sogar eine Ehre ihnen ein klein wenig von der Last abzunehmen, die sie zurzeit tragen. Und sie verstehen es, das Angebot schmackhaft zu servieren. Ein großzügiges und modern eingerichtetes Loft und eine Gewinnbeteiligung.“

Sie lehnte sich zurück und runzelte die Stirn und schien nachzudenken. Sie überschlug Zahlen und mögliche Aufgaben.

„Sie werden verstehen, dass ich mich nicht sofort festlege. Nur so viel. Mein Interesse ist geweckt und bisher sehe ich nichts was dagegen sprechen würde. Ich sage bewusst `würde‘, da es doch noch einige Fragen zu klären gäbe. Ich wollte vorher gerne in die Bücher sehen, um mir ein Bild über die Geschäftslage zu machen. Wer bekommt schon gerne die Katze im Sack.“

Sie lächelte und wirkte zufrieden. Im Stillen freute sie sich über die Aufgabe, auch wenn sie für den Lord arbeiten würde. Zahlen waren ihre Welt und ein Casino hatte sie noch nicht geführt, es war eine Herausforderung und eine Gefallen bei den beiden war auch nicht von der Hand zu weisen.

Man müsste eine Gesellschaft gründen, alles wasserdicht machen usw. Nein, ein Problem den Lord als stillen Teilhaber zu haben hatte sie nicht. Nur die 10%, naja, da müsste man noch drüber reden.

… wenn nur diese leise Stimme ruhig sein würde, die sie zur Vorsicht mahnte.
 
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"Wie schön das Sie zögern und nicht sofort gedankenlos zusagen meine Liebe. Es erspart mir Sie an dieser Stelle vor die Tür zu setzen und erlaubt es, etwas mehr ins Detail zu gehen."

Noir lehnte sich in ihrem Sessel zurück und verschränkte die Finger ineinander.

"Das ich Sie gewählt habe, hat selbstverständlich mehrere Gründe. Zum einen dient das Casino auch der kainitischen Geldwäsche. Bisher allein unter der Vormacht der Tremere und Toreador. Unter Ihrer werten Mitwirkung natürlich auch in eingeschränktem Masse für den Clan der Ventrue. Ein weiterer Punkt ist, das auch diverse kriminelle menschliche Parteien, man nennt sie auch Mafia glaube ich, sehr häufig hier verkehren. Was es wiederum uns bis zu einem gewissen Grade erlaubt, auf sie Einfluss zu nehmen.
Doch nicht nur das Casino, sondern auch die Umgegend selbst, spielen eine große Rolle. Burgh wurde nach dem Zusammenschluß lange Zeit durch die Tremere und Ventrue dominiert. Dies hat sich aufgrund diverser Umstände mittlerweile relativiert. Die Tremere sind allein aus personellen Gründen gezwungen ihre Vormachtstellung aufzugeben. Ihr Clan Frau Gräfin hat große Teile der Domänen aufgrund der Mißwirtschaft des Herrn von Brandenburg eingebüßt. Sie verstehen das ich es nicht begrüße, diesen wichtigen Standort breitwillig an die niederen Clans abzutreten, ich will also zusehen das ihr Clan dort wieder an Macht und Einfluss gewinnt."

Noir stockte kurz und legte überlegend die beiden Zeigefinger an den Mund.

"Wie sage ich es am Besten! Ich wünsche, dass das Casino in Burgh einen wichtigen Charakter als Treffpunkt der HighSociety einnimmt. Außer dem eher publizistischem Cafe de Trois gibt es nämlich nichts vergleichbares. Ursprünglich war wohl mal das La Coquille angedacht, es hat sich aber nie durchsetzen können. Ihre Aufgabe Frau von Liebenstein wird also darin bestehen, einen Ort zu schaffen an dem Unsereins unter gleichgesinnten einen netten Abend verbringen kann. Sie verstehen mich?"
 
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Sie rauswerfen? Aha. Hätte sie das gleiche gesagt, wenn sie sofort zugestimmt hätte? Man wusste es nicht.

Mafia? Geldwäsche? Alles keine fremde Dinge für die Alte, auch wenn sie noch nie direkt mit der Unterwelt zusammengearbeitet hatte. Aber die internationalen Mulitkonzerne waren nicht besser und in diesem Haifischbecken kannte sie sich aus. Die Seneschall sprach von Einfluss und dass man diesen nicht den niederen Clans geben dürfte. Recht hatte sie, nur abnehmen tat es ihr die Alte nicht.

Komm Kleine du bist zu jung, selbst ich kenne die guten alten Zeiten kaum. Oder war Buchet ein so guten Lehrer? Wie auch immer.

Die Seneschall verstand es wirklich gut, auf ihr Gegenüber einzugehen und positive Gedanken zu projizieren und das gefiel der Gräfin. Wie ein unerfahrenes Kücken verhielt sie sich nicht. Ganz im Gegenteil! Sie war eine angenehme Gesprächspartnerin. Da würden sich einige wundern. Sie würde ihre Seneschall unterstützen. Zum Wohl e des Clans. Ihr waren die angetroffenen anarchistischen Elemente hier in der Domäne eh sehr negativ aufgefallen.

„Ich möchte mich noch einmal wiederholen, dass ich etwas Bedenkzeit benötige. Vielleicht wäre es möglich, dass ich spätestens morgen mit dem zuständigen Geschäftsführer spreche und in die Bücher sehe. Oder ist das im Anschluss an dieses Gespräch schon möglich? An wen kann ich mich Vor-Ort denn wenden?“

Oh ja, ihr Ehrgeiz war geweckt und sie würde nicht versagen. Aber wie würde die Hüterin reagieren? Sollte es überhaupt zum Elysium ernannt werden? Bestimmt.

Wieder dieser Name Brandenburg. Es wird nun wohl doch nötig sich über diesen Herren zu informieren.
 
AW: [04.05.08]Mitternachtsspitzen

"Bendenkzeit will ich Ihnen einräumen. Alle Geschäftsunterlagen können Sie über einen Herrn Peter Urban einsehen. Er ist über die Existenz unseresgleichen Informiert, ist aber auf ausdrücklichen Wunsch Lord Johardos kein Blutsklave. Ghule verlieren zu schnell ihren Willen und ihre Leidenschaft. Beides ist für einen Mann in seiner Stellung aber unabdingbar. Sie werden sich gut mit ihm verstehen, denke ich! Er ist ein sehr intelligenter junger Mann mit einer Nase für gute Geschäfte!"

Und ohne Gewissen, aber das würde die Gräfin sicher bald selbst herausfinden.

"Teilen sie mir ihre Entscheidung bitte bis spätesten Dienstag Nacht mit, Frau von Liebenstein. Ich übertrage Ihnen dann die uneingeschränkte Geschäftsführung und die nötigen Konten."
 
AW: [04.05.08]Mitternachtsspitzen

Bis Dienstag, also 2 Tage. Das würde reichen. Herr Peter Urban. Den Namen merkte sie sich, auch dass er über Kainiten Bescheid wusste. Blieb noch zu überprüfen was er alles wusste.

„Nun denn, in Anbetracht, dass es noch ein wenig Zeit ist, bis zum Tagesanbruch, werde ich mich heute Abend schon einmal dort umsehen.“ Sie beugte sich vor und meinte mit einem verschwörerischen Unterton. „Inkognito, sozusagen.“

Dann lächelte sie. „Ich würde mich dann Dienstagabend melden. Wieder gegen Mitternacht? Falls es sonst nichts Weiteres zu besprechen gibt, würde ich mich dann Richtung Casino begeben.“
 
AW: [04.05.08]Mitternachtsspitzen

"Gerne, ich werde Sie hier erwarten!"

Noir erhob sich von ihrem Platz hinter dem Schreibtisch und lächelte gewinnend.

"Ich bin gespannt wie Sie sich entscheiden werden. Auf Wiedersehen, Frau von Liebenstein!"
 
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