Spielleiterin: politisch Korrekt oder umgekehrte Diskriminierung?

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Na, dann ist ja alles gut. Erstens musst du dich nicht agitieren lassen, und zweitens kann man da sogar noch einfacher abhilfe schaffen, für den Fall, dass das mit dem agitieren lassen nicht so gut funktioniert:
Spiel es nicht, Kauf es nicht. Einfacher geht es wirklich nicht.

Richtig. Mach ich auch nicht. Das Beispiel von AFMBE z.B. mit dem Wechsel zwischen den Kapiteln find eich übrigens (zumindest im Englischen) akzeptabel.

Aber es wäre halt schön, wenn gute Spiele nicht durch so was mögliche Käufer verlören. Aber wie gesagt: Nicht mein Problem. Ich stecke ja kein Geld in die Produktion der Spiele und muss um Käufer buhlen - und viellichet gibt es ja auch eine Käuferschicht, die da besonderen Wert drauf legen und für die das gerade ein Kaufargument ist.

Ich mag halt nur dieses "Erhabenheit" und aufgesetzte Aufgeklärtheit nicht, die durch solche politische Korrektheit ausgedrückt wird.
 
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Mein Vorschlag statt Spielleiterin soll es Domina heißen.
Ansonsten stehen noch Luder als Alternative bereit.
(lang lebe die politische Inkorrektheit):sleep:
 
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Domina? Klingt nicht schlecht. DM = Domina Mistress :headbang:

Luder passt auch gut. SL = Spiel Luder

:chilli:
 
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So einfach ist es wirklich. Für die Verlage ist das natürlich blöd, da sie sich mit solchen unnötigen Spinnereien selbst Käufer abspenstig machen. Ich kenne mehrere Leute, die sich z.B. Elyrion genauer ansehen wollten, dann wegen der Spielleiterin aber doch die Finger davon gelassen haben. Schade drum, ist bestimmt ein nettes Spiel.

Also, ich bin mir sicher, dass es mindestens tausend gute Gründe auf so ziemlich jede Rollenspielpublikation zu verzichten, aber als einzigen Grund anzuführen, ein "bestimmt nettes Spiel" nicht zu kaufen, weil darin von "der Spielleiterin" geschriftelt wird, klingt nach geradezu haarsträubenden Minderwertigkeitskomplexen gegenüber dem weiblichen Geschlecht.
Nachdem die weit verbreitete Meinung ist, dass Rollenspieler ohnehin alle Nerds sind, dürfte mich das eigentlich gar nicht wundern.
Allerdings führt das einem interessanten Umkehrschluss: Wenn man davon ausgeht, dass es "Leute" gibt, die sehr wahrscheinlich dem männlichem Geschlecht angehören, die es so sehr stört, dass der werdende SL weiblich tituliert wird, könnte man sich hinreissen lassen, anzunehmen, dass es eventuell Angehörige des weiblichen Geschlechts gibt, die das eine oder andere Regelwerk nicht erworben haben, weil der Spielleiter dort als männlich angesprochen wird.
Wenn dem tatsächlich so ist, dann lohnt es sich gewiß, dass einige Verlage auf die Geschlechtsumwandlung in den Regelwerken setzen, da das Wachstumpotential der weiblichen Spielerschaft sicher größer ist als die der männlichen Spielerschar, die ja ohnehin mindestens 90% der Rollenspielergemeinschaft ausmachen dürfte.

Aber vielleicht ist den Verlagen auch nicht klar, wieviele komplexbehaftete Rollenspieler sich tatsächlich in ihrer Zielgruppe befinden, und dass ihnen durch die Verwendung weiblicher Spielleitungsbezeichnungen ungemeine Umsatzeinbußen entstehen.
 
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Ja aber die Anzahl/Anteil männlicher Rollenspieler ist deutlich höher und wenn sich 2% sehr daran stören, kann das schon ein starker Umsatzverlust bedeuten und klar man kann annehmen das das Wachstumspotential unter Rentnern größer ist, aber niemand produziert "Landser- Helden der Heimat" (jedenfalls nicht hier in Deutschland und ich bin mir sicher das es gleich zum Aufschrei kommt), der Grund ist einfach es würde nur die bestehende Kundschaft verprellt, nur um eine Möglichkeit auf einen Absatzmarkt zu erschließen (also Taube auf einen sehr weitentfernten Dach).
 
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Ja aber die Anzahl/Anteil männlicher Rollenspieler ist deutlich höher und wenn sich 2% sehr daran stören ...

Haben die Leute von Prometheus Games wahrscheinlich trotzdem nicht damit gerechnet, das so eine Kleinigkeit eine solche Auswirkung hat. Wer deswegen ein Spiel nicht kauft, dessen Interesse kann von vornherein nicht besonders groß gewesen sein. Oder ist doch seltsamer, als ich mir vorstellen will. ;)
 
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Hallo, Rollenspieler, wenn man das vor "Nichteingeweihten" zugibt, hält uns die eine Hälfte für seltsam und die andere Hälfte, brabbelt von irgendwelchen Onlinerollenspielen los.
Also dürfen wir ruhig uns ein exzentrisches Verhalten leisten, da man eh das Klischee des exzentrischen Rollenspieler gepresst wird und wir nicht viel dagegen tun können, wenn sich erstmal die Meinung gesetzt ist.
 
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Hallo, Rollenspieler, wenn man das vor "Nichteingeweihten" zugibt, hält uns die eine Hälfte für seltsam und die andere Hälfte, brabbelt von irgendwelchen Onlinerollenspielen los.

Wenn man das vor "Nichteingeweihten" erwähnt, dann ist die eine Hälfte desinteressiert, ein Drittel lässt sich das ganze 3 Minuten lang erklären, und die übrigen fangen an zu strahlen und erzählen irgendwas von ihrem DSA-Charakter, den sie vor 10 Jahren gespielt haben und der immer noch irgendwo daheim rumliegt.
 
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und die übrigen fangen an zu strahlen und erzählen irgendwas von ihrem DSA-Charakter, den sie vor 10 Jahren gespielt haben und der immer noch irgendwo daheim rumliegt.
Wenn das mal nicht bemerkenswert ist.
 
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Also, ich bin mir sicher, dass es mindestens tausend gute Gründe auf so ziemlich jede Rollenspielpublikation zu verzichten, aber als einzigen Grund anzuführen, ein "bestimmt nettes Spiel" nicht zu kaufen, weil darin von "der Spielleiterin" geschriftelt wird, klingt nach geradezu haarsträubenden Minderwertigkeitskomplexen gegenüber dem weiblichen Geschlecht.
Was hat das mit "Minderwertigkeitskomplexen gegenüber dem weiblichen Geschlecht" zu tun?

Allerdings führt das einem interessanten Umkehrschluss: Wenn man davon ausgeht, dass es "Leute" gibt, die sehr wahrscheinlich dem männlichem Geschlecht angehören, die es so sehr stört, dass der werdende SL weiblich tituliert wird, könnte man sich hinreissen lassen, anzunehmen, dass es eventuell Angehörige des weiblichen Geschlechts gibt, die das eine oder andere Regelwerk nicht erworben haben, weil der Spielleiter dort als männlich angesprochen wird.
Das mit dem generischen Maskulin wurde ja schon erwähnt.
 
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Wenn man das vor "Nichteingeweihten" erwähnt, dann ist die eine Hälfte desinteressiert, ein Drittel lässt sich das ganze 3 Minuten lang erklären, und die übrigen fangen an zu strahlen und erzählen irgendwas von ihrem DSA-Charakter, den sie vor 10 Jahren gespielt haben und der immer noch irgendwo daheim rumliegt.
Und wo ist der Teil, der mit einem anzüglichen Lächeln mitteilt, daß sie eine Krankenschwesteruniform zu Hause hat?
 
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Was hat das mit "Minderwertigkeitskomplexen gegenüber dem weiblichen Geschlecht" zu tun?

Gibt es einen anderen Grund?

Das mit dem generischen Maskulin wurde ja schon erwähnt.

In der Tat. Allerdings stammt die Entwicklung des generischen Maskulins noch aus einer Zeit als Frauen innerhalb der Gesellschaft einen Status zwischen Mensch 2. Klasse und einem besseren Stück Vieh hatten.
Außerdem geht es ja nicht darum den Sprachgebrauch an sich zu verändern, sondern lediglich um eine Formulierung innerhalb eines - und nur damit wir das nicht aus den Augen verlieren, soll es noch einmal erwähnt sein - Rollenspielregelwerks.
 
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Gibt es einen anderen Grund?
Ja, den gibt es. Das (rein subjektive) Empfinden, dass das total lächerlich ist. Wenn Du da "Minderwertigkeitskomplexe" reininterpretieren willst, dann tu das. Es ist eine Fehlinterpretation.
 
AW: Spielleiterin: politisch Korrekt oder umgekehrte Diskriminierung?

Stellt sich halt noch die Frage, was daran genau so lächerlich ist? Die Vorstellung, dass tatsächlich Frauen auf die Idee kommen könnten ein Rollenspiel zu leiten, wird es doch wohl nicht sein?

Ich hatte immer den Eindruck, dass sich an den kreativen Möglichkeiten des Rollenspiels hauptsächlich Personen erfreuen, die einen etwas weiteren geistigen Horizont haben, und das gerade jene stärkere und geförderte Vorstellungskraft dienlich ist solche Terminologiebarrieren zu überwinden. Das dürfte wohl eine Fehleinschätzung gewesen sein.
 
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Ja, das ist es. Wir sind alle eine Bande komplexegebeutelter Ignoranten, schauen bis zu unserer Nasenspitze und finden Frauen "Iiiih!".
 
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Ja, das ist es. Wir sind alle eine Bande komplexegebeutelter Ignoranten

Bisher wurde herzlich wenig unternommen, um dieses Vorurteil zu zerstreuen...

malcalypse, schreibt schon mal an seinem Bestseller "Raus aus Hotel Mama - Soziale Kompetenz für Rollenspieler!"
 
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Selbst meine Frau meint das der ganze Binnen-I Quatsch totaler Bullshit ist. Die stört sich schon am her/she etc. in den White Wolf Büchern. Ich bin auch der Meinung alle die auf so'n Kack wie SalzstreuerIn, SpielleiterIn etc. bestehen sollten mal zum Arzt. :wand:
 
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Ich muss sagen, dass ich schlecht nachvollziehen kann, warum man es so furchtbar dramatisch findet, wenn von der "Spielleiterin" die Rede ist.
Oh mein Gott, wir werden alle sterben. :rolleyes:
Das vielgepriesene "generischen Maskulin" in allen Ehren, kann damit leben permanent als "er" betitelt zu werden, kein Problem.
Aber dass die Kerle sich so daran stören einmal weiblich angeredet zu werden und so unfähig sind, dies einfach mal zu ignorieren...

Muss Colwolf zustimmen, das Interesse an diesem Spiel kann an sich wirklich nicht groß gewesen sein, wenn man sich durch so eine Kleinigkeit davon abbringen lässt.

(btw.: Binnen-I`s mag ich auch nicht unbedingt, und im normalen Sprachgebrauch spare ich es mir auch, alles immer doppelt zu nennen. "Meine Freunde und Freundinnen" etc. ist mir auch zuviel des Aufwands.
Aber darum geht es hier nicht primär, hier geht es nur um ein verdammtes Regelwerk, wo eben Spielleiterin stand!)

Edit: Vielleicht noch ein Alltagsbeispiel, wie sprachliche Fairness auch sein kann:
Wenn eine gute Freundin mich und ihren Freund zur Ordnung ruft, so verwendet sie dafür
abwechselnd "Jungs, Ruhe!" und "Mädels, Ruhe!" ;)
Bislang hatten wir damit noch keine Probleme. ^^
Das wäre dann wohl die Lösung mit Augenzwinkern...
 
AW: Spielleiterin: politisch Korrekt oder umgekehrte Diskriminierung?

Allerdings stammt die Entwicklung des generischen Maskulins noch aus einer Zeit als Frauen innerhalb der Gesellschaft einen Status zwischen Mensch 2. Klasse und einem besseren Stück Vieh hatten.

Die Entwicklung des generischen Maskulins in den indoeuropäischen Sprachen fand sehr wahrscheinlich noch
vor 4.000 v.Chr. statt. Mit Aussagen über die Rolle der Frau in damaligen Gesellschaften wäre ich vorsichti-
ger. :rolleyes:
 
AW: Spielleiterin: politisch Korrekt oder umgekehrte Diskriminierung?

Bei manchen Leuten frage ich mich echt, ob sie den ganzen Thread gelesen haben ... aber egal.

Ich kann nur noch einmal sagen, was mich an der Sache stört: Es ist falsches Deutsch. Wenn man im Deutschen mit einem Wort beide Geschlechter ansprechen möchte, dann verwendet man eben die maskuline Form. In anderen Sprachen ist das anders. Meine Sprache ist aber Deutsch und die möchte ich bitteschön auch in korrekter Form in einem Buch lesen. Wenn eine Redaktion das nicht hinbekommt, dann tut sie mir leid.
 
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