Settingübergreifend Orientierungs-Probe

Eswe

Halbgott
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Ich habe mal eine vieleicht dumme Regel-Frage. Wie würde man am besten einen Charakter würfeln lassen ob er sich in der Wüste/Prärie/Hinterhof verirrt. Es gibt ja keine wirkliche Fertigkeit dazu. Allenfalls Überleben: Gegend . Ich hab schon überlegt ob da evtl eine Kombination sinnvoll wäre. Wahrnehmung/Ortskenntnis oder Wahrnehmung/Überleben. Schwierig wirds halt wenn der Cha. weder Ortskenntnis noch Überleben hätte.
 
Ich würde auf Überleben zurückgreifen. Nach Möglichkeit auch Spuren lesen/suchen und Ortskenntnis, wenn es begründbar ist und der Spieler lieber auf diesen Wert würfelt.
 
Ah die Kombination Spuren lesen/Ortskenntnis (falls vorhanden) ist natürlich auch gut. Ich würde ja auch sagen das die Orientierung in einem Areal auch zur Fertigkeit Überleben: Gegend zählt, es wir halt in der Beschreibung nicht eplizit erwähnt.
 
Wie würde man am besten einen Charakter würfeln lassen ob er sich in der Wüste/Prärie/Hinterhof verirrt. Es gibt ja keine wirkliche Fertigkeit dazu.
Doch! - Die nennt sich "Ortskenntnis: <Regionsbezeichnung>".

Wie würde man das würfeln lassen?

Erst einmal überlegen, ob es überhaupt MÖGLICH ist sich hier zu verirren (Hinterhof: Nein. Junkyard: JA!).
Dann überlegen, ob es eine KRITISCHE Situation ist, so daß überhaupt ein Wurf notwendig ist.
Und dann auf "Wahrnehmung/Ortskenntnis: <passende Region>" würfeln lassen.

Bei Mißerfolg heißt das noch lange nicht automatisch, daß sich der Charakter wirklich verirrt hat, sondern nur, daß er sich hier nicht gut auskennt. Eventuell kann er mit mehr Zeitaufwand einfach seinen Weg zurückverfolgen (ohne Wurf oder gegen einen niedrigen Schwierigkeitsgrad).

Wenn er seinen Wurf aber vermasselt hat, Kritischer Fehlschlag also, dann hat er sich so richtig verirrt!

Du kannst hier auch graduelle Abstufungen vornehmen: Ist der Wurf schlechter als Schwierigkeit "Narrensicher (3)", dann hat er sich verirrt, bei einer 5 kommt er nach ein wenig Backtracking ans Ziel, bei einer 7 kommt er direkt ans Ziel, bei einer 9 oder mehr hat er sogar eine Abkürzung entdeckt, die ihn etwas schneller ans Ziel brachte.

Das Deadlands-Classic-System bietet so die Möglichkeit unterschiedliche Qualitäten eines Erfolgs, bei dem es insbesondere auf Wissen, Erkennen usw. ankommt, zu ermitteln.

Allenfalls Überleben: Gegend .
Das braucht man dann, wenn man seinen Ortskenntnis-Wurf NICHT geschafft hat! - Wenn man sich verirrt hat, dann hilft einem Überleben solange Wasser und Nahrung zu finden, bis man seine Orientierung mittels Ortskenntnis wiedererlangt hat.

Ich hab schon überlegt ob da evtl eine Kombination sinnvoll wäre. Wahrnehmung/Ortskenntnis oder Wahrnehmung/Überleben.
Ja. - Erst die Ortskenntnis prüfen, bei Versagen dann Überleben anwenden.

Schwierig wirds halt wenn der Cha. weder Ortskenntnis noch Überleben hätte.
Das ist so oder so schwierig. - Wer in einer kritischen Situation landet und keinerlei Fähigkeiten hat, selbst wieder herauszukommen, ist nun einmal leider gearscht.
 
Für mich stellt sich das "Problem" das die Ortskenntnis eines bestimmten Gebietes nicht unbedingt etwas mit Orientierungsfähigkeiten zu tun hat. Überspitzt ausfgedrückt würde das ja bedeuten das sich ein Char. unter freiem Himmel mit der Fertigkeit Ortskenntnis: Prärie grob bis gut orientieren kann, dasselbe in der Wüste aber nicht mehr hinbekommt.

Ortskenntnis ist ja doch eine recht Wissens- und Erfahrungsbezogene Fertigkeit. Der Orientierungssinn ist aber eben (meiner Meinung nach) nicht nur auf spezifische Besonderheiten einer Landschaft reduzierbar.

Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich das es eben da brutale Unterschiede bei uns Menschen gibt (Ich bin in der Lage mich in einer Telefonzelle zu verlaufen :) ). Der Spieler um den es geht kann sich im wahren Leben sehr gut orientieren (der hat mir mal aus dem Gedächtnis den Weg zurück aus einem Labyrinth aufgesagt).

Streng genommen könnte man den Spieler natürlich einfach "nur" auf Wahrnehmung würfeln lassen und den MW entsprechen hoch oder niedrig ansetzen.
 
Für mich stellt sich das "Problem" das die Ortskenntnis eines bestimmten Gebietes nicht unbedingt etwas mit Orientierungsfähigkeiten zu tun hat. Überspitzt ausfgedrückt würde das ja bedeuten das sich ein Char. unter freiem Himmel mit der Fertigkeit Ortskenntnis: Prärie grob bis gut orientieren kann, dasselbe in der Wüste aber nicht mehr hinbekommt.
Im Zweifelsfall gib ihm halt einen kleinen Bonus pro Orientierungsfähigkeit, die er hat. Wenn er Orientierung Wüste und Orientierung Prärie hat, dann sollte er sich auch einem Wald zumindest ansatzweise zurechtfinden können, einfach weil er sich die Umgebung einprägen kann/sich an der Sonne orientiert usw.
Mal abgesehen davon - ich kenne das System von DL jetzt nicht, aber kann man nicht auch einfach auf ein entsprechendes Attribut würfeln?
 
Mal abgesehen davon - ich kenne das System von DL jetzt nicht, aber kann man nicht auch einfach auf ein entsprechendes Attribut würfeln?
Nein, denn man würfelt IMMER mit den Attributswürfeln, und zwar in einer Anzahl, wie sie die Fertigkeit vorgibt.

Wahrnehmung 2W10 und Ortskenntnis (Prärie) 3 ergibt einen Wurf mit 3W10 gegen einen vom Spielleiter festzusetzenden Mindestwert (meist 5).


Man kennt in DL Classic aber das Konzept der "verwandten Fertigkeiten". - So ist Überleben (Prärie) und Überleben (Wüste) verwandt, weshalb man das eine in der jeweils anderen Situation mit geringen Abzügen auch verwenden kann.

Im Übrigen heißt es NIE "Ortskenntnis: Wüste" oder "Ortskenntnis: Prärie"! - Sondern immer konkret auf die jeweilige Region bezogen: "Ortskenntnis: Death Valley" oder "Ortskenntnis: Wyoming". - Daher heißt es ja ORTS-Kenntnis, aber Überleben (je nach GELÄNDE-Art).
 
Für mich stellt sich das "Problem" das die Ortskenntnis eines bestimmten Gebietes nicht unbedingt etwas mit Orientierungsfähigkeiten zu tun hat..
Doch! - Natürlich!

GENAU DAFÜR ist ja diese Fertigkeit "Ortskenntnis <Region>" gedacht! - Man kennt die Geländebesonderheiten, weiß um die Flußläufe, die regionalen Besonderheiten der Bewohner usw.

Geht es bei einer Handlung nur darum reines WISSEN abzufragen, dann würfelt man auf WISSEN/Ortskenntnis.
Geht es darum sich zu orientieren, dann würfelt man WAHRNEHMUNG/Ortskenntnis.

Genau deshalb braucht es auch keine separate "Orientierung"-Fertigkeit, da sie durch die Kombination von Attributswürfeln und Fertigkeitswert schon lange abgedeckt ist.
 
Nein, denn man würfelt IMMER mit den Attributswürfeln, und zwar in einer Anzahl, wie sie die Fertigkeit vorgibt.

Wahrnehmung 2W10 und Ortskenntnis (Prärie) 3 ergibt einen Wurf mit 3W10 gegen einen vom Spielleiter festzusetzenden Mindestwert (meist 5).
Und was ist wenn man die Fertigkeit nicht hat? Man kommt im Rollenspiel ja alle Nase lang in Situationen für die man die entsprechenden Fertigkeiten nicht hat (was ist wenn mein Charakter in einen Fluss fällt und eine Schwimmen-Probe machen muss? Sauft er dann automatisch ab, auch wenn der Mindestwert zum bestehen 1 wäre?

Und warum Wahrnehmung 2W10? Wenn man nur mit der Anzahl der Fertigkeitsstufen würfelt, dann ist doch alles außer dem Würfeltyp egal - es macht ja keinen Unterschied ob man Wahrnehmung 1W10 oder Wahrnehmung 500W10. Irgendeine Möglichkeit mit den Attributen zu würfeln muss es ja doch geben, sonst wäre die Angabe der Würfelanzahl ja unnötig?
 
Und was ist wenn man die Fertigkeit nicht hat?
Wenn man die Fertigkeit NICHT hat, dann würfelt man genau EINEN Würfel der Würfelgröße des Attributspools und erhält darauf MASSIVE Abzüge. Da ist die Chance den Wurf zu schaffen deutlich niedriger als bei auch nur Fertigkeit auf Rang 1, weil da zwar auch nur EIN Würfel gewürfelt wird, aber dieser wenigstens keine Abzüge erhält.

(was ist wenn mein Charakter in einen Fluss fällt und eine Schwimmen-Probe machen muss? Sauft er dann automatisch ab, auch wenn der Mindestwert zum bestehen 1 wäre?
Manche Fertigkeiten hat jeder auf einer Mindeststufe wie 1 ode 2. Fertigkeiten, die man NICHT hat, kann man entweder überhaupt nicht oder man macht eben den oben aufgeführten Wurf bei ungelernten, aber dennoch "versuchbaren" Fertigkeiten.

Medizin: Chirurgie macht man nicht als ungelernten Wurf. Schwimmen schon.

Und warum Wahrnehmung 2W10? Wenn man nur mit der Anzahl der Fertigkeitsstufen würfelt, dann ist doch alles außer dem Würfeltyp egal - es macht ja keinen Unterschied ob man Wahrnehmung 1W10 oder Wahrnehmung 500W10. Irgendeine Möglichkeit mit den Attributen zu würfeln muss es ja doch geben, sonst wäre die Angabe der Würfelanzahl ja unnötig?
Also mal was Grundsätzliches:

Wenn Du ein Regelsystem NICHT KENNST und Du in einem Thread zu REGELSYSTEMFRAGEN postest, dann solltest Du soviel Einsichtsvermögen mitbringen, daß es weder dem Threadersteller noch sonstwem hilft, wenn Du irgendwelche "Grundsatzdiskussionen" über Regelsystemdetails, zu denen Dir praktisch alle Informationen fehlen, vom Zaume brichst.

Trotzdem eine Erklärung:

Alle 10 Attribute bei Deadlands Classic sind als Würfelpool angegeben. Eine Würfelgröße und eine Anzahl an Würfeln. Z.B. Wahrnehmung 2W10, Reflexe 4W4, Stärke 2W6 usw.

Es gibt Attribute, auf die ständig DIREKTE Proben gewürfelt werden: Wahrnehmung, Geist, Reflexe, Stärke, Konstitution.
Es gibt Attribute, auf die selten direkte Proben gewürfelt werden: Wissen, Schläue, Charisma, Geschicklichkeit, Gewandtheit.

Manche Attribute bestimmen abgeleitete Eigenschaften wie z.B. Bewegungsweite, Ausdauer, maximale Erschöpfung durch übernatürliche Fähigkeiten, usw.

Die Fertigkeiten geben nur die Pool-Größe, die Anzahl an Würfeln an. Ein Fertigkeits-Rang = 1 Würfel.
Jeder Fertigkeitswurf wird mit einem Würfel er Größe des zur jeweiligen Handlung passenden Attributs ausgeführt.

Wichtig: Es gibt zwar "bevorzugte" Attribute für manche Fertigkeiten, wie z.B. Gewandtheit für das Fahren von Dampfmobilen. Aber wenn man ein Dampfmobil warten möchte, ist Wissen gefragt, wenn man eine Fehlfunktion analysieren möchte, ist Wahrnehmung gefragt, wenn man einem plötzlich aus dem Boden rausschießenden Mojave-Rattler ausweichen möchte, ist Reflexe als Attribut gefragt.

Die Attribut-Zuordnung und die Fertigkeits-Ränge spannen eine Art "Kompetenz-Matrix" des Charakters auf. - So kann ein Charakter zwar ob seiner hohen Gewandtheit ein begnadeter Dampf-Veloziped-Fahrer sein, aber wenn das Gerät ein Problem hat, ist er aufgrund seiner niedrigen Schläue trotz höheren Ranges im Fahren eher schlechter dran diesen Fehler zu finden. - Oder umgekehrt: Viele Verrückte Wissenschaftler können sehr gut ihre Geräte analysieren und reparieren, sind aber oft in deren Bedienung manuell weniger geschickt - was dazu führt, daß sie gerne mit Gunslingern und dergleichen zusammenarbeiten.

Wie gesagt: Es gibt durchaus Würfe, die direkt auf Attribute ausgeführt werden, aber das ist eher die Ausnahme. Direkte Attributswürfe sind NICHT als "Ersatz" für fehlende Fertigkeiten gedacht, sondern haben meist reaktiven, passiven Charakter (Ausnahme: Stärke - diese wird auch als Schadenswurf bei Nahkampf-Angriffen gewürfelt).

Wenn Du in diesem Thread KONSTRUKTIV mitdiskutieren möchtest, dann wäre es sinnvoll, Du würdest Dir das Deadlands Classic Regelwerk zulegen und es lesen, BEVOR Du hier als nörgelnder Rollenspiel-Hooligan auftrittst. - Verstanden, FREMDER?
 
Im Übrigen heißt es NIE "Ortskenntnis: Wüste" oder "Ortskenntnis: Prärie"! - Sondern immer konkret auf die jeweilige Region bezogen: "Ortskenntnis: Death Valley" oder "Ortskenntnis: Wyoming". - Daher heißt es ja ORTS-Kenntnis, aber Überleben (je nach GELÄNDE-Art).

Hm ok, das hatte ich überlesen.

Geht es bei einer Handlung nur darum reines WISSEN abzufragen, dann würfelt man auf WISSEN/Ortskenntnis.
Geht es darum sich zu orientieren, dann würfelt man WAHRNEHMUNG/Ortskenntnis.

So, mal schauen ob ich es richtig zusammen bekomme. Der Char hat Wahrnehmung 4W8 / Wissen 2W4 (zugehörig Region: Sonora 3W4)/ Schläue 3W6 (zugehörig Überleben Wüste 1W6).
Solange er sich im Gebiet der Sonora-Wüste aufhält gilt:
Will er wissen welche Vegetation und Tiere vorkommen würfelt er Wissen/Ortskenntis: Sonora 3W4.
Will er sich orientieren 4W4 da er ja ein Level von 4 im Attribut Wahrnehmung hat.
Will er Wasser aus einem Wüstenkaktus extrahieren würfelt er auf Überleben: Wüste 1W6
So weit denke ist mir ja alles klar wenn ich mir die Matrix am Beispiel Wahrnehmung/Ortskenntnis wie folgt übersetze: Level in Wahrnehmung 4 / Würfeltyp Ortskenntnis W4

Nun rennt der Char aber kopfüber in den Great Plains in die Nacht. Wäre das dann für die Orientierung 4W4 mit einem Abzug von -4 weil ungelernt?
 
Da stimmt was bei Deinen "Berechnungen" nicht!


Der Char hat
  • Attribut WAHRNEHMUNG 4W8,
  • Attribut WISSEN 2W4,
  • Fertigkeit Ortskenntnis: Sonora 3 (ohne Würfelangabe dahinter!),
  • Attribut SCHLÄUE 3W6 und
  • Fertigkeit Überleben: Wüste 1 (ohne Würfelangabe dahinter!)
Solange er sich im Gebiet der Sonora-Wüste aufhält gilt:
  • Will er wissen welche Vegetation und Tiere vorkommen würfelt er WISSEN/Ortskenntnis: Sonora = Rang in Ortskenntnis: Sonora (also 3) mal Würfel der Würfelgröße WISSEN (also W4) = 3W4.
  • Will er sich orientieren würfelt er WAHRNEHMUNG/Ortskenntnis: Sonora = Rang in Ortskenntnis: Sonore (also 3) mal Würfel der Würfelgröße WAHRNEHMUNG (also W8) = 3W8 (und NICHT 4W4! Die Anzahl der Würfel im WAHRNEHMUNG-Attribut ist hier völlig uninteressant, nur die Würfelgröße zählt!)
  • Will er Wasser aus einem Wüstenkaktus extrahieren würfelt er auf SCHLÄUE/Überleben: Wüste = Rang in Überleben: Wüste (also 1) mal Würfel der Würfelgröße SCHLÄUE (also W6) = 1W6
So weit denke ist mir ja alles klar wenn ich mir die Matrix am Beispiel Wahrnehmung/Ortskenntnis wie folgt übersetze: Level in Wahrnehmung 4 / Würfeltyp Ortskenntnis W4
Genau ANDERS herum! - Rang der Fertigkeit (also hier 3) mal Würfeltyp des Attributs (also bei WAHRNEHMUNG W8) = 3W8

Offenbar hast Du die Zuordnung genau VERKEHRT HERUM vorgenommen! - Dabei ist das im Grundregelwerk sehr eindeutig erklärt.

Fertigkeiten haben KEINEN eigenen Würfeltyp, sondern nur einen Rang. Suchen 3, Schnellladen 4, Glaube 2, Mumm 3.
Nur Attribute haben einen eigenen Würfeltyp UND einen Rang, der aber nur eingesetzt wird, wenn man direkt eine Attributsprobe würfelt.

Die "Sortierung" der Fertigkeiten auf dem Charakterbogen unter die Attribute ist nur eine grobe Hilfestellung der Zuordnung zu Attributen, für die man wohl am häufigsten eine Handlung mit der jeweiligen Fertigkeit würfeln wird. So wird man für Reiten am häufigsten für GEWANDTHEIT einen Wurf machen müssen, es mag aber auch beim Einfangen eines durchgegangenen Pferdes auf CHARISMA/Reiten, beim Bestimmen einer Pferderasse auf WISSEN/Reiten, beim Ändern eines Brandzeichens auf SCHLÄUE/Reiten gewürfelt werden.

Das genaue Attribut, welches für einen Wurf auf eine Fertigkeit angewandt wird, legt der Marshal je nach Art der Handlung fest.

Nun rennt der Char aber kopfüber in den Great Plains in die Nacht. Wäre das dann für die Orientierung 4W4 mit einem Abzug von -4 weil ungelernt?
Nein! - Zum einen hat er nicht Ortskenntnis: Great Plains, wohl aber Ortskenntnis:Sonora. Das kannst Du als Spielleiter als "verwandte Fähigkeit" ansehen, weil es manche Geländebesonderheiten gibt, die in beiden Regionen den Weg z.B. zu einer Straße oder dergleichen weisen würden.

Läßt Du als SL somit zu, daß es eine Verwandte Fertigkeitskonzentration ist, dann hat er nur -2 auf seinen Wurf, den er mit seinem Rang in Ortskenntnis: Sonora 3 und den Würfeln für WAHRNEHMUNG von W8 macht: 3W8 -2.

Ob Du für die schlechte Sicht bei Nacht noch Abzüge gibst, ist wieder eine Frage nach Spielleiter-Entscheidung. Falls ja, dann -4 weil DUNKEL! (siehe die Abzüge für das Spurenlesen bei Nacht, die liegen auch bei -4).

Somit hat er also bei Nacht in den Great Plains einen Wurf von 3W8 (Fertigkeits-Rang mal Attributs-Würfel) -2 (weil verwandte Fertigkeit) -4 (wegen der Dunkelheit) = 3W8 -6.

Den Zielwert mußt Du Dir auch noch überlegen. Meist geht das ja gegen Zielwert 5. Somit bräuchte er mindestens eine 11, um es zu schaffen. Einer der drei W8 muß also explodieren oder er muß einen Roten oder Blauen Fate-Chip ausgeben, um noch einen W8 obendrauf zu würfeln. - Keine guten Aussichten, aber wenn er genug Chips hat, klappt es vielleicht doch.


Wenn Du als SL aber sagst, die Sonora und die Great Plains haben NICHTS gemeinsam, dann ist die Fertigkeit Orientierung: Sonora und die Fertigkeit Orientierung: Great Plains NICHT verwandt. Damit hat er KEINEN Rang in der Fertigkeit Orientierung: Great Plains, ist also UNGEÜBT! (So sehe ich das auch. Sonora und die Great Plains sind schon sehr unterschiedliche Regionen. Verwandt wäre z.B. Shan-Fan-Region und Great Maze insgesamt.)

Damit ist ein Wurf auf eine Ungeübte Fertigkeit fällig.

Hier ist interessant, ob Du nach der 1st Edition Deadlands Classic Regel spielst (das ist die, welche auch in der alten deutschen Deadlands-Grundregelwerks-Ausgabe in einem einzigen Band vorliegt), oder ob Du nach der überarbeiteten 2nd Edition Deadlands Classic Regel spielst (das ist die, welche als zwei Hardcoverbände, Spielerhandbuch und Spielleiterbuch, daherkommt).

Nach Deadlands Classic 1st Edition:
Hier ist ein Wurf auf Ungeübte Fertigkeit eine ATTRIBUTSPROBE, also ein Wurf auf das normale Attribut mit seiner eigenen Koordination (der Anzahl an Attributswürfeln, die bei einer Attributsprobe fällig sind), deren Ergebnis HALBIERT wird!

Bei WAHRNEHMUNG/Ortskenntnis: Great Plains ungeübt also mit Wahrnehmung 4W8 wird für die obige Aktion wie folgt gewürfelt:

(4W8 (Attributs-Koordination 4 mal Attributs-Würfel W8))/2) -4 (wegen der Dunkelheit) = (4W8)/2 -4.

Vier W8 werden gewürfelt, der höchste Würfel ist das Würfelergebnis. Das wird halbiert. Davon wird der Modifikator -4 abgezogen. Das ist das Endergebnis, welches mit dem Zielwert (meist 5) verglichen wird. Bei Zielwert 5 muß der Spieler auf 4W8-Halbe eine 9 schaffen (ZW5 und -4 Modifikator).

Wie man leicht sieht, ist hier ein Charakter mit großem Attributswürfel sogar im VORTEIL gegenüber einem Charakter, der tatsächlich Rang 1 oder 2 in einer Fertigkeit gelernt hat, aber kleinere Attributswürfel hat. - Um dieses Problem der Unfairness zu beseitigen, hat man in der Überarbeitung der Deadlands-Grundregeln die Regel für Würfe auf Ungeübte Fertigkeit geändert.

Nach Deadlands Classic 2nd Edition:
Hier ist ein Wurf auf Ungeübte Fertigkeit genau EIN Würfel des zugehörigen Attributs (wie wenn er Rang 1 in der Fertigkeit hätte), auf dessen Ergebnis aber der Modifikator für Ungeübte Fertigkeit von -4 angewandt wird.

Bei WAHRNEHMUNG/Ortskenntnis: Great Plains ungeübt also mit Wahrnehmung 4W8 und ohne Rang in der Fertigkeit wird für die obige Aktion wie folgt gewürfelt:

1W8 (Koordination 1 für Ungeübt mal Attributs-Würfel W8) - 4 (Abzug für Ungeübte Fertigkeit) -4 (wegen der Dunkelheit) = 1W8 -8.

Es wird also beim nächtlichen Orientieren in einer Region, wo sich der Charakter NICHT auskennt mit 1W8 gewürfelt und der Spieler muß bei Zielwert 5 mit diesem 1W8 mindestens eine 13 schaffen (ZW5 und Modifikator -8 auf den Wurf).


Also: Je nach Deadlands-Regelfassung, die Du verwendest, ist der Ungeübte Wurf im obigen Beispiel entweder (die Hälfte von 4W8)-4 oder 1W8-8 gegen den Zielwert (meist 5).

Welche Regelfassung verwendest Du denn?

Ich verwende die 2nd Edition Deadlands Classic Regeln für Ungeübte Fertigkeitswürfe, weil hier die Handhabe mit nur einem Würfel und dem zusätzlichen Abzug von -4 am Einfachsten ist.
 
Offenbar hast Du die Zuordnung genau VERKEHRT HERUM vorgenommen! - Dabei ist das im Grundregelwerk sehr eindeutig erklärt.

Fertigkeiten haben KEINEN eigenen Würfeltyp, sondern nur einen Rang. Suchen 3, Schnellladen 4, Glaube 2, Mumm 3.
Nur Attribute haben einen eigenen Würfeltyp UND einen Rang, der aber nur eingesetzt wird, wenn man direkt eine Attributsprobe würfelt.

Ha, das ist der Knackpunkt, many thanks. jetzt wird nämlich ein Schuh draus. Ich hab die Fertigkeiten unter einem Attribut einfach als in Zement gemeiselt
betrachtet. So wie du es erklärst macht es viel mehr Sinn.

Nach Deadlands Classic 2nd Edition:
Bei WAHRNEHMUNG/Ortskenntnis: Great Plains ungeübt also mit Wahrnehmung 4W8 und ohne Rang in der Fertigkeit wird für die obige Aktion wie folgt gewürfelt:

1W8 (Koordination 1 für Ungeübt mal Attributs-Würfel W8) - 4 (Abzug für Ungeübte Fertigkeit) -4 (wegen der Dunkelheit) = 1W8 -8.

Es wird also beim nächtlichen Orientieren in einer Region, wo sich der Charakter NICHT auskennt mit 1W8 gewürfelt und der Spieler muß bei Zielwert 5 mit diesem 1W8 mindestens eine 13 schaffen (ZW5 und Modifikator -8 auf den Wurf).

Welche Regelfassung verwendest Du denn?

Ich verwende die 2nd Edition Deadlands Classic Regeln für Ungeübte Fertigkeitswürfe, weil hier die Handhabe mit nur einem Würfel und dem zusätzlichen Abzug von -4 am Einfachsten ist.

Wir verwenden zu 90% die Regeln der 2.Edt. Viele davon sind ja glücklicherweise in den deutschen Publikationen bereits eingeflossen. Ist dann aber doch manchmal verwirrend wenn man zwischen den beiden Grundregelwerken (deutsch/englisch) hin und her blättert. Beim Fannin´verwende ich übrigens deinen Vorschlag aus dem WeirdWest-Forum.
 
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