Rund um Filme/Serien Schöne Filme

Ich stelle mal wieder ein einen "Klassiker" vor, die für mich zu den schönen Filmen gehören.

Forrest Gump

(Trailer is am Ende abgeschnitten, hab aber kaum gute gefunden)

Auch wenn das Buch noch viel, viel skurriler ist, so halte ich den Film immer noch für eine sehr gelungene Umsetzung. Forrest ist so liebevoll dargestellt, genau in der Mitte, weder zu sehr auf der Mitleidsschiene für den "zurückgebliebenen Forrest" noch zu sehr in der "der Underdog ist der erfolgreichste, HA!" Masche. Viel mehr ist Forrest in seiner ganzen Art der Spiegel der jeweiligen Zeit und aus seiner naiven Sicht werden die aktuellen Ideale so widergespiegelt, wie sie niemand sehen möchte. Und der Film - wie das Buch - ist ein Plädoyer dafür, das Leben zu nehmen, wie es kommt. Wie die Praline aus der Schachtel, von der man nicht weiß, ob sie einem schmecken wird, oder nicht.
Ich weiß, dass manche den Film für zu pathetisch halten - aber ich gab irgendwie immer ein gutes Gefühl, wenn ich den gesehen hab.
 
Auch wenn das Buch noch viel, viel skurriler ist, so halte ich den Film immer noch für eine sehr gelungene Umsetzung.

Für mich war das einer der wenigen Fällen bei denen mir der Film besser gefallen hat als das Buch. Gerade weil der Film noch skurrilere Einfälle hatte als das buch. So hab's ich zumindest empfunden.
 
Drive

Oh my fucking god. Der Film ist das Coolste, Schönste und Stylischte seit Lost Highway, Fight Club und Lost in Translation.
Kann grad nicht mehr dazu schreiben, bin noch komplett weggeblasen.

Ich muss es nochmal fragen. Geht es hier explizit um "schöne Filme" im Sinne von "feel-good", (be-)rührend etc. oder einfach um Filme, die man gut findet?
 
Ursprünglich ging es, glaube ich, um "Feelgood"-schön. Und das fände ich auch besser. So von wegen Fokus.
Wobei ja auch nix dagegen spräche, einen oder mehrere weniger oder anders fokussierte Schwesterthreads mit Kurzbesprechungen aufzumachen.
Eben mehr Inhalt als im "Letzter Film"-Thread, aber an sich die selbe Richtung.
 
Ich mach mal mit was Leichterem weiter:

Radio Rock Revolution - The Boat that Rocked

Großbritannien in den 60gern. Das Radioprogramm ist fest in BBC-Hand, und die weigern sich, Rock und Popmusik zu spielen. Die Lösung? Piratensender auf See. Der Film begleitet Young Carl auf seinen "Erziehungsurlaub" auf einem dieser Schiffe und entdeckt dort das Erwachsenwerden in einer Zeit der neuen Freiheiten (a.k.a. Sex, Drugs & Rock 'n Roll). Zugleich versuchen Politiker - allen voran der grandiose Kenneth Branagh - diesen Sendern das Handwerk zu legen, obwohl die junge Bevölkerung hinter diesen steht.
Der Film ist wunderbar bunt, so richtig Klischee-60ger Jahre Stil. Wer die Musik aus der Zeit mag, wird den Soundtrack lieben - von den Beatles über the Kinks bis hin zu den Rolling Stones ist alles dabei, was diese Ära zu bieten hatte. Ich kenne nur wenige, die nach dem Film nicht irgendeinen Ohrwurm davongetragen haben. Die Schauspieler gehören zur Creme de la Creme der britischen Comedians.
Das ist für mich der richtige Film für trübe Tage. Voller Lebensfreude.
Wer die Möglichkeit hat, sollte sich wirklich die entfallenen Szenen ansehen. Der Überfall auf den anderen Sender ist einfach herrlich.
 
Jaaa, wunderbar. Und sogar ein noch besserer Soundtrack!

"Ziemlich beste Freunde" hab ich gestern auch gesehen-großartiger Film.
 
Ich wüßte jetzt nicht wie man meinen Beitrag zum Anlaß nehmen könnte diese Frage noch mal zu stellen?!
Ich hab ja in meinem Post bereits geschrieben das der Film für mich schön ist. Ich hab ihn mit Lost in Translation verglichen.
Warum noch mal genau? Weil Drive eine wunderbar melancholische Liebesgeschichte aufweisen kann und den schönsten Filmkuss den ich bisher gesehen habe.
 
Ich wüßte jetzt nicht wie man meinen Beitrag zum Anlaß nehmen könnte diese Frage noch mal zu stellen?!
Ich hab ja in meinem Post bereits geschrieben das der Film für mich schön ist. Ich hab ihn mit Lost in Translation verglichen.
Warum noch mal genau? Weil Drive eine wunderbar melancholische Liebesgeschichte aufweisen kann und den schönsten Filmkuss den ich bisher gesehen habe.

Ach, es las sich bei dir einfach eher wie "cooler Film" - du hast ja auch Lost Highway und Fight Club als Referenzen angebracht und die hätte ich jetzt nicht als "schöne" Filme bezeichnet. Gut gemacht, phantastisch, genial .. von mir aus, aber nicht dieses "hach, wie schön" :D es kam gelegen, um es nochmal klarzustellen, weil das irgendwie im Thread immer chaotischer wurde.
 
Ich weiß, dass manche den Film für zu pathetisch halten - aber ich gab irgendwie immer ein gutes Gefühl, wenn ich den gesehen hab.

Hatte ich gerade auch wieder, lief gerade auf Kabel.

Das Schönste an dem Film ist, dass er es in all seiner Dramatik immer wieder schafft, einem gerade lange genug Zeit zu geben, sich eine Träne aus dem Auge zu wischen, bevor's dann wieder köstlich absurd und einfach lustig wird. Ausserdem finde ich es unglaublich schön, wie bedingungslos Forrests Liebe zu Dschänni ist. Eigentlich ist sie 'ne olle Kackbratze, aber du nimmst ihr das nie wirklich übel. Das kannst du gar nicht. Die Liebe, die Forrest für sie empfindet, lässt das nie wirklich zu. Ich bin jedesmal komplett gefesselt, wenn sie auftaucht.
 
Das ist ja auch etwas, das jeder Mann, der nen einigermaßen stark ausgeprägten weißen Ritter in sich hat auch nachvollziehen kann.^^
 
Als schön empfinde ich vor allem die Moral, die man aus dem Film ziehen kann, und die gerade durch den starken Kontast zwischen Forrest auf der einen und Dschänni auf der anderen Seite verdeutlich wird.

Durch Dschännis komplettes Leben zieht sich ein roter Faden aus Scheißerlebnissen, angefangen vom Missbrauch durch ihren Vater, über Drogen und stetiges Verdroschenwerden, bis sie dann letztendlich an (höchstwahrscheinlich) AIDS erkrankt und stirbt. Ihr ganzes Leben lang ist sie erfolglos auf der Suche nach Glück und Geborgenheit – hauptsächlich deswegen, weil sie eigentlich weder weiß, noch wissen kann, wie sich sowas überhaupt anfühlt. Die einzigen Momente, in denen sie mit jemandem zusammen ist, der sie einfach nur bedingungslos liebt, und bei dem sie all das finden könnte, was sie eigentlich braucht und auch verdient, vor denen flüchtet sie. Immer wieder. Den Lichtblick ihres Lebens sieht sie erst ganz zum Schluss, und eigentlich auch nur durch die Augen einer Mutter und nicht durch die Augen einer Frau. (Die Entscheidung, mit Forrest zu schlafen, sowie das Kind dann auch auszutragen, sind eindeutige Hinweise, dass die Frau in ihr bereits weiß, was sie braucht. Aber wie immer entscheidet das missbrauchte Mädchen anschließend, erneut zu flüchten. Um zu verhindern, dass ihr Vertrauen erneut missbraucht werden kann.) Erst als Mutter erfährt sie überhaupt so etwas wie bedingungslose Liebe, und erst dadurch wird ihr endlich klar, dass es Forrest ist, den sie eigentlich nie gesucht, aber immer gebraucht hat. Ein Mensch, der sie eben immer schon bedingungslos geliebt, respektiert und geehrt hat. Vor allem aber, dass es Forrest ist, vor dem sie ihr Leben lang geflohen ist. Denn genau dieser Bedingunglosigkeit, diesem Gefühl von Liebe und Vertrauen, hat Dschänni immer misstraut. Weil es ihr als junges Mädchen entrissen wurde.
Ich glaube bis zum Ende des Films nicht, dass die Liebe zwischen Dschänni und Forrest die Liebe ist, die Dschänni gesucht hat. Ich glaube aber, dass es die Liebe ist, die man Dschänni genommen und die sie letztendlich gebraucht hat. Und ich denke, dass sie das am Ende versteht und damit ihren Frieden findet.


Forrest Gumps Prioritäten hingegen sind immer klar gesetzt, er verliert sie nie aus den Augen. Was wirklich wichtig für ihn ist besitzt über die ganze Geschichte hinweg den gleichen, hohen Stellenwert: Seine Mutter, seine große Liebe, seine Freunde, ein wenig Unterhaltung und die kleinen Eitelkeiten, die er sich leistet, wie Schuhe, Dr. Pepper Cola oder Rasenmähen. Er erkennt zwar, das bestimmte Dinge wichtig sind - Geld zum Beispiel -, weist ihnen aber nie einen höheren Stellenwert zu, als notwendig wäre.


Und letzten Endes ist es das, was ich an dem Film wirklich schön finde: Dschänni repräsentiert die Gesellschaft, wie sie ist....Forrest repräsentiert uns, wie wir sein möchten...und wie es eigentlich auch sein sollte. Obgleich Forrest im Grunde der Aussenseiter ist, ist er auch derjenige, der mehr oder weniger kompromislos sein Leben lebt, wie es ihm gefällt, und das macht ihn zu dem tatsächlichen Gewinner. Dschänni rennt, um zu fliehen, Forrest zum Vergnügen. Dschänni will irgendwo hin, ohne jemals wirklich anzukommen, und erst, als sie sich dorthin zurück bewegt, von wo sie gekommen ist, kommt sie eigentlich da an, wo sie eigentlich hin wollte. Forrest schert sich nicht darum, wo er letzten Endes ankommt....und kommt dennoch immer genau an dem Ort an, zu dem er wollte.

Wenn dieser Film für mich also eine Moral hat, dann die, dass man die wirklich wichtigen Dinge nie aus den Augen verlieren darf, dass man zufrieden mit dem sein sollte, was man hat, gleichzeitig aber auch nicht einfach nur statisch sein Ding durchziehen sollte, sondern immer wachsam und flexibel durch's Leben gehen muss, um Chancen auch entsprechend als solche zu erkennen. Alles andere findet sich dann schon.

Um es frei nach dem Film zu formulieren: Der Film erklärt die Dinge im Leben so, dass ich sie verstehe. Und das auf eine wirklich schöne Weise.
 
so herrschaften. einer muss es ja sagen.

la boum - die fete

genau. eins und zwei sind nicht nur echte klassiker der 80er, sondern auch - zumindest für mich - wundervolle machwerke über die liebe, über das verliebt sein und das erwachsen werden. das ansich würde ja schon reichen die filme für diese rublik zu quallifizieren, aber es kommt noch besser. beide teile haben neben der leichtigkeit auch immer äusserst glaubwürde nebenschauplätze mit grossartiger besetzung - und hiermit meine ich insbesondere die eltern von vic.
das ganze setting wirkt nur wenig aufgesetzt und - dank der damals noch hochwertigen syncronisation - sind die dialoge intelligent und nachvollziehbar.

natürlich, der ein oder andere schnitzer der 80er wird sich finden (z.b. die tanzeinlage im zweiten - oh lala), etwas unnötiger klamauk ist auch dabei und auch die männlichen hauptrollen sind für mich keine glanzleistung (wobei die unbeholfenheit auch ihren charme hat), aber mit sophie marceau wurden die beiden filme nachgerade glänzend besetzt. ich habe mich damals hals über kopf in sie verliebt - so wie tausende andere (und zu recht). ihre schauspielerische leistung, ihre durchweg liebenswerte art und ihr nachgerade brilliantes aussehen waren genau das was derartige filme in der hauptrolle brauchen.

ich seh noch heute gerne filme mit ihr (mein favoriet ist sie in "fröhliche ostern"), aber absolut unvergessen wird sie mir ewig für ihre rollen in la boum beiben.

... leider hab ich keinen deutschen trailer gefunden ... (muss aber vielleicht auch nicht wirklich)
 
Stranger Than Fiction/Schräger als Fiktion




Ich liebe diesen Film. Dustin Hofman und Will Ferrell sind einfach grandios.
 
Ich wollte ja noch was zu Drive loswerden.

Als ich den Film gesehen habe, hab ich mich innerlich schon darauf eingestellt, das er nach all der Lobhuddelei einfach versagen würde.
Auch der Name Ryan Gosling hat mit nix gesagt (hätte er aber sollen, da ich Lars und die Frauen im DVD Regal hab und auch ziemlich gut fand).
Was ich dann bekommen habe war eine der angehmen Überraschungen, wenn man sich nichts erwartet und dann etwas bekommt, das (wie in diesem) Fall jede Erwartung um Meilen übertrifft.

Zur Story möchte ich jetzt gar nichts sagen, das sollte man sich ansehen.
Aber was speziell hat mir so gut gefallen?
Da ist einmal die Farbgebung und das Licht. Wie man schon an meinem Profilbild erkennen kann wird hier viel mit Farbe und Licht gespielt. Beides harmoniert perfekt mit den jeweiligen Szenen.
Die Musik. Die Musik ist auffällig, auffällig gut und auffällig passend. Genau wie Farbe und Licht trägt sich perfekt abgestimmt zu den jeweiligen Szenen bei und macht diese noch intensiver.
Die Schauspieler. Durchweg alle spielen fabelhaft. Allen voran der Hauptdarsteller, der einer der Fälle für mich ist, bei denen Aussehen und Talent nicht im Gegensatz zueinander stehen. Gosling ist (zumindest in diesem Film) einfach "'ne geile Sau". Das sollte man auch als Mann erkennen und zugeben können. Er spielt den/das Held/Monster (wie auch wieder eines der Lieder im Text aufnimmt) so gut, das es schon fast wehtut ihm dabei zuzusehen. Sein Charakter sagt nicht viel, aber wenn er etwas sagt dann hat das Gewicht. Wenn er etwas tut dann steht er zu 100% dahinter und ist sich der Konsequenzen bewußt. Besonders in der "Aufzugsszene" wird das klar. Wieder möchte ich aber nicht zuviel verraten.
Kurz, ich kann mir keinen Besseren für die Rolle vorstellen.
Die Story. Gut gemeinte Dinge können schieflaufen. Das wird einem hier schon früh bewußt, aber wie das dann letztendlich in Szene gesetzt wird ist atemberaubend. Fast schon schwebend leichte und ruhige Szenen, in denen so gut wie nichts gesprochen wird, wechseln sich extrem brutalen Gewaltszenen ab. Es wird sich in diesen aber nie gesuhlt. Sie dienen zum Kontrast und unterstreichen wieder das Hauptthema Held/Monster & Es muß getan werden was getan werden muß.

Abschließend hab ich hier einen wunderschönen Film (um zum Threadthema zu kommen):
Wunderschön harmonierende Einzelelemente, die leicht und zuckersüß dahinschweben und mich sehr oft an die Filme von Sophia Coppola erinnert haben, gemischt mit plötzlicher Lynch-artiger Gewalt.
Wundrschöne und wunderschön abgestimmte Musik.
Und last but not least gibt es den, wie schon erwähnt, schönsten Filmkuss den ich je gesehen habe. Das haut jeden gestandenen Mann und Nicht-Romantiker vom Hocker. So schön und doch so unkitschig.

Ein Hammer-Film für späte Nachtstunden.
 
Wurde schon vorher mal von Sleepthief erwähnt, kann aber ruhig wiederholt werden:

Much Ado about Nothing

Nicht nur ein schöner Film, sondern der Film der mein Interesse an Shakespear geweckt hat !
 
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