AW: [03.05.2009] Unverhofft kommt oft...
Out of Character
Dann lassen wir das ganze nachdem Fabian im Black Hammer war stattfinden, also etwas später in der Nacht.
Erst als ihm gesagt wurde, dass er sich erheben und setzen könne, richtete sich der Brujah wieder auf. Ja, sein Ruf versprach eine Horde randalierender Menschen und Molotovcocktails, doch der DJ beherrschte durchaus die verschiedenen Tricks der Etikette. Wenn auch nur bis zu einem gewissen Grad - der jedoch ausreichte um Klischees den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Auf die Worte der Seneschall verzog er keine Miene. Definitiv der Brujah hatte sich geändert. Früher wäre er jetzt in eine breites Grinsen verfallen und hätte versucht gleich die Gesprächsleitung zu übernehmen und auf dem Statement der Seneschall herumzureiten.
Immer noch keinerlei mimische Reaktion zeigend setzte sich Fabian also und sah die Seneschall nach einem kurzen Rundblick auf die Einrichtung, direkt an.
Mochten sie sich zwar noch nie in einer intimen Umgebung getroffen haben, hatten beide doch von einander gehört und gewisse Ideen voneinander entwickelt. Der Brujah den Lady Noir vor sich hatte war in eine schwarze Jeans gekleidet und hatte darüber ein ebenfalls schwarzes Hemd an, das nicht ganz zugeknöpft war und so die legere Haltung unterstrich, die Fabian eigen war. Außerdem war es warm genug so herum zu laufen. In einer Menge von Menschen würde er wohl kaum auffallen, schien er doch eine recht menschlich wirkende Ausstrahlung und Hauttönung zu besitzen - und sollte die Seneschall seine Aura untersuchen, würde sie feststellen, dass sogar diese ihren eigentlichen Farbton bis über die Todesschwelle behalten hatte.
Nur wenn man sich wirklich konzentrierte konnte man erkennen, dass Fabian nicht atmete. Ja, dieser Mann war es gewohnt unter Sterblichen zu existieren und nicht aufzufallen.
Zumindest bis zu dem Grad, den man Fabian Mahler nennen konnte. Dann gab es da natürlich noch die Sache mit dem Ruhm unter den Menschen als DJdeSade.
Ob es dieser Ruhm war, oder einfach eine natürliche Begebenheit, konnte die Seneschall nicht sagen. Aber ihr Gesprächspartner strahlte eine Überzeugtheit und Selbstsicherheit aus, die selten war. Man konnte ihm sofort sein Charisma ansehen und wenn man gut in andere Personen hineinsehen konnte, dann sah man auch, dass er zwar von sich überzeugt war und charismatisch auf andere wirkte, sich aber nicht darum kümmerte, was sein gegenüber tat, dachte, wollte oder von ihm hielt.
Lady Noir konnte natürlich nicht wissen, das in seiner Entwicklung vom Kleinkind, zum Erwachsenen und letztendlich zum Blutsauger, auch sehr abweichende Normen und Weltvorstellungen sein eigen gemacht hatte. Jemand der solch abweichende Denkmuster hatte, wirkte immer wesentlich selbstsicherer, manchmal sogar bis zum fanatischen Extrem hin.
Und gerade dieser neue, ernstere Fabian strahlte aus, als wüsste er was er wollte.
Darum war er hier, er wusste was passieren würde, wenn er nicht auftauchen wollte. Und sterben wollte er nicht.
Der Brujah lies eine kurze Pause entstehen und setzte sich bequemer in den Stuhl, bevor er antwortete. Die Seneschall wollte also seine Sicht der Dinge, ohne Ausreden, oder Lügen. Nun, das Versprechen das ihm nichts geschehen würde war natürlich sinnlos. Er wusste genauso gut wie sie, dass es für sie als Machthaberin keine Gültigkeit für solcherlei Versprechen gab, besonders wenn sie es so einem wie ihm versprach.
Trotzdem hatte er vor die Wahrheit zu berichtet. Was hätte er auch anders tun sollen. Und abgesehen davon, er würde dabei nichts verlieren, schließlich hatte er keinerlei Verbrechen begangen.
Also begann er erneut zu beschreiben, dass er gestern Nacht von der Explosion gehört hatte und sich dorthin aufgemacht hatte. Er beschrieb was er vorgefunden hatte und das es ihm seltsam vorgekommen war das drei Menschen unversehrt überlebt hatten. Er sei zum Krankenhaus gegangen, wo ihm eine Pflegekraft gesagt hatte, dass die Menschen inzwischen in einer Polizeistation zu finden waren.
Dorthin sei er aufgebrochen und habe den Ravnos Peter Crain getroffen. Dieser hatte ihm gesagt, dass die Geissel auf dem Weg war um ebenfalls die Menschen zu befragen. Lady Noir war die erste Person, der er erzählte, dass Fabian natürlich sofort versucht hatte, einen Deal auszuhandeln, um selbst besser dazu stehen und der Geissel einen möglichen Triumph vorweg zu nehmen. Dabei blieb er in seiner Erzählweise jedoch recht sachlich und nüchtern, wie als setzte er Vorraus, dass die Seneschall verstand warum er das getan hatte.
Auch dass er versucht hatte die Geissel so lange wie möglich aufzuhalten -mit Hilfe der Reporter- erzählte er ohne Umschweife.
Dann berichtete er davon, wie sie ratlos vor der Polizeistation gestanden hatten, bis der blaue Punkt bemerkt wurde. Inzwischen hätte sich die ganze Gruppe zusammen gefunden, bestehend aus ihm selbst, dem Ravnos, Dominic Dargol, zwei Malkavianern, einer davon Rothschild, der andere Unbekannt, und letztendlich noch Cat.
Diese besaß einen blauen Punkt und bekam eine Nachricht von einem gewissen Bevage, ebenfalls Gangrel.
Er fuhr fort die Begegnung mit der anderen Gruppe, den zwei kämpfenden Männern und anschließend dem Zusammentreffen mit den seltsamen Geisterwesen, die auftauchten als er versuchte den Dämon zu rufen. Dies war sicherlich eine interessante Information, da sie zeigte, wie weit der Brujah die Disziplin Präsenz beherrschte. Er beschrieb den Rest bis zu dem Punkt andem sie erfuhren, was der Dämon Azazel vorhatte und das alle 'schönen' Dinge gekennzeichnet waren, so auch die Kunstakademie. Dies erwähnte er explizit, unterließ jedoch jeden Kommentar dazu.
Er unterstrich seine Versuche die Gruppe dazu zum Handeln zu bringen und das er dabei hauptsächlich von der Geissel blockiert wurde. Dass dann Peter einen Gedankenblitz hatte erwähnte er auch wieder ausführlich, sollte ja niemand zu kurz kommen mit Lob und Tadel.
Apropos Lob, Fabian erwähnte wieder ausführlich, wie sehr Jennifer Färber ihnen geholfen hatte, die Stadt vor der Zerstörung zu retten und fuhr dann damit fort, wie er im Nosferatubau vorausgegangen war, um mögliche Fallen zu überwinden. Er beschrieb den Marsch bis zu dem Punkt an dem sie den Ritualraum erreicht hatten, indem die Nosferatu über einer rituellen Auffangschale hingen.
"...ich begriff dass die Zeit knapp war und wir uns nicht lange mit den seltsamen Wesen herumschlagen konnten, sondern sofort das Ritual unterbrechen mussten. Also nutzte ich die uns Brujah eigene Schnelligkeit, um an diesen Dämonenwesen vorbeizurennen und die Nosferatu abzuhängen. Während dessen lenkten die anderen die Wesen ab. Nachdem ich den Nosferatu Massomo abgehängt hatte, versuchte ich ihn mit meinem Blut zu erwecken. Außerdem wollte ich das bereits bestehende Blutsband verstärken."
Wieder eine Information, die bisher nur die Seneschall erhielt. Fabian schien also wirklich darauf bedacht zu sein seine Sicht in wahrheitsgetreuer Form darzustellen.
"Leider misslung das erwecken, aber ich hatte das Ritual erfolgreich beendet. Die Dämonen waren vernichtet worden und die anderen beschlossen das Blut zu verschütten. Ich versuchte ihnen ohne Erfolg beizubringen, dass wir dieses Blut nutzen konnten um die Nosferatu zurück zu bringen, aber mir wurde ein weiteres Mal nicht zugehört."
Das dies dem Viniculum gleich kam, schien er nicht zu wissen.
"Da die Nacht begann in den Tag überzugehen, beschlossen wir im Nosferatubau zu übertagen."
Er beschrieb kurz wie sie anschließend erneut mit Jennys Hilfe herausgekommen waren.
Dann folgte eine längere Pause, in der er seinen Blick über den Raum schweifen lies. Dann fuhr er fort.
"Der Dämon ist vernichtet, doch warum er in Finstertal auftauchte ist unbekannt..."
Er lies den Satz unvollendet und sah erneut zur Seneschall um eine Reaktion zu erhaschen.
"Es scheint jedoch ein ziemlich großer Zufall zu sein, dass alles Schöne inklusive der näheren Freunde -Cat- und der Kunstakademie vor dem Ritual des Dämons geschützt war. Und noch mehr zufällig erscheint die Abwesenheit gewisser Personen..."
Er lächelte leicht und es hatte fast schon etwas bösartiges. Die Seneschall wollte seine Sicht der Dinge? Hier hatte sie sie, er bezeugte sie und ihren Ehemann, sowie den Ventrueprimogen und den Brujahprimogen der geplanten Zerstörung von ganz Finstertal mit Hilfe eines Dämonen.
"Natürlich bin ich nicht in der Lage und habe auch keinerlei Interesse diese Theorien zu unterbreiten."
Das sollte natürlich auch gesagt sein. Der Brujah musste immerhin um sein Unleben kämpfen.
"Ich hoffe sie beurteilen meine Ehrlichkeit daher eher in die Richtung, dass ich wirklich versuchen möchte, ein ehrbares Mitglied der Camarilla zu sein."
Wahrscheinlich wieß sie ihn gleich wieder auf ihr Versprechen hin. Viel gespannter wartete er jedoch auf ihre Reaktion zu dem gesagten.