AW: Der kleine Toxicus
Ich schreibe vorweg, dass ich von AC keine Ahnung habe.
Dass Dein Thread so wenig Resonanz zeigte kann an dem Thema liegen.
- Dein Zielpublikum des Threads ist (sehr) klein
- Nicht jede AC Runde hat einen Meuchelmörder, Giftmischer oder ähnliches
- Nicht jeder GM möchte aus unterschiedlichsten Gründen einen solchen PC in seiner Runde haben (z.B. wegen Gruppenkompatibilität)
- Toxicus ist wie toxisch und Gift wird ist bei manchen Rollenspielern negativ belegt.
- ohne ein Musterbeispiel kann man nichts loben oder kritisieren.

- manche GMs machen es wie Prisma
Ich könnte mir für dein Rezeptbuch zwei Einsatzmöglichkeiten vorstellen.
1. als Handout für deine Runde: Dafür druckst Du mehrere Rezepte chiffriert auf mehreren Seiten aus oder schreibst die schön in eine Kladde und lässt das Papier künstlich alt aussehen.
Die Spieler erledigen im Abenteuer einen Schurken und finden bei ihm einen Teil eines Heftes, in dem irgendetwas codiert steht (Den Spielern viel Spaß beim Dechiffrieren

). Welcher Giftmischer schützt nicht seine Geheimnisse.

, Ob in den Rezepten dann noch Fehler eingebaut sind, damit niemand seine Aufzeichnungen stiehlt und verwenden kann ist, ist eine andere Sache

Wenn sie es entschlüsselt haben, können sie lesen, dass es sich um Rezepte für Gifte handelt. Es sollte möglichst nicht tödliche Gifte sein, sondern solche wie der Schlaftrank, die die PCs auch einsetzen können und wollen.
2. Als ein kleines Kapitel in einem Handbuch für Schurken, Meuchelmörder, etc.
Ein reines Rezeptbuch wird IMHO keiner lesen wollen.
Ich persönlich finde ein Handbuch der Gifte (und Drogen) als ein Kapitel in einem Handbuch für Schurken interessant, aber ich frage mich, ob ein Rezeptbuch die richtige Darstellungsform dafür ist.
Ein Rezeptbuch lesen viele Leute nicht gerne. Sie nutzen es, wenn sie ein bestimmtes Essen kochen wollen und nicht wissen, wie es geht. Dann schlage sie es nach und lesen das Rezeptbuch nicht von vorne bis hinten. Ein Rezeptbuch kondensiert die Informationen auf das Essenzielle. Es ist ein Nachschlagewerk wie ein Lexikon.
Die Rezepttexte sind Gebrauchsanleitungen und dementsprechend trocken geschrieben.
In 98% der Fälle würde ich es wie Prisma machen. Falls ich dann doch mal ein Rezept brauchen sollte suche ich nach einer schön klingenden Rezeptbeschreibung in Omas Rezeptbuch, hacke es in den PC und ersetze die Zutaten durch Passendere. Je nach Schwierigkeit für die Spieler mache ich dann vielleicht noch Dinge rein wie: "braucht ein alchimistisches Labor", "muss drei Tage im Sud eingelegt lagern" oder extrem seltene und/oder schwer beschaffbare Zutat. Das Ganze wird dann in einer schönen Schrift ausgedruckt und das Papier wird künstlich auf alt getrimmt. Das Ganze gibt es dann als Handout für die Spieler. Bis jetzt musste ich so etwas noch nie machen.
Layout-technisch ist ein Rezept mit langer Zutatenliste auch nicht gerade toll. Dein Rezept füllt im derzeitigen Layout etwas über eine halbe Seite. Sicherlich kann man an deinem Layout noch etwas ändern.
Bei deinem Rezeptbuch fehlt ein wichtiger Informationsteil: Es sind alles nur fiktive Rezepte, die nicht zum Nachkochen geeignet sind bzw. auch sein sollen, denn wir wollen ja keine Anleitung zum Giftmord geben

.
Ich finde deinen Schlummertrunk gelungen, auch wenn ich die Rezeptbuchform nicht mag.
Verstehe das Nachfolgende nicht als Kritik an deinem Trank, sondern als Versuch eines Gegenentwurfs
Ich destilliere mal die relevanten Infos aus deinem Trank
Morpheus’ Schlummertrunk
Dieser Schlaftrunk lässt deine Feinde tief und fest schlummern. Oder auch deine Freunde, wenn du sie hintergehst.
Reiner Flufftext Daumen hoch.
Zubereitung:
Zutaten: - 1TL Mohnsamen
- 1 TL pulverisierte Baldrianwurzel
- ½ TL getrocknete Dillsamen
- 1/8 L Schnaps
- 1/8 L Wasser
Sechs Zeilen mit dem Infos, dass man relativ einfach zu beschaffende Zutaten braucht und welche.
In diesem Rezept verwendest Du nur reale Zutaten. Ich würde bei diesem Rezept vielleicht noch hinschreiben, dass es ein fiktives Rezept ist, denn wer weis wie Menschen per Google Suchanfrage auf diese Seite stoßen.
Die getrockneten Dillsamen im Alkohol aufkochen und ca. ½ Stunde leicht köcheln lassen. Dann die Samen abseihen. Wasser erhitzen und von der Kochstelle nehmen. Die Baldrianwurzel hineingeben und 15 Minuten ziehen lassen. Beide Phasen miteinander vermischen. Die Mohnsamen zermahlen und hinzugeben. Das ganze Gebräu erneut aufkochen lassen und für ca. ½ Stunde köcheln. Der Trunk ist fertig, wenn er bei einer vorsichtigen (!) Geruchsprobe eine leicht herbe Note hat.
Zeitaufwand: ca. 2 Stunden
Informationsgehalt: Zeitaufwand von 2 Stunden und der Trank kann in einer Küche oder an einem Lagerfeuer mit passenden "Werkzeug" (Topf, Mörser) hergestellt werden.
Werte:
Art: Schluckgift
Wirkungszeit: ½ h
Wirkungsdauer: 2 h
Stärke: 6
Mindestwurf: 10
Schwierigkeit: 16
Wirkung: Das Opfer fällt für ca. 2 Stunden in einen tiefen Schlaf, aus dem es nur schwerlich vor Ende der Wirkungsdauer wieder aufwacht. Der Schlaf ist weder erholsam, noch regenerativ!
Informationsgehalt 100 %, die harten Spielfakten in Regeln. Jedes Rezept egal in welcher Form braucht diese Informationen.
Ich versuche mal einen hoffentlich lesenswerten Gegenentwurf. Falls er nicht lesenswert sein sollte, liegt es an meinen fehlenden schriftstellerische Talent.
Morpheus’ Schlummertrunk
Garrik plante in das Herrenhaus am Fluss einbrechen. Der Wache am Tor, die wie er wusste Wein liebte, würde er einen billigen mit Morpheus´ Schlummertrunk versetzten Gewürzwein zukommen lassen. Nach dem Konsum würde sie tief und fest schlafen. Wie einfach das Herstellen dieses effektiven Trankes doch war. Kannte nur er das Rezept oder auch noch andere. Er hatte es aus einem alten, zerfledderten Buch eines Priesters in Larny. In seinen Gedanken ging er das Rezept noch mal durch. Die Zutaten für den Trank würde er am frühen Abend auf dem Markt und in den Läden der Stadt besorgen können: Mohnsamen, Baldrianwurzel, getrocknete Dillsamen, billigen Schnaps und Wasser aus dem Brunnen. Den Gewürzwein würde er dann ebenfalls kaufen. Die ganze Zubereitung in seiner kleinen Küche würde ihn nur zwei Stunden kosten. Danach musste das Gebräu nur noch abkühlen. In der Zeit könnte er noch ein letztes Mal das Herrenhaus beobachten. Übermorgen würde dann der Einbruch stattfinden.
Ob man alle Rezepte in so Texte packen kann weis ich nicht. Vielleicht inspiriert dieser Text zu einem Abenteuer.

Sicherlich geht es von der Textlänge auch noch kürzer. Die wichtigen Infos des Rezepts sind: Mohnsamen, Baldrianwurzel, getrocknete Dillsamen, billigen Schnaps und Wasser, kann mit Küchenwerkzeugen hergestellt werden, Zeitaufwand zwei Stunden