Erste Spielerfahrung

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catweazle

Guest
Ich habe nun endlich, nach langem Zögern, mit meiner Gruppe das erste Mal World of Darkness mit der nWod geleitet. Ich wollte einmal die Erfahrungen, die wir mit dem System gemacht haben, hier posten.

Die verschlankte Charakererschaffung ist sofort positiv aufgefallen. Die Spieler fanden sich sofort zurecht. Lediglich das Bezahlen von zwei Punkten für den fünften Attributs- / Skillpunkt war ungewohnt, wurde aber ohne Probleme akzeptiert. Auch der niedrigere Powerlevel war kein Problem.

Im Spiel selbst zeigten sich schnell die Stellen, an denen die nWod nicht so gut ankam.

- so viele Würfel zu haben und dennoch so oft zu scheitern wurde als frustrierend empfunden. Ob dieses Empfinden von dem Vergleich mit alten oWod-Erlebnissen herrührt, kann ich nicht sagen, aber zumindest einer der Spieler hat sehr, sehr selten Wod gespielt, so dass ich das nicht annehme.

- der hohe Abstraktionsgrad im Kampf wurde akzeptiert, Freudensprünge hat er aber nicht ausgelöst.

- im Kampf war ein Nahkampfspezialist deutlich wirkungsvoller als ein Spieler mit einer Magnum. Selbst der Nahkämpfer bemängelte diese Diskrepanz.

Dazu muss ich sagen, dass keiner der Spieler in Internet-Foren sonderlich aktiv ist, so dass all diese (hier bereits diskutierten) Punkte "unverfälschte" Spielerfahrungen sind. Ich bin im Nachhinein etwas enttäuscht von der Spieleleistung der nWod. Auf dem Papier klang alles super. Nur ein Wurf und alles ist gut. In der Praxis war das Spielerlebnis für meine Gruppe leider ungeeignet.

Wir werden jetzt wohl die Charaktererschaffung der nWod mit dem Würfelsystem von Trinity mischen und sehen, was rauskommt.

Dies soll kein nWod-Bashing sein. Andere Spieler machen sehr wahrscheinlich andere Erfahrungen und bevor das hier in ein "du hast nicht Recht, ich aber" ausartet möchte ich die einfache Frage stellen: "wie sah eure erste Spielerfahrung mit der nWod aus?" Was kam gut an, was weniger gut?
 
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In unsere Gruppe des Requiem Subregelwerks hat es sich eigentlich genau anders herum gezeigt dass der nahkämpfer meist im Nachteil war.

Meiner Meinung nach ist gerade die wahrschenlichkeit für Fehlschläge etwas dass das Spiel interessanter macht, ich persönlichte gar nicht alles schaffen, das wäre langweilig.

Das Kampfsystem ist genau soi, dass der Spielfluss nicht großartig dadurch gestört wir. Würfeln, Ergebnis ablesen und weiter. So zieht sich nicht alles so hin.

Bei der nWoD kommt es nicht soo auf realitätsnähe was das System angeht an, sondern es geht um SPielfluss und der ist gegeben.
 
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@catweazle: Zwei Fragen: 1. habt ihr bedacht, das man nur einen Erfolg benötigt um eine Probe zu schaffen?

und 2. Habt ihr bedacht, das die Defense beim Fernkampf nicht zählt?

Das sind nämlich 2 Sachen die einem leicht passieren wenn man von der oWoD umsteigt (ich habe einige Sitzungen gebraucht um von den oWoDismen wegzukommen und das Spiel so zu spielen wie es gedacht war)

Gruß

Marduk

Edit: als weiteren Vorschlag kann ich machen, einfach mal den Mindestwurf auf 7 runterzusetzen, dann sollte sich das ganze nicht so gritty anfühlen
 
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Die Geschichte mit dem nahkämpfer ist mir auch ein Rätzel, immer hin kann man sich dagen gut verteidigen Defens eventuell Douge oder WK einsätzen, bei Schusswaffen fällt das flach da kann man nur versuchen die Variablen zu erhöhen zum beispiel sich auf den Boden schmeißen oder wie der Blitz durch die Gegend flitzen.

Bei mir ist es selten Kampflastig, meist muss ich den Spielern selbst körperliche gewalt androhen damit sie ihren Char auch mal in Kampfhandlungen verstricken und nicht nach den vielzähligen Alternativen greifen, kommt auch daher das sie in Einführungsspielen sehr schnell gemerkt haben wie tödlich das System ist. In den Einführungsspielen habe ich jeden Scheiß würfeln lassen, damit die Spieler ein Gefühl für die Werte bekommen, hat auch gut funktioniert. Insgesammt wurde die nWoD sehr positiv aufgenommen und zwar sowohl von DSA Veteranen als auch von oWoD Spielern, was mich wirklich überraschte: Unser Powergamer, der seit ich ihn kenne nix anderes betrieb, schwenkte troz Powerplay Char um und er hat einen heiden Spaß dabei Mircromanagment im sozialen Umfeld des chars zu betreiben.

Gruß
Johnas
 
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Ok, jetzt aber noch mal on-Topic:

In meiner Spielrunde war das Problem, das man sich erst an die neuen Regeln gewöhnen musste, vor allem die Tatsache, das man nur einen Erfolg benötigt (außer bei erweiterten Handlungen oder im Kampf) und die Schwierigkeit überr Würfel-Boni und -Mali geregelt wird, war gewöhnungsbedürftig.

Auch die Tatsache, das der Kampf von den Würfen zusammengeschrumpft war, war etwas an was man sich erst mal gewöhnen musste.

Ich war jedoch positiv überrascht, als ich das erstmal drinne hatte. Das System fühlt sich für Horror einfach gut an.

Inzwischen möchte ich das neue System echt nicht mehr missen und hab Probleme mich wieder mit dem alten System anzufreunden, wenn ich das mal muss...

Gruß

Marduk
 
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Was mich wundert ist:

Warum haben sich die Spieler über die 2 Punkte für den 5. Attrubits-/Sklillwert beschwert ?

Normalerweise sollten frische SCs niemals einen Wert über 4 haben !
 
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Können sie ruhig (auch wenn bei mir da eine Augenbraue hoch geht), aber mehr als einen? Neee. Und wenn ein 5er Wert, dann sollte dieser echt eine zentrale Rolle in seinem Hintertgrund spielen, wenn nicht sogar den den Charakter definierenden Wert.
 
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wir haben bei uns die interne regel dass niemand werte über 3 haben darf beim erstellen das saorgt für gute balancierte charas.
 
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Was mich wundert ist:

Warum haben sich die Spieler über die 2 Punkte für den 5. Attrubits-/Sklillwert beschwert ?

Normalerweise sollten frische SCs niemals einen Wert über 4 haben !

Öh, laut Regel geht das doch, oder habe ich etwas übersehen? Und beschwert haben sie sich ja nicht (siehe mein Anfangspost). Wir wollten das Spiel ja testen und haben uns daher an den Originalregeln orientiert. Des Weiteren habe ich ja gar nicht gesagt, dass ein Spieler 5 Punkte für eine Fertigkeit ausgegeben hat. Meines Wissens war ihnen das zu teuer.

@catweazle: Zwei Fragen: 1. habt ihr bedacht, das man nur einen Erfolg benötigt um eine Probe zu schaffen?

und 2. Habt ihr bedacht, das die Defense beim Fernkampf nicht zählt?

Das sind nämlich 2 Sachen die einem leicht passieren wenn man von der oWoD umsteigt (ich habe einige Sitzungen gebraucht um von den oWoDismen wegzukommen und das Spiel so zu spielen wie es gedacht war)

Gruß

Marduk

Edit: als weiteren Vorschlag kann ich machen, einfach mal den Mindestwurf auf 7 runterzusetzen, dann sollte sich das ganze nicht so gritty anfühlen

Dass man nur einen Erfolg benötigt, haben wir bedacht.

Was den Verteidigungswert anbelangt bin ich mir nicht so sicher, einige der Gegner waren aber ungeschützt und sind nicht ausgewichen, hatten also Verteidigung 0. Könnte durchaus sein, dass wir hier einen Fehler gemacht haben.

Was den Mindestwurf auf 7 anbelangt ... "gritty" ist eigentlich erwünscht. Aber acht Würfel zu haben und dann doch keinen Erfolg, das war schon derb. Wie gesagt, wir werden es mal mit den Trinity-Regeln probieren. Dann wird zwar öfter gewürfelt, aber das "Gefühl" stimmt hoffentlich wieder.

An dieser Stelle möchte ich allen schonmal für die sachlichen Meldungen danken. Ich weiß, dass dieses Thema m.U. sehr emotionsgeladen diskutiert wird und freue mich, dass hier tatsächlich alle sachlich bleiben.
 
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Was den Verteidigungswert anbelangt bin ich mir nicht so sicher, einige der Gegner waren aber ungeschützt und sind nicht ausgewichen, hatten also Verteidigung 0.

Du meinst sie waren hilflos?

Ausweichen wäre die besondere Aktion, wo die Verteidigung verdoppelt wird.
 
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Nein, ich meine nicht, dass sie hilflos waren. Ich meine, dass sie sich nicht verteidigt haben. Gar nicht. Überhaupt nicht.
 
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Also waren sie gefesselt? Ansonsten besteht die grunddefens immer als mali bei Nahkampfangriffen. Und was die 8 Würfel angeht ohne erfolge, habt ihr bedacht das die 1 nicht von den Erfolgen abgezogen wird sofern es nicht als Schwäche definiert ist?

Wenn einer mich 8 Würfeln bei dem jeder eine 30% Chance auf Erfolg zeigt einfach keine Erfolge erzielt ist das reines Würfelpech statistisch sollte er 2 Erfolge haben.
 
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Es waren Untote, bei denen ich es für unrealistisch gehalten hätte, ihnen eine Defense zuzugestehen. Sie weichen nicht aus. Sie parrieren nicht. Und Rüstung haben sie auch keine. Warum also hätten sie defense haben sollen? Nur weil sonst jeder eine hat?

Daran, dass die 1 keine Würfel abzieht, haben wir gedacht. Ganz sicher.

Und was die Statistik anbelangt: ich habe ja keine Systemanalyse gemacht, sondern einen Erfahrungsbericht. Und es ist eben genau so gewesen, dass häufig trotz vieler Würfel keine Erfolge erzielt wurden. Und das fortwährend. Und das wurde als frustrierend empfunden. Statistik hin oder her (hier ist neben dem Schnitt auch die Varianz wichtig, wie sieht die denn aus?)
 
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Es waren Untote, bei denen ich es für unrealistisch gehalten hätte, ihnen eine Defense zuzugestehen. Sie weichen nicht aus. Sie parrieren nicht. Und Rüstung haben sie auch keine. Warum also hätten sie defense haben sollen? Nur weil sonst jeder eine hat?

Nein ist schon richtig so, auch wenn ich mich immer noch wundere, da ich die Erfahrung gemacht hab, das Fernkampf immer effektiver ist in der nWoD aber ok, die Würfel wollten es wohl anders.

Daran, dass die 1 keine Würfel abzieht, haben wir gedacht. Ganz sicher.

Habt ihr auch daran gedacht mit boni und Mali zu arbeiten? Etwas das ich am Anfang nicht so gemacht hatte wie es das System vorgesehen hatte...:D
Und was die Statistik anbelangt: ich habe ja keine Systemanalyse gemacht, sondern einen Erfahrungsbericht. Und es ist eben genau so gewesen, dass häufig trotz vieler Würfel keine Erfolge erzielt wurden. Und das fortwährend. Und das wurde als frustrierend empfunden. Statistik hin oder her (hier ist neben dem Schnitt auch die Varianz wichtig, wie sieht die denn aus?)
Wie gesagt, die lieben Würfel...:D

Wie unterscheidet sich eigentlich das Trinity-System vom nWoD - System? Ist es vergleichbar mit Exalted 1st?

Gruß

Marduk
 
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Wie unterscheidet sich eigentlich das Trinity-System vom nWoD - System? Ist es vergleichbar mit Exalted 1st?
Ja und nein. Bei der Charaktererschaffung gibt es schon gewisse Ähnlichkeiten, da bei Trinity bestimmte Skills ausgesucht werden, welche dann quasi die Klassenskills sind.

Im Übrigen sind es eigentlich die normalen oWod-Regeln, nur etwas bereinigt.
  • Einser ziehen nichts mehr ab
  • Ein Erfolg ist ab einer sieben
  • Wenn ich mich recht erinnere sind 10er automatisch zwei Erfolge (reduziert die Würfe)
  • Fixer Zielwert (7). Dieser ist nicht mehr variabel.
  • Ein paar Feinheiten z.B. bei der Parade

Man hat also nach wie vor vier Würfe für einen Nahkampf (Angriff, Abwehr, Schaden, Soak).
 
AW: Erste Spielerfahrung

Ja und nein. Bei der Charaktererschaffung gibt es schon gewisse Ähnlichkeiten, da bei Trinity bestimmte Skills ausgesucht werden, welche dann quasi die Klassenskills sind.

Im Übrigen sind es eigentlich die normalen oWod-Regeln, nur etwas bereinigt.
  • Einser ziehen nichts mehr ab
  • Ein Erfolg ist ab einer sieben
  • Wenn ich mich recht erinnere sind 10er automatisch zwei Erfolge (reduziert die Würfe)
  • Fixer Zielwert (7). Dieser ist nicht mehr variabel.
  • Ein paar Feinheiten z.B. bei der Parade
Man hat also nach wie vor vier Würfe für einen Nahkampf (Angriff, Abwehr, Schaden, Soak).
Also doch Exalted 1st sehr ähnlich. Das sind ja auch nur bereinigte oWoD-Regeln mit genau den eigenarten die du aufgezählt hast...

Damit solltest du ein auf jeden fall heroischeres Spiel hinbekommen (naja heroisch ist glaub ich der falsche ausdruck... halt das Spiel mit kompetenteren Charakteren:D )

Gruß

Marduk
 
AW: Erste Spielerfahrung

Hmm, habt ihr vll. acht W6 statt W10 genommen*feistes Grinsen*? Mathematisch gesehen haben sich oWoD und nWoD nicht sonderlich viel was die bestehenden Erfolge angeht, gibt hier irgendwo einen Thread dazu.

Aber als bei mir in der Schule Statistik dran war habe ich auch glatt von 10 mal Münze werfen 10 mal Zahl gehabt. Lang lang ist her. Gewinnt ja auch immer wieder mal einer mit 6 Richtige + Zusatzzahl im Lotto warum also nicht das ganze umdrehen und einen Abendlang mit grade mal 8 Würfeln überhaupt nix reißen. Einer meiner Spieler brachte es auch schon mit 7 Würfeln 15 Erfolge zu erziehlen, was überhaupt nicht in seinem Sinne war, denn er wollt den Kerl nur bewusstlos schlagen.
 
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Meine Spieler kamen recht gut mit dem neuen System klar. Ich bekam einige Rückmeldungen, dass gerade das abstraktere Kampfsystem gut gefällt. Denn die Würfelorgien des Kampfes nach dem alten System wurden als störend empfunden.
Sehr positiv wurde aufgenommen, dass die "1er ziehen ab und ich kann trotz 8 Würfel so gut patzen" Regel weggekommen ist.
Ich denke, dass man die Auswirkungen der Erfolge im alten und neuen System im Augen behalten muss. Sie sagen einfach etwas anderes aus und sind insofern nur beschränkt vergleichbar. Man kann ja auch nicht einen Erfolg bei DSA mit einem bei D&D vergleichen (OK, die Unterschiede sind natürlich noch größer und ich kenne mich mit diesen Systemen auch nicht gut aus).
Rein Statistisch war die Erfolgsquote nach WOD1 etwas größer wenn die Schwierigkeit bei 6 angesiedelt war. Bei einer Schwierigkeit von 7 eigendlich etwas geringer, da 10er ja nicht automatisch nachgewürfelt wurden.
 
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Für 8 Würfel und kein Erfolg könnte ich vielleicht eine Erklärung anbieten. Ein Mathematiker in unserer alten Magus-Runde hatte mal eine Grafik zu den Erflogswahrscheinlichkeiten aufgestellt. Laut dieser Grafik waren die Erfolgswahrscheinlichkeiten mit einem Wurf mit 6, 7 oder 8 Würfeln geringer als mit 1, 2, 3, 4, 5, 9 oder 10 Würfeln.
Allerdings waren das die alten Regeln, in wie weit die Grafik auf die neuen Regeln anwendbar ist, kann ich nicht sagen.
Und nein, ich kann nicht sagen wie er zu diesem Ergebniss gekommen ist, da ich von solchen Sachen keine Ahnung habe. Ich kann nur sagen, daß er seine Berechungen nach besten Wissen und Gewissen geprüft hat und sie korrekt gewesen waren. (Laut seiner Aussage)
 
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