Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Ich denke aber zumindest ich habe Skars Frage falsch verstanden.

Also mal Ontopic:

Es geht beim Rollenspiel darum Rollen zu verkörpern. Punkt!
Da kann man nichts machen.
Allerdings ist es keine Lüge das ganze TROTZ diesem Aspekt als ein normales Gesellschaftspiel einzustufen (mit eben etwas "ungewöhnlicheren" Regeln).
Im Grunde muss man aber nur den "Was ist ein Rollenspiel" Teil den man in fast jedem RPG findet ein bißchen umschreiben (und eben für ein anders äußeres vom Produkt sorgen) und dann ist die Sache gegessen.
Rollenspiel im eigenen Hobby deswegen anders definieren zu müssen? Sehe ich nicht so.
Das ist nur eine im jeweiligen Produkt leicht andere Betonung.
Ja . :)
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Wenn sich Rollenspiel so bewerbe (und das wird auf Verlagwebsites, in Communities usw so getan), dann schließe ich mich aus einem großen Komplex freiwiliig aus: Dem Gesellschaftsspiel.
....
Ein "Gesellschaftsspiel (mit besonderen Ansätzen)" sollte die Definition sein, die wir brauchen. Eine hilfreiche Definition. So wie es jetzt ist fördern wir nur, dass wir eine Randerscheinung bleiben.

Das ist nur bedingt richtig. Auch Brettspiele werben mit "Rollenspielelementen":
"Du bist ein Monarch..." (Dominion)
"Sie und ihre Angehörigen sind von einem Seuchenbekämpfungsteam..." (Pandemie) usw.

Drum kann man bei den Rollenspielen durchaus in der Werbung drin lassen "Du spielst einen Helden (oder was auch immer)". Das Besondere was man herausheben könnte ist es, dass es nicht immer um Gewinn/Verlust geht sondern um ein Gemeinschaftserlebnis ("Spiel mit Freunden. Sei ein Held" oder so.).
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Rollenspiel braucht es nicht aufzugeben, ein Rollenspiel zu sein um ein Gesellschaftsspiel zu werden.. oh, ups, ist es ja schon längst!
Und ganz ehrlich? Die WoW-Spieler, denen es nur um raiden und skillen geht, brauche ich nicht am Spieltisch wenn ich Rollenspiel haben will (davon gibt es (vor allem in D&D) auch so schon genug... ;) ). Das befürchte ich nämlich als ersten Effekt wenn wir das Ding umbenennen - mal abgesehen davon, dass mit dem neuen Begriff wohl kaum irgendwer was assoziieren könnte. Der müsste dann erst genauso lang und breit erklärt werden wie Rollenspiel.

Skar schrieb:
Den ganzen "man spielt eine Rolle"-Kram kann man sich schenken

Ich glaub du hast das Forum verfehlt.. ;)
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Wenn sich Rollenspiel so bewerbe (und das wird auf Verlagwebsites, in Communities usw so getan), dann schließe ich mich aus einem großen Komplex freiwiliig aus: Dem Gesellschaftsspiel.
Aber Rollenspiele sind doch schon IMMER "Gesellschaftsspiele"! Daran bestand auch NIE ein Zweifel!

Die Wikipedia sagt zum Thema Gesellschaftsspiele: Gesellschaftsspiel

Daraus zitiert:
Unter einem Gesellschaftsspiel versteht man ein von zwei oder mehr Personen unternommenen Zeitvertreib zum Zwecke des Vergnügens.
Trifft auf Pen&Paper-Rollenspiele voll zu.

Im Mittelpunkt steht bei diesen Spielen jedoch fast immer der soziale Aspekt des Spielens, die Vergesellung (siehe Gesellschaft).
Genau. Das ist bei Rollenspielen die eigentliche Triebfeder im Gegensatz zu "Solo"-Spielformen.

Merkmale und Mechaniken

Wesentliche Merkmale von Gesellschaftsspielen sind die verwendeten Spielmechaniken, deren Ausstattung, Regelumfang und Zugänglichkeit, Glücksfaktoren, Zielpublikum und andere Charakteristika. Abgesehen von einer Spiel-Klassifikation nach objektiven Kriterien der mathematischen Spieltheorie, die als Abgrenzung zwischen Glück-, Logik- und Bluff-Komponenten interpretierbar ist, lassen sich kommerzielle Gesellschaftsspiele wie folgt aufteilen:

* Brett- und Kartenspiele
o Klassiker (oftmals abstrakt wie Schach, Halma, Backgammon etc.)
o American Games
+ Historische Konfliktsimulationen (CoSims / Wargames)
+ Miniaturenspiele, TableTops (meistens ebenfalls CoSims)
+ Spiele amerikanischen Vorbilds (Risiko, Monsters Menace America), als Abgrenzung zu Eurogames (siehe unten) wird hier seit kurzem von Spielern auch der ironisch überhöhte Begriff Ameritrash benutzt)
o German Games (oft auch Autorenspiele genannt, inzwischen meistens einfach als Eurogames bezeichnet)
+ Kinderspiele
+ Familienspiele
+ Anspruchsvolle Spiele (Imperial, Caylus, Puerto Rico)
+ speziell für ältere Menschen (um)gestaltete Spiele (Seniorenspiele) oder Spielvarianten
o Euro/Amerikanische Hybride (Wallenstein, Perikles)
* Rollenspiele (D&D usw.)
Also für den Laien, der in der Wikipedia nachschaut, stehen Rollenspiele aber ganz klar eingeordnet als GESELLSCHAFTSSPIELE.

Kein Zweifel, Rollenspiele SIND Gesellschaftsspiele.


Wäre aber pen&paper Rollenspiel definitionsmäßig ein Gesellschaftsspiel, dann würde ich micht nicht freiwillig aus dem Markt ausgrenzen.
Du willst damit bestimmt etwas anderes sagen, als Du schreibst. - Rollenspiele SIND DEFINITIONSMÄSSIG GESELLSCHAFTSSPIELE. Das ist ein Fakt.

Damit dürfte ja auch keine "freiwillige Ausgrenzung aus dem Markt" vorliegen.

Woran machst DU denn die von DIR wahrscheinlich so wahrgenommene "freiwillige Ausgrenzung aus dem Markt" fest?

Es wäre von außen nicht einfach separierbar.
Es ist unter der Kategorie "Gesellschaftsspiele" ja auch NICHT separierbar.

Die Abgrenzung findet in UNTERKATEGORIEN statt. Eben in CoSims, Tabletop-Wargames, Brettspielen, oder Rollenspielen.

Also ICH habe meine ersten CoSims in England in normalen Spielwarenläden erstanden. Im selben Regal wie Monopoly stand Third Reich und Fulda Gap. Hierzulande mußte man hingegen SUCHEN, bis man mal einen EXOTEN-Laden fand, der ein CoSim führte - oder gleich in Übersee bestellen.

So ist das eben mit NISCHEN-Produkten - insbesondere mit Nischen-Produkten, die vornehmlich im AUSLAND Verbreitung haben/hatten.

Tipp-Kick ist seit über 89 Jahren ein beliebtes deutsches Fußball-Brettspiel, das in vielen Vereinen wettkampfmäßig in mehreren Ligen gespielt wird. Auch international. - Wie leicht hat es ein US-Amerikaner an all das Zubehör für Tipp-Kick zu kommen? - Eben.

Genaus die "German Games". - Da gibt es halt einige wenige HARDCORE-Hobby-Gamer in den USA, die sich die deutschen Neuerscheinungen kaufen, die Spielregeln schnell übersetzen und diese Spiele dann spielen, weil sie eben engagierte Hobby-Spieler von in den USA wenig verbreiteten NISCHEN-Produkten auf dem Brettspiel-Markt sind.

Pen&Paper-Produkte sind sowohl in den USA wie auch hierzulande NISCHEN-Produkte. - Genauso Nische wie Tipp-Kick.

Der Handel könnte das besser führen, die Verlage könnten es verständlicher bewerben.
Was heißt "besser führen"? - Der Handel will Spiele in KARTONS. Die Rollenspiele, also die KUNDEN(!), wollen aber richtige BÜCHER mit festem Einband, schöner Aufmachung und eben keine 8-Seiten-Falt-Anleitung und Sortiereinsätze für Würfeln und Spielgedöns.

Nur manche Rollenspiele, solche mit mehr Spielmaterialanforderungen als andere (Karten, Figuren, Würfel, Marker, usw.), würden sich überhaupt sinnvoll in einer Box machen. - Und schon bei Quellenbänden, wo NUR der Text interessant ist, wäre eine Box einfach UNFUG.

Wie die Midgard 3 Version zeigt. Midgard 1 und Midgard 2 waren Bücher (in A5 bzw. A5 als Softcover). Midgard 3 war eine unglückliche Chimäre: Es war KEIN Brettspiel, sondern ein ROLLENspiel, welches aber in mehreren Boxen völlig der Spielpraxis zuwiderlaufend geradezu "auseinandergerissen" präsentiert wurde. Für mich die abscheulichste Tat, die man einem Rollenspieltext je angetan hat! - Midgard 4 ist dann wieder zeitgemäß und KUNDENORIENTIERT als Hardcover erhältlich.

Bücher.

Bücher sind DAS Trägermedium für Rollenspielinhalte.

Alles andere ist nur Zubehör.

Und solange sich die Spielwarenabteilungen in den Kaufhäusern nicht in der Lage sehen neben Boxen mit ödem chinesischem Gift-Plastik-Spielzeug von Hasbro eben auch Rollenspiel-BÜCHER zu führen, wird man an der Präsenz von Rollenspielen im "normalen" Spielwarensegment auch nichts ändern können.

Rollenspiele stellen sich zwischen Brettspiel/Kartenspiel/Würfelspiel und Buch dar. Also sollte man - wie es übrigens früher kein Problem war - Rollenspiele über den gängigen Buchhandel beziehen können.

Wo sind die "Rollenspiel-Ecken" bei Gondrom, Hugendubel, Herwig, usw.?

Ich hatte früher meine Midgard-Bücher über eine normale Buchhandlung bezogen. Das war auch überhaupt kein Problem.

Da Rollenspielprodukte vornehmlich in Buchform erscheinen und auch die KUNDEN sie als Bücher wünschen, wäre weniger der normale Spielwarenhandel gefragt, als der Buchhandel. - Vor allem, wenn auch das Zubehör wie Würfel usw. angeboten würde.

Aber: Die Grenzen sind wieder einmal fließend. Manche Rollenspiele sind dazu gedacht mit Miniaturen gespielt zu werden. Und wer sich die Blisterpack-Wände in Miniaturen-Läden anschaut, der wird nicht wirklich erwarten, daß ein Buchladen sich so etwas einrichtet, oder?

Wie sieht es eigentlich mit den Tabletop-Wargames aus?

Die sind ja AUCH ein Nischenprodukt. Und eines das sowohl Bücher (Armeenbücher, Regelbücher), als auch Boxen (Starterboxen) und Zubehör (Würfel, Miniaturen bis zum Umfallen, Szenerie/Gelände, usw.) benötigt.

Tabletop-Wargames finden im normalen Spielwarenhandel auch NICHT statt. - Eben weil auch hier ein SPEZIALISIERTER HOBBY-MARKT mit geringem Volumen vorliegt. - Und das, wo man Miniaturen wenigstens NICHT kopieren kann, während man auf Papier dargebotene Rollenspielregeln scannen oder photokopieren kann, was das Zeug hält, was die Zahl der verkaufbaren Exemplare schmälern wird.


Der Begriff "Rollenspiel" und eine "Rolle spielen" entpuppt sich ja regelmäßig als Falle.
Wieso sollte das eine "Falle" sein?

Es ist doch GENAU DAS, was man beim Rollenspiel die ganze Zeit über TUT!

"Beim Tipp-Kick schießt man einen Polyeder-'Ball' über ein Filz-Spielfeld." - Ist das auch eine "Falle"? Denn das ist ja genau das, was man beim Tipp-Kick tut.

BEIDES, also eine Rolle spielen oder einem Metallspieler auf den Kopp drücken, daß sein "Spielbein" einen Polyeder-Würfel nach vorne schnippt, sind eben die Tätigkeiten, die bei den jeweiligen Spielen den GRÖSSTEN RAUM einnehmen. Alles andere ist nebensächlich oder dient nur der Vorbereitung/Nachbereitung/Buchführung.


Ein "Gesellschaftsspiel (mit besonderen Ansätzen)" sollte die Definition sein, die wir brauchen. Eine hilfreiche Definition.
Das IST doch schon lange die "Definition" für Rollenspiele: Gesellschaftsspiele mit besonderen Ansätzen: nämlich, daß man als besonderer Ansatz in dieser Form von Gesellschaftsspiel ständig dabei ist eine ROLLE ZU SPIELEN.

So wie es jetzt ist fördern wir nur, dass wir eine Randerscheinung bleiben.
Tja, erzähl das mal den Tipp-Kick-Spielern, oder den Echt-Dampf-Eisenbahn-Modellfreunden, oder den Slot-Car-Spielern/-Wettkämpfern.

Warum MUSS denn Pen&Paper-Rollenspiel weg von einer "Randerscheinung" und hin zu Spielverbreitung wie Kniffel, Risiko, Monopoly gelangen?

Pen&Paper-Rollenspiel ist halt eine Spielform, die UMSTÄNDLICH ist. Diese wird auch bei noch so leichtgewichtigen Regelsystemen nicht wesentlich weniger umständlich. - Der KERN dieser Spielform ist nämlich, daß alle Beteiligten in der Lage und Willens sind Texte zu LESEN und im Spiel in eine Rolle zu schlüpfen und diese zu spielen. Das ist anstrengend.

Anstrengender als die HAUPT-KONKURRENZ zum Begriff Rollenspiele: Computer-"Rollenspiele".

Das Computerrollenspiel ist aktuell SYNONYM für den Begriff Rollenspiel geworden.

Wenn ich jemandem sage, daß ich Rollenspiele spiele, dann versteht inzwischen die Mehrzahl der Leute darunter COMPUTER-Rollenspiele. Von Pen&Paper haben manche mal was gehört, aber das sei ja wohl "veraltet". "So hat man doch früher mal gespielt, bevor es das am Computer gab."

Rollenspiele am Computer sind oft KEINE Gesellschaftsspiele. Nur die massiv vernetzten, community-orientierten Spielformen (gerade WoW) sind als Gesellschaftsspiele "in physischer Abwesenheit" der Spielenden einzuordnen.

Rollenspiele im Pen&Paper-Format sind auf den Träger Buch, auf das LESEN der z.T. langen Texte (Harry Dresden Rollenspiel bei ca. 700 Seiten!) angewiesen, um überhaupt spielen zu können!

In der heutigen, lesefaulen, leseungewohnten Zeit stellt somit auch das Einlesen in ein "Nicht-so-ganz-ein"-Rollenspiel wie John Sinclair eine INVESTITION in "Spaß später" dar.

Computerrollenspiele bringen mir "Spaß SOFORT". Pen&Paper-Rollenspiele bringen mir "Spaß VIEL SPÄTER", da ich und auch meine Spieler sich einlesen müssen, da ich Zeit und ORT finden muß, an dem ich alle Spiele beisammen habe, da ich auch noch Spielmaterial besorgen muß (Figuren, Würfel, Karten, usw.) und dann auch noch ein Abenteuer ausdenken oder ein fertiges erwerben und vorbereiten muß. - Ich investiere bei Pen&Paper ENORM VIEL MEHR an Zeit als ich es JEMALS bei einem Computerrollenspiel investieren müßte, um das erste Mal zu spielen.

Und diese Investition bei Pen&Paper-Rollenspielen muß ich WIEDER UND WIEDER erbringen. Für jede Spielsitzung erneut. Und bei jedem neuen Rollenspiel nochmals VON VORNE ANFANGEND! (Gut, das ist bei Computerspielen ähnlich, dauert aber nie so lange und ist nicht mit soviel "Trockenschwimmen" verbunden, wie beim Pen&Paper-Rollenspiel.)

Das ist auch anders als bei Brettspielen. Dort sind die Regeln oft SEHR überschaubar, dafür ist der Wiederspielwert hoch, man hat es nicht einfach "durchgespielt" und braucht ein neues, sondern man kann Jahre, ja Jahrzehnte DASSELBE Brettspiel wieder und wieder spielen (Schach, Go, Tipp-Kick, Diplomacy, usw.).

Ein Rollenspielabenteuer hat man irgendwann FERTIGGESPIELT. - Wie ein Computerrollenspiel, so es nicht die ständig "verlängerten" MMORPGs sind.

Die Geld- und Zeit-Investitionen bei Pen&Paper hören NIE auf! Man muß VIEL reinstecken, um dieses Nischen-Hobby betreiben zu können. - Wie eben auch ein Slot-Car-Fahrer ordentlich Zeit mit seinen Fahrzeugen verbringen muß, um sein Hobby betreiben zu können.

Aus dieser Nische wird ein Hobby wie Pen&Paper-Rollenspiele NICHT rauskommen.

Es wird natürlich grenzwertige Produkte geben, die näher am Buch (Abenteuerspielbücher), näher am Brettspiel (WHFRP 3rd Ed.), näher am Miniaturen-Spiel (D&D 4E) liegen und somit versuchen die entsprechenden NISCHEN-KUNDENSEGMENTE anzugehen. - Aber die KERNPRODUKTE im Pen&Paper-Rollenspielhobby sind und bleiben BÜCHER und Zubehör.

Rollenspiele, die in ein "normales" Brettspiel-/Kartenspiel-Sortiment im "normalen" Spielehandel "passen" könnten, sind solche Spiele, die von den AKTIVEN Rollenspiel-Hobby-Betreibenden eher als grenzwertig, eher als "kein RICHTIGES Rollenspiel mehr" betrachtet werden. - Man gewinnt daher mit solchen Chimären-Produkten nicht nur KEINE NEUE Aktiven für das eigentliche Pen&Paper-Rollenspielhobby, sondern man "befremdet" zudem auch noch die bisherigen guten Kunden und Unterstützer.

Als Hersteller sollte man sich daher SEHR GUT überlegen, was man alles ANRICHTET, wenn man solch einen Weg der Entfremdung von der stabilen KUNDEN-BASIS geht.

Ich kannte Abenteuerspielbücher und CoSims (auch mit Fantasy-Thematik) schon VOR Pen&Paper-Rollenspielen. - Diese "Rand-Produkte", die durchaus manche Überschneidungen in Thematik oder Spielform mit Pen&Paper-Rollenspielen aufweisen, haben mich NICHT für ein Pen&Paper-Rollenspiel interessieren können.

Das kam erst, als ich einen Spielleiter gesehen hatte, wie er in den Pausen in der Schule die ARBEIT INVESTIERT hatte, sich ein Pen&Paper-Rollenspiel zu erschließen. Dann hatte ich mir dessen Regelwerk photokopiert, gelesen und dann haben wir mehr Leute gefunden und dann haben wir gespielt. Und DAS war es dann, was MICH zum Pen&Paper-Rollenspiel-Hobby gebracht hatte. - Vor dreißig Jahren. Ohne Unterlaß.

Es ist das GESELLIGE SPIELEN von fremdartigen, seltsamen, phantastischen ROLLEN in phantastischen, exotischen Welten. - Eben eine BESONDERE Art von Gesellschaftsspiel.

Gesellschaftsspiel mit Rollen, die gespielt werden.

Rollenspiel eben.
 
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Ich möchte auch meinen Senf zu den Fischstäbchen beitragen:

Wenn ich Rollenspiel betreibe, wird das ganze in 3 Kategorien unterteilt.

Kategorie 1: Ich erstelle einen Charakter für ein beliebiges System. Da kann ich mir in einem gewissen Rahmen aussuchen, was ich spielen möchte und gut am Spieltisch rüberbringen kann. Da ich keine politischen oder kriegerischen Charaktere spielen kann / möchte, überlege ich mir, welches Konzept mir in der entsprechenden Spielwelt am ehesten zusagt. Sobald dieses gefunden ist, kommen die Details. Hintergrundgeschichte, Schwerpunkte in der Skillung, Persönlichkeitszüge, individueller Stil, Marotten, Vorzüge, Schwächen, all das bastle ich so zusammen, dass mir der Charakter gefällt und ich ihn glaubhaft darstellen kann. Wenn der Charakter ein friedliebender Bettelmönch ist, dann tötet er keine Räuber, die ihn überfallen wollen. Das würde seinen Prinzipien widersprechen. Ich spiele den Charakter. Aber der Charakter muss mir auch gefallen!

Kategorie 2: Ich erstelle einen Charakter für ein beliebiges System per Zufallsprinzip. Das macht mir mindestens genau so viel Spass, als wenn ich das Konzept selbst erstellen kann. Denn am Ende kommt bei der Zufallsmethode ein Charakter heraus, den ich so zwar nicht unbedingt spielen würde, aber ich darf ihm meine persönliche Note verleihen. Das macht das Ganze so spannend für mich. Plötzlich bin ich ein nihilistischer U-Bootkapitän mit Alkoholproblem im Jahre 4033 auf dem Planeten Galappagos. Soweit so gut. Ich versuche mir nun vorzustellen, wie er in Situation XY handeln würde. Dabei orientiere ich mich an den Dingen, die ich für seine Persönlichkeit erwürfelt habe. Das bedeutet aber nicht, dass ich meine persönlichen Vorlieben da nicht reinfließen lassen darf. Ich spiele also einen Charakter, der ganz anders ist als ich. Aber ich darf ihn mit meinen Ideen und Vorstellungen spielen!

Kategorie 3: Ich leite ein beliebiges System und spiele die NSCs. Dabei orientiere ich mich gerne an Klischees. Ich muss einen Waffenhändler / Söldner / Feuermagier nicht in allen Facetten rüberbringen. Grobe Richtungen reichen da meist völlig aus. Ein Waffenhändler ist oft gerissen, denkt geschäftsorientiert und achtet auf seine persönliche Sicherheit während der Deals. Der Söldner ist an Geld interessiert und wird dafür auch (fast) alles tun. Der Feuermagier ist natürlich ein Gelehrter; nicht jeder Dorfdepp kann Magie benutzen. Dafür muss man studiert haben. Eine lange Zeit. Man kann also erwarten, dass er intelligent und vielleicht auch sehr diplomatisch ist. Der Rest wird improvisiert. Es muss nicht alles hieb- und stichfest sein. Ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit reicht voll und ganz.

Man spielt beim Rollenspiel verschiedene Rollen. Man versucht seinem Charakter Glaubwürdigkeit zu verleihen und lässt seine persönlichen Preferenzen in die entsprechende Rolle einfließen.

So sehe ich das zumindest.
So long!
 
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Rọl|len|spiel, das: spielerisches Hineinversetzen in fremde Rollen - s. Wiktionary

Genau das verstehe ich unter Rollenspiel.
Im engeren Sinne verstehe ich darunter ein Gesellschaftsspiel, in dem Rollenspiel eine wesentliche Rolle spielt.
Ein Rollenspiel-Spiel also - ein Roleplaying-Game.

Also:
- Vater-Mutter-Kind: Rollenspiel
- als "Powerrangers" über den Spielplatz fetzen: Rollenspiel
- intensives Charakterrollenspiel: Rollenspiel
- Quests abackern: ... hnnnnrggghhhh... mmmmmhhhh... nja.... vielleicht, kommt auf die genaue Situation an

Die Grenzen sind natürlich fließend, aber ich würde von einem "Rollenspiel" schon auch ein Mindestmaß an eben diesem, nämlich "Rollenspiel" erwarten.

Man kann bestimmt auch in WoW Rollenspiel betreiben - aber ich würde das Spiel als solches nicht primär als Rollenspiel sehen, sondern eher als Echtzeit-Taktik.
 
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Man kann bestimmt auch in WoW Rollenspiel betreiben - aber ich würde das Spiel als solches nicht primär als Rollenspiel sehen, sondern eher als Echtzeit-Taktik.

Out of Character
Ja, kann man. Dafür gibt es extra Rollenspiel-Server. Leider laufen dort auch etliche Leute herum, die gar nicht wissen, was Rollenspiel ist und überhaupt nicht wissen, warum sie von allen Rollenspielern dort extrem schief angeguckt werden, wenn sie mitten beim Lagerfeuerplausch in die Runde platzen und schreien: "Wo gibt es das Questitem XYZ?!?!?!?"
An sich ist das Rollenspiel dort nur cool, wenn man entsprechende Leute dafür hat. Wir hatten mal eine Rollenspiel-Piratengilde auf einem Server. Das war extrem spaßig. Allerdings hat mich WoW nach 6 Monaten ziemlich angeödet und ich habe meinen Account samt aller Charaktere an einen Kumpel verschenkt.
Wenn es um Rollenspiel geht, bleibe ich beim guten alten P&P!
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Das ist auch anders als bei Brettspielen. Dort sind die Regeln oft SEHR überschaubar, dafür ist der Wiederspielwert hoch, man hat es nicht einfach "durchgespielt" und braucht ein neues, sondern man kann Jahre, ja Jahrzehnte DASSELBE Brettspiel wieder und wieder spielen (Schach, Go, Tipp-Kick, Diplomacy, usw.).Ein Rollenspielabenteuer hat man irgendwann FERTIGGESPIELT. - Wie ein Computerrollenspiel, so es nicht die ständig "verlängerten" MMORPGs sind.
Man kann auch über Jahre und Jahrzehnte das selbe Rollenspiel spielen. Und, wie es mir meistens passiert, von Brettspielen enorm schnell angeödet sein.


Die Geld- und Zeit-Investitionen bei Pen&Paper hören NIE auf! Man muß VIEL reinstecken, um dieses Nischen-Hobby betreiben zu können. - Wie eben auch ein Slot-Car-Fahrer ordentlich Zeit mit seinen Fahrzeugen verbringen muß, um sein Hobby betreiben zu können.
Man könnte theoretisch nach einem Grundbuch und einem Satz Würfel aufhören. So wie man theoretisch auch nach der Anschaffung einer Konsole und eines Spieles aufhören könnte. Praktisch passiert das zwar wahrscheinlich enorm selten, aber es wäre ohne weiteres möglich.

Etwas anderes ist das bei Spielen mit sich ständig verändernden Spielumgebungen wie MMOs oder TCGs, bei denen man die Erweiterungen mitmachen muss oder irgendwann in keinen Raid und auf kein Turnier mehr gelassen wird.
Rollenspiele an sich sind eher statisch. Wie Brettspiele. Und Offlinecomputerspiele. Die haben was Spielverhalten und Aufwand angeht mehr gemein als du vielleicht denkst.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Man kann auch über Jahre und Jahrzehnte das selbe Rollenspiel spielen.
Spielst Du dann tatsächlich über Jahre hinweg DASSELBE Szenario?

Oder hat nicht doch in JEDER Spielsitzung NEUER INHALT geboten zu werden? - Und wer bereitet den dann vor, oder auch nach (um die Kontinuität im Kampagnenspiel zu gewährleisten)?

Ein Brettspiel habe ich schnell DURCHGESPIELT. - Und ich kann, sogar mit denselben Spielern, DASSELBE Spiel gleich nochmal spielen! Und sogar ohne jeglichen Spaß- oder Unterhaltungs-Verlust!

Wie oft spielst Du mit DENSELBEN SPIELERN hintereinander DASSELBE Szenario im Rollenspiel?


Man könnte theoretisch nach einem Grundbuch und einem Satz Würfel aufhören.
Du hast überlesen, daß ich auch die Investition an ZEIT aufgeführt habe.

Selbst mit einem einzigen Grundbuch und ein paar Würfeln, wird man für jede neue Sitzung ZEIT in Vorbereitung, Nachbereitung und natürlich Spielzeit (und, da es ja Präsenzspiele sind, auch FAHRTZEIT und Zeit wie auch Geld für das Einkaufen von Knabberkram, Getränken, usw.) aufbringen müssen.

Mehr noch als der Geld-Aufwand für neue Rollenspielprodukte schlägt der ZEITAUFWAND für die BEREITMACHUNG dieser Produkte zum eigentlichen Spielen zu Buche.

Wem die Zeit mal infolge Berufs und Familie etwas knapper geworden ist, der merkt schnell, daß es NICHT am Geld liegt, sondern an den STUNDEN, die man sich freihalten muß, um für seine Gruppe die nächste Spielsitzung vorzubereiten.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Du hast überlesen, daß ich auch die Investition an ZEIT aufgeführt habe.

Selbst mit einem einzigen Grundbuch und ein paar Würfeln, wird man für jede neue Sitzung ZEIT in Vorbereitung, Nachbereitung und natürlich Spielzeit (und, da es ja Präsenzspiele sind, auch FAHRTZEIT und Zeit wie auch Geld für das Einkaufen von Knabberkram, Getränken, usw.) aufbringen müssen.

Mehr noch als der Geld-Aufwand für neue Rollenspielprodukte schlägt der ZEITAUFWAND für die BEREITMACHUNG dieser Produkte zum eigentlichen Spielen zu Buche.

Wem die Zeit mal infolge Berufs und Familie etwas knapper geworden ist, der merkt schnell, daß es NICHT am Geld liegt, sondern an den STUNDEN, die man sich freihalten muß, um für seine Gruppe die nächste Spielsitzung vorzubereiten.
Das habe ich nicht überlesen. Ich habe es nur nicht beachtet, da ich die Zeitinvestition als Feature, nicht als Bug sehe. Mir machen Vorbereitung und Recherche tatsächlich Spaß und es ist für mich der Teil des Hobbys, den ich auch alleine genießen kann. Da du da offenbar grundsätzlich anderer Ansicht bist, sehe ich nicht dass sich eine Diskussion lohnen würde.

Die beiden angesprochenen Dinge, die Varianz und die Möglichkeit, sich recht tiefgehend mit der Materie zu befassen sind m.E. integrale Bestandteile des P&P. Keine Hindernisse.
Die Leute, die prinzipiell keine Rollenspiele spielen wollen weil sie dafür etwas lesen müssen, sind denke ich etwa so zahlreich wie die Leute, die bei Büchern grundsätzlich auf die Verfilmung warten. Es mag sie geben, aber es sind wohl nicht sehr viele.
Das größere Problem ist eben die Bekanntheit.
Die ja von so manchem Rollenspieler auch aus falscher Scham, oder dem Bedürfnis ein besonders elitäres Hobby zu haben, nicht eben vergrößert wird.
 
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Is' ja auch richtig so. Aber im Prinzip spielste doch nur 'nen Typen, der gar nicht anders kann, als sich aus der Summe deiner Erfahrungen und Eigenschaften zu bedienen. Womit dann ja doch irgendwie im Kern immer der kleine URPG mit dabei ist.
Natürlich wird es schon rein logisch nicht ganz einfach, etwas zu tun, das man gar nicht tun kann :p aber es ist noch mal ein Unterschied, ob ich "mich" Spiele in einer Anderen Welt, bzw. eine "tolle, idealisierte version von ich" oder ob ich mich meiner erfahrung, menschenkenntniss und kreativität bediene, um eine ganz andere Figur darzustellen.

Daher: spielst du dich selbst, deine mutter ey!
 
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Der Unterschied ist nicht so groß, wie du's gern hättest. :D
 
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Zu Rollenspielen hab ich bisher im Forum ja recht wenig gesagt, aber ich denke ich versuchs hier mal...

Erstmal was zu mir.
Wie man an meiner Forenaktivität sieht, bin ich eher Brett- (Karten) und Tabletop-Spieler als Rollenspieler.
Dabei war ein Rollenspiel sogar eines der ersten Spiele mit etwas komplexeren Reglen dass ich in der Hand hatte und das mich fasziniert hat. (Damals die DSA1 Grundbox meiner großen Schwester)

Damals war ich allerdings eh zu jung, also wurde das ganze erstmal vergessen, dann kam irgendwann Magic und damit auch das Rollenspiel zurück. (Als Magic Spieler hält man sich oft in Läden mit Rollenspielen auf..)

Das endete in einer DSA1 und später DSA3 Runde.
Es war damals ganz spaßig, aber hier zeigte sich schon die große Hürde des Rollenspiels:
Jeder Spieler sollte die Reglen einigermaßen können, sich über seinen Charakter Gedanken machen und auch die ganze, meist doch ziemlich lange, Spielrunde bei der Sache bleiben ohne an einem Tisch voller Freunde in OT Gespräche zu verfallen.

Es ging aber irgendwie, ich war froh überhaupt mal ein P&P zu spielen und hoffte das die Runde mit mehr Spielabenden immer besser werden würde.
Wurde sie nicht, sie löste sich irgendwann auf.

Danach war P&P erstmal wieder weg, bis mir ein Cyberpunk Regelwerk in die Quere kam.
Mit CP stellte es sich dann für mcih heraus, dass es sehr viel schwerer ist so etwas zu leiten als eine DSA Runde.
Man musste viel mehr improvisieren, die Motivation der Chars war nicht mehr so einfach.
Irgendwann wurde das ganze nur ncoh zu einer Qual, die Spieler bauten nur Scheiße, hatten kein Interesse am Plot, kannten weder Regeln noch Hintergrund.
In der nächsten CP Runde, mit anderen Leuten, einige Zeit später, lief es ähnlich.

Zwischenzeitlich war ich nochmal in einer sehr merkwürdigen Gruppe zugast, die nach eine selbstgeschreibenen System irgendwas verwirrtes mit Drachensteinen spielte.. oder so...
In diese Runde hatte ich eigentlcih, sagen wir, Hoffnungen gesetzt, vorher hatte ich ja immer nur mit anderen P&P Anfängern gespielt.
Naja, ehrlcih gesagt war es schlechter als alles was ich als kompletter Anfänger in meiner DSA Runde gemacht hatte. Die Chars wurden nciht mal durch Klisches dargestellt, sondern einfach fast gar nicht, hätte man alles aufgeschrieben wäre es eine sehr trockene Inhaltsangabe einer Fantasygeschichte geworden.
Entäuschend.

Darauf folgten noch DSA, D&D, weitere CP2020, Cthulhu und Dark Heresy Runden.

Alles das gleiche.
Abenteuer nicht gut vorbereitet, Spieler geben sich keinerlei Mühe ihre Chars auch mal zu verkörpern, teilweise hält sich nicht mal der SL an den Hintergrund, die Plots platter und durchschaubarer als in jedem Groschenroman.
In den Runden, wo ich Leiten sollte war es unheimlich viel Arbeit einen Plot auszuarbeiten, den dann bei der Spielrunde doch keinen mehr interessierte, weil lieber irgendwas "lustiges" gemacht wurde.
Allgemein störte mcih glaub ich an allen Runden in denen ich war das viel zu viel gelacht wurde, kein Spieler bemühte sich darum sich das erzählte zu visualisieren, durch Regelunkentnis wurde alles noch schlimmer, da ständig jemand in Büchern blättern musste, die Kämpfe zogen sich ohne Ende...

Zusammenfassung für alle die das da oben nciht lesen wollten:
Ich mag Rollenspiele.
Ich lese gerne Regelwerke, ob TT, Gesellschaftsspiel oder Rollenspiel.
Ich wurde von jeder Runde enttäuscht.
Ich glaube nicht das ich nochmal eine GUTE Runde P&P haben werde.
Trotzdem werd ich es immer mal wieder probieren wenn sich die Gelegenheit bietet.

Und DARUM sind Rollenspiele nichts für den "Mainstream":
- Es schadet dem Spiel imho wenn man ZU "gesellig" dabei ist. ( OT Gespräche etc.)
- Es erfordert von mindestens einem SEHR viel Vorbereitung. (und Diese Mühe wird eigentlich nie geschätzt)
- Wenn man nicht zufällig in der Gegenwart in unserer geographischen Region spielt, erfordert das Spiel von allen Teilnehmern vorbereitung über den Hintergrund der Welt.
- Diese Vorbereitung muss allein bewerkstelligt werden.

Diese ganzen Dinge und noch einige mehr (die sich beseitigen lassen, wie z.B. lange, komplizierte Regelwerke) machen "echte" Rollenspiele einfach ungeeignet für den Massenmarkt.
Kein durchschnitts Mensch bekommt eien vernünftige Spielrunde zusammen wenn er sich z.B. das aktuelle DSA Grundregelwerk besorgt, sich kurz einliest und dann mal ein paar Freunde zu seinem neuen Gesellschaftsspiel einläd.
Jedenfalls kann ich mir das nicht vorstellen.
Nichtmal mir ist es ja möglich eine gute Runde zusamemn zu bekommen und das obwohl ich wohl eine deutlich höhere Bereitschaft habe zu lesen und Zeit zu investieren als der "Durchschnittstyp". (und das obwohl ich grade zu umgeben bin von Tabletopern und Leuten die kein Problem haben 8-14 Stunden Twilight Imperium zu zocken etc.)

ähm ja.. soweit dann meine 2 Cent... das mit dem auf den Punkt kommen üb ich nochmal ;)
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Das klingt irgendwie nicht, als würdest du Rollenspiel als Gesellschaftsspiel begreifen. Solltest du aber vielleicht. Dann hättest Du mehr Spaß. So scheitert es zwangsläufig an deinen hohen Ansprüchen.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Ja, genau das hab ich auch schon oft gedacht...

Also nimmst du mir quasi die letzte Hoffnung das mein Anspruch an P&P je erfüllt werden kann?

Denn wenn mich das Spiel nicht mit reißt, ich (und die Gruppe) sich nicht in die Story wirklcih hineinversetzt, dann muss ich sagen das ich jeder Zeit ein Brettspiel oder Tabletop vorziehe.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Nur dass du bei Tabletops und besonders bei Brettspielen in dem was du tust sehr viel festgelegter bist. Und schneller alles gesehen hast.
Am P&P mag ich jedoch gerade, dass ich spielen kann, worauf ich gerade Lust habe, und mich wesentlich mehr damit beschäftigen kann. Es gibt keine festgelegten Spielziele und die Bahnen, in denen ich agieren kann, sind wesentlich weiter.
Gleichzeitig verwechsele ich es aber eben nicht mit einer Theater-AG. Ich habe keine besonders hohen Ansprüche an Story oder Charakterspiel. Wenngleich ich selbst mir oft viel Mühe gebe. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die anderen auch einfach Menschen sind, die sich in ihrer Freizeit mit ihren Kumpels treffen. Und so verhalten sie sich. Sie sind keine Schauspieler, und Rollenspiel ist nicht ihr Job.
Bei einem Filmabend erwarte ich ja auch nicht, dass alle stundenlang konzentriert die Filme schauen und sich bestenfalls Notizen machen. Und beim Billiardspielen erwarte ich auch nicht, dass alle konzentriert Billiard spielen ohne nebenbei zu scherzen und zu albern. Wenn ich so etwas wollte, wäre ich in entsprechenden Vereinen oder würde es professionell betreiben.
Rollenspiel ist aber zufürderst ein Spiel. Mit Freunden. Also wundere ich mich nicht, wenn meine Freunde sich verhalten, wie bei einem Spieleabend.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Im Rollenspiel bin ich auch im Setting festgelegt, das bin ich im Tabletop auch.

Wenn ich z.B. eine Kampagne beim Tabletop Spiele kann ich da auch vieles machen, je nach System halt.

Mordheim und Necromunda spielen ja auch mit kleinen Gruppen von Chars, die entwickeln sich weiter, bekommen Fertigkeiten usw.
Die Kampagne selbst hat auch kein festes Ziel, das kann sich jeder selbst setzen, oder es wird vorher etwas gesetzt.
Ob das jetzt beim stumpfen "ich gewinne X Schlachten" bleibt ist dann ja Entscheidung der Spieler.

Ich hab im TT sehr viele schöne Kampagnen gehabt, großteils mit einer Menge Story zwischen den einzelnen Spielen.
Da gehen die Möglcihkeiten auch von gewaltigen Massenschlachten (Epic) über Kommandomissionen mit Geislbefreiungen (Infinity), See Schlachten (Uncharted Seas) zu Luftschlachten (Aeronautica).
Grade Infinity oder Mordheim leben von guten Missionen mit Story bzw. einer gut erzählten Kampagne, interaktion zwischen den eigentlichen Spielen.

Beim Rollenspiel scheine ich ja auch schon alles gesehen zu haben, oder besser gesagt zuviel gesehen das es für viele schwer ist die Spielwelt im Kopfkino zu sehen.
Klar sind wir keine bezahlten Schauspieler, und klar hat jeder seinen Job, aber ich arbeite auch und habe diesen Anspruch und meine zumindest ihn ansatzweise umsetzen zu können. (als Spieler zumindest)

Mh, naja , jetzt bin ich aber glaub ich schon zuviel Offtopic hier im Thread...

Meine Feststellung bleibt: Rollenspiele (erst recht wie ich sie mir wünschen würde) sind nicht für den Massenmarkt, egal wie man es anstellt.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Kann ich im Tabletop einen Rückzug vortäuschen um dann in den Morgenstunden des nächsten Tages von den Bergen aus das Lager anzugreifen?
Kann ich im Tabletop einem direkten offenem Konflikt ausweichen und mich auf das unterbrechen der Versorgungslinien beschränken?

Kann es sein das irgendwie so gut wie nichts was große Heerführer ausmacht in einem Tabletop umsetzbar ist?
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

In einer Kampagne ja.

Der Trick ist es, nciht die einzelne Schlacht zu sehen.
In einer Kampagne kannst du sehr wohl in einer Schlacht einen Rückzug machen und an anderer Stelle zuschlagen.
Das Spiel beschränkt sich dann nicht mehr auf die Spiele am Tabletop Tisch sondern ein großer Teil des Spiels ist die Planungsphase der Kampagne in der man die Truppen auf der Kampagnenkarte organisiert und Befehle gibt.

(Ich hab zufällig selbstgeschriebene Reglen hier liegen die einen interplanetaren Konflikt von den Raumschlachten, über Luftkampf bis zu Bodenschlacht und kleinen Kommandomissionen abbilden kann.. .leider noch ungetestet...
:rolleyes: )

Ich hab aber z.B. schonmal eine reine Raumschlachten Kampagne gemacht, in der war genau das alles auch möglich.
Ok , Versorgung der Flotten mit Treibstoff, Nahrung, Muni wurde nciht berücksichtig, man konnte aber die Planeten des Gegner mit kleinen Überfallflotten plündern und so die Ressourcen für Reparaturen oder neue Schiffe verweiger. Genauso konnte man Schlüsselpositionen im System erobern und diese dann befestigen. (Raumminen, Geschütze im Orbit etc.)

Es gab sowohl Piratenvölker, welche von versteckten Basen aus agierten und eigentlich keine Planeten selbst eroberten, als auch Imperiale Völker, welche nur darauf aus waren mehr planeten zu unterwerfen. Die Art des Planeten konnte auch verändert werden, so konnte man (je nach Volk, passend zum Hintergrund des Spiels) Welten zu Sklaven Arbeitswelten umwandeln, die Welt demokatisieren die Ressourcen der Welt ausplündern oder direkt den Planeten leer fressen bis er nur noch ein lebloser Gesteinsbrocken im All war.

Direkt nochmal auf deine Beispiel:
Angriff im morgengrauen entfällt auf Grund von Weltraum irgendwie, sorry ;)
Ich kann aber, da alle Befehle an Flotten gleichzeitig verdeckt gegeben werden und keiner weiß in welcher Flotte wieviele Schiffe sind sowohl Angriffe über die Mitte oder die Flanke vortäuschen als auch "im Morgengrauen" (=unerwartete Zeit)
angreifen. (Es gab eine Berechnung zur Bestimmung welche Flotte wann in welchem System ist, so das man längere oder kürzere Wege wählen konnte, so das man evtl. erst dann im gegnerischen System ankam wenn seine Hauptflotte unterwegs war um eine andere Welt zu plündern)

Mit den gleichenM itteln kann ich auch "Versorgungslinien angreifen"
Ich teile meine Flotte in viele kleine Flotten und fliege in jedes seiner Systeme mit einem plündern Befehl.
Treffe ich unterwegs eine Flotte die zu mir will kann ich immer noch ausweichen und meinen Weg fortsetzen, ob er mich dann verfolgt ist eine andere Sache. Erfolg der Aktion dürfte sein das ich die meisten seiner Planeten plündere und er so keine Ressourcen mehr hat. Dafür verliere ich evtl. eine wichtige Welt die er mit seiner Hauptflotte einnehmen konnte, da meine Flotten alle mit plündern beschäftigt waren.
 
AW: Beim Rollenspiel spielt man eine Rolle / verkörpert eine Spielfigur ...

Morgengrauen" (=unerwartete Zeit)
Eigentlich war der Gedanke eher...im Morgengrauen....und die Sonne im Rücken...

Aber ich bezweifle ARG das Tabletop all das kann was Rollenspiel kann. Vor allem weil NICHT alles vorhersehbar ist.
 
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