ASoIaF als Oneshot unmöglich?

Skar

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Bei dem Gedanken daran Das Lied von Eis und Feuer mit unserer Runde spielen zu wollen ist mir glaub ich klar geworden, dass man diese Spielwelt - sofern man sie denn in Gerorge R.R. Martins Sinne ausbreiten will gar nicht in ein One-Shot packen kann.

Seht ihr das auch so?



Unsere Spielgruppe beginnt neue Rollenspiele traditionell immer auf unserem jährlichen Hardcore-Zock-Wochenende. Da teilt sich so ein Spiel dann die Zeit mit anderen selten gespielten oder neu anzuspielenden Spielen.

Ich sehe mich da vor einem Problem.

Ein Forenspiel vorab wäre zwar möglich aber A aufwändig und B nicht ganz so spaßig wie eine richtige Runde, außerdem C klappt so ein Forenspiel meiner Meinung besser, wenn die Charakterbindung aus dem "echten" Spiel schon mal vorhanden ist.
 
Ich sehe es genau umgekehrt!

Für mich ist der Gedanke, einen OneShot in Westeros zu leiten wesentlich weniger beunruhigend, als eine komplette Kampagne dort anzusiedeln.
Einen OneShot bekomme ich in der riesigen Welt immer irgendwo angesiedelt, kann ihn auch in kritische Handlungssträne einflechten - und muss nicht mit den Konsequenzen der Entscheidung leben!

Denn das eigentliche "Problem" des Umgangs mit Song of Ice and Fire ist, dass GRRM so verdammt konsequent ist: Er hat keine Skrupel, seine Charaktere als Konsequenz ihres Versagens oder ihrer Unüberlegtheit sterben zu lassen, ganze Handlungsstränge kippen zu lassen.
Wenn ich das als Spielleiter in einer Storyline wie der von SoIaF mache, dann weiche ich sehr bald von der offiziellen Buch-Storyline ab und fühle mich dann selbst vor der Herausforderung mit meinen Spielern eine ähnlich qualitativ hochwertige Storyline wie die der Romane "zu erspielen" - und davor habe ich verdammt gewaltigen Respekt!

Dementsprechend kann ich mir noch am ehesten einen OneShot vorstellen.
Eine Kampagne könnte, wenn sie nicht auf einer extrem niedrigen Plotebene abläuft und nur äußerst geringen Einfluss auf die Haupthandlung hat, extrem schnell extrem aufwändig (aber dann wohl sehr geil!) werden.
 
Ach, Kampagnen sind kein Problem. Ich denke da würde mir sehr viel zufliegen, sobald ich anfange. Wobei ich es dann auch eher als Chronik bezeichnen würde als als Kampagne.

Ich kenne ja die Rollenspielbücher dazu noch nicht. Man erstellt sein eigenes (niederes) Haus und jeder übernimmte inen wichtigen Charakter dort. Da würde ich persönlich schon mit einiger Tiefe rangehen. Karte der Ländereien mit ihren wichtigen Stätten wie Dörfer, Bordell, Schmiede, Handwerker, Götterhain/Godswood, Septe, Markt, Inn.

Und auch die Burg/Zuflucht an sich mit Kerker, Bankettsaal, Ställe, Tunrierplatz, Schatzkammer und all sowas.

Dann die Nachbarn/Nachbarlords, die Lehnsherren und so weiter.

Da ergeben sich dann von alleine massig Handlungsangebote und Hooks:
* Die Septa will endlich den Godswood abbrennen lassen
* Ein benachbarter Lord will einen Bastardsohn einer "Freundin" nicht anerkennen
* Ein Spion im Haus
* Banditen treiben ihr Unwesen an der Handelsroute
* Turnier
* eine schwere Anklage gegen dein Haus wird erhoben
* Verheirate deine Töchter (und schlag möglichst viel dabei heraus)

Das wächst dann von alleine.
 
Bei dem Gedanken daran Das Lied von Eis und Feuer mit unserer Runde spielen zu wollen ist mir glaub ich klar geworden, dass man diese Spielwelt - sofern man sie denn in Gerorge R.R. Martins Sinne ausbreiten will gar nicht in ein One-Shot packen kann.

Seht ihr das auch so?
Nein.
Einerseits hat GRRM auch kürzere Sache geschrieben.
Andererseits spielt man ein Spiel und macht nicht einen auf Autor, imho.
Zumal sich das mit der Spielgruppe, wo wohl ein kleiner samt Gefolge durch die Welt zieht, so mit Septa, Master, Knight und Squire eh bereits anders gestaltet als die Splitter-Taktik in den Romanen. Wo es schon fast ungewöhnlich ist wenn man mehr als zwei bedeutende Personen aus einem Haus auf einem Fleck hat.

Da habe ich keine Skrupel eine kurze Spielsession zu machen.
Tatsächlich würde ich den Quickstart diese Woche leiten, wäre mir nicht bewusst geworden das so ein Umzug mehr Aufwand ist als "etwas nebenher". ^^;

Ein Forenspiel vorab wäre zwar möglich aber A aufwändig und B nicht ganz so spaßig wie eine richtige Runde, außerdem C klappt so ein Forenspiel meiner Meinung besser, wenn die Charakterbindung aus dem "echten" Spiel schon mal vorhanden ist.
Wieso wäre ein SoIaF Forenspiel aufwändig(er als andere)?
Ansonsten könntest du einen Oneshot machen und diesen dann in einem Forenspiel aufgreifen.

Vielleicht bietet sich SoIaF ja auch an ähnlich wie Vampire eine Menge an Online Chroniken zu gestalten?
 
Das wächst dann von alleine.


Gerade ist der Kobold Guide to Worldbuilding im Handel erschienen.
Das Buch ist ein Gemeinschaftswerk von 11 Autoren, die Essays zu verschiedenen Aspekten des Erstellens und Beschreibens von Spiel- und Romanwelten beigesteuert haben. Dort wird unter anderem beschrieben, wie man mit der Fülle an Informationen umgeht, die in so einer Welterschaffung stecken.

Demnächst wird hier meine Rezension davon veröffentlicht.

Warum ich das anspreche, Skar:
Die Lektüre könnte wirklich interessant für Dich sein. Denn Du persönlich scheinst dazu zu tendieren, den Hyper-Mega-Sandkasten bauen zu wollen. Das ist nicht schlimm. Und erst recht nicht falsch. Aber ein OneShot ist eben genau das gegenteilige Extrem, mit minimalem Aufwand einen oder zwei Abende Spielspass zu erzeugen. Das geht auch, und ist ein wenig wie Sex: Wenn er gut gemacht ist, muss er nicht lange dauern ;)
 
Nein.
Einerseits hat GRRM auch kürzere Sache geschrieben.
Andererseits spielt man ein Spiel und macht nicht einen auf Autor, imho.
Aber ich will ja den Geist der von ihm vorgezeichneten Welt einfangen. Also ein hoher Stellenwert von Intrigen und seiner Ländereien und derer wichtigen Personen.

Zumal sich das mit der Spielgruppe, wo wohl ein kleiner samt Gefolge durch die Welt zieht, so mit Septa, Master, Knight und Squire eh bereits anders gestaltet als die Splitter-Taktik in den Romanen.
Ich würde vernmutlich mit starkem Fokus auf die eigenen Ländereien spielen.
Ein reiner Abnteuercharakter im Sinne von "man wird auf ein Abenteuer geschickt" ist ja eh eher ungewöhnlich, wenn man relativ selbstbestimmt handelt.

Wieso wäre ein SoIaF Forenspiel aufwändig(er als andere)?
Erstmal müssen alle GoT kennen, sonst kommen ständig Fragen ob man das so machen kann, was erlaubt ist und so. Und dann müssen auch erst alle an ihre Ländereien herangeführt werden. Das ist recht viel (Text)Arbeit.

Außerdem - ich mag Forenspiele und wir machen die für fast alle unserer Spielrunden (in einem nichtöffentlichen Bereich des Forums) - aber ich finde doch, dass Forenspiele einen sehr großen Fokus auf das gute Schreiben guter Geschichten legt und daher einen etwas anderen Fokus als ein Spiel am Tisch hat.

Vielleicht bietet sich SoIaF ja auch an ähnlich wie Vampire eine Menge an Online Chroniken zu gestalten?
Bestimmt!
Würde bestimmt Spaß machen!
 
Denn das eigentliche "Problem" des Umgangs mit Song of Ice and Fire ist, dass GRRM so verdammt konsequent ist: Er hat keine Skrupel, seine Charaktere als Konsequenz ihres Versagens oder ihrer Unüberlegtheit sterben zu lassen, ganze Handlungsstränge kippen zu lassen.
Willkommen in der Welt der Old-School-Rollenspiele. So spielt man seit den Anfängen dieses Hobbys. Kein Charakter ist jemals "sicher" oder hat so etwas wie "Plot-Immunität"! - Wer unüberlegt handelt, wer versagt, wer einfach nur Pech hat, der ist seinen Charakter schneller los, als er erschaffen wurde.

Warum sollte man das nicht auch in einer ASoIF-One-Shot-Runde so umsetzen können?
 
Willkommen in der Welt der Old-School-Rollenspiele. So spielt man seit den Anfängen dieses Hobbys. Kein Charakter ist jemals "sicher" oder hat so etwas wie "Plot-Immunität"! - Wer unüberlegt handelt, wer versagt, wer einfach nur Pech hat, der ist seinen Charakter schneller los, als er erschaffen wurde.

Warum sollte man das nicht auch in einer ASoIF-One-Shot-Runde so umsetzen können?

Ich weiß nicht, ob Du mich gerade missverstehst, Zornhau.
Natürlich ist GENAU DAS Rollenspiel. Und genau so möchte ich auch spielen.

Aber da wären wir dann wieder beim altbekannten Thema "Ist der Metaplot sinnvoll oder hinderlich?"
Deswegen propagiere ich ja von Anfang an meine Überzeugung, dass man SIFRP nur in einer alternativen Storyline oder bestenfalls auf einem extrem Metaplot-irrelevanten Handlungsniveau spielen kann/sollte.

Alles andere wird meiner Meinung nach viel zu schwer / unmöglich mit dem Metaplot der Romane in Einklang zu bringen.
 
Aber ich will ja den Geist der von ihm vorgezeichneten Welt einfangen. Also ein hoher Stellenwert von Intrigen und seiner Ländereien und derer wichtigen Personen.
Ich würde das eher unverkrampft sehen.
Die Intrigen ergeben sich von selbst, oder auch nicht. Ich mein wenn sich da eine Gruppe aus dem Hund, Bronn, Arya und Ja'qen findet gibt es halt keine oder weniger Intrigen.
Die Ländereien mit den wichtigen Personen hat man ja schon dadurch das die Charaktere alle ein Haus haben bzw. ggf. alle vom selben Haus sind.

Ich denke das wenn man es drin hat, und ein bisschen die Fachtermini verwendet, ergibt sich das SoIaF-Gefühl von ganz von selbst. ^^

Was den Abenteuer-Charakter angeht, also ich finde es nicht so problematisch wenn man als Abenteuer sowas nimmt wie "Da ist ein großes Turnier und ihr wollt da hin", wie der Quickstart es macht. Nun oder auch ein "Da ist ein großes Turnier und ihr seit da", oder ein "Da ist eine Hochzeit, wo ihr seit" ^^;


Erstmal müssen alle GoT kennen, sonst kommen ständig Fragen ob man das so machen kann, was erlaubt ist und so. Und dann müssen auch erst alle an ihre Ländereien herangeführt werden. Das ist recht viel (Text)Arbeit.
Wenn die Spieler GoT trennen würde ich ihnen einfach eine ganze Ecke weit überlassen wie ihre Ländereien den nun sind. Geteilte Arbeit ist dann die halbe. ^^;
Kenne ich auch von Vampir-Chroniken so. Das heißt einerseits das man gemeinsam die eigene Stadt gestaltet, als das dann auch die Spieler (ggf. auch neu hinzukommende) ihre Locations beschreiben. Also Elysien, Cafes, Läden und was es nicht alles gibt.

Vielleicht bietet sich SoIaF ja auch an ähnlich wie Vampire eine Menge an Online Chroniken zu gestalten?
Bestimmt!
Würde bestimmt Spaß machen!
Du könntest eine SoIaF-Online-Chronik machen :D
 
Natürlich ist GENAU DAS Rollenspiel. Und genau so möchte ich auch spielen.
Dann mach doch. - Was soll die Quälerei, das Zaudern und Zagen? Leg einfach los und sieh, wohin Dich das Geschick und das Deiner Mitspieler so treibt.

Aber da wären wir dann wieder beim altbekannten Thema "Ist der Metaplot sinnvoll oder hinderlich?"
Hinderlich. - Daher: SCHEISS AUF DEN KANON!

Entweder man kettet sich in die Eisen der bereits geschriebenen Handlung - und spielt sie erwartungsgemäß eher schlecht als recht nach. Oder man schüttelt diese Mühlsteine der Kreativitätsgefangenschaft ab und nimmt die Welt, die Setzungen, den Stil als IDEEN und macht etwas EIGENES daraus - und spielt befreit, frisch und mit Lust einfach drauflos!

Das trifft den Umgang mit so gut wie allen aus anderen Medien mehr oder weniger lang und breit dargebotenen Spielwelten und deren Charakteren. - Nachspielen (und dabei versagen auch nur ein Zehntel so interessant wie die Vorlage zu sein) oder NEUERSCHAFFEN (und dabei auf den Kanon scheißen und seine EIGENE Interpretation der Spielwelt spielen).

Wenn bei Verfilmungen, bei Comic-Adaptionen, bei Computerspiele-Adaptionen mit einem Roman-Setting so verfahren wird, daß die jeweiligen Schaffenden ihre EIGENE Interpretation davon abliefern (und da gibt es ja durchaus SEHR eigene, rundherum unbefriedigende Interpretationen wie Jacksons Herr-der-Ringe-Verballhornung), dann ist dies doch für eine Pen&Paper-Rollenspielrunde nur recht und billig.

JEDE Gruppe hat doch auch bei direkt für das Rollenspiel geschaffenen Spielwelten ihre EIGENE Weltinterpretation (ausgenommen DSA-Spielrunden, aber ob Aventurien wirklich für das Rollenspiel geschaffen wurde, ist ja eine immer noch nicht wirklich schlüssig beantwortbare Frage).

Spielt man also in Westeros oder Glorantha oder der World of Greyhawk - man wird IMMER mit Unmengen als "kanonisch" mißzuverstehender Information bombardiert werden und muß sich davor schützen, damit man überhaupt spielen kann. - Ein wichtiger Schutzmechanismus der Urzeiten des Rollenspiels: Die Welt ist der Charakter des SPIELLEITERS. Somit ist es SEINE Interpretation der Spielwelt, die alleine am Tisch zählt. Mag in Romanen oder TV-Serien noch so viel "cooles Zeug" stehen, was nicht auf den Tisch kommt, das ist nicht für das Spiel der Gruppe relevant.

Ich sehe nicht, warum man bei dieser - wie ich finde viel zu langatmigen und mit bekloppt unglaubwürdigem "grim-dark" dargebotenen - Romanreihe nun solche Schwierigkeiten haben soll, diese überhaupt für das Rollenspiel zu adaptieren, bzw. sie für One-Shots aufzubereiten.

Bei Perry Rhodan sehe ich allein aufgrund der WIRKLICH ENORMEN Fülle an Material eher das Problem, welchen Ausschnitt man für das Rollenspiel aufgreifen soll. Bei SoIaF dreht es sich um eine sehr überschaubare Region, eine Handvoll wichtiger NSCs (die man ALLE in eigenen Rollenspielsitzungen töten kann und wird!) und um einen eher knappen Zeitrahmen. So gesehen verglichen mit WIRKLICH umfangreichen Spielwelten nur Pipifax.

Und das hier im Thread auch geäußerte Bedenken in Bezug auf One-Shots "Ich würde vernmutlich mit starkem Fokus auf die eigenen Ländereien spielen.
Ein reiner Abnteuercharakter im Sinne von "man wird auf ein Abenteuer geschickt" ist ja eh eher ungewöhnlich, wenn man relativ selbstbestimmt handelt." wische ich mit einem Verweis auf so gut wie jede Fate-Spielrunde weg: Dort spielt man den "Erben des Universums", den "Gottkaiser", den "Khan der Khane", usw. - Und zwar im ONE-SHOT! Da wird nicht auf hartwurstigen Klein-Klein-Nichtskönner-Charakteren herumgeritten, die als "Abenteurer" letztlich nur heimatlose Hobos ohne Geld in der Tasche sind. Sondern da werden MÄCHTIGE und EINFLUSSREICHE Charaktere mitten hinein in ihre dicksten sozialen, emotionalen, politischen Probleme geworfen und man blendet erst da auf, wo wirklich WICHTIGES passiert!

Mit Fate Core wäre eine SoIaF-Umsetzung allein mit dem, was im Grundregelwerk geliefert wird, einfach so, ohne weitere Vorbereitung als die Kenntnis der Romane (oder der TV-Serie für die Lesefaulen) bei den Spielern möglich. Kein Verkopfen, sondern gleich mitten rein in die Geschichte!

SoIaF hat außer der Darreichungsform als langatmige "Briketts" doch verglichen mit Herr der Ringe oder der Fülle an Warhammer-40K-Romanen nur "Westentaschenformat" und bietet nichts an Komplexität oder Quantität, was nicht schon mit Risus für das Rollenspiel erschließbar wäre.

Das "Bedenkentragen" hier im Thread kann ich nicht nachvollziehen.
 
SoIaF hat außer der Darreichungsform als langatmige "Briketts" doch verglichen mit Herr der Ringe oder der Fülle an Warhammer-40K-Romanen nur "Westentaschenformat" und bietet nichts an Komplexität oder Quantität, was nicht schon mit Risus für das Rollenspiel erschließbar wäre.

Das "Bedenkentragen" hier im Thread kann ich nicht nachvollziehen.
Das ehe ich etwas anders. Denn durch die Erzählform GRRMs in Kapiteln aus Sicht von vielen Hauptcharakteren, die alle ihre eigene Einstellung und ihre eigene Sichtweise der Dinge haben, ist das Setting so facettenreich, wie wenig andere.
Wenn zB in der WoD die 13 Clans mit ihren unterschiedlichen Einstellungen als vielfältig angesehen werden, ist das in ASoIaF deutlich komplexer.

Klar Individuen mit Organisationen oder Gruppen zu vergleichen ist doof. Aber diese Erzählstruktur lässt eben mehr Konflikte in weniger Raum zu. Es gibt dort fast keine homogenen Gruppierungen, es sei denn sie sind klein und es ist nicht für lange.

Man kann sich bei ASoIaF eben auf nichts verlassen. Wo in anderen Welt Orks mit Orks reisen, weiß man dass die Welt in Ordnung ist. Diese Sicherheit gibt es bei ASoIaF nicht.

Hab Acht, wenn du in Westeros lebst! Sei umsichtig, wenn du etwas lenken willst und sei getrost paranoid, wenn du im Spiel der Throne mitspielen willst.
 
Das ehe ich etwas anders. Denn durch die Erzählform GRRMs in Kapiteln aus Sicht von vielen Hauptcharakteren, die alle ihre eigene Einstellung und ihre eigene Sichtweise der Dinge haben, ist das Setting so facettenreich, wie wenig andere.
Wenn zB in der WoD die 13 Clans mit ihren unterschiedlichen Einstellungen als vielfältig angesehen werden, ist das in ASoIaF deutlich komplexer.
Die WoD wurde als Rollenspielsetting konzipiert. Westeros nicht. - Wenn Du mal was WIRKLICH "facettenreich" Dargebotenes anschauen möchtest, dann wirf mal einen Blick auf Glorantha! Dagegen ist GRRMs dahingeschluderte grim-darkness geradezu schmalspurig, kulturell armselig und mindervielfältig.

Und ich erwähnte schon Perry Rhodan und könnte hier nich Mythor, MADDRAX und andere, ebenfalls aus immer wieder wechselnden Sichtweisen geschilderte, deren eigene Einstellung, Sichtweise und Wahrnehmung von WIRKLICH umfangreichen Welten, ja Universen wiedergebende Romanserien aufführen, gegen die ASoIaF ausgesprochen zwergenhaft, eindimensional und abwechslungsarm wirkt.

Allein solche Rollenspielsettings im "verwandten" Bereich zu ASoIaF wie Ars Magica, Harn, und natürlich im deutlich komplexeren, umfangreicheren, facettenreicheren und vielfältigeren Bereich wie Glorantha zeigen doch, daß es im Pen&Paper-Hobby GÄNGIG ist mit solchen Settings umzugehen.

Ich kann bei ASoIaF keine "Besonderheiten" erkennen, die eine Rollenspielumsetzung irgendwie "erschweren" würden. - Da hast Du Dir offensichtlich SELBST die Fanboi-Handbremse angezogen und Dir den "Autorenverehrungszucker" in den Tank geschüttet. Kein Wunder, daß Du so nicht vom Fleck kommst!

Man kann sich bei ASoIaF eben auf nichts verlassen. Wo in anderen Welt Orks mit Orks reisen, weiß man dass die Welt in Ordnung ist. Diese Sicherheit gibt es bei ASoIaF nicht.
Willkoooooommen in der (Rollenspiel-)Welt von GESTERN! - Willkommen bei Old-School-Rollenspielen.

Da ist nämlich NIRGENDWO "die Welt in Ordnung"! - Solche Vorstellungen zeugen von blanker und bedauernswerter UNKENNTNIS über Old-School-Rollenspiele, über klassische Sandbox-Kampagnen, über das Rollenspielhobby insgesamt!

Sicherheit? - Das gibt es im Rollenspiel der alten, der klassischen Prägung NIRGENDWO!

Jede Entscheidung kann einen Charakter oder gar die gesamten SCs das Leben kosten - oder (aus Sicht der Spielwelt) noch Schlimmeres bewirken! - Man kann sich auf nichts verlassen, man muß IMMER auf der Hut sein, sich STÄNDIG vorsehen, da einen das Leben in der Spielwelt UMZUBRINGEN versucht. Und zumeist alles andere als "heroisch", sondern im Normalfalle sehr lapidar, brutal und ohne "tiefere dramaturgische Bedeutung". - Wer mit Old-School-Rollenspielen klar kommt, für den ist das "Game of Thrones" keine besondere Herausforderung. Vor allem nicht, da man ja ab Name Level sowieso gewohnt war das Herrschaftsspiel auf der politischen, kriegerischen und verwandtschaftlichen Ebene zu spielen.

Verwechsle nicht verzerrende Klischee-Mißbrauchspraktiken aus dem Munchkin-Kartenspiel-Umfeld oder solchen un-old-schooligen "Nachempfindungen" wie Dungeon Slayers mit dem Original, den Ahnen des modernen Rollenspiels - (A)D&D, Traveller, RuneQuest. - Da wurde einem NICHTS geschenkt und NICHTS war sicher - außer der (meist zu frühe und unspektakuläre) Tod der SCs.

Solch eine dramaturgische "Plüschigkeit", wie man sie in rein an Drama-Erfordernissen ausgerichteten Roman-Settings kennt, ist in klassischen Sandbox-Kampagnen nirgendwo zu finden. Diese sind so ziemlich das für die Nehmerqualitäten der Spieler anspruchsvollste, was man sich nur vorstellen kann. - Wer das nicht ab kann, der ist einfach ZU SCHWACH.

Klar, für Rollenspieler, die aus einem kinderkrippenartigen "Geschichtenerzähler"-Umfeld kommen, mag ASoIaF auf seine überzogene "grim-darke" Weise schockierend hart vorkommen. - Aber bei einem Old-School-Spieler geht da nicht einmal der Puls hoch. Den läßt das Händeringen hier im Thread ziemlich kalt.
 
Das "Bedenkentragen" hier im Thread kann ich nicht nachvollziehen.
Soweit gebe ich Dir recht ;)

Die eigentliche Frage die sich doch mal wieder stellt, ist wohl eher ein "Wie episch soll's denn sein?".
Dass Du, Zornhau, persönlich scheinbar eher auf den dramatischen und sehr epischen Rollenspielansatz "Weltenerschütterer" und "große Charaktere" zu spielen, stehst, habe ich über die Jahre aus deinen Beiträgen im Netz herausgelesen. War ja keine Kunst bei den vielen Kapitalen ;) :p

Aber das ist DEIN Ansatz. Mit dem hast Du Spass (und das ist gut so).
Andere haben mit anderen Ansätzen Spaß.

Solch eine dramaturgische "Plüschigkeit", wie man sie in rein an Drama-Erfordernissen ausgerichteten Roman-Settings kennt, ist in klassischen Sandbox-Kampagnen nirgendwo zu finden. Diese sind so ziemlich das für die Nehmerqualitäten der Spieler anspruchsvollste, was man sich nur vorstellen kann. - Wer das nicht ab kann, der ist einfach ZU SCHWACH.

Klar, für Rollenspieler, die aus einem kinderkrippenartigen "Geschichtenerzähler"-Umfeld kommen, mag ASoIaF auf seine überzogene "grim-darke" Weise schockierend hart vorkommen. - Aber bei einem Old-School-Spieler geht da nicht einmal der Puls hoch. Den läßt das Händeringen hier im Thread ziemlich kalt.

Solch eine dramaturgische Übersteigerung und Härte im Verbalen Umgang miteinander, ist in den Beiträgen anderer User nirgendwo zu finden. Es sollte in einem (Rollenspiel!!!)Forum NICHT das Anspruchsvollste sein, auch die Sichtweise des Diskussionspartners berücksichtigen zu können. Wer das nicht abkann, der ist einfach ZU UNSENSIBEL.

Klar, für Rollenspieler die aus dem Sozialdarwinismus einer harten, feindlichen Umgebung des Umgangs miteinander kommen mag ein verständiger Umgang miteiander auf seine "plüsch"-Weise schockierend verständnisvoll sein. Leute die damit umgehen können lässt Dein Rant jedoch kalt.


So, und jetzt noch mal @topic:
Du hast Recht, dass man viele der Probleme die hier diskutiert werden durch Sandboxing geschickt umgeht. Ich denke das haben wir geklärt (und diesbezüglich danke für Deinen Beitrag :) )

Um darauf aber mal aufzusatteln: Wie könnte man SIFRP spielen, ohne zu weit von der Romanvorlage abzuweichen?
 
Willkoooooommen in der (Rollenspiel-)Welt von GESTERN! - Willkommen bei Old-School-Rollenspielen.

Da ist nämlich NIRGENDWO "die Welt in Ordnung"! - Solche Vorstellungen zeugen von blanker und bedauernswerter UNKENNTNIS über Old-School-Rollenspiele, über klassische Sandbox-Kampagnen, über das Rollenspielhobby insgesamt!

Sicherheit? - Das gibt es im Rollenspiel der alten, der klassischen Prägung NIRGENDWO!

Jede Entscheidung kann einen Charakter oder gar die gesamten SCs das Leben kosten - oder (aus Sicht der Spielwelt) noch Schlimmeres bewirken! - Man kann sich auf nichts verlassen, man muß IMMER auf der Hut sein, sich STÄNDIG vorsehen, da einen das Leben in der Spielwelt UMZUBRINGEN versucht. Und zumeist alles andere als "heroisch", sondern im Normalfalle sehr lapidar, brutal und ohne "tiefere dramaturgische Bedeutung". - Wer mit Old-School-Rollenspielen klar kommt, für den ist das "Game of Thrones" keine besondere Herausforderung. Vor allem nicht, da man ja ab Name Level sowieso gewohnt war das Herrschaftsspiel auf der politischen, kriegerischen und verwandtschaftlichen Ebene zu spielen.
Hast du eigentlich die vergilbten Blätter deiner RedBox geraucht, oder was ist da gerade mit dir und deinem Oldschool-Faible los?

Ich mag Oldschool-Rollenspiele aus anderen Gründen HEUTE nicht. Ich bin aber auch schon seit '84 dabei und hab damals DSA 1, D&D red, Schwerter&Dämonen und Sternengarde gezockt.

Ob das jetzt so hart und männlich war, kann ich rückblickend nicht mehr sagen. Ich war 12 und mein Rollenspiel sah daher damals sowieso ganz anders aus als heute. Das wird den stärkeren Einfluss auf meine Spielweise gehabt haben.

HEUTE will ich jedenfalls nicht OLDSCHOOL spielen, weil ich Oldschool toll finde, sondern ich will die Rollenspiele spielen, die ich gut finde, weil ich sie gut finde und eben aus dem Grunde WARUM ich sie gut finde. Also würde ich ASoIaF auch so spielen wie ich eben dessen Stärken sehe.

Ja ich bin da gerade FANBOI und OLDSCHOOL kann nach Hause gehen.

Verwechsle nicht verzerrende Klischee-Mißbrauchspraktiken aus dem Munchkin-Kartenspiel-Umfeld oder solchen un-old-schooligen "Nachempfindungen" wie Dungeon Slayers mit dem Original, den Ahnen des modernen Rollenspiels - (A)D&D, Traveller, RuneQuest. - Da wurde einem NICHTS geschenkt und NICHTS war sicher - außer der (meist zu frühe und unspektakuläre) Tod der SCs.
Wenn oldschool hier mit meiner Spielweise übereinstimmt, dann gerne. Aber eben nicht weil es oldschool ist, sondern weil ich ASoIaF-Fanboi bin.
 
Um darauf aber mal aufzusatteln: Wie könnte man SIFRP spielen, ohne zu weit von der Romanvorlage abzuweichen?
Ländereien und Burg/Haus als Sandbox erstellen.
Viele SLC ins Spiel bringen.
Als SL dreckig hart und gemein sein.

Da man eh auf der Ebene niedriger Häuser spielt ist der Metaplot (wenn man ihn so nennen will) eher sekundär.

Ich persönlich würde aber nach momentaner Einstellung die Empfehlung aus dem Buch (man spielt 1 Jahr vor den Romanen) annehmen und würde dann die Geschichtssschreibung aus den Romanen und Filmen übernehmen, soweit sie noch passend sind.
Das heißt nicht, dass die Charaktere in diese Plots involviert sein müssen oder sogar ganz andere - für sie viel wichtigere - Plots schaffen.
 
Dass Du, Zornhau, persönlich scheinbar eher auf den dramatischen und sehr epischen Rollenspielansatz "Weltenerschütterer" und "große Charaktere" zu spielen, stehst, habe ich über die Jahre aus deinen Beiträgen im Netz herausgelesen.
Dann hast Du nicht aufmerksam gelesen.

Ich spiele EPISCHE Settings gerne auf epische Weise. Ich spiele aber längst NICHT NUR solche Settings und solche Rollenspiele. Und ich habe früher sogar noch viel mehr ausgesprochen "unepische", klassische (halt alte, weil es damals ja NUR solche gab) Rollenspiele gespielt, in denen dramaturgische Erwägungen KEINERLEI Rolle gespielt hatten.

Die Härte der Settings, des Spielgeschehens in solchen bekanntermaßen "konsequenzenharten" alten Rollenspielen ist mir nicht nur wohlvertraut, sondern etwas, das ich immer noch zu schätzen weiß. - Daher finde ich es seltsam, daß Du meine Beiträge offenbar recht "selektiv" gelesen hast.

Du hast Recht, dass man viele der Probleme die hier diskutiert werden durch Sandboxing geschickt umgeht.
Das habe ich nicht nur NICHT geschrieben, sondern ich halte für den Umgang mit einer auf dramaturgischer Basis ausgerichteten Spielwelt eine reine Sandbox sogar für UNGESCHICKT!

Man spielt Sandbox-Kampagnen nur in Welten, die man SELBST erschaffen kann! - Somit wäre eine Sandbox überhaupt KEINE Lösung für irgendein Problem, das man beim Bestreben nach "kanonischem Spiel" vorfinden kann.

Mein Lösungsvorschlag ist: NICHT-kanonisch zu spielen! - Sich seine EIGENE Interpretation der in den Romanen dargebotenen Spielwelt zu schaffen.

Das löst dann das Kanonproblem sogar von der Wurzel her.

Um darauf aber mal aufzusatteln: Wie könnte man SIFRP spielen, ohne zu weit von der Romanvorlage abzuweichen?
Und diese Frage ist eben die Frage, wie man KANONISCH spielen kann.

Diese können Dir sicher viele DSA-Kanon-Spieler sehr gut beantworten: Mittels vorgefertigter, OFFIZIELLER "Abenteuer", in denen die SCs nur ja nichts wirklich spürbar an der Welt ändern können, sondern nur den plot-immunen NSCs beim Ausführen ihrer vorbestimmt ablaufenden Taten zuschauen dürfen.

Nur so bekommt man wirklich die Möglichkeit einen EXTERN vorgegebenen Kanon einer Spielwelt "ohne zu weit von der Vorlage abzuweichen" spielen zu können.

Dann dürfen die SCs nur ganz, ganz kleine Lichtlein darstellen, deren Leuchten keinen Schatten wirft und deren Verlöschen niemand Wichtiges in der Welt bemerken wird.

Und wenn man solche kleingehaltenen, heruntergebremsten SCs spielt, dann stößt man als Spieler ständig an Grenzen. Als ob man in einem schlechten Computerspiel ständig gegen unsichtbare Wände rennt - die hier eben mit "Kanontreue" etikettiert sind.

Auch die Alternative, daß die Spieler SELBST die wichtigsten Mover&Shaker des Settings verkörpern, ist ja keine. Denn dann verläuft ja die weitere Handlung ANDERS als in den (noch nicht einmal geschriebenen) Romanen! Somit spielt man zwar Leute mit Einfluß und Entscheidungsfähigkeit, aber mit jeder Spielsekunde spielen sich die Spieler von selbst aus dem Kanon heraus.


Somit - und hier wiederhole ich meine aus Erfahrung geprägte beste Empfehlung - SCHEISS AUF DEN KANON! - Nimm die Welt hart ran und spiel ihr das Blut, den Schweiß und die Tränen aus dem Leib!

Kanonkleinkariertheiten führen zum Gummizellenspiel, wie man es aus DSA-Monokulturkreisen kennt. Und das kann doch niemand für ASoIaF wollen, oder?
 
Danke für's Klarstellen und Differenzieren von "Sanboxing" und "Nicht-Kanonischem Spiel" und den guten Beitrag oben. :)

DSA-like vorgefertigte Abenteuer sind für mich persönlich tatsächlich nur noch unter sehr bestimmten Bedingungen rollenspielerisch befriedigend bzw. erträglich. Ich kann also einen Großteil Deiner Aussagen nachvollziehen.

Dann dürfen die SCs nur ganz, ganz kleine Lichtlein darstellen, deren Leuchten keinen Schatten wirft und deren Verlöschen niemand Wichtiges in der Welt bemerken wird.

Und wenn man solche kleingehaltenen, heruntergebremsten SCs spielt, dann stößt man als Spieler ständig an Grenzen. Als ob man in einem schlechten Computerspiel ständig gegen unsichtbare Wände rennt - die hier eben mit "Kanontreue" etikettiert sind.

Hier möchte ich einhaken:
Ich finde nicht, dass der Spielspass durch eine Reduzierung des Epischen oder des Power-/Machtniveaus von Spielercharakteren eingeengt wird. Es gibt eben auch andere Optionen als Mover&Shaker zu spielen, die nicht gleich mit einer Kanontreue gleichzusetzen sind.
Sicherlich mag man als Spieler irgendwann einmal das Bedürfnis verspüren, auch GENAU DAS zu spielen. Super, finde ich toll. Kann man machen, braucht man noch nicht mal ein Superheldenspiel dafür, aber auch damit wäre es möglich.

Für mich persönlich ist das eigentlich Interessante am Rollenspiel das Charakterspiel. Sicherlich sind dann auch Szenen oder Spielrunden dabei, in denen die erzählte Handlung (und vielleicht auch deren episches Ausmaß) den Spielspass erheblich ausmachen. Aber wirklich interessant am Rollenspiel sind die Vorgänge und Entscheidungen von Charakteren.
Reine Macht, reines politisches Gewicht um "moven" und "shaken" zu können, machen noch keinen Charakter aus. Und manchmal sind Mover & Shaker ganz erbärmliche und langweilige Charaktere ohne Tiefgang.

Wie gesagt: Dieser von Dir (so lautstark) angepriesene Spielstil ist AUCH toll.
(Und ich persönlich spiele auch gerne mal genau so).
Aber gerade das SIFRP Setting ermöglicht so INTERESSANTES Spiel von Charakteren die auf den Wellen der Auswirkungen des Spiels der Throne schwimmen und geschaukelt und durchgeschüttelet werden....
 
Ich halte ASoIaF als One Shot Universum sogar als sehr gut geeignet.

Warum? Dutzende verschiedene Blickwinkel, oft auf eher "unwichtige" und erst viel später vernetzte Bereiche.

Nimm einen Nachtwachetrupp auf Wildlingjagd, die Suchmannschaft eines kleinen Hauses die die zerstörung eines wichtigen Hofes aufklären soll, eine Truppe Lannisterjäger aus Robs Armee, etc usw usf.
Alles toll und mit reinem Buch/Serienwissen als One Shot machbar. Setze den Rahmen eng und klar, fertig.

Erst beim Kampagnenspeíel wird, wie aus obigen Posts erkennbar, durch die Frage Kanon ja oder nein, wenn ja wie sehr, wie umfangreich, wann genau etc. alles komplizierter.
 
Ich halte ASoIaF als One Shot Universum sogar als sehr gut geeignet.

Warum? Dutzende verschiedene Blickwinkel, oft auf eher "unwichtige" und erst viel später vernetzte Bereiche.

Nimm einen Nachtwachetrupp auf Wildlingjagd, die Suchmannschaft eines kleinen Hauses die die zerstörung eines wichtigen Hofes aufklären soll, eine Truppe Lannisterjäger aus Robs Armee, etc usw usf.
Alles toll und mit reinem Buch/Serienwissen als One Shot machbar. Setze den Rahmen eng und klar, fertig.
Ja. Aber.

Ich will ja den Geist der Bücher einfangen. Es geht nicht um die Menge des Settings, sondern um den Geschmack. Der Geschmack leidet aber durch den OneShot. Das tut er vermutlich immer ein wenig, aber hier doch ganz besonders.

Ich könnte natürlich einen One-Shot konstruieren, der nicht nur in Westeros spielt (wie deine Beispiele), sondern auch nach ASoIaF schmeckt. Aber ich müsste viel vorwegnehmen.
Etwas so:

Ihr lebt in ... und seid seit Jahren verfeindet mit deinem Nachbarn... . Plötzlich der Heiratsantrag aus diesem Hause zu eurer Tochter ... das lässt euch aufhorchen. Er scheint zur Vernunft gekommen zu sein und daher seht ihr euch bei einer gemeinsamen Jagd in seinen Wäldern wieder, um euch auszusöhnen.

[Hier beginnt dann das Spiel.]

Und während der Jagd wird dein Kerker geöffnet, die gefangenen Gefolgsleute des Nachbarn freigelassen, deine Weiber geschändet und dein wie du jetzt feststellst abtrüniger Schatzmeister dreht seinen Dolch im Rücken deiner Tochter um und verschwindet mit deiner Börse...
... um zusammen mit deinem Nachbarn ein Heer aufzustellen, das dir den letzten Rest gibt...
... während Raben zu euren Lehnsherren unterwegs sind, die von deinem Einfall in seine Ländereien und Wälder berichten und der Notwehraktion deines Nachbarn.

Könnte klappen. Ist aber eher unschön weil vieles vorweg genommen wird.
 
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