Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Skar

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Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Tut man das wirklich?
Trifft das auf pen&paper-Rollenspiel zu?
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Man hebt hier und da mal bestimmte Eigenschaften an oder senkt welche ab. Und man hat natürlich meistens Superkräfte und freut sich darüber wie Bolle auf Koks.

Aber im Grunde spielt man sich selbst.

Nur anders. :D
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Seh ich ganz und gar nicht so. Ich überlege beim Spielen immer, was denn wohl die Figur machen würde in der gegebenen Situation, vergleiche sie mit ähnlichen Personen die ich kenne, usw.

Aber das ist natürlich nciht das einzige was man tut.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Is' ja auch richtig so. Aber im Prinzip spielste doch nur 'nen Typen, der gar nicht anders kann, als sich aus der Summe deiner Erfahrungen und Eigenschaften zu bedienen. Womit dann ja doch irgendwie im Kern immer der kleine URPG mit dabei ist.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Aber im Grunde spielt man sich selbst.
Ich würde das noch deutlicher formulieren:

Man spielt das Spiel.

Und in diesem Spiel geht es darum irgendwelche Spielfiguren (die nicht durch klassisches Spielmaterial dargestellt werden) durch eine Spielwelt zu jagen.

Man spielt das Spiel. Grundsätzlich wie jedes andere Gesellschaftsspiel auch. Klar, man hat nen Kampagnenmodus und keine echte Gewinnsituation und Spielmaterial gibts auch kaum, dafür aber nen Spielleiter. Aber sonst ist das nicht viel anders.

Den ganzen "man spielt eine Rolle"-Kram kann man sich schenken und muss dann auch nicht im Nachsatz erwähnen, dass der ganze Spaß eben nicht Laientheater ist.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Skar, es ist eine Frage der Perspektive. Die anderen (diese Asozialen Penner die mit dir am Tisch sitzen wenn du spielst) sind Spielfiguren. Du spielst eine Rolle!
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Es kommt dem Laientheater aber trotzdem recht nahe, wenn man das will. ;)
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Man erschafft eine andere Version von sich selbst.
Selbst die 60 jährige Puffmutter mit Drogenvergangenheit und geheimer Leidenschaft fürs dritte Reich ist im Grunde nur eine veränderte Version von sich selbst.
Man setzt einfach beliebig viele "Was wäre wenn" in den eigenen Lebenslauf und in das psychologische Profil. Desto mehr "Was wäre wenn" desto mehr entfernt sich die Figur von sich selbst.
Jeder Spieler hat sowohl ein paar favorisierte "Was wäre wenn"s, die er gerne in viele seiner Charaktere einbaut als auch eine Höchstzahl. Alles was über diese Anzahl hinausgeht hält er für nicht/kaum spielbar.
Das ist natürlich recht abstrakt, da manche "Was wäre wenn" einfach schwerer wiegen als andere und den Char stärker verändern. Trotzdem gilt das Grundprinzip.
Aus den eigenen Denkmustern kann man deswegen trotzdem nicht ausbrechen.
Jeder Charakter den ICH spiele bin ICH mit anderer Historie.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Selbst die 60 jährige Puffmutter mit Drogenvergangenheit und geheimer Leidenschaft fürs dritte Reich ist im Grunde nur eine veränderte Version von sich selbst.

Meine geheime Identität...gelüftet!

Ansonsten was Shadom sagt. Yo.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Würde eine Spur eigenes Ego in meinem Charakteren nie ganz ausschließen.

Natürlich habe ich einige Lieblingskonzepte die sich sicher auch als von Idealen oder Entgegengesetzten Eigenschaften zu meiner Persönlichkeit mit beeinflusst sind.

Von daher kann man eine grundsätzlichen man spielt sich selbst Ansatz nicht völlig ausschließen, auch wenn diese Aspekte sicher nicht immer die dominierende Richtung für den Charakter bilden.

Dann gibt es natürlich noch Charaktere die man zugeteilt bekommt. Hier ist der Aspekt wie sehr man sich mit der Figur identifizieren kann schon ausschlaggebend ob man eine Figur verkörpert oder einen Charakter spielt.
Wenn ich die Handlungen und Motive eines Charakters/Einer Figur nicht nachvollziehen kann wird es eher Richtung Eine Figur darstellen laufen (Die eben tut was sie tut… warum auch immer)
Natürlich versuche ich dann auch einer der Kausalität der Spielwelt folgenden Psychologie zu föhnen. Das setzt dann jedoch schon wieder eine gewisse Kenntnis der Spielwelt voraus. (Zum beispiel habe ich keine Ahnung welche Wertevorstellungen zum Bleistift zu einem DSA Elfen gehören sollten, und nach welchen Moralischen Masstäben er also seine Handlungen alternativ zu einem Menschen gestalltet)

Es kommt also immer darauf an wie sehr man den Charakter versteht. Je näher dieser bei einem selbst liegt desdo eher spielt man anstelle einfach nur eine Spielfigur über die Battelmap zu schupsen ...
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Skar, es ist eine Frage der Perspektive. Die anderen (diese Asozialen Penner die mit dir am Tisch sitzen wenn du spielst) sind Spielfiguren. Du spielst eine Rolle!
Nee. Ich treffe am Spieltisch eine ganze Reihe von verschiedenen Entscheidungen. Das können rein taktische sein oder rein soziale sein. Viele Eingaben ins Spiel sind zugegeben durch die ingame-Plausibilität gefiltert. Aber eben lange nicht alle und nicht so. als würde ich selber die Spielfigur sein und dessen Rolle übernehmen.

Ich spiele ein Spiel.
Das Spiel ist zwar eins, das den Wünsche und Bedürfnisse der Spieler (im Gegensatz zu anderen Gesellschaftsspielen) einen hohen Stellenwert beimisst. Aber wie gesagt macht das das Spiel noch nicht zu etwas, was ich mit Laientheater-Ansätzen erklären müsste. (Was aber leider allerorts so gemacht wird. Deswegen ja auch dieser Thread.) ;)
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Tut man das wirklich?

Sicher tut man das.
Man spielt so wie die "Spielfigur/Charakter" in einer Spielwelt im Rahmen ihrer Werte handeln würde.

Das mit "man bringt die Summe seiner eigenen Eigenschaften und Erfahrungen ein" ist natürlich schon richtig - für den eigenen erschaffenen Charakter wohl, aber so generell würd ich das nicht sagen....
Oft gibt es eben vorgefertigte Charaktere, oder die vielen NSCs, die der SL "spielt", das fällt dann schon in den Bereich "Du bekommst vom Spiel/vom Regisseur/SL eine Rolle zugeteilt, verkörpere ("spiele") sie."
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Den Input ins Spiel leiste ich und nicht die Rolle (bzw ich als Rolle). Viel Input läuft über die Rolle/den Charakter, aber es ist ja nicht ansatzweise nur darauf beschränkt.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Ich würde das noch deutlicher formulieren:

Man spielt das Spiel.
Man spielt das Spiel? - Und das soll jetzt adäquat beschreiben, was man tut, wenn man ein ROLLENSPIEL spielt?

Tut mir leid, aber das ist viel zu allgemein formuliert.

Spielt man ein Computerspiel, dann "spielt man das Spiel".
Spielt man ein Kartenspiel, dann "spielt man das Spiel".
Spielt man ein Brettspiel, dann "spielt man das Spiel".
Spielt man ein Rollenspiel, dann "spielt man das Spiel".

Daß man das Spiel spielt steht doch völlig außer Frage. - Vor allem, weil solch eine simple Aussage eben keinen weiterführenden "Nährwert" enthält.

Was macht denn den UNTERSCHIED beim Spielen aus, wenn man ein ROLLENSPIEL spielt, und eben kein Brett-, Karten-, oder Computerspiel?

Den ganzen "man spielt eine Rolle"-Kram kann man sich schenken.
Eben NICHT.

GENAU da liegt er ja, der UNTERSCHIED!

Was spielt man denn so beim Rollenspiel?

Man spielt die Rolle einer fiktiven Person in einer fiktiven Spielwelt. Das tut man, wenn man bei einem Rollenspiel "das Spiel spielt".
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Den ganzen "man spielt eine Rolle"-Kram kann man sich schenken und muss dann auch nicht im Nachsatz erwähnen, dass der ganze Spaß eben nicht Laientheater ist.

Jein. Ich würde sagen es gibt diese und diese Spieler beim Rollenspiel. Ich kenne wenige Spieler die sich Tage, bzw. teilweise sogar Wochen lang auf einen Charakter vorbereiten. Skizzen anfertigen, sich in Materie einlesen um Oberflächliches Wissen zu bekommen und Hintergrundmaterial pauken um den Charakter darzustellen.

Ich lege meine Spielcharaktere wirklich wie eine Rolle im Laientheater an. Das kann durchaus schon andere Spieler nerven wenn ich auf Details achte und es mir wichtig ist das die Ausrüstung zum Charakter passt ("Die und die Ausrüstung würde der Charakter nicht nutzen/anziehen"). Ich bastle mir den Hintergrund des Charakters, überlege mir schlüsselszenen aus denen er seine Erfahrungen zieht. So macht es glaube ich auch ein Schauspieler wenn er sich auf eine Rolle vorbereitet. Man schafft dem Charakter eine Identität.

Trotzdem, ja... ein Charakter hat immer noch wesenszüge von mir selbst. Es gibt einfach Dinge die ich nicht tun will. Ich suche mir Charaktere aus die ich mir vorstellen kann zu spielen. Charaktere die mir spass machen würden und entsprechend haben diese Charaktere Wesenszüge die mir gefallen.

Ich kenne viele Spieler die sich nicht solch einen Aufwand machen und einfach ihre Charaktere zusammenwürfeln und drauf los spielen. Das empfinde ich genauso legitim und ich mache es keinem zum Vorwurf. Ich jedenfalls brauch diese Vorbereitung um mit einem Charakter "warm" zu werden und je mehr ich diesen Spiele, umso mehr wird er eine eigene Persönlichkeit. Ich habe z.b. einen Diebes Charakter gehabt, den ich über 4 jahre Jede Woche gespielt habe. Er war am Ende eine eigenständige Persönlichkeit, er war am ende eine Rolle die ich übernommen habe.

Ich finde Rollenspiel kann Laientheater sein, muss es aber nicht. Ohne Laientheater macht es auch Spass.

Edit:
Nee. Ich treffe am Spieltisch eine ganze Reihe von verschiedenen Entscheidungen. Das können rein taktische sein oder rein soziale sein. Viele Eingaben ins Spiel sind zugegeben durch die ingame-Plausibilität gefiltert. Aber eben lange nicht alle und nicht so. als würde ich selber die Spielfigur sein und dessen Rolle übernehmen.

Ich spiele ein Spiel.

Ich spiele eine Rolle in einem Spiel und meine Entscheidungen sind alle gefärbt von der Frage: Würde dieser Charakter dies tun?
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Spielt man ein Computerspiel, dann "spielt man das Spiel".
Spielt man ein Kartenspiel, dann "spielt man das Spiel".
Spielt man ein Brettspiel, dann "spielt man das Spiel".
Spielt man ein Rollenspiel, dann "spielt man das Spiel".

Daß man das Spiel spielt steht doch völlig außer Frage. - Vor allem, weil solch eine simple Aussage eben keinen weiterführenden "Nährwert" enthält.
Oh doch, sogar einen sehr großen.

Wenn sich Rollenspiel so bewerbe (und das wird auf Verlagwebsites, in Communities usw so getan), dann schließe ich mich aus einem großen Komplex freiwiliig aus: Dem Gesellschaftsspiel.
Wäre aber pen&paper Rollenspiel definitionsmäßig ein Gesellschaftsspiel, dann würde ich micht nicht freiwillig aus dem Markt ausgrenzen. Es wäre von außen nicht einfach separierbar. Der Handel könnte das besser führen, die Verlage könnten es verständlicher bewerben.
(Natürlich gehört dazu eine gewisse Produktphysiognomie, aber der Weg dahin wird ja eh zunehmend ebener.)

Der Begriff "Rollenspiel" und eine "Rolle spielen" entpuppt sich ja regelmäßig als Falle. Weder spiele ich Laientheater, noch schlachte ich Ziegen, noch peitsche ich meine Spielrunde aus.

Ein "Gesellschaftsspiel (mit besonderen Ansätzen)" sollte die Definition sein, die wir brauchen. Eine hilfreiche Definition. So wie es jetzt ist fördern wir nur, dass wir eine Randerscheinung bleiben.

Was spielt man denn so beim Rollenspiel?

Man spielt die Rolle einer fiktiven Person in einer fiktiven Spielwelt. Das tut man, wenn man bei einem Rollenspiel "das Spiel spielt".
Wie oben schon mal gesagt: In diesem Spiel geht es darum irgendwelche Spielfiguren (die nicht durch klassisches Spielmaterial dargestellt werden) durch eine Spielwelt zu jagen.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Was hat man bei DSA 1 gespielt?
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Selbst die 60 jährige Puffmutter mit Drogenvergangenheit und geheimer Leidenschaft fürs dritte Reich ist im Grunde nur eine veränderte Version von sich selbst.

Eben genau das, was bei Schauspielern und ihren Rollen auch zutrifft. Nur, dass man beim Rollenspiel die weit größeren Freiheiten bei der Ausgestaltung hat.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Habe ich auch nie bestritten :)
Allerdings sind die meisten Schauspieler wesentlich BESSER dadrin als wir.
Insoweit können sie weitaus mehr "Was wäre wenn"s gut verkörpern (abgesehen von den Hindernissen durch das Medium) als wir.

Ich denke aber zumindest ich habe Skars Frage falsch verstanden.

Also mal Ontopic:

Es geht beim Rollenspiel darum Rollen zu verkörpern. Punkt!
Da kann man nichts machen.
Allerdings ist es keine Lüge das ganze TROTZ diesem Aspekt als ein normales Gesellschaftspiel einzustufen (mit eben etwas "ungewöhnlicheren" Regeln).
Im Grunde muss man aber nur den "Was ist ein Rollenspiel" Teil den man in fast jedem RPG findet ein bißchen umschreiben (und eben für ein anders äußeres vom Produkt sorgen) und dann ist die Sache gegessen.
Rollenspiel im eigenen Hobby deswegen anders definieren zu müssen? Sehe ich nicht so.
Das ist nur eine im jeweiligen Produkt leicht andere Betonung.
 
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