Kirchenzehnt in den Städten

Tjorne

kaCHUNK!
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Weiß jemand, wie der Kirchenzehnt in den Städten eingetrieben wird?
Ich hab leider den Codex Urbanis nicht, vielleicht steht da ja was drin?

Beutereiter kann ich mir nur schwer vorstellen, und so ganz freiwillig wird der Zehnt ja dann doch meist nicht gezahlt, soweit ich weiß.
Müssen Stadtbewohner etwa keinen Zehnt zahlen? Dann frag ich mich, warum überheupt noch Leute, die Kinder haben oder Kinder haben wollen, auf dem Land leben... die Schollengebundenheit gibt es ja soweit ich weiß nur in extremen Krisenzeiten.
 
AW: Kirchenzehnt in den Städten

Beutereiter kann ich mir nur schwer vorstellen, und so ganz freiwillig wird der Zehnt ja dann doch meist nicht gezahlt, soweit ich weiß.

Warum sollte der Zehnt nicht freiwillig bezahlt werden? Erstens ist es ja eine heilige Pflicht, zweitens ermöglicht es dem eigenen Kind ein von materiellen Sorgen befreites Leben im Schoße der Kirche, inklusive unbegrenzter Aufstiegsmöglichkeiten. So mancher Kardinal oder Templer-General hat als Zehnt-Kind angefangen!

Außerdem rechnet eh kein Mensch ernsthaft damit, dass er alle seine Kinder bis ins Erwachsenenalter durchbringt. Und da ist "darf in materieller Sicherheit der Kirche dienen" doch die angenehmere Alternative zu "ist elendig an einer Lungenentzündung verreckt".
 
AW: Kirchenzehnt in den Städten

Naja, da widerspricht ja schon die Beschreibung der Beutereiterrotten z.B. im GRW, wenn gesagt wird, dass sie heimlich kommen, die Leute einschüchtern, schnell verschwinden usw.
 
AW: Kirchenzehnt in den Städten

Naja, da widerspricht ja schon die Beschreibung der Beutereiterrotten z.B. im GRW, wenn gesagt wird, dass sie heimlich kommen, die Leute einschüchtern, schnell verschwinden usw.

Das haben sie wohl nur in Gegenden nötig, die eh schon rebellisch sind - soll es ja auch geben. ;)
Im Raphaeliten-QB ist glaub ich diese Beschreibung einer Beutereiter-Tour samt unterschiedlicher Reaktionen der Leute je nach Gegend drin.
 
AW: Kirchenzehnt in den Städten

Die Städte unter angelitischer Herrschaft - und nur diese kommen ja für den Kirchenzehnt überhaupt in Frage (Ketzerstädte geben keinen Zehnt!) - haben doch ALLE einen höheren Kirchenvertreter als Oberhaupt, samt dortigem Kloster mit Templer-Truppe, ggf. eigenen Engels-Scharen und - für die Dörfer im Umfeld - zugeordneten Beutereitertrupps.

Beutereitertrupps laden ja ihre eingesammelte Fracht an Kirchenzehnt bei den kirchlichen Niederlassungen des Ordens, für den sie eintreiben, in den Städten ab. Von dort wird der Teil des Zehnts, der für die Himmel bestimmt ist, weitergeleitet, andere Teile verbleiben beim Bischofssitz oder im Stadtkloster zur Ausbildung.

Den Zehnt in der Stadt selbst werden die städtischen Kirchenvertreter schon stets selbst eintreiben. Dazu braucht es keine Beutereiter und auch nicht deren Nachts-und-Heimlich-Vorgehensweise. Schließlich WOLLEN die Menschen ja in der Stadt leben, weil die Stadt Sicherheit und Wohlstand verheißt. Auf dem Land könnten die Bauern auf die Idee kommen sich in schlecht zugänglichen Regionen zu verstecken, ihre Kinder wegzubringen und erst nach Überschreiten des zehntfähigen Alters wieder herzuholen. Damit das nicht passiert, greifen die Beutereiter so trickreich und so brutal zu.

In den Städten gibt es jedoch eine große Nähe zur kirchlichen Herrschaftsmacht (die ja die Schutzmacht der Stadt darstellt - wie gesagt: Das sind ALLES KIRCHENSTÄDTE!). Dort könnte der Zehnt also auch ggf. durch die "blockwart-artigen" Pater oder Mater der jeweiligen Wohnviertel zur Auswahl zu festen Zeitpunkten im Jahr zusammengerufen werden, so daß kirchliche Beamte, z.B. Electi in Ausbildung, hier die Geeigneten wählen können.

Ich hab leider den Codex Urbanis nicht, vielleicht steht da ja was drin?
Der Codex Urbanis ist übrigens für den Kirchenzehnt das FALSCHE Buch, da dieses über die KETZER-Städte, die siechen Sündenpfuhle der Schrottbarone und ihrer Handlanger handelt. - Von denen treibt die Kirche erst nach einer "Befriedung" und Angliederung an das Angelitische Europa den Zehnt ein, und dann auf die übliche Weise.

und so ganz freiwillig wird der Zehnt ja dann doch meist nicht gezahlt, soweit ich weiß.
Das kommt darauf an. - Eine stark gläubige Gemeinschaft, egal ob auf dem Land oder in der Stadt, wird der Kirche ihren Anteil geben. Freiwillig und mit Lobgesängen auf Gott, den Papst und die Engel. - Außerdem sind viele Städte überbevölkert und Nahrungsmittel knapp. Da ist ein Esser weniger in der Famile gleichbedeutend mit mehr für den Rest. Zudem gibt es ja KEINE VERHÜTUNGSMITTEL und die Leute werden angehalten soviel zu ficken, wie es die Kondition hergibt, um die Erde wieder zu bevölkern. - Ein Kindermangel dürfte da eher nicht feststellbar sein.

Dann frag ich mich, warum überheupt noch Leute, die Kinder haben oder Kinder haben wollen, auf dem Land leben... die Schollengebundenheit gibt es ja soweit ich weiß nur in extremen Krisenzeiten.
Zum einen: Keine Verhütung, aber Ficken WOLLEN und SOLLEN. Das gibt jede Menge Kinder, wo immer Menschen leben. - Auf dem Land lebt man GERNE, weil man dort wenigstens regelmäßig was zu ESSEN hat, was in den Städten nicht so sicher ist.

Zudem: Die Angelitische Welt steckt doch MITTEN IN EXTREMSTEN KRISENZEITEN!

Ist Dir das entgangen?

Krieg gegen Aufständische, Ketzerhorden, Schrottbarone, Briten, Morlocks, und was sonst noch. - KRIEG gegen übermächtige Traumsaat-Armeen, gegen Terror-Kultisten, Versuchte, Infiltratoren, usw. - Kalter KRIEG der einzelnen Ordensgebiete untereinander (bisweilen auch mal etwas wärmer werdend). - KAMPF ums Überleben der Menschheit, die von allen Seiten sich selbst zum Feind wird, von Traumsaat bedroht ist, und von Naturgewalten und übernatürlichen Gewalten wie den Fegefeuern bedroht wird. Krankheiten, echte Epidemien, Siechtum, Hunger, Ernteverluste, übervölkerte Städte am Zusammenbruch, Umweltgifte, Parasiten (natürliche und Traumsaat), Sektierer, durchgeknallte Kultisten, knallhart berechnende Terroristen, under-cover operierende Agenten aller Seiten, KRIEG, KRIEG, KRIEG, - und Tod, wohin man blickt.

Die Reiter der Apokalypse sind fleißig unterwegs im Rest der noch nicht von Fegefeuern versengten und vergifteten Welt.

"Extreme Krisenzeiten"? Das ist der ALLTAG bei Engel.
 
AW: Kirchenzehnt in den Städten

@Zornhau:

Wenn ich Dich richtig verstehe, führen die Patres und Matres in den einzelnen Stadtgemeinden also Buch z.B. über initiierte Kinder (bzw. wenn sie keine Ramieliten sind, haben sie das alles im Kopf) und sagen dann den Steuereintreibern, wenn die Fragen, wer wieviele Kinder hat im fraglichen Alter. Das entspräche ja indetwa den Büchern, die heute auch in Gemeinden geführt werden... stelle ich mir nur ohne Schrift etwas schwieriger vor. Was passiert denn, wenn ein Steuereintreiber an der Tür klopft und niemanden / keine Kinder vorfindet? Kommt die Garde / Templer und sucht die Kinder? Sagt der Pater nach der nächsten Predigt: Du Du? Oder kommen gleich ein paar Engel und machen das Haus platt?

Dass die Menschen in der Stadt leben _wollen_, weil das Sicherheit und Wohlstand verheißt, aber auf dem Land leben _wollen_, weil sie da regelmäßig zu Essen haben, klingt irgendwie widersprüchlich...
Aber ich nehme an, das ist eher so gemeint, dass man sich das geringere Übel aussuchen kann: Sicheres Essen, aber keine Sicherheit und kein über Essen hinausgehender Luxus auf dem Land oder halbwegs Sicherheit, etwas Luxus (wie spezialisierte Handwerker etc.), aber unsichere Nahrungsversorgung in der Stadt.

Dass alle, die in der Stadt leben, Kinder an die Kirche loswerden wollen, bezweifle ich. Viele Eltern lieben ihre Kinder und wollen sie bei sich haben, das wird sich wohl kaum grundlegend geändert haben. Auch wenn man viele Mäuler zu stopfen hat, gibt es sichelich auch einige, die Hunger in Kauf nehmen. (Zumal die Leute ja auch nicht blöd sind. Es mag noch so viel Propaganda für das Kinderkriegen geben, wenn ich weiß, dass ich hinterher hungern muss, überlege ich mir _vorher_, ob ich das will. Wenn ich mich dann dafür entscheide, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit drastisch, dass ich hinterher froh bin, wenn ich die Kinder wieder loswerde.)
Die Städte sind ja auch nicht alle schon ewig in kirchlicher Hand (wie Du schon geschrieben hast). Die relativ neu eroberten sind vielleicht noch nicht so kinderreich und nicht so eingeschworen auf die Kirche, so dass ich da nochmals weniger Verlangen sehe, Kinder loszuwerden.

Ansonsten: Dass es ein permanenter Kriegszustand ist, bezweifle ich nicht, aber ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass Schollengebundenheit nicht die Regel, sondern die Ausnahme ist.:nixwissen:
 
AW: Kirchenzehnt in den Städten

Wenn ich Dich richtig verstehe, führen die Patres und Matres in den einzelnen Stadtgemeinden also Buch z.B. über initiierte Kinder (bzw. wenn sie keine Ramieliten sind, haben sie das alles im Kopf) und sagen dann den Steuereintreibern, wenn die Fragen, wer wieviele Kinder hat im fraglichen Alter.
Du denkst zuviel. - Wenn es an der Zeit ist, den Zehnt einzutreiben, kommt ein Kirchenbeamter mit ein paar Templern oder Beutereitern ins betreffende Stadtviertel. Der dortige Pater KENNT ALLE Ansässigen dort. Er läßt die Kinder zusammentreiben, die halbwegs in die Altersspanne für den Zehnt fallen könnten (egal wie alt die wirklich sind - daher kommen auch mal zu junge oder älter, jünger wirkende Kinder in den Zehnt). - Und aus diesen Kindern werden die für den Zehnt ausgewählt, abtransportiert, und gut ist es bis zum nächsten Jahr.

Das Zusammentreiben der Kinder des eigenen Zuständigkeitsbereichs ist eine der Routine-Aufgaben der Pater und Mater und geht ganz einfach. Es gibt kein Melderecht, keine durchgängigen Kirchenregister. Die allermeisten Pater und Mater (selbst der Ramieliten) können nicht lesen und schreiben, und müssen das für ihre Arbeit auch nicht können.

Dass die Menschen in der Stadt leben _wollen_, weil das Sicherheit und Wohlstand verheißt, aber auf dem Land leben _wollen_, weil sie da regelmäßig zu Essen haben, klingt irgendwie widersprüchlich...
Dann schau Dir mal die aktuellen Prozesse der Landflucht und städtischen Verelendung in Südamerika, Afrika, und - besonders krass - China an. - Das ist NICHT widersprüchlich, sondern eine normale menschliche Entscheidung.

Wenn ein Dorf nach dem Anderen von Traumsaat bedroht ist bzw. sogar vernichtet wurde, dann strömen die Menschen in die Städte (warum ist gerade wohl Nürnberg, Sitz der Gabrieliten, so krass übervölkert?).

In den Städten (auch mancher Schrottbarone) herrscht Nahrungsmangel, Essensrationierung, Dreck, Seuchen, Elend. Dafür gibt es aber auch Arbeit, Behausung, und TRUPPEN, die vor den allgegenwärtigen Feinden Schutz bieten.

Hier könntest Du gerne mal MEHR denken.

Viele Eltern lieben ihre Kinder und wollen sie bei sich haben, das wird sich wohl kaum grundlegend geändert haben.
Ja. Genauso wie die Eltern in Thailand ihre Kinder lieben, die sie an Bordellbesitzer verkaufen. Oder die Eltern in Indien, die ihre Kinder an Steinbruchbesitzer verkaufen. Oder ...

Du denkst von einem modernen, deutschen Standpunkt aus. Von einem Deutschland, wo Kinder SELTEN sind, wo es viel weniger Kinder gibt, und viel mehr Überfluß. - Die "Liebe" der Eltern zu ihren 12 oder 14 Kindern sieht anders aus in Ländern, wo die Alterspyramide noch eine Pyramide ist.

Die Städte sind ja auch nicht alle schon ewig in kirchlicher Hand (wie Du schon geschrieben hast). Die relativ neu eroberten sind vielleicht noch nicht so kinderreich und nicht so eingeschworen auf die Kirche, so dass ich da nochmals weniger Verlangen sehe, Kinder loszuwerden.
Die allermeisten Städte, die zur Zeit des Rollenspiels Engel in Händen der Kirche sind, befinden sich seit JAHRHUNDERTEN in Händen der Kirche. - Nur in den wenigen, erst vor kurzem eroberten Städten ist die angelitische Kultur noch nicht angekommen, sondern wird als Kultur der Sieger mit Feuer und Schwert verbreitet. - Unter welchen Verlusten bei der Bevölkerung steht ja in den diversen Ordensbüchern zu lesen. - Wer da übrigbleibt, der ist ein MUSTERGÜLTIGER neubekehrter Angelit. Die spuren. Da schießt keiner quer!

Ansonsten: Dass es ein permanenter Kriegszustand ist, bezweifle ich nicht, aber ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass Schollengebundenheit nicht die Regel, sondern die Ausnahme ist.:nixwissen:
Was Du auch immer unter "Schollengebundenheit" verstehen magst. - ALLES LAND gehört der Kirche. Die Leute, die darauf arbeiten dürfen, arbeiten unter dem Neo-Feudalismus-Wirtschaftssystem. Wie freizügig die Landbevölkerung wirklich ist, hängt von der Präsenz an Kirchentruppen in der jeweiligen Region ab. - Ramielsland ist z.B. wesentlich dünner mit Klöstern bestückt, so daß hier eine höhere, unauffällige Mobilität gegeben sein wird, als im dichter bestückten und rigider regierten Michaelsland.

Eine "Schollengebundenheit" an sich gibt es aber nicht. - Eine Verpflichtung dem jeweiligen Bischof, der das ihm anvertraute Land verwaltet, hingegen schon.
 
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