[Unisystem][Armageddon] Zu viel?

Toa

In Dubio Pro Rex
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Schmökere die Tage gerade mal wieder in Armageddon, und stelle (erneut) fest: ich könnte es wahrscheinlich nicht spielen. Es ist einfach zu überladen mit übernatürlichem Krimskrams (und ich habe da eigentlich eine hohe Toleranzschwelle). In meinen Augen ist es jedoch eine hervorragende Ideenquelle für WitchCraft und liefert mir jede Menge Material in der Hinsicht. Neue Antagonisten (interessanterweise primär bei den SC-Optionen von Armageddon), mehr Hintergründe über die Welt von Armageddon (was steckt hinter dem Combine), etc.

Hat irgendjemand tatsächlich mal Armageddon an sich gespielt, oder kann mir erläutern wie das (gut) funktionieren soll?
 
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Nun, Armageddon ist schon sehr konzentriert. Es ist daher nozwendig, dass man eben nicht versucht, alle Möglichkeiten gleichzeitig zu nutzen, sondern dass man sich ein bestimmtes Themengebiet herausgreift - sagen wir so Sachen wie eine militärkampagne mit hauptsächlich mundänen Soldaten und einem Militär-Gifted, die dann eher Richtung Aliens/Dog Soldiers geht, oder eine Allianz von Himmlischen und Höllischen Streirkräften, wo die verschiedenen Engel und Dämonen in einer Zwecksallianz gegen Leviathan und seine Jünger stehen müssen (und sich gegenseitig hassen wie die Pest), oder das allseits beliebte "Wir spielen ein Pantheon", wo alle Charaktere die Nachkommen oder Axatare eines bestimmten polytheistischen Glaubenssystems waren und den Guten Kampf kämpfen (was unglaublich Spaß macht - Wann hat man schon mal die Möglichkeit, das Äquivalent von Heracles und Achilles unter der Leitung der wohlwollenden Mentorin Athene zu spielen?).

Effektiv sind Armageddon /Witchcraft inhaltlich so dicht wie die World of Darkness, aber dieser Inhalt isdt halt auf einige, wenige Bücher konzentriert. Man muß sich vorher einfach ein paar Gedanken machen, was für eine Runde man spielen will und dann die passende Auswahl trefen. Wenn man einfach alles wie eine große Wundertüte in die Mitte wirfst, dann kann es einen mit der Detailfülle schnell erschlagen.

Eine längere Kampagne habe ich mit Artmageddon nie gespielt, aber alle drei oben genannten Szenarien haben wir als Mini-Kampagnen mal gespielt, mit unterschiedlichem Erfolg. Die spaßigste Runde war das Inheritor-Grüppchen der "neuen Argonauten", das würde ich wohl auch als Konzept noch mal aufgreifen und sogar empfehlen, aber vermutlih eher in einem Witchcraftigeren präapokalyptischen Setting.
 
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Wir haben 2 Sessions gespielt. Eine Militärkampagne in Israel.
Irgendwie hat's nicht funktioniert, aber das lag eher am SL, weniger am Game selber. Es ist definitiv überladen, aber wie Eumelos schon gesagt hat, man muß sich auf ein Themengebiet beschränken, dann kann man einiges rausholen denk ich.

Da find ich jetzt Shadowrun oder die Forgotten Realms oder ganz speziell Last Exodus (jenes sollte eigentlich eh sofort verbrannt werden wenn es jemandem in die Finger geraten sollte) viel überladener.
 
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Last Exodus sagt mir jetzt nüscht (aber der Empfehlung entsprechend wirkt es jetzt nicht so, also ob ich da groß was verpasst habe), aber Armageddon ist tatsächlich ein extrem komprimiertes Rollenspiel.Bei der World of Darkness hat man für jedes Viech, dass man spielen kann, eine eigene Buchreihe mit diversen Zusatzbänden und Splatbooks (über deren Sinn und Inhalt man streiten kann). Bei Armageddon ist das alles in ein Buch gepresst, dass nicht mal sonderlich groß ist (ich mag übrigens das kleine Format der Eden-Bücher. Finde ich handlicher, hübscher und passt besser ins Regal). Du hast eine unglaubliche Fülle von Wesenheiten, die man spielen kann (und einige davon sind einfach saucool), aber da wird kein Platz verschwendet. Alles schön konzentriert in einem Buch - das vermittelt natürlich den Eindruck, dass es etwas überladen wirkt. Aber eigentlich ist Armageddon ein Sammelband von sehr verschiedenen Rollenspielansätzen, die gemeinsam prädsentiert werden.
 
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Wie wär's mit 'nem Link oder so was? Ich mache mir gerne ein eigenes Bild.
 
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Ich dachte immer es heißt: Wem reißt du noch den Arsch auf! :D
Nee, mal im Ernst ich schließe mich den Last Exedus ist schon irgendwiecool Meinung hier definitiv an und hier haben wir sogar nen eigenen Thread dazu.
 
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Kommt mir das nur so vor, oder konnte Armageddon schon alles was Scion noch lernen mußte? Sprich: könnte man mit Armageddon einen Hintergrund wie bei Scion spielen, nur mit übersichtlicheren Regeln?
 
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Eigentlich schon, man müsste sich noch Fatebonding basteln, so man es haben will...
 
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Naja, ich halte Fatebonding Regeln für ziemlich übertrieben und ersetze sie auch bei Scion durch Spielleiterwillkür bzw. abwägen der Umstände, ob ein Fatebonding nicht passend wäre.
 
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Ohne Scion jetzt sonderlich zu kennen (ich habe mir nur die Kurzbeschreibung hier im Forum durchgelesen und habe nicht die geringste Ahnung, was es mit Fatebonding auf sich hat), wäre Armageddon eine recht gute Basis für ein Götter- und Götterkinderspiel, wenn man es darauf anlegt. Ich habe, wie bereits erwähnt, recht freudvoll in einer "Die neuen Argonauten" Runde gespielt und unsere Götterkinder über die Erde gejagt. Die Chraktere fallen dann mächitg aus, ohne unbesiegbar zu sein, und wenn ich so etwas wie American Gods spielen würde, würde ich mich durchaus an dieser Grundlage orientieren.
 
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Fatebinding (ohne o) ist, wenn das Schicksal einer Person, eines Ortes oder eines Gegenstandes mit dem Schicksal des Scion verwoben wird. Bei einer Person kann das bedeuten, dass die Person immer wieder auftaucht, bei einem Ort werden an diesem Ort immer wieder Dinge passieren, die den Scion betreffen, bei einem Gegenstand wird der immer wieder von Bedeutung sein. Das Fatebindung kann teilweise nur wenige Stunden, bei Personen im Extremfall auch über deren Tod hinaus anhalten.

Ohne Fate würde ich Scion nicht spielen wollen, notfalls geht es aber auch wie Carabas es schreibt.

Generell halte ich Unisystem für Scion sogar für eine gute Alternative, was die Regeln angeht.
 
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Sieht momentan echt etwas trocken aus - das günstigste was ich spontan gefunden habe war 50€ für ein neues. Der letzte Reprint war wohl nur eine kleine Auflage, die schnell verkauft war, aber es wird irgendwann ein neuer Reprint kommen - zumindest laut Aussage von George.
 
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Ganz einfach, Du kennst beide Systeme Scion & Armageddon recht gut. Da kann ich Deinem Urteil vertrauen.

Stimmt. PDF ist auch eine Lösung. V.a. weil es mir ja nur um Teile des Regelwerks geht. Ich habe Witchcraft zum Mitrumschleifen.
 
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Cinematic wäre auf jeden Fall geeignet.

Ich würde eher zu einem Amalgam raten, dass die Essenzregeln und die meiner Meinung nach sehr guten Magieregeln mit den cinematic Grundregeln zu kombinieren. Oder stumpf die Standardregeln verwenden und die Fertigkeitsliste auf einen möglichst überschaubaren Umfang gekürzt wird. Das Cinematic Magiesytem ist zwar okay, aber irgendwie nicht so flexibel.
 
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