[02.05.06] Nach der Freisprechung.

Malkav

Jacks vergeudetes Leben
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Ernest verabschiedete sich von Cat und sah dem Lotus nach wie er in die Nacht verschwand. Er hatte das Kästchen doch mitgenommen und drehte es nun gedankenvoll in der Hand. Es war ihm bislang gelungen ohne in Intrigen verwickelt zu werden durch die Nacht zu kommen und er wollte auch, dass das weiterhin so blieb. Er sah zum Portal der Akademie und atmete tief durch. Ich werde da nur hereingezogen wenn ich es zulasse sagte er im Stillen zu sich selbst und trat den langen Gang zurück an. Er würde etwas unerhörtes machen und vielleicht würde es ihn erst so richtig in Schwierigkeiten bringen aber so hatte er wenigstens Klarheit über seinen Stand beim Seneschall. Er nickte dem Ghul am Portal stumm zu und ging zu der schweren Eichentür hinter der sich der Boschsaal verbarg. Er fasste das Kästchen in einer hilflosen Suche nach Halt fester, holte tief Luft und klopfte an.
 
Herein!


Als Ernest abermals erschien, nickte Nikolai ihm abermals grüssend zu:

Werter Herr Gellar, was kann ich für euch tun?
 
Ernest trat verlegen durch die Tür und verbeugte sich vor dem Seneschall. Langsam und mit einem ein wenig traurigen Gesichtsausdruck trat er auf den Schreibtisch zu wo er die kleine Schatulle die er bis dahin nervös in den Händen gedreht hatte ablegte und zum Seneschall schob. "Ich fürchte...ich fürchte ich kann das nicht annehmen Sir. Es war nicht für mich gedacht..." Es war Ernest sichtlich unangenehm, nicht nur weil er durchaus einen Heidenrespekt vor dem Seneschall hatte sondern auch weil die Folgen völlig unabsehbar waren.
 
Nun, werter Herr Gellar, es war wohl für mich gemacht oder aber auch nicht. Denn niemand wusste, dass ich in die Stadt komme, bevor ich kam. Dennoch war es ein Geschenk, dass ich als angemessen für meinen Amtsantritt ansah.

Ich hoffe sie verstehen, dass ich sie mit diesem Geschenk ehren wollte, werter Herr Gellar! Ein Geschenk, dass mir für mein Amt übergeben wurde, ist in meinen Augen angemessen für ihre Freisprechung.

Wenn sie jedoch wirklich nicht dieses Geschenk annehmen wollen, dann will ich es gerne zurücknehmen und ihnen ein anderes machen. Die Entscheidung liegt daür ganz bei ihnen...
 
"Ich denke ich verstehe die Absicht und ich bin froh, dass gute Wünsche dahinterstecken... ich hatte offen gesagt Angst ich könnte unwissentlich ihren Zorn auf mich gezogen haben.", sagte Ernest und klang dabei wirklich erleichtert. "Sind sie wirklich sicher, dass sie es nicht selber nutzen wollen Sir? Ich weiss, dass der Professor sich sehr sicher war, dass es ihnen Freude bereiten würde und... ich weiss nicht- ich würde es ihnen offen gesagt gönnen. Bitte verstehen sie mich nicht falsch aber für mich ist es auf lange Sicht vermutlich sehr viel leichter eine weitere Chance zu bekommen die Sonne wiederzusehen als für sie." Er sah den Seneschall mit schief gelegtem Kopf an und der Seneschall sah in den Augen des jungen Tremere etwas was er in den vergangenen Jahren nur sehr selten gesehen hatte... aufrichtige Wärme.
 
Nikolai lachte kuez auf:

Wissen sie, werter Herr Gellar, ich habe mich bereits vor langer Zeit damit abgefunden, dass ich die Sonne niemals wieder sehen, noch ihre Wärme spüren werde. Es war ein sehr schmerzhafter "Entzug" für mich und ich will nicht rückfällig werden. Diese wenigen Augenblicke in der Sonne wären nur fatal für mich und nicht mehr als nur eine Illusion und solange ich diese grossartige Geschenk mein eigen nenne, würde immer die Versuchung an den Rändern meines Geistes kratzen!

Schiller schrieb einst: " Ein Augenblick gelebt im Paradis wird nicht zu teuer mit dem Leben gesühnt.", doch ich wiederspreche ihm - er wusste nicht was es bedeutet zu Unleben. Dieser eine Augenblick würde mich verändern und eine Sehnsucht erwecken die weder ich mir, noch Fisntertal sich, leisten kann.

Nehmt das Geschenk entgegen, geniesst jenen Augenblick und schliesst dann mit der Sonne auf eine von euch selbst festgestetze Art und Weise ab - für mich ist es dafür bereits zu spät. Ich habe meinen Abschied schon genommen....
 
"Ich verstehe, aber ich möchte nicht, dass sie diese Entscheidung eines Tages bereuen, Sir...", sagte Ernest nachdenklich. "Ausserem befinde ich mich noch am Anfang dieser Phase und ich fürchte für einen Spaziergang mit meinem Hund würde die Zeit ohnehin nich ausreichen..." Es war Ernests Art zu versuchen witzig zu sein wenn er nicht mehr weiterwusste.
 
Nikolai schmunzelte:

Wenn ich eines Tages das Ganze bereuen sollte, suche ich mir einfach einen Tremere Regenten und überzeuge ihn davon mir erneut ein Geschenk zu machen.

Nikolai kicherte und es war deutlich, dass er seine Worte nciht ernst meinte...
 
"Das klingt natürlich nach einer guten Idee, Sir... wenn es so ist, dann nehme ich dieses Geschenk dankend und mit Freuden an. Lassen sie es mich wissen wenn ich es ihnen vergelten kann..."
 
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